Ohne Dich

Wenn du das öffentlich machst, dann wohl auch deshalb, um nen Feedback zu bekommen, sonst könntest du ja auch einfach zu Hause in dein Tagebuch schreiben.

Ich hab noch nie in ein Tagebuch geschrieben, mein ganzes Leben nicht, bis zum Jahr 2006. Da hab ich dann angefangen Tagebuch zu schreiben und zwar hier, obs nun nervt oder nicht, es hat sich so ergeben aus einer bestimmten Situation heraus. Das hier ist mein Tagebuch und hier steht, wies mir geht und was ich momentan denke und fühle, unabhängig davon, ob meine Gefühle und Gedanken mit der absoluten Wirklichkeit überein stimmen oder nicht. Mir ist schon klar, dass ich nicht erhaben bin über die Selbsttäuschung. Und ich habe beschlossen, dass meine Gedanken kein Geheimnis sind. Und wenn du aufgepasst hast, dann wirst du auch bemerkt haben, dass es mir nicht nur darum geht, die Irrtümer des anderen zu betrachten, sondern sehr wohl auch die eigenen.

Obs nur Liebe war von meiner Seite her oder nur scheiß Illusion: ich mochte diese Frau und sie mochte mich und wir hatten ein gemeinsames Ziel und das war zu hoch gesteckt. Wir wollten zusammen bleiben, das ganze Leben und in diese Phantasie sind wir voll rein gekippt. Ihr stand das Misstrauen meinem alten Umfeld gegenüber im Weg, mir stand am Anfang nichts im Weg, außer ihrer Angst. Sie stellte mir Bedingungen, die ich nicht erfüllen konnte und ich hab versucht, sie mit unehrlichen Zugeständnissen zu bersänftigen, weil ich an unser Ziel glaubte und hoffte, dass sie irgendwann begreift, dass sie sich vor etwas fürchtet, das es nicht gibt. Erreicht habe ich mit meiner Täuschung genau das Gegenteil von dem,. was ich wollte. Das war aber nicht mein einziger Fehler. Ich hab ihr von Anfang an zuviel aus meiner Welt erzählt und ihr so viel Stoff für ihr Misstrauen geliefert.

Unterm Strich aber kommt raus, das wir, auch wenn ich nicht zu viel geredet hätte, einfach nicht zusammen passten, das stand bereits am Anfang fest, wir haben es beide nicht gesehen. Die Art, wie wir unser Leben organisierten, der eine streng geordnet, der andere schwebend, fast ohne Struktur, der eine mit Liebe bereits aufgewachsen, der andere als Kind geschunden, der eine naiv und offen für vieles, der andere voller Argwohn und Vorurteil, die Art uns zu amüsieren, die Art des Humors, die Art der bevorzugten Musik, unsere Freunde... alles war anders.

Es hat eben einfach nicht gepasst, ob mein Gefühl für die Seele dieser Frau nun echt war oder nicht, das kann ohnehin nur ich wissen und sonst keiner. Es hat nicht gepasst und das geplante Ziel, gemeinsam alt zu werden, war unmöglich zu erreichen.

Wenns auch nur ein scheiß Trieb, ein ganz seichtes, dreckiges, gieriges, selbstsüchtiges Gefühl war, das ich da in diesen Menschen investiert habe; ich habe etwas investiert und auch verloren, denn jetzt ist da, wo dieser Mensch war, eine Leere. Und um mit dieser Leere fertig zu werden und zu verstehen, was da passiert ist, schreibe ich in dieses Tagebuch. Das allein ist der Grund. Und erst wenn ich es verstanden habe, dann ist das Thema beendet.

Wenn ich aber schreib; ich habe mich in guten Zeiten wie zu Hause angekommen gefühlt; dann ist mir scheiß egal, ob sich das wie Süßholzraspel anhört oder nicht, oder ob ich Opfer eines Wahnanfalls bin oder nicht. Es gibt nur wieder, was ich zu bestimmten Zeiten gespürt hab, auch wenn ich mich dabei getäuscht habe.
 
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Grundsätzlich gilt für mich jetzt: Wenn die Frau mit meinem Umfeld so große Probleme hatte, dass sie sich mir nicht wirklich öffnen konnte und ich aber auch mein Umfeld nicht gänzlich verleugnen konnte, dann hätte ich die Angelegenheit abzuschließen und mich zurückzuziehen gehabt und nicht lange herum experimentieren dürfen, wie wirs vielleicht trotzdem schaffen könnten.

Aber auch das ist nicht mein Fehler allein. Ich hab das bereits im Jänner abgehakt, nach der ganzen Polizeiaktion. Da war Sendepause und ich halbwegs bei mir. Dann stand sie plötzlich vor der Tür. Und ich bin so richtig reingekippt, in diesen Liebeswahn.

Aber jetzt gehts mir wieder besser, jetzt bin ich wieder da, wo ich Anfang des Jahres war und seh fast nur noch die Sinnlosikeit unseres Treibens. Und das ist gut und langsam füllt sich meine Liebe zum Leben wieder in diese Leere hinter meiner Brust.

Auch diese Liebe ist nur ein Wahn, aber ich vertraue mich ihm an.
 
An was soll i denn glauben, außer an des, wos i gspür.


So hab i gspürt, so hab i glaubt, so hat`s mi auf die Goschn ghaut.
 
A gute Scheib'n die i a immer wieder gern hör ...
... huach afoch amou auf'n Text, kurz vor
der Textstell die Du zitiert host ...

Vielleicht woa i a Blinder,
der ka Unglück kumman sicht,
oder wir worn wie Kinder,
denen ois beim spün zerbricht.


Glaubst das'd immer no a Blinder bist?
Wann net, gibt's kan Grund mehr wos zu zerbech'n ...
 
So schnell werd i mi nimma verlieben, das ich das prüfen könnte.:rolleyes:

ein schwacher Trost: Wenn wir von Anfang an alles gesehen hätten und immer drauf geachtet hätten, was uns trennt, statt auf das, was uns verbindet, ohne etwas zu riskieren, wär es auch nichts geworden mit uns. Wir wollten unsere Gemeinsamkeiten ausleben, aber das was uns scheidet, wollten wir nur wegschieben, verdrängen. Da konnte man auch nicht reden drüber, denn da gabs strenge Prinzipien und die waren nicht zu beugen. so oder so für die Katz das ganze.
 
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So schnell werd i mi nimma verlieben, das ich das prüfen könnte.:rolleyes:
Woher wüllst des so genau wissen? Wülst Di jetzt einigeln?
Dann wär Dei Erfohrung umsonst g'wesen, waunst ihr net zumindest die
Möglichkeit offen losst si in der Praxis zu bewähren ...


... und immer drauf geachtet hätten, was uns trennt, statt auf das, was uns verbindet
Ochtest jetzt drauf wos eich verbindet? Des wos eich verbindet wird
nämlich net vergehen, a waun des Leb'n die Weichen anders stellt


So oder so für die Katz das ganze.
Mei, warum so negativ? Sich a des wos bleibt,
oder bist a so a Katzenliebhaber? ;)
 
Du darfst auch verliebt sein, du darfst was du willst.

Ich weiß nicht, wie man verliebt sein wollen kann, entweder bin ichs oder bins nicht.

Du stellst dich da etwas selbstgefällig auf das Treppchen eines 'bedingungslos hingebenden Liebenden', der aus den schlotternden Niederungen der Angst (natürlich des ANDEREN) in die Hölle verstoßen und bitter enttäuscht wurde.

Na und? Der andere denkt auch, dass er alles korrekt und gut gemacht hat. Das ist halt mal so, dass der Mensch gern in dem Wahn lebt, alles zu verstehen, alles richtig einzuschätzen, dem richtigen Gefühl zu folgen und alles gut zu machen und wenns nicht klappt, dann ist der Widersacher schuld.

Ich bin ja zum Glück ein bisserl gespalten in meiner Person und werd mir zwischendurch auch immer wieder selbst meiner Rolle des "Bösen" bewusst. Nur ändert das nichts an meinem Grundgefühl, mit dem ich in dieses Drama reingegangen bin und an unserer klaren Zielsetzung.

Jaja, ich versteh schon, dass es jetzt langsam aber sicher zeit wird, dass die Emotion scheissen geht und die Vernunft die Zügel in die Hand nimmt. Und ich arbeit da dran und brauch so lang wies dauert.

Mir gehts nicht darum, dich 'abzustrafen'....

Na,so wei käms noch mit uns zwei.
 
Woher wüllst des so genau wissen? Wülst Di jetzt einigeln?

I bin ned komplett isoliert, aber doch eher vü daham oder moi mit alte Freund am Wasser oder mit dem radl im Grünen unterwegs. Vü bekannte Gsichta, nix zum verlieben. Dann wieder ham in die Einöde, die User im Esoforum quäln mit meine Tagebucheinträge. Wegen mein Hang zum Alkohol meid i die Lokale in der Gegend, in andere ziags mi a ned wirklich. Extrovertiert bin i meistens nur auf Alk und des lass i liaba bleib`n. Bin a nie auf der Jagd nach einer Frau gwesen, jetzt, nach meiner OP schon gar nimma. Eher immer so Zufallstreffer und desmoi wars halt besonders heftig. Es war scho a bisserl mehr als Verliebtheit, des trau i ma sagen. Es hätt sovü passt, aber no mehr leider ned. Also die Gelegenheiten zum verlieben san ned so breit gstrad bei mir.

i hab eh andere sorgen a no. ka Hack`n, ka Koin, ned so rosige Zukunftsaussichten, morgen a Begräbnis... na allerhand, was mi von der Liebesphantasie ablenken wird in nächster Zeit. Wann i mi so anschau, hats eh recht die Oide. I bin ka Gewinn für a Frau.

Scheiss drauf.
 
Die Oide hat halt a gewisse Struktur in mei Leben bracht, die mir vorher gfehlt hat und die mir jetzt a wieder fehlt und ohne der i so lose durch den Tag leb, so Ziellos und ohne Plan wie früher.
 
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