Wahr ist aber auch: Die sind in Zwängen gefangen. Würden sie versuchen Reiche härter zu besteuern, den Konzernen mal richtig zu Leibe rücken... würde das nach hinten losgehen, denn die verschieben ihre Vermögen einfach dorthin wo es sich für sie besser rechnet.
Das ist auch nicht so einfach, wie es immer dargestellt wird, denn wäre es das, wären alle Konzerne schon längst nach Bangladesh oder sonstwohin abgehauen. Außerdem könnte man solche Gesetze auch europaweit beschließen (und Deutschland hat in Europa schon ziemlichen Einfluss, ist ja auch der größte Geldgeber dort), und selbst Gockel und Konsorten würde es sich überlegen, ob man einen Markt von über 500 Millionen Einwohnern mal eben aufgibt. Und auch Starbucks hätte in Bangladesh wohl eher weniger Kunden.
Höhere Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer gab es auch früher schon in Deutschland, und es gibt inzwischen schon Reiche, die selbst eine solche fordern, weil sie es als ungehörig empfinden, so viel Geld einzusacken, ohne was abzugeben.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...iche-wollen-mehr-steuern-zahlen-a-625749.html
Privatleute legen ihren offiziellen Wohnsitz auch jetzt schon in Länder mit niedrigen Steuern, denen könnte man doch einfach die Staatsbürgerschaft entziehen. Was spräche dagegen? Sollen sie doch Luxemburger, Schweizer sonst was werden und dort leben, ich kann gut auf solche Leute verzichten, die hier nur abgreifen, hier aber wählen dürfen. Und wenn man die Steuern für sie europaweit erhöhen würde, überlegten sie sich vielleicht, ob sie wirklich nicht mehr in Europa leben wollen, sondern in Ländern, die z.B. mit Bürgerrechten nicht so zimperlich sind.
würde Deutschland Snowden Asyl gewähren und die USA richtig heftig kritisieren, alles mögliche dagegen unternehmen, hätte das sehr schnell ganz konkrete Folgen. Ökonomisch, aber natürlich auch geheimdienstlich... vielleicht auch mit sehr unsauberen Methoden usw. Das könnte ein ganzes Land in Gefahr bringen. Daher wird die Decke darüber ausgebreitet. Das funktioniert nur nicht ewig.
Die USA als stärkste Imperialmacht hat ganz klar kein Interesse an einem starken Europa. Daher wird ordentlich Druck aufgebaut und dafür gesorgt, dass es auch in Konflikte verwickelt wird, die Geld kosten und auch ablenken von den eigenen Problemen (divide et impera eben).
Aber was wollen sie letztlich schon machen, wenn man sich z.B. wie Schröder damals im Irak-Krieg weigert mitzuspielen? Warum muss einem Freihandelsabkommen zugestimmt werden, das für Deutschland vor allem negative Konsequenzen hat (z.B. bei Erhöhung des Mindestlohns muss die Bundesregierung den US-Konzernen finanziellen Ausgleich bieten. Das hebelt demokratische Vorgänge aus.)
Wenn eh schon abzusehen ist, dass das Kartenhaus früher oder später zusammenkracht, warum also sich nicht mal mehr auf den Binnenmarkt konzentrieren, warum nicht mal die Säckel der Ottonormalverbraucher etwas füllen, damit die Wirtschaft brummt, statt das Geld den ausländischen Konzernen in den Rachen zu schmeißen, die hier nicht einen Cent Steuern zahlen?
Inzwischen sollte doch jedem klar sein, dass wir als Exportweltmeister auf sehr wackeligem Boden stehen, denn wenn rundum die Wirtschaft zusammenbricht, gibt es niemanden mehr, der unsere Waren kaufen könnte. Das merkt man doch jetzt schon. Darum konzentriert sich die Bundesregierung ja auch so auf Waffenexporte, denn Krieg wird immer irgendwo geführt.
Was für ein Schwachsinn, damit die Kohle zu verdienen, und gleichzeitig hier die Kaufkraft der Leute im Land immer weiter zu schmälern und sich so immer mehr abhängig zu machen von äußeren Einflüssen.
Ich weiß auch nicht, was Merkel und Konsorten dazu bewegt, außer, dass sie vielleicht nur ihre eigenen, privaten machtpolitischen Interessen verfolgen. Jeder ist sich selbst der Nächste.
"Wenn das Volk kein Brot hat, soll es doch Kuchen essen", sagte die französiche Königin, bevor die Revolutionäre sie köpften.