Om mani padme hum

Ne, so funktioniert das nicht. Zumindest buddhistische Manras sind die klangliche Manifestation eines transzendenten Buddhas oder Bodhisattvas. Durch Rezitation des Mantra kommt man selbst der eigenen Buddhanatur, die nicht von der Buddhanatur der Buddhas und Bodhisattvas verschieden ist näher. Es ist als ein geschicktes Mittel um dem Buddha in sich selbst näher zu kommen.

Ein Buddha kann NICHT nicht auf ein Gebet etc reagieren, da das seinem Bodhisattvagelübde entgegenstehen würde.

Das ist die Wahrnehmung des Ich´s.....vergleichbar mit jemandem, der von sich behauptet, "er denkt" und weiss nicht, wie ein Gedanke überhaupt zustande kommt......welche Zwischenprozesse überhaupt dafür verantwortlich sind, bis ein Gedanke im Bewusstsein auftaucht.

Was du beschreibst wird nicht jeder im Leben so wahrnehmen und wenn er es tut, steht er bereits vor der Tür und wartet auf den Segen.....er weiss nur nicht, wie er dahin kam.
 
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Ne, Tantra ist nicht älter, wenn ich richtig informiert bin ist das eine spirituelle Strömung die erst einige Jahrhunderte nach der Zeitenwende entstanden ist, und zwar zeitgleich im Hinduismus und Buddhismus.

Natürlich ist Tantra an sich älter, aber zur Zeit Buddhas wurde es zumindest auf der Erde nicht gelehrt und Buddha hat es auch selbst in der Manifestation als Shakyamuni nicht gelehrt.

Doch, also tantrische Praktiken hat es schon vor dem Buddhismus in Tibet gegeben. Kam aus einem Königreich in Mitte Indien - schieß micht tot, wie das gleich hieß, wohl dort hin.

Ja, richtig, Buddha selber hat kein Tantra gelehrt. Zuumindest ist es mir ebenfalls nicht bekannt. Soweit ich weiß, hatte er allerdings Unterweisung von Brahmanischen gelehrten im Gebiet Siam - heute Kambodia und Thailand.
Im Theravada gibt es zumindest entsprechende Bilder und Erzählungen. Ich halte damit das Thema Magie sehr nahe, ist im Theravada eh sehr zugegen, auch wenn die gelehrten dem ehr Ablehnend gegenüberstehen und es, wie etwa Ajkarn Chah als Aberglauben abtun. Gibt von ihm dazu einen ganz interessanten Text über "Gefängnisse".

Um aber auf das Tantra zurückzukommen: Das ist kein spezifisch religiöses Werkzeug und wir im Bön ebenso vorhanden gewesen sein, wie heute im Buddhismus. Im weiteren benötigt Tantra die Ausführung aber keine Philosophie, wie auch die Philosophie kein Tantra benötigt.
Wie gesagt stehen hohe Gelehrte dem er distanziert gegenüber, was ich natürlich nur aus dritter Hand weiß.

Falls du nachlesen willst sage ich dir meine Quelle, zumindest für diese Aussage, allerdings nicht öffentlich. Ich will bei einigen hier nicht, dass sie in irgendeiner Weise von mir profitieren.
 
Laut buddhistischer Überzeugung ist es wenn man den Buddha nicht wahrnehmen kann nicht eine Frage des mangelnden Mitgefühls oder helfen wollens des Buddha sondern es liegt daran daß man ein samsarabedingtes Wahrnehmungsproblem hat.

Das sind alles Geschichten und Fabel aus dem Reich des Ich´s.
Wenn die Buddhisten daran glauben, so teile ich diesen Glauben nicht mit ihnen, weil ein Geist kein samsarabedingtes Wahrnehmungsproblem haben kann. Eher ist das Gegenteil der Fall. Ein Samsara nimmst du nur dann wahr, wenn du ein Wahrnehmungsproblem hast.
Der Mensch wird nicht verrückt, weil er falsch wahrnimmt, sondern nimmt falsch wahr, weil er verrückt ist....nur mal so als Beispiel. Und der Buddha und Samsarine bist du auch zugleich.
Den Buddha nennst du in dir den Teil, der noch einigermaßen vernünftig erkennen kann.
 
Lucia
Im tibetischen Buddhismus, wie ich es von teilweise über 80jährigen Mönchen beigebracht bekommen habe, geht es tatsächlich um die Ansammlung und nicht ums intonieren.
Auch wenn ich z. B. Ani Choying liebe, singsel ich das Taramantra net, sondern seh zu, dass ich meine 10 Malas ansammel am Tag.

Hm, es scheint ganz so, als hätte deine Praxis vor allem einen verehrenden Charakter. Sonst müsstest du doch erwähnen, dass zum Erscheinen der Yidam (in diesem Fall Tara) mehr Bedingungen erfüllt sein müssen, eben die ganze Dreizahl Mudra, Mantra und Samadhi.
Ein einfaches Ansammeln an Wiederholungen bzw Aufsagen des Mantras allein außerhalb des Kontexts von Mudra und Samadhi ist dafür schlicht nicht ausreichend.



Wyrd
Ich kenne mich im Buddhismus nicht aus. Laut Deiner Schilderung, sind aber Teile die mich an gewisse Formen von Katholismus erinnern, wo dann einfach Vater unser oder gegrüsst seist Du Maria in Serien gebetet wurden zur Vergebung oder Busse irgendwelcher Sünden. Der Rosenkranz beruht auf einem Prinzip der Wiederholung, also denke ich vielleicht gibt es da gewisse Parallelen?

Die einzige offenkundige Verwandtschaft zwischen Rosenkranz und Mala ist die Möglichkeit, damit zu zählen. Wenn man sichs überlegt, ergibt es Sinn, dass tragbare Lösungen zum Zählen unabhängig voneinander entstanden sein können und diese dann sehr ähnlich aussehen.



Ansanti
Mit einigen anderen Mantren sollte man, wie Lucia ja schon angedeutet hat, vorsichtig sein, denn das Mantra "beinhaltet" sozusagen auch die Essenz der jeweiligen Gottheit. Wenn diese Gottheit zu dir nicht passt, kann das Probleme verursachen, und deswegen sollte man solche Mantren vorzugsweise von jemandem persönlich lernen, der mit ihnen Erfahrung hat (und einschätzen kann, OB es passt).

Meines Wissens braucht es für alle buddhistischen Tantras immer einen fähigen Lehrer, der das jeweilige System an die Bedürfnisse des Schülers anpasst, da geben Texte allein zu wenig her.



Ansanti
Und dazu, wie man nun Karma abbaut, kommen wir auch noch ... aber nicht mehr heute

Karma kann man nicht abbauen, jede Handlung erschöpft sich in ihren Folgen irgendwann von selbst.



polarfuchs
Und du kannst den Buddhismus nicht über einen Kamm scheren, weil es da einfach Unterschiede gibt, sowohl zwischen den verschiedenen Richtungen als auch, und das trifft auf dieses Thema hier zu innerhalb der Richtungen und auch da sowohl zwischen Laien und tatsächlichen Mönchen/Nonnen, wie auch zwischen philosophischer Elite, die sich in Tibet nahezu geschlossen auf die philosophische Grundlage Nagarjunas bezieht, während das für einige Tantriker prinzipiell weniger bedeutsam ist usw.

Die philosophische Grundlage Nagarjunas ist für alle Praktizierenden buddh. Tantras von höchster Bedeutung. Das Postulat „Form ist Leere, Leere ist Form“ bzw das ganze Herzsutra ist ein zentraler Zugang zum Weisheitsaspekt der Tantras. Erst darauf aufbauend entwickelten sich dazu Methoden, (vor allem beeinflusst aus bereits existenten „tantrischen“ hinduistischen Kulten) um diese Sichtweise im Geist zu etablieren.



Polarfuchs
Aber gut, dass ich es jetzt besser weiß. Vllt. solltest du es auch den blöden Tibetern nochmal erklären, damit die ihr Zeug auch endlich mal richtig verstehen und denke dabei bitte unbedingt an das Argument mit der Praxis, denn es ist viel besser Authorität vorzutäuschen, statt wirklich was zu sagen.

Einfach spirituelle Autorität anzuerkennen, weil jemand aus Tibet kommt, kann aber keineswegs das richtige Vorgehen sein. Als Schüler tibetischer Richtungen des Buddhismus ist es oft schwierig, die kulturellen Anteile der Aussagen des Lehrers von den tatsächlich buddhistischen abzuscheiden. So ist es zB. in buddhistischer Sichtweise sehr klar, dass es keine „Tulkus“ – wiedergeborene Meister geben kann.



Lucia
Oh, dass muß ich meinen tibetischen Lehrern sagen, wenn ich sie das nächste Mal treffe. Schließlich machen sie das dann ja seit 70 Jahren oder länger einfach nur falsch.

Ich glaube nicht, dass deine Lehrer etwas falsch machen. Bedenke aber, dass tibetischer Buddhismus nicht gleich buddhistischem Tantra entspricht. So ist es einem Mönch schlicht und ergreifend nicht möglich, den ganzen Umfang eines Tantras zu üben, weil er zölibatär lebt. Ebenso kann er dieses dann nicht lehren bzw die Praxis anleiten, wenn ihm diese Erfahrung fehlt. Natürlich kann er unabhängig davon andere Aspekte tibetischen Buddhismus lehren.
 
Hallo Hekas,

für mich hat das Fortsetzen dieses Themas hier leider keinen Wert. Daher in aller Kürze:

Man kann Nagarjunas Werk nicht auf den Satz reduzieren, den du genannt hast.
Yogische Techniken/Tantra sind das Trainieren von Funktionen, die sonst brach liegen, weil sie nicht erkannt werden

Für die Ausführung welcher dieser Techniken ist die philosophische Grundlage Nagarjunas ebenfalls, wie von dir behauptet praktische Grundlage ("erst darauf aufbauend")?

Jedenfalls keiner Einzigen, die ich kenne und praktiziere. Da wird Philosophie gar nicht erwähnt - Ideologie teilweise, aber nur als Grund es auszuführen, nicht aber als notwendiger Bestandteil.

Erneut die Frage an dich: In welchen konkreten Praktiken ist das anders?

Einfach spirituelle Autorität anzuerkennen, weil jemand aus Tibet kommt, kann aber keineswegs das richtige Vorgehen sein.

Sowas überlese ich bei jedem genau ein einziges Mal. Danach ändert sich meine Umgangsform.

Bis dahin L.G.
 
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Das waren wohl eher schamanisch-magische Praktiken.

Zugegeben unterscheide ich hier nicht sehr scharf, weil ich das für sehr akademisch hielte. Schau dir Chod an. Die einzige tantrische Praktik, die tatsächlich innerhalb des tib. Buddhismus entstanden ist.

Wenn man da Buddhismus nicht erwähnt sondern nur von einem Ritual spricht, in dem ein Dämon beschworen wird, mit dem man interagiert, das Ganze an Orten praktiziert, die zusätzlich psychisch invasiv wirken, dann sagt dir wahrscheinlich jeder, dass das magisch sei.

Für den Buddhisten ist es am ehesten halt tantrisch. Wie gesagt, für mich ist hier eine scharfe Abgrenzung gar nicht existent.
 
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