fckw schrieb:Und es geht dann auch gleich lustig weiter:
(Habe das gepostet auch auf die kaum auszuräumende Gefahr hin, dass es missverstanden wird. Macht aber nix. Sind wir nicht irgendwo alle ein bisschen... grün?)
btw: Der "zweite Rang" bezeichnet das gelbe und türkise (und ev. darauf folgende) Meme.
Es ist ehrlich erfrischend diesen Aspekt der Kommunikation und des Zusammenseins überhaupt einmal mit wissenschaftlicher Sorgfalt aufgebarbeitet zu sehen.
Tatsächlich ist es wohl so, dass sich die je individuellen Entwicklungen oft in bestimmten Erfahrungswelten und auch intellektuellen Kategorien abspielen, die sich grob zu übergeordneten Gruppen zusammenfassen und abstrahieren lassen.
Auch ich bin Kind einer dieser Welten, und obwohl es mir zwar möglich ist, zu den anderen hinüberzuschielen, tue ich es doch immer mir Vorbehalt, immer in der stillen Gewissheit, dort drüben seien sie zwar vielleicht nah dran, aber eben doch nicht mittendrin, so wie ich es für mich natürlich empfinde.
Dieses Selbst und Weltverständnis zieht sich durch die ganze Wahrnehmung und macht auch die eigentliche je-spezifische Bedeutung bei Gesprächen aus:
Wie sehr sich doch ein und dasselbe Buch im Laufe der Jahre in seiner Botschaft für mich wandelt.
Vor drei Jahren noch las ich zum Beispiel "Zen Buddhismus und Psychoanalyse" als Ratgeber für Selbstverbesserung, heute erscheint mir das als blanker Irrwitz und doch habe ich es damals so gesehen.
Und immer scheint man sich erheben zu können, immer meint man den Überblick wahren zu können und alles irgendwie unter einen Hut bringen zu können, eben integrieren zu können - ich muss für mich sagen:
Ich verstehe die ganze Welt, ich kann nicht anders.
Doch worauf kommt es nun an? Ist eine dieser Gruppierungen im Recht? Gibt es den "richtigen Weg"? Wohl nicht.
Und wie steht es mit all den Menschen die nie irgendwas von Selbsterforschung gehört haben?
Zuviele Fragen für einen Beitrag, gewiss, aber nicht zuviel um doch auf das für mich Wichtige zu verweisen:
Das je eigene Einsinken ins Sein und so das anders werden, das sehen des Eigenen im anderen.
All diese Wertgemeinschaften, sie werden nur dann leidhaft, und zum Problem für mich, wenn ich nicht zu sehen vermag, dass ich zwar sehr wohl zu einer gehöre, aber auch die anderen vom selben Grund her kommen.
Dieselbe Ignoranz die ich beispielsweise irgendwelchen Pfaffen erweise, haben sie vielleicht für mich oder Andersgläubige übrig.
Denselben Hass, den ich auf jene empfinde, die nicht hören wollen, haben diese für mich übrig, der ich nicht sein will wie sie.
Und mehr noch:
Stößt sich mein Gegenüber an den Kopf, blickt sich ein Mädchen bewundert oder mit Abscheu in den Spiegel, senkt einer genüsslich sein Haupt in sein Mittagsmahl - immer sehe ich auch mich.
Ich, der ich in den Spiegel sehe, ich, der ich schonmal als Kind kleine Insekten gequält habe, ich, der ich manchmal vor Gier alles hinunterschlinge.
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Wohl gehöre auch ich zu meiner Welt, und jeder andere ist in der seinen.
Und doch ist da ein Gemeinsames, doch wer vermag es zu sehen?
Welche Lehre zu lehren?
Es kann dir niemand zeigen und kein Buch erklären.
Du musst deinen eigenen Weg gehen.
liebe Grüße