#QuerdenkerSindTerroristen

Ich bewundere dich, dass du immer noch versuchst, diese "Diskussion" sachlich zu führen und den roten Faden sehr geduldig herauszuarbeiten.
Hier artet es allerdings gleich aus wie im Corona Faden: Es geht nicht um Argumente, sondern um Deutungshoheit.

"Es ist nicht, was nicht sein darf!"

Es darf nicht sein, dass jemand kommt und ganz einfach mit Argumenten widerlegt, wo nur Meinung vorherrscht, die gefälligst als Richtlinie für alle zu gelten hat.
Und jeder, der sich dem widersetzt, wird persönlich angegriffen.
Dafür reicht Schema F.
Argumente werden in Zeiten wie diesen überbewertet.

Die Dynamik der Diskussion ist eigentlich interessanter als das Thema selbst. In sachlicher Hinsicht ist nichts was ich sage tatsächlich kontrovers. Meine persönlichen Ansichten zum Thema Corona und Maßnahmen sind für die allermeisten auch nicht kontrovers, ich stehe Maßnahmen-Gegnern und Querdenkern ja in keinster Weise nahe.

Die Kontroverse entsteht anders: Mir wird (moralische) Relativierung vorgeworfen. In solchen Kategorien zu denken finde ich aber schon falsch, denn die Frage muss doch immer sein was wahr ist, welche Aussagen Realität und reale Entwicklungen am passendsten beschreiben. Die zweite Ebene der Kontroverse ist persönlicher Natur und durch die Diskussion selbst entstanden. Wenn man Überzeugungen hinterfragt über die sich Menschen sehr definieren, und "Feindbild-Überzeugungen" sind sehr intensiv, dann kommt eigentlich immer der Impuls jenen der hinterfragt in die Feindbild-Kategorie einzuordnen.

Mein Rat wäre immer sich nie auf die Art zu identifizieren, sondern immer nur mit der Frage "Was ist wahr?". Das führt logischerweise nie oder zumindest nur selten zu einer perfekten Antwort. Es führt aber zu einer neutraleren, nüchtereren und urteilsloseren Sicht auf Menschen und alle möglichen Entwicklungen. Gerade für Menschen die glauben moralische Maßstäbe anlegen zu können bevor sie irgendetwas tiefer verstanden haben ist das ein "No Go", weil sie (Ver-) Urteilen moralisch und daher geboten finden. Sie Verurteilen aber ja nur Bilder die sie in der eigenen Psyche festhalten, und die sind ja nicht komplex wie die Realität, sondern extrem vereinfachte und moralisch aufgeladene Kategorien.

An der Stelle wird Moral aber sehr paradox, denn genau diese Art zu denken führt zu allen möglichen Vorurteilen. Die psychologische Falle ist: Wer sich als "Gegner eines Feindbildes" identifiziert, leitet daraus für sich ein positives Selbstbild ab, vereinfacht gesagt "Ich bin gut". Um dieses vermeintliche positive Selbstbild zu erhalten darf das Feindbild nicht hinterfragt werden. Anders gesagt: Eine Verschärfung des Feindbildes (im Sinne von "verschlechtern") macht das Selbstbild noch besser, deshalb wird auch alles sehr gerne geglaubt was das Feindbild bestätigt oder sogar verschärft. Hinterfragen des Feindbildes in seiner imaginierten Totalität schwächt das Selbstbild und muss vermieden werden.

An Querdenkern kann man diese Dynamik übrigens super erkennen, denn auch die erschaffen ein positives Selbstbild ja vor allem über Feindbilder. Einige von denen brauchen die Überzeugung an eine bereits bestehende oder zumindest kommende Diktatur um sich als irgendeine Art "Freiheitskämpfer" sehen und verkaufen zu können. Die meisten von denen glauben also nicht an all die Theorien weil die Wahrheit beschreiben. Die wollen daran glauben weil sie damit ein Feindbild zeichnen dass ihnen ein positives Selbstbild verschafft. Nur funktioniert die Gegenseite kein bisschen anders.

Identifikation über Feindbilder um ein positives Selbstbild zu schaffen ist immer schädlich, sowohl individuell wie auch gesellschaftlich. Die Identifikation mit "Was ist wahr? Wie funktioniert 'das'?" ist wesentlich besser, auch im persönlichen Leben viel hilfreicher.
 
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Einzeltäter ist m.A.n. einer, der Menschen v.a. deswegen angreift/tötet, weil er das Gefühl der Überlegenheit schätzt.
Oder er wird dafür bezahlt, dass er jemanden tötet, z.B..
Einer, der für eine Gruppengesinnung handelt, agiert im Prinzip das aus, was eine Gruppe proklamiert.
Das passt daher auch zu den Anschlägen von München und Hanau.
Bei dem Münchner Anschlag könnte man auch meinen, dass das "nur" ein Amoklauf war. Aber er hat sich nachweislich übers Web bzw. über Schriften und Bücher radikalisiert.

Wikipedia-Auszug zum Münchner Fall:





Falls Du noch mal darauf aufmerksam möchtest, dass die Threadbezeichnung unpassend ist, das sehe ich auch so.
Aber dass der Typ "bloß" Amok gelaufen ist, das kann man so nicht sehen. Der hat sich ebenfalls radikalisiert, zuerst ohne und dann noch mit und über die Querdenker-Szene.

Ob man diesen Mord als Mord eines psychisch Kranken Einzeltäters einstuft oder als terroristischen Anschlag eines Mannes der vielleicht schon lange darüber nachdachte mal ein Zeichen gegen die "Corona-Diktatur" zu setzen ist m.A.n. gar nicht so entscheidend. Ich gehe bisher davon aus dass der einfach durchgeknallt ist und keinen Plan hatte.

Entscheidender ist die Frage wie aussagekräftig dieser Mord im Kontext zum Kollektiv der "Maßnahmen-Gegner" ist. Und meine Ansicht dazu ist in sachlicher Hinsicht gar nicht kontrovers. Denn etwas vereinfacht gesagt gibt es ja diese Szenarien:

1) Der Täter gehört ideologisch sicherlich zu den Querdenkern bzw. Maßnahmen-Gegnern. Das ist ein Fakt. Dennoch kann es sein, dass er erstens psychisch krank und sowieso gefährlich war/ist, zudem vollkommen alleine handelte und auch keine engere Vernetzung zu anderen bestand. Die Tat lässt dann also erst mal keine Rückschlüsse auf andere zu.

2) Was ich unter 1 sage schließt aber natürlich keineswegs aus, dass es mehrere Menschen geben könnte die nahe dran sind auszuflippen. Es wäre auch möglich das es zu Nachahmungs-Taten kommt.

3) Es wäre zudem denkbar dass es unter den Querdenkern eine echte Terror-Gruppe gibt, bzw. würde ich sogar darauf wetten, dass es da Gruppierungen gibt die genau so reden und sich alles mögliche ausmalen, von Anschlägen und "man sollte mal" bis zu irgendwelchen politischen Theorien.

4) Es wäre auch denkbar, dass eine solche Gruppe nicht nur aus rhetorischen Fantasten besteht die sich gemeinsam in irgendwelche Welten hineinfantasieren, sondern tatsächlich planvoll und gewaltsam tätig werden. Und ab hier beginnt für mich echter Terrorismus.

5) Unmöglich im Sinne von "Hat nichts mit der Realität zu tun" ist hingegen: Zu glauben, dass Extremisten repräsentativ für ein großes Kollektiv sind. Das ist immer falsch. Extremisten sind immer in der Minderheit.


Insgesamt ist das einfach genau dasselbe wie bei allen anderen ideologischen Strömungen. Es gibt sehr viele die sich selbst unter Links einordnen würden. Dazu gehören auch viele SPD-Mitglieder. Aber linkextremistische Terroristen gibt es nur sehr wenige. Auf der rechten Seite ist es nicht anders. Es gibt viele deren Gedankengut rechts ist (womit ich hier nicht einfach nur rechts-konservativ meine). Aber gewaltsame Rechts-Extremisten sind auch in dem Kollektiv die Minderheit. Dasselbe gilt für den Islam, dasselbe gilt für Umweltschützer, dasselbe gilt für Nordirland und die IRA usw.

Sehr viele Menschen oder fast alle identifizieren sich ja auch mit irgendeinem Glauben oder einer politischen Richtung oder was auch immer. Nur sehr wenige sind Extremisten und noch weniger sind fähig zu morden.
 
Ein Pro und Kontra wirds immer geben und je nach individueller Entwicklung des Einzelnen bis hin zu extremen Handlungen eben das Fazit daraus.
Wie könnte man sowas verhindern, daß es zu keinen solchen Ergebnissen kommt ?

Das kollektive Bewusstsein anheben, erweitern.
Pro und Kontra wo jeder zu seinem Recht kommt ?
 
2) Was ich unter 1 sage schließt aber natürlich keineswegs aus, dass es mehrere Menschen geben könnte die nahe dran sind auszuflippen. Es wäre auch möglich das es zu Nachahmungs-Taten kommt.
Eben! Und das ist der ausschlaggebende Punkt!

Mit dem Rest Deines Beitrags gehe ich auch konform.

Geplant terroristisch sehe ich den Täter ja auch nicht, aber zumindest so aufgehetzt, dass er fähig war, völlig durchzudrehen.
Und eben auch Nachahmungstäter auf den Plan zu rufen, die ihrerseits zu drohen beginnen.
Genau da sehe ich eben schon eine Mitverantwortung bei den Gruppierungen (Querdenker, Rechtsradikale ...), von denen er sich da auch noch befeuern ließ.

Genau so, wie die Medien es vermeiden, über Suizide zu berichten - weil "Werthers Leiden" sei dank - das Lesen so einer Lektüre ja durchaus auch zu einer Reihe Nachahmungen führen kann.
Und genau so sollte sich jeder klar machen, dass Worte oft zu Taten werden ... und je häufiger wiederholt, umso stärker in der Wirkung ...
 
der ganze thread dient für mich eigentlich dafür alle menschen die skeptisch gegenüber den coronamaßnahmen sind, dagegen demonstrieren, nicht gewillt sind sich impfen zu lassen usw. zu diffamieren..
nach meinung so einiger hier sind dies alles querdenker..
alleine wenn man die impfunwilligen in deutschland nimmt (die in etwa 20% betragen) kommt man auf eine zahl von 16.600.000
und nur weil ein einziger irrer durchknallt, versucht man die "querdenker" als terroristen abzustempeln..
was das jetzt noch mit logischem denken zu tun hat werde ich wohl nie verstehen..
 
Eben! Und das ist der ausschlaggebende Punkt!

Mit dem Rest Deines Beitrags gehe ich auch konform.

Geplant terroristisch sehe ich den Täter ja auch nicht, aber zumindest so aufgehetzt, dass er fähig war, völlig durchzudrehen.
Und eben auch Nachahmungstäter auf den Plan zu rufen, die ihrerseits zu drohen beginnen.
Genau da sehe ich eben schon eine Mitverantwortung bei den Gruppierungen (Querdenker, Rechtsradikale ...), von denen er sich da auch noch befeuern ließ.

Genau so, wie die Medien es vermeiden, über Suizide zu berichten - weil "Werthers Leiden" sei dank - das Lesen so einer Lektüre ja durchaus auch zu einer Reihe Nachahmungen führen kann.
Und genau so sollte sich jeder klar machen, dass Worte oft zu Taten werden ... und je häufiger wiederholt, umso stärker in der Wirkung ...


Die Ursachen sind aber nicht so einfach. Wenn ich Dich richtig verstehe ist Deine Theorie ja:

Da ist jemand der sozusagen psychologisch, charakterlich und sonstwie extrem ist, also auch umso anfälliger z.B. für ideologische und hetzerische Theorien von Querdenkern. Davon angestachelt hat er den Mord begangen.

Und ich sage nicht, dass das falsch ist. Ich behaupte aber, dass das nur ein Teil einer viel größeren Dynamik und daher zu einseitig ist. Wenn Querdenker-Ideologien Menschen zum Morden bringen können, dann trifft das auf alle möglichen Ideologien zu, inklusive vieler deren Überschriften man eigentlich richtig findet (z.B. Umweltschutz).

Immer gibt es aber einen noch viel breiteren Kontext, eine Mischung aus ganz vielen Faktoren aus vielen unterschiedlichen Richtungen. Dem gesamten Komplex kann man sich immer nur annähern, wirklich voll durchdenken und verstehen kann das niemand. Wenn man das aber total vereinfacht, landet man selbst intellektuell in extremistischen Gebieten, weil simple Theorien auch einfache aber radikale Lösungen zu implizieren scheinen.

Jene die so denken können niemals Teil der Lösung sein sondern sind Teil des Problems, auch wenn sie sich selbst auf der Gegenseite verorten.
 
und nur weil ein einziger irrer durchknallt, versucht man die "querdenker" als terroristen abzustempeln..

Coronademos eskalieren
https://taz.de/Gewalt-und-Querdenker-Proteste/!5757844/

Vom Protest zur Gewalt?
Stand: 02.11.2020
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/corona-protest-radikalisierung-101.html

Gewalt bei Impfgegner-Demos in Griechenland
https://www.google.de/amp/s/amp.dw....egner-demos-in-griechenland/a-59022214?espv=1


Usw....
Die Liste ist lang. Da ist ein deutliches Gewaltpotential zu erkennen. Von friedlichen Demonstrationen und friedlichen Diskurs ist schon lange nichts mehr zu sehen.
 
Ein Pro und Kontra wirds immer geben und je nach individueller Entwicklung des Einzelnen bis hin zu extremen Handlungen eben das Fazit daraus.
Wie könnte man sowas verhindern, daß es zu keinen solchen Ergebnissen kommt ?

Das kollektive Bewusstsein anheben, erweitern.
Pro und Kontra wo jeder zu seinem Recht kommt ?

Menschen sind Menschen und so wirds wohl auch bleiben. Das Interessante an jedem Kollektiv ist, dass ein Individuum innerhalb eines Kollektivs eine bestimmte Rolle nie nur auf der Basis dessen einnimmt wie er oder sie persönlich ist. Die eingenommene Rolle entsteht aus einer komplexeren Dynamik und im Wechselspiel mit dem Kollektiv. Anders gesagt: Ein Kollektiv ordnet bestimmte Rollen auch zu und besetzt letztlich alle.

Daher wird es immer unterschiedliche Denkrichtungen und Ideologien aller Art geben, egal ob betreffend Religionen, Philosophien, politische Richtungen usw.. Und immer wird es auch Extremisten geben.

Der Rest ist dann eher thematischer Natur, also was genau gerade den großen Druck erzeugt. Bei uns und jetzt und die letzten 1,5 Jahre war es vor allem Corona und die Maßnahmen dagegen. Eine krasse Finanzkrise könnte das nächste sein oder was auch immer.
 
Coronademos eskalieren
https://taz.de/Gewalt-und-Querdenker-Proteste/!5757844/

Vom Protest zur Gewalt?
Stand: 02.11.2020
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/corona-protest-radikalisierung-101.html

Gewalt bei Impfgegner-Demos in Griechenland
https://www.google.de/amp/s/amp.dw....egner-demos-in-griechenland/a-59022214?espv=1


Usw....
Die Liste ist lang. Da ist ein deutliches Gewaltpotential zu erkennen. Von friedlichen Demonstrationen und friedlichen Diskurs ist schon lange nichts mehr zu sehen.

in der regel laufen die demos in deutschland und österreich relativ friedlich ab..
das es hier und da mal eskaliert liegt an beiden seiten..wenn ich mir da demos von linken ansehe ist es wesentlich extremer..
jetzt alle als gewaltbereite extremisten hin zu stellen ist völliger blödsinn..und genau das ist für mich das ziel des threads..
 
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in der regel laufen die demos in deutschland und österreich relativ friedlich ab..
das es hier und da mal eskaliert liegt an beiden seiten..wenn ich mir da demos von linken ansehe ist es wesentlich extremer..
jetzt alle als gewaltbereite extremisten hin zu stellen ist völliger blödsinn..und genau das ist für mich das ziel des threads..

Wenn du dir Demos von Linken ansiehst, herrje.....:rolleyes:

Corona Demos:
Sprengsatz,Morddrohungen,Molotowcocktails die an die Außenfassade des Robert Koch-Instituts geworfen wurden? Alles relativ friedlich.(y)
 
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