Sozialisierung ist nichts anderes als das gewirkte Horoskop.
in das "gewirkte" Horoskop geht mE über Sozialisierung hinaus; aber Sozialisation ist ein Aspekt des gewirkten Horoskops.
Die Welt wirkt auf den Menschen ein, was er dabei wahrnimmt, ist sich selbst.
das ist eine seit der Antike umstrittene philosophische Frage.
Gerade astrologisch gesehen würde ich die Wahrnehmung nicht auf das Selbst (Immanenz) beschränken. Es gibt Zeichen, Planeten, Häuser, ... ...die eine transzendente Wahrnehmung anzeigen können.
(Es wäre, wenn man hier an der Immanenz/Selbstreferenz dann festhalten möchte, schon ein sehr weiter Begriff von "Selbst" notwendig, der etwa (hinduistisch) mit "Brahman" EINS ist.)
Der Patient hat, wie bekannt, zwei Planeten in der Jungfrau. Wie sieht ein solcher Mensch "Sozial-isierung"?
es wäre eher in meinem Sinne, diese Planetenbetrachtungen aus dem GANZEN heraus zu betrachten, aber es macht zunächst - wie du vorschlägst - sicherlich auch einmal Sinn, sich die Planeten und Zeichen einzeln anzusehen.
Ich finde, was den Mond angeht, das Buch von Michael Roscher sehr wertvoll.
Roscher macht in sozialevolutionärer Perspektive darauf aufmerksam, dass die Jungfrau jene Kulturphase symbolisiert, in der die Menschheit begann, den Sozialverband zu straffen, stärker regelhaft zu organisiern und zu strukturisieren. Einzelne Leistungen von Individuen werden in einer Organisation formal erwartet, so dass die Organisationslogik des Sozialverbandes sich auf dieser Grundlage rational/ökonomisch entfalten kann.
Die Jungfrau steht somit nicht nur für "Sozialisation", auch nicht nur für "Kultur", sondern vor allem auch für "Zivilisation": Menschen lernen, sich "zivilisiert" zu verhalten - "civis" = Bürger.
Mond Jungfrau deutet darauf hin, dass ein Mensch für sein Wohlbefinden eine klar umrissene, greifbare, geordnete Struktur benötigt. Das Bedürfnis nach Anerkennung richtet sich weniger auf die Person als Mittelpunkt (Löwe), sondern auf die individuelle Leistung.
NORMALERWEISE tendiert Mond Jungfrau dazu, anzunehmen, dass die herrschenden sozialen Strukturen nicht verändert werden können. Sie versuchen vielmehr das BESTE unter den gegebenen Umständen zu leisten.
Mond Jungfrauen gelten deshalb NORMALERWEISE als gut integriert, zivilisiert, kontrolliert. Jungfrau-Mond-Geborene besitzen daher die natürliche Fähigkeit, vorgegebene Situationen so gut wie möglich zu nutzen.
Oft besteht hier - wie gesagt - die starke Tendenz, am Status Quo nichts verändern zu wollen, sich vielmehr mit den gegeben STrukturen (flexibel und optimal) zu arrangieren.
"Stark verletzte Mondstellungen" deuten hingegen darauf hin, dass einerseits eine Unfähigkeit vorliegt, sich in das soziale Gefüge einzuordnen, und sich andererseits ein übersteigertes Strebebedürfnis nach Macht und Bedeutung entsteht und die Umwelt im eigenen Sinne zu manipulieren.
LG,
E.