PEGIDA

Mir ist es einfach wichtig, dass hier unterschieden wird, und nicht alles in einen Topf geschmissen.

Sicherlich, aber was ist letzendlich entscheidend, die Theorie, wie es ursprünglich gemeint ist, oder die tatsächlich gelebte Praxis mit konkreten Auswirkungen auf Gesellschaft und Kultur?

Und so ist es auch ein Unterschied, ob man aus der Ferne eine Religion beschaut oder in ihr lebt und auch leidet, unterdrückt wird, gefoltert und gezwungen auf eine Art zu leben, die man sich nicht aussuchen kann.

Die Amish finde ich aus der Ferne ganz bezaubernd, was man so davon mitbekommt, in dessen Reihen geboren worden sein und so leben müssen, tagein tagaus, eher nicht. So mal bei denen eine Woche Urlaub machen wäre für mich aushaltbar. *g*

Und auch wenn eine Frau mit einem Amish* verheiratet wäre und die Gepflogenheiten des Volkes dort nur im Urlaub mitbekäme, wäre es nicht daselbe, als so dauerhaft leben zu müssen.

LG
Any

* hier kann eine beliebige Religion eingefügt werden
 
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Die Amish finde ich aus der Ferne ganz bezaubernd, was man so davon mitbekommt, in dessen Reihen geboren worden sein und so leben müssen, tagein tagaus, eher nicht. So mal bei denen eine Woche Urlaub machen wäre für mich aushaltbar. *g*
Soweit ich das mitbekommen habe, dürfen Jugendliche da raus - und sich entscheiden, wie sie leben wollen. Ob sie die Traditionen der Eltern weiterleben oder ein Leben in der "normalen" Gesellschaft führen möchten.
Bisher habe ich auch aus deren Reihen noch nichts Negatives über ihr Leben gesehen, gehört oder gelesen (von wegen, dass man zu irgendetwas gezwungen werden würde). Bei den Amish gibt es ja konservativere und moderatere Gruppen zwischen denen man auch wechseln kann.
Für mich wäre das nichts, aber für die Mitglieder stell ich mir das auch nicht so schrecklich vor wie Anderes, wenn man z.B. in einem terrorisierten Gebiet lebt (völlig wurscht, ob durch einen Diktator oder eine Gruppe, die so tut als ob sie religiös wäre).
Es gibt einige Muslime, die nicht einverstanden sind mit dem, was die IS tut - und genau deswegen fliehen (müssen). D.h. es kommen doch eher die Leute her, die die Menschenrechte achten - und nicht die anderen.
 
Soweit ich das mitbekommen habe, dürfen Jugendliche da raus - und sich entscheiden, wie sie leben wollen. Ob sie die Traditionen der Eltern weiterleben oder ein Leben in der "normalen" Gesellschaft führen möchten.
Bisher habe ich auch aus deren Reihen noch nichts Negatives über ihr Leben gesehen, gehört oder gelesen (von wegen, dass man zu irgendetwas gezwungen werden würde). Bei den Amish gibt es ja konservativere und moderatere Gruppen zwischen denen man auch wechseln kann.
Für mich wäre das nichts, aber für die Mitglieder stell ich mir das auch nicht so schrecklich vor wie Anderes, wenn man z.B. in einem terrorisierten Gebiet lebt (völlig wurscht, ob durch einen Diktator oder eine Gruppe, die so tut als ob sie religiös wäre).
Es gibt einige Muslime, die nicht einverstanden sind mit dem, was die IS tut - und genau deswegen fliehen (müssen). D.h. es kommen doch eher die Leute her, die die Menschenrechte achten - und nicht die anderen.

Ich habe durchaus Negatives mitbekommen. Wer sich entschließt den Clan zu verlassen muss für immer gehen. Die Frauen müssen tagtäglich ackern wie blöde. Sie dürfen nicht ausgehen, nicht frei entscheiden, bis auf die teiweise Vollverschleierung fast wie im Islam (auch Frauen bei den amish haben ihre Reize zu verbergen), die Unterdrückung, die Festlegung auf ein gelebtes Rollenbild und arrangierte Ehen. Bekomme als Amish-Frau keine Kinder oder kann keine bekommen, dann ist deine Stellung ebenso hinüber wie ein Moslem, der wegen Kinderlosigkeit die Schiedung einreichen kann. Für den Mann gelten dieselben Repressalien, homosexuell leben wäre undenkbar, nicht heiraten wollen und das Leben genießen ebenso...

Ich nannte die Amish absichtlich, weil sie gemeinhin als friedlich und lieb gehandelt werden, obgleich ihre Regeln durchaus mit denen der meisten islamischen Gruppen vergleichbar ist.

Nur, daran sieht man, welche Auswirkung die Medien haben und auch das Verhalten von Gläubigen und ihre mediale Lautstärke.

LG
Any
 
Wahr ist aber auch: Die sind in Zwängen gefangen. Würden sie versuchen Reiche härter zu besteuern, den Konzernen mal richtig zu Leibe rücken... würde das nach hinten losgehen, denn die verschieben ihre Vermögen einfach dorthin wo es sich für sie besser rechnet.
Das ist auch nicht so einfach, wie es immer dargestellt wird, denn wäre es das, wären alle Konzerne schon längst nach Bangladesh oder sonstwohin abgehauen. Außerdem könnte man solche Gesetze auch europaweit beschließen (und Deutschland hat in Europa schon ziemlichen Einfluss, ist ja auch der größte Geldgeber dort), und selbst Gockel und Konsorten würde es sich überlegen, ob man einen Markt von über 500 Millionen Einwohnern mal eben aufgibt. Und auch Starbucks hätte in Bangladesh wohl eher weniger Kunden.
Höhere Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer gab es auch früher schon in Deutschland, und es gibt inzwischen schon Reiche, die selbst eine solche fordern, weil sie es als ungehörig empfinden, so viel Geld einzusacken, ohne was abzugeben.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...iche-wollen-mehr-steuern-zahlen-a-625749.html
Privatleute legen ihren offiziellen Wohnsitz auch jetzt schon in Länder mit niedrigen Steuern, denen könnte man doch einfach die Staatsbürgerschaft entziehen. Was spräche dagegen? Sollen sie doch Luxemburger, Schweizer sonst was werden und dort leben, ich kann gut auf solche Leute verzichten, die hier nur abgreifen, hier aber wählen dürfen. Und wenn man die Steuern für sie europaweit erhöhen würde, überlegten sie sich vielleicht, ob sie wirklich nicht mehr in Europa leben wollen, sondern in Ländern, die z.B. mit Bürgerrechten nicht so zimperlich sind.
würde Deutschland Snowden Asyl gewähren und die USA richtig heftig kritisieren, alles mögliche dagegen unternehmen, hätte das sehr schnell ganz konkrete Folgen. Ökonomisch, aber natürlich auch geheimdienstlich... vielleicht auch mit sehr unsauberen Methoden usw. Das könnte ein ganzes Land in Gefahr bringen. Daher wird die Decke darüber ausgebreitet. Das funktioniert nur nicht ewig.
Die USA als stärkste Imperialmacht hat ganz klar kein Interesse an einem starken Europa. Daher wird ordentlich Druck aufgebaut und dafür gesorgt, dass es auch in Konflikte verwickelt wird, die Geld kosten und auch ablenken von den eigenen Problemen (divide et impera eben).
Aber was wollen sie letztlich schon machen, wenn man sich z.B. wie Schröder damals im Irak-Krieg weigert mitzuspielen? Warum muss einem Freihandelsabkommen zugestimmt werden, das für Deutschland vor allem negative Konsequenzen hat (z.B. bei Erhöhung des Mindestlohns muss die Bundesregierung den US-Konzernen finanziellen Ausgleich bieten. Das hebelt demokratische Vorgänge aus.)
Wenn eh schon abzusehen ist, dass das Kartenhaus früher oder später zusammenkracht, warum also sich nicht mal mehr auf den Binnenmarkt konzentrieren, warum nicht mal die Säckel der Ottonormalverbraucher etwas füllen, damit die Wirtschaft brummt, statt das Geld den ausländischen Konzernen in den Rachen zu schmeißen, die hier nicht einen Cent Steuern zahlen?
Inzwischen sollte doch jedem klar sein, dass wir als Exportweltmeister auf sehr wackeligem Boden stehen, denn wenn rundum die Wirtschaft zusammenbricht, gibt es niemanden mehr, der unsere Waren kaufen könnte. Das merkt man doch jetzt schon. Darum konzentriert sich die Bundesregierung ja auch so auf Waffenexporte, denn Krieg wird immer irgendwo geführt.
Was für ein Schwachsinn, damit die Kohle zu verdienen, und gleichzeitig hier die Kaufkraft der Leute im Land immer weiter zu schmälern und sich so immer mehr abhängig zu machen von äußeren Einflüssen.
Ich weiß auch nicht, was Merkel und Konsorten dazu bewegt, außer, dass sie vielleicht nur ihre eigenen, privaten machtpolitischen Interessen verfolgen. Jeder ist sich selbst der Nächste.
"Wenn das Volk kein Brot hat, soll es doch Kuchen essen", sagte die französiche Königin, bevor die Revolutionäre sie köpften.
 
Ich habe durchaus Negatives mitbekommen. Wer sich entschließt den Clan zu verlassen muss für immer gehen. Die Frauen müssen tagtäglich ackern wie blöde. Sie dürfen nicht ausgehen, nicht frei entscheiden, bis auf die teiweise Vollverschleierung fast wie im Islam (auch Frauen bei den amish haben ihre Reize zu verbergen), die Unterdrückung, die Festlegung auf ein gelebtes Rollenbild und arrangierte Ehen. Bekomme als Amish-Frau keine Kinder oder kann keine bekommen, dann ist deine Stellung ebenso hinüber wie ein Moslem, der wegen Kinderlosigkeit die Schiedung einreichen kann. Für den Mann gelten dieselben Repressalien, homosexuell leben wäre undenkbar, nicht heiraten wollen und das Leben genießen ebenso...

Ich nannte die Amish absichtlich, weil sie gemeinhin als friedlich und lieb gehandelt werden, obgleich ihre Regeln durchaus mit denen der meisten islamischen Gruppen vergleichbar ist.

Nur, daran sieht man, welche Auswirkung die Medien haben und auch das Verhalten von Gläubigen und ihre mediale Lautstärke.

LG
Any

Ehrlich gesagt ist das auch inkompatibel mit der modernen Welt. Der Unterschied ist aber sicherlich, dass Amishe kein massives Interesse daran haben Leute zu bekehren. Hardcore-Islamisten sind da auch zu Gewalt bereit.

Schulen speziell für Amish-Kinder würde es wenn es nach mir ginge auch nicht geben. Die Kinder haben ein Recht darauf mit der normalen Welt in Kontakt zu kommen.

So gesehen mag ich keine übertriebene Religiosität, und das gilt auch für buddhistische Klöster, in denen bereits kleine Kinder sind. Sage ich auch, weil mir die Religion sonst ziemlich zusagt.

Die Idee Religionen besondere Rechte zuzugestehen habe ich sowieso nie geteilt.
 
Hier in den Industriegesellschaften wird den Kindern von morgens bis abends einsuggeriert, was ein glückliches Menschenleben auszumachen hat. Da ist Geld natürlich an erster Stelle, Konsum ohne Ende, sexuelle Freizügigkeit bis zur völligen Beziehungslosigkeit, Unabhängigkeit und Individualismus, der in Wahrheit alle zu fremdbestimmten Herdentieren macht, die das selbständige Denken völlig verlernen, Der Ersatz von Religion mit dem Glauben an das für alle erreichbare diesseitige Glück, das in Wahrheit nur sehr wenige erreichen. Schafe, die gezüchtet werden, um einer Hand voll Menschen die Taschen zu füllen, deren Schritte genau überwacht werden, die sich dem allgemeinen mainstream kaum entziehen können. Ich verstehe, dass es Menschen gibt, die eine solche Welt nicht wollen, und die andere Wege suchen, andere Werte, andere Ziele. Die Religion der Kapitalismusgläubigkeit macht die Erde kaputt, aber sich dann über ein paar Amish aufregen, die da keinen Bock drauf haben...
 
Hier in den Industriegesellschaften wird den Kindern von morgens bis abends einsuggeriert, was ein glückliches Menschenleben auszumachen hat.

Das passiert in politisch religiös gefärbten Gesellschaften ebenso.

Egal, was von wem suggeriert wird, Menschen sollte nicht aberzogen werden selbst zu denken, zu fühlen, authentisch zu sein.

LG
Any
 
Das passiert in politisch religiös gefärbten Gesellschaften ebenso.

Egal, was von wem suggeriert wird, Menschen sollte nicht aberzogen werden selbst zu denken, zu fühlen, authentisch zu sein.

LG
Any
Ja, tut es. Aber dort sind es auch vor allem machtpolitische Interessen, die Religion instrumentalisieren und Gehirnwäschen praktizieren, indem sie mit Repressalien arbeiten.
Trotzdem wird es dort gesehen und hier nicht bemerkt oder einfach hingenommen, weil wir eben auch korrupt sind.
 
Das passiert in politisch religiös gefärbten Gesellschaften ebenso.

Egal, was von wem suggeriert wird, Menschen sollte nicht aberzogen werden selbst zu denken, zu fühlen, authentisch zu sein.

LG
Any

Eben, und ich bin der Meinung, dass es in religiösen Gesellschaften viel schlimmer ist. Und ich habe da schon Erfahrung. Meine Eltern gingen in Freikirchen, von denen mindestens eine als Sekte gilt.
Da meine Mutter aber letztlich auch wieder liberal eingestellt ist, sie flog gerne aus solchen Gruppen :D (auch aus dieser Sekte), war das nicht unglaublich dramatisch, aber es hatte meiner Meinung nach negative Effekte auf mein Ich als Kind.

Vieles "draußen", wie normale Kinderfilme werden dann dämonisch.
 
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Ja, tut es. Aber dort sind es auch vor allem machtpolitische Interessen, die Religion instrumentalisieren und Gehirnwäschen praktizieren, indem sie mit Repressalien arbeiten.
Trotzdem wird es dort gesehen und hier nicht bemerkt oder einfach hingenommen, weil wir eben auch korrupt sind.

Bist Du korrupt? Glaubst Du blind, was dir wer sagt oder Du liest, den oder was Du als Autorität (und somit wahr)empfindest? Wie schnell unterwirfst du dich gesellschaftlichen Regeln?

Darum gehtes doch am Ende. Diese und andere Fragen muss sich am ende das Individuum selbst stellen und entscheiden, was sozusagen besser ist und was schlechter.

Und genau aus dieser blinden Folgsamkeit heraus entwickelt Kulturen teilweise monströs diskriminierende und lebensfeindliche Gesellschaften.

Mich stört es nicht, wenn sich wer jede dritte Stunde seinem Gebet zuwendet. Mich stört es, wenn wer mir seinen Glauben aufzunötigen gedenkt, mir erzählen will, was gut ist und was böse, was ich tun darf und was nicht, wen ich zu heiraten habe und ob überhaupt... und das mit hahnebüchenen Nicht-Argumenten zu begründen versucht.

Da beginnt es, wo Menschen es nicht zulassen können oder wollen, wenn andere Menschen authentisch bleiben.

LG
Any
 
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