Hallo Liftrhasir
dies ist die erste Frage die du stelltest:
Natur und Spiritualität - was bedeutet diese Kombination für den Menschen?
In der Natur ist die Physis der Rahmen, in dem sich die Spiritualität des Menschen entwickeln kann und scheinbar musste erst der Mensch als physisches Wesen sich entwickeln, damit dies passieren konnte. Spiritualität heißt für mich den eigenen Kern (Sinn des Seins) erkennen und wenn man meint, den Kern gefunden zu haben ist es doch bloß wieder eine Schale, die man knacken kann.
Ich möchte als These folgende Behauptung aufstellen:
"Die Ehrlichkeit ist Göttliches Bewusstsein
Ich weiß nicht, ob Ehrlichkeit und authentisches Sein das Gleiche ist, aber ich benutzte bisher immer den Begriff authentisch sein. Authetisch sein, heißt für mich das zu sein, wie es mir in dem Augenblick bewusst ist. Wenn in dem Augenblick die Unehrlichkeit da ist, dann wäre es auch authentisch das zu zeigen. Allerdings müsste mir dazu bewusst sein, dass ich unehrlich bin.
Was ich sagen will ist, dass Ehrlichkeit ein moralischer Begriff sein kann, der Bedingungen stellt, die dann aber wieder meiner Authentizität im Wege stehen würden. Denn wenn ich diese Bedingungen erfüllen würde, hätte ich einen Verhaltenskodex entworfen, der meine Authentizität unterdrücken würde und somit Unehrlichkeit erzeugen würde.
Wenn ich Diskussionsrunden besuche, dann lese ich oft Schlagwörter wie "Bedingungslose Liebe" oder "Universelle Verbundenheit" und "Verantwortung für Mitmenschen"...
Die Menschen, die soetwas sagen, haben ein Ziel, ein ideales Ziel, das sie erreichen wollen. So will ich sein, so will ich werden. Dazu erstellen sie sich dann Verhaltenskodexe, die ihnen vorschreiben wie sie sich zu verhalten haben um diesem Ziel näher zu kommen. Ein paar posts weiter gibst du selbst so ein Beispiel:
Und ganz klar zu sagen ist, ich beurteile nichts und niemanden mehr, das habe ich für mich ebenso abgelehnt wie Schuldzuweisungen oder die verallgemeinernde Ausdrucksform "man"...
Und schon besteht die Möglichkeit, dass diese Bedingungen zu einem Korsett werden, die das authentische Sein behindert, die Ehrlichkeit des augenblicklichen Seins mit einer Verhaltensmaßregel einschränkt.
Ich denke es geht nicht darum, sich Verhaltensmaßregeln aufzuerlegen, sondern zu ergründen warum mein authentisches Sein in diesem Augenblick genauso ist wie es ist. Es bringt überhaupt nichts, wenn du plötzlich das Wörtchen "man" verwendest und im selben Augenblick wieder zurücknimmst, weil du es dir ja verboten hast. Es sollte darum gehen zu ergründen, wie du dazu kommst, dieses Wörtchen zu benutzen und warum es dir in diesem Augenblick scheinbar wichtig war es zu nutzen. Ersteres Verhalten erzeugt nur ein Schuldgefühl, dass du gegen deine eigene Norm verstoßen hast. Wenn du aber einfach nur authentisch bist, wirst du dies nur betrachten und versuchen herauszufinden, was da in dem Augenblick in dir passierte.
Somit wird "Authentizität leben" zu einem Erkenntnisweg und bleibt nicht nur "ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen".
"Bedingungslose Liebe" - bedingungslos ist Neutralität - bedingungslose Liebe ist weder Hass und Bestrafung noch Zuneigung und Lob! Neutralität ist weder negativ noch positiv - doch schon mit dem Begriff "Liebe" verbinden Menschen Positives und lehnen Negatives ab --- wie könnte so eine "bedingunslose Liebe" ehrlich bedingunslos sein?
Es gibt verschiedene Arten der Liebe und "bedingungslose Liebe" ist halt keine besondere Verhaltensart, sondern ein Seins-Zustand.
LGInti