Joey
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Der Placeboeffekt in der antidepressiven Behandlung
Zusammenfassung. Die vorherrschende Annahme zur Wirkung von Antidepressiva ist, dass diese durch die Behebung eines chemischen Ungleichgewichts, speziell eines Serotoninmangels im Gehirn, zustande kommt. Auswertungen der publizierten und nicht publizierten, d.h. von Pharmaunternehmen...karger.com
Und er selbst betrachtet in dem Artikel den Einfluss der Schwere der Depression. Ein ganzes Kapitel ist dieser Frage gewippnet.
Zitat:
Dennoch macht der Depressionsgrad einen Unterschied. Patienten mit sehr hohen Werten auf der Hamilton-Skala (> 28) zeigten dabei einen Unterschied zwischen den Antidepressivum- und Placebo-Armen von 4,36 Hamilton-Skalenpunkten, was nach dem NICE-Kriterium als klinisch bedeutsam angesehen werden kann, auch wenn dies natürlich deutlich unter den 7 Hamilton-Skalenpunkten liegt, die einem CGI-I-Rating von «minimaler Verbesserung» entsprechen.
Und er schließt das Kapitel mit:
Die Frage, ob Antidepressiva bei der Subpopulation von schwerstdepressiven Patienten wirken oder ob sie bei allen Schweregraden keine klinische Wirksamkeit zeigen, bleibt also weiterhin offen.
Das ist, was er im Rahmen der verschiedenen statistischen Studien, die er betrachtet hat, sagen kann. Er kann den Nutzen von Antidepressive bei schweren Depressionen, der über Placebo-Effekte hinaus geht, also nicht ausschließen. Er mag es anzweifeln, aber er muss so ehrlich sein und idt es auch, dass er seine Meinung da auch nicht in den Studien klar bestätigt sieht.