Mordlust

Nur kurz - weil eher OT : es gab / gibt Kulturen, wo Eltern ihre Kinder töten dürfen, auch Brüder ihre Schwestern (Stichwort : "Familienehre").

LG, Reinhard
Nein, das ist ohne Ergänzung nicht richtig: Ohne triftigen Grund war das nirgendwo erlaubt. Nur unter ganz genau geregelten Umständen war/ist es das, nicht jedoch "einfach so, weil der Bruder nervt".

Lies genau.
 
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Ich sehe mich ja in dem Kater und der tut, was ich nie tun würde, - höchstens um jemanden zu schützen. In mir steckt also eine grausame und potentiell aus niedrigen Beweggründen handelnde Mörderin. Denn das ist genau das, was ich meinem Kater unterstelle, bzw. in ihn hinein projiziere. Aber echt Leute, ich finde diese Seite an mir nicht.
Katarina :)

Liebe Katarina!

Diese Seiten wirst Du wahrscheinlich deshalb an Dir nicht sehen, weil Du Dich nicht mit dem Kater, sondern mit dem Vögelchen identifizierst.

Dass das Vögelchen z.B. Würmer bei lebendigem Leib zerteilt und Käfer zerquetscht, das blendest Du aus.

Du siehst nicht die Aggression, die alle Lebenwesen bei der Nahrungssuche haben, Du legst Deinen Fokus nur auf die Rolle, die das Vögelchen aufzeigt: das Opfersein.

Das hilflose Wesen, das von der übermächtigen Katze gequält wird. Das hilflose Wesen würde im Normalfall nicht in diese Situation kommen, wäre es schneller, gesünder, lebensfähig. Die Natur sorgt dafür, dass vitale Lebewesen durchkommen, kranke und alte fallen dem "Kater" zum Opfer.

Wenn Du das ganze nun als Metapher siehst - es gibt immer wieder Rollen, die wir spielen, mal sind wir Opfer, mal Täter.

Aus der Opferrolle kommen wir dann heraus, wenn wir - wie das Beispiel mit dem Vögelchen - stark und gesund sind. In Wahrheit hat kein Kater schuld, wenn wir gefressen werden - das ist Projektion.

Pflege Dich selbst, heile Deine Wunden, werde stark und gesund - und keine Obrigkeit der Welt kann Kater spielen.....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Nein, das ist ohne Ergänzung nicht richtig: Ohne triftigen Grund war das nirgendwo erlaubt. Nur unter ganz genau geregelten Umständen war/ist es das, nicht jedoch "einfach so, weil der Bruder nervt".
Wo ein Wunsch, da die Konstruktion eines "triftigen Grundes". Ausserdem - genau das gibt es, dass in manchen Kulturen Töchter / Schwestern einfach so getötet werden können, weil sie nerven. (Das habe ich aus dem Bericht einer seriösen Frauenschutzorganisation. Die besprochene Bevölkerung erwähne ich jetzt bewusst nicht.)

Meines Wissens gab es Rechtsordnungen, wo Eltern (vor allem Väter - bzgl. Mütter weiß ich es nicht) Kinder bis zu einem gewissen Alter ohne Grund töten konnten. Hinzu kommen zB. die Frauenverbrennungen (wegen zu geringer Mitgift - bzw. um sich die Zahlung einer Mitgift zu ersparen und sich einer Tochter zu entledigen) etc. etc.

In Zusammenhang von Morden im familiären Rahmen von "triftigen Gründen" zu sprechen, finde ich übrigens VÖLLIG deplaziert - aber das ist wie gesagt OT.
 
Aber was ist man, wenn man in der Metzgerei oder im Restaurant ein Stück Schweinebraten, Rinderbraten etc. bestellt?
Ist man dann ein Auftragsmörder?

Wenn das Töten von Nutztieren unter Strafe stehen würde, dann wohl ein Mittäter.
Will aber den Moralischen nicht gucken zu lassen; stehe dem ja selber schizoid gegenüber.

Mein Elternhaus war nur wenige Minuten von einen riesigen Schlachthof, der in 3 - Schichten arbeitete, entfernt. Man konnte seine Uhr an Hand des grauenvollen Quickens und Kreischens der Schweine stellen, denn jeden Tag um die gleiche Zeit wurde geschlachtete und das spürten die Tiere instinktiv.
Das hatte mich als Kind tief berührt und ich konnte so manche Nächte nicht schlafen und doch ist heute das Schweineschnitzel meine Lieblingsspeise.

In dieser Welt geht es schon manchmal äußerst makaber zu.

LG
Pholus
 
Liebe Reinfriede,

Aus der Opferrolle kommen wir dann heraus, wenn wir - wie das Beispiel mit dem Vögelchen - stark und gesund sind. In Wahrheit hat kein Kater schuld, wenn wir gefressen werden - das ist Projektion.
Pflege Dich selbst, heile Deine Wunden, werde stark und gesund - und keine Obrigkeit der Welt kann Kater spielen.....

So, bei der Passage fing meine Kehle an zu brennen..... Reinfriede, ich kann Dir absolut folgen, - das weißt du ja. Aber wie gehe ich mit dem Phänomen um, dass es da die kleinen Babyvögel gibt, die von ihrem Eltern aus der Luft am Boden versorgt werden, die also nicht im Nest hocken? Die haben dann gar keine Chance, stark und groß zu werden, - nur weil so eine Katze meint, sie müsse jetzt mal ein bißchen ihrem Trieb nachgehen. Und die Vogeleltern piepsen verzweifelt aus der Luft und können gar nichts ausrichten gegen diese blöde Katze.
Klar kann ich jetzt esoterisch theoretisieren von wegen "Bestimmung, Alles Eins, Alles gut, Trallala", aber für mich ist es einfach nicht gut. Es ist total traurig, es versetzt mich in Panik und naja, dann brennt halt die Kehle und das will ich halt abwehren, weil Heulen nützt ja eben auch rein gar nix.

Übrigens, Reinhard, klar interpretiere ich das da rein, die Mordlust. Ich kann/will(?) nämlich überhaupt nicht nachempfinden, was da in so einer Katze vorgeht. Vielleicht kann mir mal einer von Euch erklären, wieso Katzen ihre Opfer so lange hinhalten, bevor sie sie abmurksen? Das ist nämlich für mich das Schlimme, dieses Sich-Hinziehen. Welches andere Tier macht das noch? Und wozu soll das nötig sein? Bitte keine Interpretationen diesbezüglich. Wer weiß es wirklich, - aus erster Hand sozusagen ;) ?

Katarina :)
 
Wo ein Wunsch, da die Konstruktion eines "triftigen Grundes". Ausserdem - genau das gibt es, dass in manchen Kulturen Töchter / Schwestern einfach so getötet werden können, weil sie nerven. (Das habe ich aus dem Bericht einer seriösen Frauenschutzorganisation. Die besprochene Bevölkerung erwähne ich jetzt bewusst nicht.)

Meines Wissens gab es Rechtsordnungen, wo Eltern (vor allem Väter - bzgl. Mütter weiß ich es nicht) Kinder bis zu einem gewissen Alter ohne Grund töten konnten. Hinzu kommen zB. die Frauenverbrennungen (wegen zu geringer Mitgift - bzw. um sich die Zahlung einer Mitgift zu ersparen und sich einer Tochter zu entledigen) etc. etc.

In Zusammenhang von Morden im familiären Rahmen von "triftigen Gründen" zu sprechen, finde ich übrigens VÖLLIG deplaziert - aber das ist wie gesagt OT.


Weil Du es in Deiner kultur als falsch gelernt hast.
Wenn man aber z.B die hawaiianer nimmt, deren Königsgeschlecht sich dadurch aufrecht erhielt, daß imm er bruder und Schwester heirateten und sich fortpflanzten, kam es natürlich durch den Inzest ab und an zu mißgebildeten Kindern, die aber sofort ertränkt wurden, d.h. sie wurden einfach ins Meer geworfen.
Für einen Europäer ist sowohl Inzest als auch die Kindstötung absolut verwerflich, mal von Ausnahmen abgesehen.
Also mußten die bösen Hawaiianer bekehrt werden.
Aber warum? es war ihre Kultur und auch im alten Ägypten war das Königsgeschlecht durch Inzest krankheitsanfällig, Mißbildungen, Wahnsinn etc.
Trotzdem es war ihre Kultur.
Wir empfinden als grausam, was in anderen Kulturen ganz normal empfunden und praktiziert wird.
Bei manchen Indianerstämmen wäre manche Witwe verhungert, wenn ihr nicht ab und zu jemand heimlich etwas vor das Zelt gelegt hätte.
Die Amazonen sollen männliche Kinder getötet haben.
Und alle sagen, es ist/war notwendig so zu handeln und nicht anders.


Sage
 
Also irgendwie ist das ein wenig daneben, finde ich. Eine Katze ist eine Katze, ein Mensch ein Mensch. Der Vergleich, was wäre, wenn die Katze ein Kleinkind...... - also bitte. Kann man doch wirklich nicht vergleichen.
Einer Katze ist es gegeben, ihrem Instinkt zu folgen und ihrem ureigensten Katzennaturell. Und daher fängt und tötet sie Tiere auf die ihr eigene Art. Sie übt im Spiel mit ihrer Beute ihre Wendigkeit und schärft dabei ihre Sinne.

Also mE vergleicht man Katze und Mensch schon dann, wenn man feststellt, dass man sie nicht vergleichen kann. Einer Katze ist es "gegeben", ihrem Instinkt zu folgen. Okay! Und so manchem Menschen ist es offenbar gegeben, seinem Instinkt zu folgen (Vergewaltigung, Mord etc.), - ob uns das nun gefällt oder nicht. Eine Katze darf dafür nicht bewertet werden, weil sie ja nur ein "dummes Tier" ist. Ein Mensch wird bewertet, weil er es ja besser wissen könnte, nicht wahr? Offenbar aber weiß er es eben nicht, bzw. er weiß es wohl (weil er ja die Wertung kennt), aber er kann es so nicht fühlen. Ein Mensch, der derartiges tut, ist für mich ähnlich "unbewußt" und "dumm" wie eine Katze, die Babyvögel mordet. Den einen zu bewerten, den anderen nicht, das ist für mich mit zweierlei Maß messen, - ohne wirklich nachvollziehbaren Grund (zumindest wenn man die oberflächliche Betrachtung mal ein wenig verläßt).

Katarina :)
 
Vielleicht kann mir mal einer von Euch erklären, wieso Katzen ihre Opfer so lange hinhalten, bevor sie sie abmurksen? Das ist nämlich für mich das Schlimme, dieses Sich-Hinziehen. Welches andere Tier macht das noch?
Ich habe zwei Katzen-Brüder gehabt, die haben immer wieder "kämpfen und töten" gespielt. Nicht aus Rivalität - das war kein Gegeneinander.

Ich sehe es so : Katzen können nur kleine Tiere töten - also müssen sie viel jagen, um am Leben zu bleiben. Und sie müssen sich gegen viele größere Tiere behaupten. Da hilft nur eins : üben, üben, üben. So grauslich ich es finde, wenn eine Katze vor dem Töten einer Maus mit ihr noch spielt - defacto nützt sie die Situation, um ihre Reflexe und ihre Ausdauer zu üben. (zB. der Kampf einer Katze mit einem Marder kann lange dauern).

Stört es Dich vielleicht auch deswegen so, weil Dir Hunde / Wölfe wesensmäßig vertrauter sind (und die ja eher Katzenfeinde sind) ?

LG, Reinhard
 
Liebe Reinfriede,



So, bei der Passage fing meine Kehle an zu brennen..... Reinfriede, ich kann Dir absolut folgen, - das weißt du ja. Aber wie gehe ich mit dem Phänomen um, dass es da die kleinen Babyvögel gibt, die von ihrem Eltern aus der Luft am Boden versorgt werden, die also nicht im Nest hocken? Die haben dann gar keine Chance, stark und groß zu werden, - nur weil so eine Katze meint, sie müsse jetzt mal ein bißchen ihrem Trieb nachgehen. Und die Vogeleltern piepsen verzweifelt aus der Luft und können gar nichts ausrichten gegen diese blöde Katze.
Klar kann ich jetzt esoterisch theoretisieren von wegen "Bestimmung, Alles Eins, Alles gut, Trallala", aber für mich ist es einfach nicht gut. Es ist total traurig, es versetzt mich in Panik und naja, dann brennt halt die Kehle und das will ich halt abwehren, weil Heulen nützt ja eben auch rein gar nix.

Ich weiß, was Du meinst, Katarina - da gehts mir auch nicht anders. Aber: Wenn diese süßen Babyvögel groß sind, zerdrücken sie genüßlich liebe kleine Babykäfer, die vielleicht verzweifelt nach ihrer Mama zirpen, zwischen ihren Schnabelhälften - Katarina, wo fängt Mitleid an, wo hört es auf?

Vielleicht kann mir mal einer von Euch erklären, wieso Katzen ihre Opfer so lange hinhalten, bevor sie sie abmurksen? Das ist nämlich für mich das Schlimme, dieses Sich-Hinziehen. Welches andere Tier macht das noch? Und wozu soll das nötig sein? Bitte keine Interpretationen diesbezüglich. Wer weiß es wirklich, - aus erster Hand sozusagen ;) ?

Aus erster Hand kann ich nicht dienen - nur mit Interpretationen, aber die sind vielleicht auch ganz interessant:

Warum spielen Katzen mit ihrer Beute?

Erklärung 1:
"Katzen werfen ihre Beute oft in die Luft, schubsen sie auf dem Boden herum, packen sie mit den Zähne und schütteln sie, bevor sie sie töten. Menschen sind darüber entsetzt; die Katze will jedoch nicht grausam sein, sondern baut damit die Spannung ab, die sich während des kunstvollen Anschleichens aufgestaut hat."

Erklärung 2:
"Die Maus schüttet in Todesangst Massen von Adrenalin aus, das macht das Fleisch mürber, süßlicher, was die Katze schätzt."

Erklärung 3:
"Dieses Verhalten ist bei den wildlebenden Katzen nicht zu finden, sondern wird vielmehr von der Hauskatze geprägt. Da sie in einer Großstadt lebt und die Möglichkeit zur Jagd nicht gegeben ist, sehnt sich das Tier gerade zu nach Jagdaktivitäten.
In dem gegebenen Fall ist der Fang einer Beute ein außerordentlich großes Ereignis für die Katze. Weil sie diesen langersehnten Moment nicht mit einem Schlag bzw. dem tödlichen Genickbiss zunichte machen möchte, beginnt sie mit dem grausamen Spiel von „Antippen und Verfolgen“ oder „Fangen und wieder laufen lassen“ bis das Beutetier an einem Schock stirbt.
Demnach könnte man glauben, dass Katzen, die in der freien Natur leben, dieses sonderbare Verhalten nicht zeigen und meistens ist dies auch tatsächlich der Fall. Die Ausnahme stellt lediglich die Katzenmutter dar, weil es zu ihren Aufgaben gehört den Jungen den tödlichen Biss anhand eines zappelnden Opfers zu zeigen.
Es gibt jedoch noch eine weitere Erklärung, warum die Katze so grausam gegenüber ihrer Beute ist. Große Ratten zum Beispiel können sich mit bösen Bissen zur Wehr setzen. Um eine Verletzung nicht herauf zu beschwören, prügelt die Katze so lange auf sie ein, bis das Opfer schlussendlich ohnmächtig wird. Nun kann der Tötungsbiss ohne weiteres durchgeführt werden."

Quelle: http://www.brigitte.de/foren/showpost.html?p=1811532&postcount=34

Vielleicht findest Du noch was beim Googeln - ich bin sicher, da gibt es eine Erklärung dafür (das mit dem Blutgeschmack habe ich auch mal gehört, aber ich fand es nirgends :()

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Werbung:
Also mE vergleicht man Katze und Mensch schon dann, wenn man feststellt, dass man sie nicht vergleichen kann. Einer Katze ist es "gegeben", ihrem Instinkt zu folgen. Okay! Und so manchem Menschen ist es offenbar gegeben, seinem Instinkt zu folgen (Vergewaltigung, Mord etc.), - ob uns das nun gefällt oder nicht. Eine Katze darf dafür nicht bewertet werden, weil sie ja nur ein "dummes Tier" ist. Ein Mensch wird bewertet, weil er es ja besser wissen könnte, nicht wahr? Offenbar aber weiß er es eben nicht, bzw. er weiß es wohl (weil er ja die Wertung kennt), aber er kann es so nicht fühlen. Ein Mensch, der derartiges tut, ist für mich ähnlich "unbewußt" und "dumm" wie eine Katze, die Babyvögel mordet. Den einen zu bewerten, den anderen nicht, das ist für mich mit zweierlei Maß messen, - ohne wirklich nachvollziehbaren Grund (zumindest wenn man die oberflächliche Betrachtung mal ein wenig verläßt).

Katarina :)

Daß eine Katze ein dummes Tier ist, das würde ich nie so denken. Habe im Lauf meines Lebens immer Katzen gehabt, schon ganz schön viele inzwischen. Es waren welche dabei, die nie etwas jagten und es gab welche, die dauernd irgendetwas daherbrachten, von Ratte bis Maus bis Vogel bis Eidechse. Und es gab welche, die ließen sich was von mir "sagen" (weil ich auch mitleide mit den Opfern) und dann wieder einige, denen das ganz wurscht war.
Daß ich da etwas bewerte, stimmt nicht. Nur hinkt der Vergleich mit Katze und Mensch trotzdem. Weil eine Katze genau das tut, was ihre Natur ist, sonst wären alle Katzen behandlungsbedürftig und würden in Sicherheitsverwahrung gesteckt.
Wenn ein Mensch so etwas tut, geht man ja davon aus, daß es kein "normales" Verhalten ist.
Und das sehe ich als Unterschied.

LG, Alana
 
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