Mondmagie

Selene_Lunes

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24. September 2005
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Mare Serenitatis
M o n d m a gi e
„Schau, sieh den Mond da oben!“ Ihr verträumter Blick heftete sich an den vollen Mond und ihre Augen strahlten. Ihre Hand machte eine einladende Geste und es schien als führte sie ihn in eine andere Welt. Sie hockte sich auf den Boden, fuhr mit einer Hand in die Erde, spürte die Erde und lächelte. Er stand nur daneben und es schien wie verzaubert. Ihr lächeln, sie hatte seit Tagen nicht mehr gelächelt. Ihre Augen, sie strahlten, wie sie schon lange nicht mehr gestrahlt haben. Er wusste nicht wieso, doch es das erfüllte sein Herz mit einer seltsam leichten Freude und es schauderte ihn. Es war kein kalter, unangenehmer Schauer, sonder eher ein lächeln, das durch den ganzen Körper ging.
Der Weg den sie gingen war vollkommen dunkel, doch sahen beide genug, um nicht über die Unebenheiten des Bodens zu stolpern. Sie sahen den Weg vor sich, als sei er erleuchtet. Lange sah er sie an. Stumm gingen beide nebeneinander her. Manchmal ging sie vor, sie kannte den Weg. Sie führte ihn, wohin wusste er nicht. Er sah sie an, sie strahlte. Innerlich strahlte sie, doch nicht nur das. „Sie strahlt wirklich!“, dachte er überrascht und zog eine Augenbraue hoch, das sie jedoch nicht sah, da sie vor ging. Doch wie auf ein Stichwort drehte sie sich um und sah ihn an. Leise fragte sie: „Warum sollte ich strahlen?“ Überrascht sah er ihr in ihre wunderschönen, strahlend-friedlichen Augen. „Hab ich das laut gesagt? Es tut mir leid, ich,...ich wollte es nicht laut aussprechen! Es war nur ein Gedanke!“ Verlegen lächelte er ihr zu und sah ihr unsicher ins Gesicht. Doch sie lächelte ihn nur an, nickte, nahm seine Hand – ihre Hand war angenehm warm – und ging weiter. Er sah sie weiter verzückt an. Es war magisch, ja, er war ihrem Zauber verfallen. Den Zauber dieser Nacht! „Oh nein, jetzt fang ich schon so an wie sie! Ich darf jetzt nicht durchdrehen!“ streng rief er sich in Gedanken zur Ordnung. „Warum drehst du durch?“ Wieder war sie stehen geblieben und diesmal sah sie ihn etwas traurig an. Trotzdem lächelte sie, doch dieses Lächeln gab ihm einen Stich ins Herz. Beschämt sah er zu Boden, den er wusste nicht, was er alles laut gesagt hatte, und vor allem was sie gehört hatte.
Sie schloss ihre Augen und wiegte sich, wie eine Blume im Wind. Der Wind flüsterte ihr Worte ins Ohr und sie lächelte. Verspielt tobte der Wind in ihren Haaren und webte Träume in ihnen. Er schüttelte sich. „Das kann nicht sein!“ „Was kann nicht sein?“ Wieder sah sie ihn an, mit einem verwirrten, aber sehr gütigen Blick. Den Blick den eine Frau hat, dass etwas weiß, aber auch weiß, dass das Wissen ihrem Schützling jetzt nichts helfen würde, wenn sie es ihm sagte. Der Blick der besagte: „Du weißt was ich meine! Du weißt alles! Ich bin nur hier um dich zu leiten!“
Sie drehte sich um und ging weiter. Magisch schien die Luft zu flimmern. Magisch war das Blätterrascheln. Magisch auch das Knirschen des Bodens unter ihren Füßen. Alles war heute im Fluss, alles war magisch!
Von weitem hörten sie einen Bach plätschern und er konnte schon das silberne Wasser sehen, und die angenehme Kälter auf der Haut spüren. Der Wind spielte nicht nur mit ihrem Haar, das im Mondlicht silbern schimmerte, sondern auch auf seiner Haut. Streichelte seine Sinne, umschmeichelte seine Nase. War manchmal wild, manchmal sanft, doch immer magisch. Er blieb stehen, lies ihre Hand los, schloss die Augen und spürte. Er spürte nicht nur den Wind, seine Beine schienen Wurzeln zu schlagen und all seine Sinne schienen schärfer zu werden. Er spürte wie die Bäume wuchsen, hörte wie die Eule durch den Wald flog und der Fuchs auf Beutejagd ging. Ein Teil des Großen Ganzen war er, ein harmonischer Teil. Aufgaben um Aufgaben, alles war gut, alles war schön. Er spürte wie die Eule eine Maus fing und sie fraß. Spürte die Angst der Maus und die Freude der Eule und er freute sich. Es war schön so wie es war und es war gut!
Wie eine Ewigkeit kam es ihm vor stand er schon dort. Wie ein Baum, die Beine verwurzelt und die Arme gen Himmel gestreckt, dann öffnete er die Augen. Er lächelte mit dem gleichen Lächeln wie sie und beide gingen weiter. Sie ging zu einer Lichtung und stellte sich genau in die Mitte, genau in den Mondenschein. Nun strahlte sie wirklich! Strahlen aus einem milden, verzauberten Licht. Um ihn begann es sich zu drehen, doch er sah nur sie. Nur ihr strahlen. Nur sie, wie sie dastand. Wie der Wind in ihren Haaren Träume webte und der Mond sie umfing. Er stand nur da und genoss den Augenblick. Sie lächelte. Er lächelte. Beide wussten, beide fühlten. Sie streckte die Arme gen Himmel zum Mond. Das Licht intensivierte sich, doch war es nie unangenehm. Es war das natürliche Leuchten aus dem Inneren.
Sie drehte sich mit dem Gesicht zum Mond und er ging langsam zu ihr in die Mitte. Als er sie erreichte, hatte sie die Augen geschlossen und wiegte sich im Wind. Er umfasste sie und wie ein Blitz durchfuhr ihn eine wunderbar milde Energie. Auch er hatte sein Gesicht dem Mond zugewandt und die Augen geschlossen. Plötzlich stimmte sie einen Gesang an, und der Wind trug ihn gern über die Lichtung. Sie fing an mit der Stimme zu weben. Er sah Bilder. Zuerst nur ein Netz aus feinen Lichtfäden, das sich aber verdichtete. Bald war aus dem Netz ein mildes Licht geworden, dass beide umschloss. Er hatte es nicht bemerkt, doch er hatte ebenfalls wie sie zum Singen begonnen. Er unterstützte sie und sie erschuf das Leben. Beide wiegten sich in der ewigen Melodie, die dem Leben entspringt.
Er erkannte, dass sie beide ein Teil, eines großen und kleinen Ganzen waren, das fähig war eine Welt zu erschaffen. Fähig eine Welt zu ändern und fähig zu lieben!
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Das hab ich eben geschrieben, ich hoffe es gefällt! *gg* Wahrscheinlich voller Rechtschreibfehler, den es wurde noch nicht von mir überarbeitet (is ja eben geschrieben worden) ;)
 
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