'Dass der Keim jetzt im Wasser gefunden wurde, hat mich nicht überrascht', sagte der Ehec-Forscher Helge Karch aus Münster am Samstag. Karch geht davon aus, dass sich der Darmkeim nun vermehrt in der Umwelt ablagere. 'Viele Menschen scheiden derzeit den Erreger aus', sagte der Professor des Universitätsklinikums Münster (UKM). Über die Fäkalien von Ehec-Patienten könne der Keim in die Umwelt gelangen und sich dort einnisten. Der Erreger bilde eine Schleimschicht, in der er auch längere Zeiträume gut überstehe, sagte Karch. Die Forscher aus Münster haben zudem herausgefunden, dass der Erreger O104:H4 extrem widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen ist. Er überstehe selbst längere Zeit in saurem Milieu und sei kälteresistent. In den Labor-Kühlschränken des Instituts für Hygiene überlebe er bereits seit Wochen bei Temperaturen von fünf Grad Celsius, sagte Karch.