Rassismus

  • Ersteller Ersteller SchattenElf
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Ich wiederhole, was ich bereits schrieb.


Oder bist du so viel älter als ich, dass du das nie, nie, nie in der Schule durchgenommen hast?


In der Schule haben wir dieses Thema nicht durchgenommen, den Nationalsozialismus schon sehr ausführlich, aber nicht Rassismus. Ich meine jetzt den Rassismus hier in der Nachkriegszeit. Ich habe natürlich Bücher gelesen, mich selber mit dem Thema beschäftigt und, wie ich es ja schon mehrmals sagte, seitdem ich mit meinem Mann zusammen bin, immer schön direkt erleben können. Es wurde auch hin und wieder mal in den Medien angesprochen, aber es verschwand dann auch wieder ganz schnell in der Versenkung und dabei blieb es! Deshalb sagte ich ja, dass jetzt seit Georg Floyd und die vielen Proteste weltweit gegen Rassismus die Politiker ausführlich endlich mal genauer hinschauen. Das wurde nun mal nicht gemacht, auch wenn Du oder ich sich noch so viel mit dem Thema auseinander gesetzt haben! Das ist der Punkt, der mich im Moment halt beschäftigt. Oder ist das immer noch nicht verständlich?
 
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In der Schule haben wir dieses Thema nicht durchgenommen, den Nationalsozialismus schon sehr ausführlich, aber nicht Rassismus. Ich meine jetzt den Rassismus hier in der Nachkriegszeit. Ich habe natürlich Bücher gelesen, mich selber mit dem Thema beschäftigt und, wie ich es ja schon mehrmals sagte, seitdem ich mit meinem Mann zusammen bin, immer schön direkt erleben können. Es wurde auch hin und wieder mal in den Medien angesprochen, aber es verschwand dann auch wieder ganz schnell in der Versenkung und dabei blieb es! Deshalb sagte ich ja, dass jetzt seit Georg Floyd und die vielen Proteste weltweit gegen Rassismus die Politiker ausführlich endlich mal genauer hinschauen. Das wurde nun mal nicht gemacht, auch wenn Du oder ich sich noch so viel mit dem Thema auseinander gesetzt haben! Das ist der Punkt, der mich im Moment halt beschäftigt. Oder ist das immer noch nicht verständlich?
Du schreibst, die Politik hätte nie "genau hingeschaut". Sorry, das stimmt nicht, immer noch nicht. Es ist deine subjektive Wahrnehmung, die nicht der Wahrheit entspricht.

Ich verlinke einfach mal etwas dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Initiativen_gegen_Rechtsextremismus_in_Deutschland

Die Initiativen gegen Rechtsextremismus und Rassismus begannen schon 1945 bzw. 1947 (!!), sich zu formieren.

Zitat:

"Schon 1945 schlossen sich diese in Österreich zum KZ-Verband/Verband der AntifaschistInnen (VdA) zusammen, aus dem das heutige Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) hervorging. In Deutschland gründeten 1947 überlebende Gegner und Opfer der nationalsozialistischen Diktatur die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN, jetzt VVN-BdA)."
 
Du schreibst, die Politik hätte nie "genau hingeschaut". Sorry, das stimmt nicht, immer noch nicht. Es ist deine subjektive Wahrnehmung, die nicht der Wahrheit entspricht.

Ich verlinke einfach mal etwas dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Initiativen_gegen_Rechtsextremismus_in_Deutschland

Die Initiativen gegen Rechtsextremismus und Rassismus begannen schon 1945 bzw. 1947 (!!), sich zu formieren.

Zitat:

"Schon 1945 schlossen sich diese in Österreich zum KZ-Verband/Verband der AntifaschistInnen (VdA) zusammen, aus dem das heutige Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) hervorging. In Deutschland gründeten 1947 überlebende Gegner und Opfer der nationalsozialistischen Diktatur die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN, jetzt VVN-BdA)."


Trotzdem saßen in der Justiz genügend Ex-Nazis und Sympathisanten von diesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Bauer

Gruß

Luca
 
Nun, die Antwort auf Deine Frage zu meinem Threadtitel lautet, dass bisher von Politikern noch nie zugegeben wurde, dass es Rassismus in unserer Gesellschaft gibt. Es wurde nie darüber gesprochen, obwohl es genug Anlässe dazu gegeben hätte. Deshalb musste ich meinen Thread so benennen.:)

Das verstehe ich nicht.
Es gibt eindeutige Rassismus-Gesetze, Gesetze, die sich mit Diskriminierung befassen, Diskriminierungseinrichtungen, Diskriminierung wird sogar im GG ausdrücklich erwähnt, in A (weiß nicht, ob auch in D) gibt es den Volksverhetzungsparagrafen usw.
Was meinst du, wer sich mit diesen Themen ausdrücklich befasst hat, bevor sie in die Gesetzgebung aufgenommen wurden, wenn nicht die Politiker?
Was sollen sie noch machen? Jeden Tag eine neue Pressekonferenz, in der sie wiederholen, wie abscheulich das Verhalten einiger amerik. Polizisten ist?

Rassismus wurde auch in meiner Schulzeit thematisiert, sehr oft und immer wieder. Wir haben zB Bücher gelesen, die uns den Begriff nahegebracht haben und auch dem Alltagsrassismus, den Schwarze in Amerika ausgesetzt sind. Und wir haben darüber diskutiert - sehr offen und ehrlich, ohne dass jemand von uns als Rassist beschimpft wurde.
 
Das macht es so schwierig sich heute objektiv über Rassismus zu unterhalten.
Objektiv ist nicht nur schwierig, sondern geht überhaupt nicht.
Das würde beinhalten, dass jeder sich ehrlich mit diesem Thema auseinandersetzt und Fragen, die etwas zur Klärung beitragen könnten, auch ganz ehrlich beantwortet.

Ja, in der Tat, objektiv sich mit dem Thema Rassismus zu beschäftigen würde bedeuten sich eben objektiv mit dem Thema zu beschäftigen und auch Fragen über die Deutung, ab wann etwas rassistisch ist, nicht nur ehrlich zu beantworten; sondern sich diesbezüglich auch selbst zu reflektieren.
Es geht in der Tat, auch was die Medien betrifft, über die Deutungshoheit innerhalb der Meinungshoheit. Wenn man anfängt objektiv den Rassismus zu betrachten und zu diskutieren, dann könnte man ja die, aus der Emotion & dem Idealismus geborene Deutungshoheit, verlieren; oder die eigene gewollte Deutungshoheit könnte zumindest relativiert werden.

Ich denke, dass eine ehrliche Auseinandersetzung auch nicht gewollt ist. Weder von denen, die sich in diese Opferrolle begeben, noch von den Medien, die zwar diese Thematik als Aufhänger für Clickbaits sehen, aber ebenso nur einseitig berichten.

Ja, es sieht tatsächlich so aus als ob eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus überhaupt nicht gewünscht ist. Nicht nur von den Medien sondern auch nicht von der Gesellschaft.
Mein Thread zur Einladung objektiv über das Thema Rassismus zu sprechen steht ja inzwischen ganze 3 Tage schon und hatte bis jetzt 287 Aufrufe.
Und bisher will scheinbar keiner objektiv über das Thema sprechen. Naja, vielleicht wird`s ja noch was. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.

Dabei gab es, zumindest in Deutschland wie es in Österreich aussieht weiss ich nicht so gut, mal eine gesunde Diskussions- und Streitgesellschaft, wo ein Jeder dem Anderen, ohne gleich Schaum vor dem Mund zu haben, seine politisch-gesellschaftlichen Ansichten mitteilen konnte ohne gleich befürchten zu müssen einen Massenshitstorm dafür zu ernten.
Bestes Beispiel war ja das Buch von Tilo Sarrazin "Deutschland schafft sich ab" , wo die Ehefrau nach dem erscheinen dieses Buches in eine Art von Sippenhaft genommen wurde in dem sie als Grundschullehrerin von ihren Kolleg*Innen aus dem Dienst gemobbt wurde.
Und das alles unter der Prämisse des "Gutgemeint/Gutwill".
Wir begeben uns gesellschaftlich unter dieser Prämisse des "Gutgemeint/Gutwill" in ein immer tiefer-gefährlicheres Fahrwasser. Die gesellschaftliche Polarität wird immer intensiver; man spricht nicht mehr miteinander, man greift sich nur noch an.
Es riecht nach Revolution ! Zumimdest glaubt ein Teil der Gesellschaft ( und dazu zähle ich auch die Medien ) diese Revolution, die Veränderung der Gesellschaft - im Sinne dieses Teil`s der Gesellschaft, stehe kurz bevor.
Und deshalb glaubt dieser Teil der Gesellschaft, meiner Ansicht nach, es überhaupt nicht mehr nötig zu haben objektiv über bestimmte Themen, wie Rassismus, sprechen zu müssen.

Falls sich jetzt jemand fragt was das was ich jetzt schrieb mit dem Thema Rassismus zu tun hat, es hat sehr viel damit zu tun solange sich eine Gesellschaft nicht darauf einigen kann was Rassismus wirklich ist.
Überzogene Forderungen wie die Frage nach der Herkunft oder der Hinweis ein Jemand würde ja gut deutsch sprechen als allgemein rassistisch zu bezeichnen wird sich niemals durchsetzen können, weil dies nur einer Diskrimierungs- bzw. Rassismusphobie von Teilen der Gesellschaft entspricht.
Was ich damit meine möchte ich mal an einem wissenschaftlichen Experiment verdeutlichen:
Man hat Probanten in kurzen zeitlichen Abschnitten die unterschiedlichsten Katzenbilder gezeigt. Es waren mehrere Hundert Katzenbilder.
Zwischendurch hat man den Probanten aber auch Hundebilder gezeigt wo ganz klar ein Hund zu sehen war. Nach dem Experiment hat man die Probanten dann gefragt ob sie auch Hunde gesehen hätten. Sie haben es ausschliesslich alle verneint.
Die Probanten "konnten" die Hunde nicht sehen, weil sie auf Katzen fixiert und somit auch auf Katzen konditioniert waren, denn man hatte ihnen vorher gesagt sie würden Katzen zu sehen bekommen.
Und genauso verhält es sich, konditioniert-menschlich, mit der Wahrnehmung von Rassismus.
Dazu kommt noch die in diesem Zusammenhang die in meinen Augen völlig idiotische Aussage vom dt. Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier dass es nicht reichen würde kein Rassist zu sein, sondern man müsse Antirassist sein.
Die Probanten bei dem Katzenexperiment sahen nur Katzen,Katzen,Katzen und ein konditionierter Antirassist sieht dann nur noch Rassisten,Rassiten,Rassisten. Er sieht überall nur noch Rassismus !

Und das ist für mich für eine Gesellschaft die sich auch noch als offene und plurastische Gesellschaft selbst definieren möchte ein unlösbares Problem.
 
@SchattenElf : Ja, mit dem Stichwort "Konditionierung" hast du absolut recht. Etwas wird so oft wiederholt, bis es die Masse angenommen bzw. verinnerlicht hat. Ob das, was da wiederholt wird, wirklich der Wahrheit entspricht, spielt dabei keine Rolle.

Wobei dann auch direkt das nächste Problem kommt: Was genau ist "Wahrheit"? Wahrheit entsteht durch das individuelle, subjektive Wahrnehmen. "Der Baum ist grün" - ja, das ist dann für den entsprechenden Menschen, der diese Aussage macht, wahr. ABER: Was macht ein Farbenblinder mit dieser Aussage? "Nein, der Baum ist grau, dass er grün ist, stimmt nicht". Dementsprechend entsteht in seiner subjektiven Wahrnehmung ein ganz anderes Bild der Wahrheit. Man könnte es weiterspinnen. Ist das wirklich ein Baum? Oder ist das einfach nur eine Ansammlung von Atomen, die sich zu einem sehr festen, aber dennoch flexiblen Material zusammengefügt haben? Existiert der Baum wirklich?

Also... Was ist Wahrheit? Ist es Wahrheit, dass alle Menschen aggressiv sind, weil ich einmal auf der Straße angepöbelt wurde? Ist es Wahrheit, dass Feuer heiß ist? Es gibt Menschen, die spüren die Hitze von Feuer nicht, z.B. Diabetiker, deren Nervenbahnen gegen Schmerz unempfindlich geworden sind. Oder Menschen, die in Trance sind und über glühende Kohlen laufen können. Die spüren die Hitze auch nicht.

Wahrheit kann eigentlich immer nur im individuellen Kontext und bezogen auf die eigene, individuelle Situation entstehen. Und eine allgemeingültige Wahrheit entsteht, wie du schon erwähntest, wenn viele verschiedene Individuen sich darauf einigen können, einen Sachverhalt als "Wahrheit" gleichermaßen anzunehmen. Solange es dabei größere Differenzen und Meinungsverschiedenheiten gibt, kann es keine allgemeingültige Wahrheit geben.
 
Ja, es sieht tatsächlich so aus als ob eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus überhaupt nicht gewünscht ist. Nicht nur von den Medien sondern auch nicht von der Gesellschaft.
Mein Thread zur Einladung objektiv über das Thema Rassismus zu sprechen steht ja inzwischen ganze 3 Tage schon und hatte bis jetzt 287 Aufrufe.
Und bisher will scheinbar keiner objektiv über das Thema sprechen. Naja, vielleicht wird`s ja noch was. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.

Was willst Du denn groß darüber reden? Was willst Du erreichen? Wen willst Du erreichen?

Wie sähe Deiner Ansicht nach eine solche ehrliche Auseinandersetzung aus? Und wie weit denkst Du, dass Du Dich schon ehrlich und umfassend damit auseinandergesetzt hast?

Überzogene Forderungen wie die Frage nach der Herkunft oder der Hinweis ein Jemand würde ja gut deutsch sprechen als allgemein rassistisch zu bezeichnen wird sich niemals durchsetzen können, weil dies nur einer Diskrimierungs- bzw. Rassismusphobie von Teilen der Gesellschaft entspricht.

Hier eine Erörterung des Problems von einer Betroffenen:
Ich denke, sie geht sehr gut auf beide Seiten ein - also sowohl darauf, dass die Frage oft mehr aus Neugier als zwecks Ausgrenzung gestellt wird - wobei auch letzteres geschieht - als auc darauf, warum viele betroffene Menschen sich dadurch gestört/genervt fühlen.
 
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Allerdings wäre von denen niemand auf die Idee gekommen, es "Rassismus" zu nennen, wenn ein Kind einem anderen Kind gegenüber z.B. den dummen Spruch "Kümmeltürke" gesagt hätte. Entweder hätte es dann einen auf die Nuss gegeben vom anderen Kind, oder das andere Kind hätte gesagt "Kartoffelfresser" oder "Käsebrot".

Und dann wäre Ruhe gewesen.

Heute wird dafür direkt zum Anwalt gelaufen und Anzeige erstattet.
“Lösung“ Nummer eins findest du besser? Faustrecht? Physische Gewalt? Oder mit einem anderen blöden Schimpfwort reagieren?
Die Bezeichnungen “Kartoffelfresser“ und “Käsebrot“ höre ich hier übrigens zum ersten Mal. Für Österreicher kenne ich kein einziges Schimpfwort, das “Ausländer“ ihnen gegenüber verwenden (was nicht heißt, dass es nicht vielleicht eines gibt).
“Und dann wäre Ruhe gewesen“ - im Ernst jetzt???
 
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