Ja, aber auch wenn man nicht einsteigt, ist man Teil davon ... Allein meine Wahrnehmung macht mich ja schon zum Teil davon ..
Ja, aber den Unterschied macht die Art Deiner Reaktion darauf.
Hmmm .... wohl auch nicht in den eigenen Augen ... Ich sehe es so: Wahrnehmung an sich ist ja schon nicht vollkommen und kann daher nicht "unfehlbar" sein ... Was immer "ich" (damit meine ich jetzt die Person, mit der ich mich identifiziere) in mir oder im Außen wahrnehme, kann nicht "unfehlbar" sein ...
"Unfehlbarkeit" liegt nicht im Bereich der Wahrnehmung, sondern im Bereich der Erkenntnis ...
Unfehlbar darauf bezogen, dass man nichts tut, das für einen selbst Ausgangspunkt für etwas Negatives sein könnte.
Das finde ich etwas gewagt ... Wie könnte man "unpersönlich" sein, solange man sich selbst und andere als Personen sieht?
In der Identifikation mit Persönlichkeit, bzw. gewissen Eigenschaften und einem jeweiligen Temperament, werden Schlußfolgerungen als absolute Wahrheiten angesehen. Im "unpersönlichen" Zustand nimmt man das alles etwas distanzierter wahr, was nicht heißt das man anders nach außen handelt. Aber man glaubt nicht, es ginge um Wahrheit. Denke, das ist der größte Unterschied. Die meisten Streitigkeiten haben ja auch "Wahrheits-Aspekte"... (Nein, da liegst Du falsch! ......"Du checkst es nie!" usw.

)
"Heilung" entsteht für mich vor allen Dingen dadurch, dass man sich selbst keine Schuldgefühle (mehr) einredet - und sich auch nicht von "anderen" einreden läßt ...
Ja.. sehr wichtiger Punkt.
Nun, das ist wohl ausnahmslos bei jedem so ... Wenn ich einen schmerzenden Holzsplitter im Finger stecken habe, dann versuche ich den Splitter zu entfernen ... Dann werde ich auch nicht sagen: "Jetzt nehme ich diesen Splitter in meinem Finger für den Rest meines Lebens an und akzeptiere mein Schicksal."
Die Entscheidung, ob man einen Splitter entfernt oder nicht, unterliegt erstens der Einschätzung ob man das hinbekommt oder nicht, zweitens der Bedeutung... Den Splitter würdest Du die ganze Zeit mit Dir herumschleppen. Personen kann man hinter sich lassen. Das ist meine Art personelle Splitter zu entfernen, weil ich glaube, das Personen die erst "verändert werden müssten", nicht zu mir passen und umgekehrt. Das sehe ich ebenfalls nicht persönlich. Im Forum noch weniger als real.
Wo immer "Veränderung" möglich und sinnvoll erscheint, wird eine solche auch angestrebt ...
Nein... sehe ich anders. Ich halte es für möglich, sehr viel zu verändern und großen Einfluss in eine Richtung zu nehmen, die einem selbst mehr entspricht... Und ich bin auch ziemlich sicher, dass es v.a. hier im MUF nicht gerade selten eine gewisse Art der Diskussion gibt, die eigentlich keinem wirklich was bringt. Ich glaube, würde man z.B. mal einen Test-Thread laufen lassen, in dem nur geantwortet werden darf, wenn die Antwort eine positive Richtung haben wird... auch Kritik, aber eben andere Art, dann würden viele sehen, dass die Diskussionen deutlich tiefer würden. Aber ich finde, dass jeder selbst verantwortlich ist und das macht die Summe aus. Und ich fand es immer schräg, wenn jemand die Welt verbessern wollte, im kleinen wie im Großen. Mein Ideal ist es, überall und mit jeder Art klarzukommen.
Wie auch immer

... Ich habe deine Worte entsprechend meines Wahrnehmungsfilters interpretiert ... auch wenn du mit deinen Worten möglicherweise etwas ganz anderes zum Ausdruck bringen wolltest ....
Der Witz ist ja, dass es im Grunde nur darauf ankommt weil anderes gar nicht möglich ist. Deshalb halte ich ja die Art der Kommunikation für so extrem wichtig, weil über die Art erst der "Zugang" transportiert wird, frei mit dem umzugehen was kommuniziert wird. Man kann eine Theorie auf zwei Extreme bringen... Die eine wäre z.B. den Eindruck zu erwecken, man habe da die Weltformel und jeder der sich damit beschäftigt, sollte es haargenau so verstehen wie es da steht oder es lassen. Die andere Art ist, etwas eher zur Diskussion zu stellen. Und der Unterschied findet sich nicht im "Was" sondern im "Wie".
Wobei sich die Frage stellt: Was ist "richtiges Verhalten"?
Das, was man selbst für richtig hält? - Und demzufolge auch nach außen auf "andere" projiziert und dann von "anderen" erwartet, dass die sich genauso "richtig verhalten" wie man sich selbst verhält?
Jaein.. Richtiges Verhalten definiere ich zuerst mal auf einen selbst bezogen richtig, insofern dass man mit der Situation so umgehen kann, dass man sicher ist, dass nichts Negatives für einen selbst daraus entstehen kann. Egal auf welche Situation bezogen. Aber nicht als eine Art Formel... und nicht für andere. Es hat eher mit Aufrichtigkeit zu tun, daher mit dem wie man individuell ist. Das Interessante ist, das Aufrichtigkeit unmittelbar zu Selbstbewusstsein führt, weil man auf einmal kann was man tut wenn man auf die naheliegendste Art handelt... und Aufrichtigkeit ist am naheliegendsten. Aus Mangel an Selbstbewusstsein gestatten sich aber viele keine Aufrichtigkeit. Um ehrlich zu sein hab ich hier manchmal das Gefühl, dass eine Art intellektuelles Verstecken gespielt wird. Super geistreiche Scherze und trotzdem wirkt vieles sehr verspannt.
Vergebung in diesem Sinne bedeutet vieles, u.a. auch, sich des Träumens bewußt zu sein und eine Achtsamkeit dafür zu entwickeln, das Unwirkliche nicht als wirklich zu betrachten ...
Ja... Dadurch das man darum weiß, dass es "Traum" ist, stellt man sozusagen fest, dass nichts einem Leid zufügen kann indem vergeben wird. Und im Kurs wird Vergebung ja nicht so interpretiert wie es viele wahrscheinlich erst mal tun... Also im Sinne von, ich habe Dir etwas getan.. sagen wir Dich beleidigt und mich sozusagen schuldig gemacht.. Aber Du vergibst mir - trotz meiner "Schuld." Im Kurs wird es so gedeutet, dass Vergebung der Ausdruck der Erkenntnis ist, das nie eine Schuld bestanden hat. Es hat eine interessante Dynamik, weil es einerseits eine Art Eingeständnis eines Irrtums ist, gleichzeitig ist es "Selbstermächtigung" und die Erklärung dass dem, dem vergeben wird, keine Macht über einen hat.
Und da ist der Witz: Wenn jemand an die Schuld eines anderen glaubt, vollkommen übersehen wird, dass in der Schuldzuweisung ein Eingeständnis enthalten ist. Wenn man es genau nimmt, sogar mehrere... Wobei ich ja Schuldzuweisungen nicht mal schlecht finde, als Stilmittel sozusagen... aber glauben sollte man sie nicht.
VG,
C.