Parasara

Auch ich komme immer mehr von den Aspekten ab

Das ist nun die große Frage, Drishties oder Aspekte. Ich bin ja eigentlich ein großer Freund der modernen Aspekte und nehme sogar Quintil, Septil und etliche mehr dazu in dem System der Figurinen. Daher neige ich zu der Annahme, dass Parasara wohl doch mehr für seine Zeit geschrieben hat.


Passt doch wieder in unsere Zeit, es muss immer wieder etwas Neues, etwas Ultimatives oder Revolutionäres (Uranus) entstehen, das dürfte wohl die Darstellungsform der Moderne sein.

Auch von den modernen Planeten und Planetoiden bin ich ein Anhänger wie du weißt und auch schon deine Zustimmung geäußert hast. Die Welt hat sich eben weiterentwickelt seit dem alten Indien und es hat definitiv Erweiterungen in der Astrologie gegeben. Und doch ist Parasaras System gültig geblieben.

Lieber Pfeil, für Deine Studien und Deine Arbeiten möchte ich mich an dieser Stelle herzliche bedanken, ich empfinde es als eine Bereicherung und Bestätigung für mich und auch bestimmt für viele Leser.

Ich danke Dir für alle deine Beiträge und ich finde, dass wir beide doch weitgehend kompatibel sind.
 
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Ich bin ja eigentlich ein großer Freund der modernen Aspekte und nehme sogar Quintil, Septil und etliche ....
ich kann das nicht abstreiten, gerade erst vorgestern konnte ich in einer Arbeit nur über das Quintil zu einer Lösung kommen. Die Quincunxc habe ich ebenso oft als bemerkenswert entdeckt. Die Aspekte geben mir Hinweise zu weiteren Fragen, die jedoch nur nach langen Gesprächen erst gestellt werden.

Auch von den modernen Planeten und Planetoiden bin ich ein Anhänger wie du weißt und auch schon deine Zustimmung geäußert hast.
Ehrlich gesagt möchte ich heute auch nicht mehr ohne Uranus, Neptun und schon gar nicht ohne Pluto arbeiten. Sind sie nicht viel differenzierte in Ihrer Aussagekraft, als das früher vielleicht möglich gewesen ist - leider weiß ich das ja nicht - . Ich selbst arbeite gerne mit diesen Qualitäten, das gebe ich auch offen und gerne zu, für mich bleibt es halt ein Rätsel, wie es die uralten Kollegen vor tausend Jahren gemacht haben. - Spannend -
dass wir beide doch weitgehend kompatibel sind
das habe ich auch schon bemerkt. :)
 
Ehrlich gesagt möchte ich heute auch nicht mehr ohne Uranus, Neptun und schon gar nicht ohne Pluto arbeiten.

Und nun haben wir einen ganzen Sack Plutos im Kuipergürtel, die sich astronomisch nicht viel von ihm unterscheiden. Da sollte man denken, sie müßten ähnliche Bedeutung haben.

Eigentlich würde ich mich völlig Shyamasundaras obiger Meinung anschließen. Er meint ja, Parasara hat es mit Sicherheit gegeben und er hat bedeutende Shastras verfasst, darunter das Hora Shastra. Wenn auch viel eingefügt wurde scheint doch ein Kern wirklich von Parasara zu sein und von Brahma inspiriert zu sein.

Kapitel 2 mit der Beschreibung der großen Inkarnationen von Krishna, Rama und anderen zeugt schon von einer höheren, gleichsam göttlichen Sicht:

"Der ungeborene Gott hat viele Inkarnationen. Er hat sich inkarniert in den neun Planeten. [...]
Aus der Sonne kam Rama, aus dem Mond Krishna, aus dem Mars Narasimha, aus Merkur Buddha, aus Jupiter Vamana, aus Venus Parashurama, aus Saturn Kurma, aus Rahu Varaha und aus Ketu die Inkarnation des Fisches."

"Die vier Inkarnationen Ramas, Krishnas, Narasimhas und Varahas sind völlig göttlich (Paramatmas). Die übrigen haben teils gewöhliche Seelen (Jivanatma)."


Diese Stelle scheint mit tatsächlich von Brahma inspiriert zu sein
 
Wer weiter in die vedische Astrologie einsteigen möchte sollte mindestens folgende Begriffe kennen:

Parasaras Begriffe.gif

Mit diesem Rüstzeug können wir nun daran gehen das Horoskop von Albert Einstein zu untersuchen:

Maitreya Horoskop Albert Einstein.gif

Lagna ist in Mithun,, daher ist das Thanu Bhvava, Kark ist Dahn, Simh Sahaj usw. bis Vrishabh ist Vyaya.

Surya ist in Karm, das hier Meen ist. Auch Budh, Sani und Sukr sind in Karm. De Herrscher von Karm, das hier Meen ist, ist Guru in Dharm.

Schon jetzt kann man sagen, dass Einstein ein tief gläubiger Mensch war. Der Zweck (Dharm) seiner beruflichen Aktivitäten (Karm) ist die Verherrlichung Gottes. Einstein war also ein Diener Gottes.

Weiter fällt auf, dass Guru und Sani in gegenseitiger Rezeption stehen, also jeder im Domizil des anderen. Dadurch verbinden sich die beiden Planetenprinzipien in genialer Weise.

Nun kann man die übrigen Planeten in gleicher Weise beschreiben und die entsprechenden Stellen bei Parasara raussuchen oder sich bei Maitreya bei dem geöffneten Buch die Liste anzeigen lassen und hat ein rudimentäres vedisches Horoskop.

Das wird dann in den späteren Kapiteln auf vielfältige Art verfeinert, doch die obigen 34 Begriffe wird man dazu auf jeden Fall brauchen.
 
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Ihr werdet schon bemerkt haben, dass Koch-Felder, MC, Uranus, Neptun, Pluto und Lilith eigentlich nicht in ein vedisches Horoskop gehören. Ich habe aber die Felder extra drin gelassen, weil man so schön einen Vergleich der Felder mit den Bhavas anstellen kann.

Zuerst fällt auf, dass das 1. Bhava über den Horizont herausragt. Bildlich vorgestellt ist der AC ja der Punkt, der im Osten aufgeht. Schon immer kam es mir komisch vor, dass der Ort der im Osten knapp über dem Horizont ist (siehe aufgehende Sonne) im Westen ins 12. Feld fällt. Das ist doch der exponierteste Punkt im Horoskop überhaupt! Der sollte ins 1. Feld!

Vedisch ist er das auch fast immer. Nur wenn der Lagna (AC) auf 0° eines Rasis fällt liegt das 1. Bhava komplett unter dem Horizont. In allen anderen Fällen ist es zumindest teilweise im 12. Feld. Wie wir hier bei Einstein deutlich sehen können.

Das 9. Bhava fällt hier teilweise ins 9. Feld, zumindest Jupiter, das 10. Bhava ins 10.Feld. Da ist die Deutung also östlich und westlich gleich. Da die Felderbedeutungen auch weitgehend vom Westen übernommen wurden dürfte sich hier auch eine sehr ähnliche Deutung ergeben. Man sieht, das westliche und östliche System unterscheiden sich manchmal gar nicht so sehr von einander!

Den MC gibt es dagegen vedisch gar nicht. Die Himmelsmitte ist ja auch der Zenit. Der MC ist eben nur irgendein Punkt schräg oben, zufällig der höchste der Ekliptik. Doch das hat offenbar nach Parasara keine Bedeutung.
 
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Hallo
Eben genau da setzt die indische Astrologie an. Das Häuser-Herrscher System! Wo er auch immer steht der Planet der Herrscher ist, und seine weiteren Häuser über die er herrscht werden bei der Deutung des Hauses wie auch des Planeten stehts eingerechnet. Er nimmt also quasi die Energien vom 2. Haus über das er herrscht mit in die Interpretation ein. Ohne das geht es nicht, und somit gibt es keine "leeren Häuser" sie haben stets einen Herrscher den man analysiert a) wie stark steht er, und in welchen Haus steht er. Das ist wohl das Hauptmittel bei der Analyse.
Genau das ist es was uns Gelbfink sagen will. Wir denken stets um die Ecke.
Gruss Fiat Lux
 
Ehrlich gesagt möchte ich heute auch nicht mehr ohne Uranus, Neptun und schon gar nicht ohne Pluto arbeiten. Sind sie nicht viel differenzierte in Ihrer Aussagekraft, als das früher vielleicht möglich gewesen ist - leider weiß ich das ja nicht - . Ich selbst arbeite gerne mit diesen Qualitäten, das gebe ich auch offen und gerne zu, für mich bleibt es halt ein Rätsel, wie es die uralten Kollegen vor tausend Jahren gemacht haben. - Spannend -

Eine wesentliche Rolle bei Jyotish spielt offenbar das Licht, das Licht des Bewußtseins. Die Objekte nach Saturn sind fast alle so lichtschwach, dass sie nur mit dem Fernrohr gesehen werden können. Sie stellen also nach astrologischer Analogie unbewußte Kräfte dar, denen das Licht des Bewußtseins mangelt und können daher nie die gleiche Bedeutung erlangen wie die mit blossem Auge sichtbaren Planeten.
 
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somit gibt es keine "leeren Häuser" sie haben stets einen Herrscher den man analysiert a) wie stark steht er, und in welchen Haus steht er. Das ist wohl das Hauptmittel bei der Analyse.

Diese Bestimmung des "Shadbala" (Stärke) der Planeten ist tatsächlich ausserordentlich komplex bei Parasara. Wenn du möchtest kannst du das gerne näher erklären.
 
Hallo Pfeil
Ja die shad bala. Hier eine Uebersicht. Shad bala bedeutet übersetzt einfach sechsfache Stärke.
Diese Gruppen heissen wie unten: Sthana Bala (Stärke der Position), Dig Bala (Richtungsabhängige Stärke), Kala Bala (Zeitabhängige Stärke), Chesta Bala (Geschwindigkeits abhängige Stärke), Naisargika Bala (natürliche Stärke), Dirk Bala (Aspektabhängige Stärke), und dem Total. Jede Gruppe ist noch unterteilt, wie z. B unter Sthana Bala Uccha Bala was Erhöhung heisst. Also die Planeten werden entsprechend bewertet wie weit sie von ihrer Erhöhung entfernt sind. Das heisst Planeten im Zeichen ihrer Erhöhung erhalten 60 Rupas und Planeten im Fall gleich 0 Virupas. Mond hier steht z. B im Stier im deshalb 53.08 Virupa. Er steht aber nicht Gradgenau auf Stier im 3° deshalb nur 53.08 Virupas. So geht das dann weiter und weiter
shad bala 1.JPG

So sieht sie aus mit allen ihren Details. Man kann sie auch grafisch darstellen...
Shad bala 2.JPG
Das stellt also die Stärke der Planeten dar. Es werden bei der Shad bala nicht nur die Hauptwürden wie die Erhöhung, Moolatrikona, im eigenen Haus, Fall etc dabei berücksichtig sondern viele andere Faktoren. Einige machen Sinn andere wiederum sind meines Erachtens eher fragwürdig und man fragt sich wieso sie hier eingereit sind. Aber das sind halt die Ueberlieferungen von alters her, und werden in Indien von den Astrologen niemals hinterfragt.
Gruss fiat lux
 
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