Ja, gute Frage. Wie ist das mit derart grausamen menschlichen Mördern? Die würden man selbstverständlich hindern (und andernorts auch "einschläfern"). Da würde jeder brüllen, wenn sich jemand hinstellt und sagt, "Lass`sie doch, das ist ihre Natur". Aber bei Katzen ist es ein Frevel, wenn man das Tier seine Natur nicht ausleben läßt.
Eine SEHR gute Überlegung.
Gib`Du doch mal selbst die Antwort auf Deine Frage.
Ha! Jetzt hast du mich erwischt. Ich weiss nämlich selbst auch keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht muss man erstens schlichtwegs zugeben, dass es keine endgültige Lösung für das Problem gibt, und folglich es in Kauf nehmen, dass immer ein Restrisiko bleiben wird, dass es letztlich nicht völlig verhindert werden kann. Also Prävention so weit möglich und sinnvoll - und den Rest dem lieben Gott überlassen, gleichzeitig aber nicht sogleich den Rachegelüsten verfallen, wenn die Prävention mal nicht gegriffen hat. Unser Leben ist nunmal nicht vollständig steuerbar.
Auf der anderen Seite stimmen wohl die allermeisten Menschen rein intuitiv zu, dass ein menschlicher Mörder und eine Katze irgendwie nicht wirklich vergleichbar sind - obschon es dafür keine echte rationale Begründung gibt. Man könnte noch irgendwas von unterschiedlichen Bewusstseinsgraden anführen, aber ein wirkliches Argument wäre auch das nicht.
Mein Vorschlag ist auf diese Stimme zu hören. Was bei einer Katze tolerierbar ist, weil man ihr ja höchstwahrscheinlich keinen bösen Willen unterstellen kann, ist es bei einem Menschen nicht mehr.
Aber wie gesagt, eine Begründung, die sich auf rein rationalen Argumenten abstützt, habe ich dafür auch nicht.
Übrigens, ein interessantes Detail am Rande: Es gibt heute Forscher, welche nach einer "universellen Ethik" suchen, die also kulturunabhängig ist. Beispiel: Die Frage, ob eine Frau an einem Strand ihre Brüste zeigen darf, werden wohl nicht alle Kulturen gleich beantworten. Hingegen die Frage, ob es rechtens ist, den eigenen Bruder einfach umzubringen, wenn er nervt, beantworten höchstwahrscheinlich alle Kulturen mit einem mehr oder weniger eindeutigen Nein. Insofern kann letzteres als Teil einer universellen, angeboren Ethik betrachtet werden, ersteres hingegen nicht. Vielleicht gibt es irgendwann eine Gesetzgebung, die sich auf die Grundlagen solch einer universellen Ethik stützt.
Diese Forschung steht aber so weit ich weiss noch ziemlich am Anfang.