Alles loslassen bedeutet aber nicht, nichts mehr zu erleben.
Kommt drauf an, was du darunter verstehst?
Wenn einer z.B. 99 Pullover haben will, dann hat er nicht unbedingt losgelassen.
Wie könnte man das beschreiben?
Sagen wir mal, man sollte nicht fanatisch hinter was her rennen und gelassen auch mal was einstecken können. Loslassen heisst in dem Sinne, dass man sich innerlich wie äusserlich nicht von etwas abhängig macht.
So nach dem Motto: Wenns gut geht, ist es gut. Wenn nicht, dann ist das auch gut.
Gar nichts mehr haben wollen ist schlecht, da du ja schliesslich noch essen und trinken musst.
Zum Schluss hin wirds aber heftig, denn dann kommt das große Loslassen. Das ist dann so, als würdest du grinsend und rückwärts in den Abgrund springen. Diesen letzten Schritt kann man aber nicht erzwingen, denn da muss man erst innerlich rein wachsen.
Der Tod ist z.B. ein Loslassen. Den übernimmt aber die Natur.
Sterben sollte im Endeffekt das, was du denkst zu sein und das geschieht im guten Fall innerlich.
Der Zölibat der Kirche ist z.B. auch Loslassen. Deswegen verzichtet der Papst ja nicht drauf, sonst hätte ihr Weg ja keinen Sinn.