Ach je, die Problematik kommt mir sehr bekannt vor.
Mein Leben begann als absolute Frühaufsteherin. In der Schule war ich grundsätzlich drei Stunden bevor ich loslaufen musste wach. Das hiess bei mir halb vier. Manchmal hab ich sogar Nächte durchgemacht. Naja, da war ich noch jung und fit. Heute macht sich das doch bemerkbar
Ich steh auch heute noch frisch und munter und sogar gutgelaunt auf der Matte, wenn es für mich irgendwas gibt, was den Tag lebenswert macht. Und das ist leider selten der Fall. Ich hab da erst heute morgen drüber nachgedacht: Es gab Zeiten, da haben mich die Gedanken an ein gemeinsames Frühstück mit meinem Mann und einer langen Zeitungschau regelrecht aus dem Bett geschmissen. Als es privat und beruflich das Kriseln angefangen hat, wollte ich nicht mehr aufstehen. Das ist meine Art von Verweigerung. Leider gewöhnt man sich da recht fix dran.
Dennoch hab ich in 37 Jahren nur vielleicht dreimal verschlafen. Momentan ist mein Schlafrhythmus völlig im Eimer. Verweigerung auf der ganzen Linie. Ich zwinge mich teilweise sogar zum nächtlichen Wachbleiben (um tagsüber lange schlafen zu können), weil ich von dem Leben da draussen nix mehr mitkriegen will. Das hat nix mit Depression zu tun, wie es mir gerne eingeredet wird. Es ist nur eine Antwort auf wirklich besch****** Lebensumstände. Seit ich nicht mehr so sehr drüber nachdenke, relativiert sich das ansich von ganz alleine wieder. Im Frühjahr dann sowieso.
Mein Vorteil ist, dass ich früh nicht raus muss. Letztens hab ich im TV einen Bericht gesehen über Leute, die nach Irland ausgewandert sind. Deren Kinder hatten erst halb 10 Ur Schulbeginn. Die Mutter meinte, seit die Kinder nicht mehr so früh wie in Deutschland aufstehen müssten, seien sie wesentlich ausgeglichener.
Ich selber hatte in meinem alten Leben
oft Jobs, für die ich zwischen drei und vier Uhr nachts aufstehen musste und dann auch gleich richtig loslegen (z.B. Bahnhofsbuchhandlung, schwer schleppen etc.) musste. Mir ging es ständig schlecht. Viele leichte Erkältungen, immer das Gefühl, nicht erholt zu sein. Das ist nicht gesund. Im Sommer geht das noch, doch im Winter isses die Hölle!
Die psychische Komponente - das nicht-mehr-wollen (Arbeit, Partner...) spielt bei sowas keine unrhebliche Rolle. Mal auf's Herzerl hören!
LG, Schrödi