Hallo Joey
Zitat:Aber darum müssen an den Versuchen zumindest Leute beteiligt sein, die dran glauben, die Erfahruzng damit haben und die wissen, welche Bedingungen sie brauchen. Danach muss dann ein Versuchsdesign entworfen werden, mit dem "beide Seiten" einverstanden sind.
Das wäre zu empfehlen, sonst wäre es nämlich in der Tat ein unsauberes Experiment. Aber möglich scheint es mir zu sein.
Zitat:Wieso?
Ganz einfach weil "ihr" Wissenschaftler letztlich (mit Einschränkung) doch an die Objektivität der Wahrnehmung glaubt.

Wenn alle (oder viele) nur Phantome sehen, dann wird es problematisch.Wenn z.B: Dennett meint, dass sich die meisten Menschen darin täuschen ein cartesianisches Theater(=innere Bilder) vor sich zu haben, dann untergräbt er sein Weltbild.
Denn: Warum sollten sie bei inneren Bildern "alle" falsch liegen, bei äußeren
Wahrnehmungen aber richtig?!
Was weitreichende intersubjektive Anerkennung findet muss wenigstens untersucht werden.
Zitat: Die Einwände mögen evtl. konstruiert erscheinen... es bleiben aber Einwände. Auch konstruierte Möglichkeiten, wie Ergebnisse gefaket werden, sind Fake-Möglichkeiten, die nicht ausgeschlossen wurden.
Das hört sich bei Ultraskeptikern aber so an, als ob es feststehen würde, dass
gefaket wurde.Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.Es einfach darum abzuhaken ist widersinnig.
Zitat:Ich habe mal auf einer Seite über Tonbandstimmen gelesen, dass jemand von ihnen bei einem Test der GWUP durchfiel. Sie haben sich dann darüber aufgeregt, dass das nur eine Einzelmessung war (über Tonbandstimmen erfahren, wieviele Erbsen der GWUP-Mann in der hand hält), und keine ganze Messreihe mit statistischer Auswertung etc. Als ich das gelesen habe, habe ich mich gefragt: "Warum macht Ihr nicht solch eine Messreihe und die statistische Auswertung? Sollte doch für Euch eine Leichtigkeit sein." Stattdessen haben sie weiter gemacht und mit noch schlechterer Methodik als diese eine Einzelmessung ihre Erfolge hochgehalten.
Bei Tonbandstimmen ist das Problem sowieso schon, dass man einen potentiellen Geist (ich glaube nicht daran, im Sinne, dass ich keinen Grund habe daran zu glauben, ich habe damit keine Schwierigkeit in meinem Weltbild) braucht, der dabei mitmacht. Eine Einzelmessung kann es aber nicht sein. Was wäre gewesen, wenn die Zahl (zufällig

) gestimmt hätte. Wäre dann das Preisgeld ausgezahlt wurden. Wohl kaum

.
Das wären, falls das stimmt unfaire Methoden der GWUP gewesen.
Natürlich hätten sie dann das Experiment selber wiederholen können, aber eben ohne Preisgeld. Da war vielleicht kein Ansporn da. Verpflichtet sind sie nicht, und "Debunkering" sieht anders aus.
Zitat:Je "ungewöhlicher" eine Aussage, d.h. je mehr sie vom aktuellen Paradigma abweicht, desto aufwändiger sind die notwendigen "Beweise". Das kann man auch objektiv begründen (siehe Spektrum der Wissenschaft März 2009; Essay über Wissenschaftsphilosophie)
Das ist zwar nachzuvollziehen, allerdings gibt es hier auch eine Grenze, an der
Innovation und neue Erkenntnisse unter Schikane geraten, und dadurch eben
gilt:Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Bisher hat kein Weltbild lange gehalten, das ist die historische Realität. Auch historische Wahrheit ist, dass
es neuen und letztlich beseren Weltbildern immer sehr schwer gemacht wurde,
manchmal über Jahrhunderte und länger. Aber natürlich stimmt das in deiner
Signatur:" Nicht jeder Mutige, der gegen den Strom schwimmt, spricht die Wahrheit." "Nicht jeder" heißt aber nur, dass es manche gibt, die "lügen",
mindestens einer, logisch formuliert.
Zitat:Ein negatives Ergebnis passt nunmal in diesem Bereich besser ins Paradigma. Eine sehr aufwendige positiv verlaufende Telephatie-Studie, der keine Mängel nachgewiesen werden, würde das Paradigma ändern... aber die muss eben erst einmal durchgeführt werden.
Sehr aufwendig ist teuer. Wer finanziert das? Außerdem fällt den Skeptiker bestimmt wieder was ein, wo der Haken sein könnte
Zitat: Das Weltbild ist natürlich nicht mit der Welt zu verwechseln. Das Weltbild ist ein Bild... eben eine Beschreibung der Welt. Allerdings ist die Welt nunmal da und kann beschrieben werden. Auch in Deinem Subjektivismus. Der einzige Unterschied ist, dass die Naturgesetze bei Dir nicht so fix sind.
Weißt du was ich als Unterschied sehen würde: "Ihr" glaubt, ihr habt die Welt,
und macht euch daraus ein Weltbild. Ich glaube ich habe ein Weltbild und nur
ein Weltbild, eine (objektive äußere) Welt habe ich nicht. Ich kann mich natürlich mit meinem Weltbild intensiv beschäftigen, und dieses Weltbild u.a. physikalisch beschreiben, vom einzelnen beobachteten Ereignis hin zu dem was eigentlich gesucht wird, Gesetzmäßigkeiten. Der Stellenwert von Naturgesetzen ist natürlich geringer, aber ich mache mir einfach nichts vor.Ja, ich bin der richtige Skeptiker.

Aber gelten tun sie auch in meinem Welt(bild), in dem Sinne wie Hume es auch sieht. Ich muss mich auf meine Gewohnheit, dass dies auf jenes folgt einfach verlassen. Die Naturgesetze werden eben als fix angenommen, bis das
Gegenteil erfahren/wahrgenommen wird.
Gegenargument: Wir haben alle scheinbar ähnliche Weltbilder.
Ja, wir sind einander ja auch von unserer evolutionären Programmierung ähnlich, Serienmodelle mit den gleichen Fehlern??
P:S:Man könnte auch noch die solipsistische Karte ziehen. Das ist aber gar nicht nötig.
Zitat:Ohne dieses Axiom wird jegliche Naturwissenschaft vollkommen zwecklos; jegliche Gedanken über Naturgesetze, über Messungen etc. verlieren ihren Sinn. Ich kann ich nachweisen, dass es nicht so ist, wie Du es beschreibst, es ist aber meiner Ansicht nach kein sinnvolles Weltbild. Man braucht nunmal dieses Axiom, um sich sinnvoll mit der Welt auseinandersetzen zu können.
Die Gesetzmäßigkeiten meines Weltbildes zu kennen ist nicht zwecklos. Selbst wenn ich nur träumen sollte, wäre es doch gut Alpträumen aus dem Weg zu gehen.In unserer Welt(bild) scheint es bestimmte Regeln zu geben. Wenn sie am Ende mit einer Welt außerhalb nichts zu tun haben, dann sind wir eben
zum Beispiel vielleicht wie die Menschen in der Matrix an einen lebenserhaltenden Apparat angeschlossen und reden über die Matrix. Auch nicht schlecht zu wissen, wie die Matrix oberflächlich funktioniert.
Es ist natürlich besser mehr zu wissen. Dann sind wir schon bei Bewusstseinserweiterung/Weltbilderweiterung.
Hier liegt auch der Unterschied: Wer meint die Welt zu betrachten, wird in Magie usw. nur und ausschließlich Halluszinationen, Illusionen und Lügen sehen. Wer meint ein Weltbild/Erscheinungen vor sich zu haben wird sagen: Nicht jeder, der ein anderes Weltbild hat hallusziniert oder lügt.
LG PsiSnake