hallo,
ich habe gerade meinem papa tschüß gesagt. er ist im januar 2005 mit 49 jahren an einem herzinfarkt gestorben.
er war für uns unser fels in der brandung, der immer alles geregelt und im griff hatte. wenn wir mal n problem oder fragen hatten, er wußte immer eine lösung.
als mein bruder 2001 mit 21 jahren tödlich verunglückte, war er es, der uns zeigte, wie wir weiterleben konnten mit dem schmerz.
bis er dann 2005 selber ging. wir mußten unser haus verkaufen, meene mutter mußte ihr geschäft aufgeben. uns ist unser ganzes leben um die ohren geflogen und dazu kam dann noch der unerträgliche schmerz.
ich habe dat alles verdrängt und praktisch seinen "job" übernommen. ich habe den hausverkauf abgewickelt und die geschäftsaufgabe, ich habe den papierkram gemacht und mich mit ämtern auseinander gesetzt, damit meene mutz und meene schwester abgesichert waren. ich hab mich um meene schwester wegen schule gekümmert, hab mit lehrern gesprochen u.s.w.
ich hab mich um meene mutz gekümmert, weil sie sich eene zeitlang das leben nehmen wollte. und dann bin ich noch, wohne ca. 60 km von meener mutz entfernt, in mein leben gezwitscht und bin arbeiten gegangen.
dat alles habe ich ca. 2 jahre lang so gemacht. ich hab mir eingeredet, dat ich ja trauer, bin ja auch schließlich auf den friedhof gegangen.
doch dann wollte mein körper nicht mehr, obwohl laut untersuchngsergebnissen alles in ordnung war und es kamen die panikattacken.
ich mußte mir eingestehen, dat ich nicht mehr so stark bin.hab dat alles als schwäche und versagen empfunden. also begab ich mich in therapie und hab angefangen zu trauern.
heilig abend vor einem jahr bin ich zum ersten mal wirklich auf dem friedhof bei papa gewesen, die male davor, hab ich mich am tor abgestellt und es ist nur die hülle von mir am grab gewesen. an diesem abend hab ich zum ersten mal realisiert, das er tot ist, und er nicht mehr zurückkommt, ich hab zum ersten mal den unendlichen schmerz gefühlt. seitdem hab ich mich auch damit beschäftigt, was nach dem tod ist, vorher war ich ratlos. jetzt weiß ich, dass er auf der anderen seite ist bei meinem bruder und den anderen aus unserer familie, die schon gegangen sind. dieses wissen hat mich schon beruhigt und das wissen, dass es ihm gut geht.
aber mir ist heute abend bewußt geworden, beim lesen hier im forum, dass ich ihn noch nicht losgelassen habe. ich hab mir so sehnlichst gewünscht, das er nochmal zu mir kommt im traum und mir sagt, dass es ihm gut geht. aber bis jetzt ist das noch nicht geschehen. er ist so plötzlich gegangen, dass ich mich nicht verabschieden konnte auch konnte ich ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe.
doch vorhin plötzlich hatte ich ein gefühl, welches von tief innen kam und ich schaute sein bild an und hab tschüß gesagt, ich habe ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe und das ich stolz auf ihn bin, dass ich stolz bin seine tochter zu sein und ich habe mich für alles bedankt, was er mir für mein leben mitgegeben hat.
ich hab mich von ihm verabschiedet und jetzt spüre ich eine innere ruhe obwohl mir vorher nicht bewußt war, dass ich unruhig war.
auch wenn ich mich verabschiedet habe, weiß ich, dass er weiterlebt in meinem herzen und das er über uns wacht.
ich küsse dich mein lieber papa.
das mußte ich mir jetzt von der seele schreiben. ich bin wirklich froh, dass es dieses forum gibt, auch wenn ich nicht oft etwas schreibe, aber dieses forum, hat mir schon sehr geholfen und dafür bin ich allen sehr dankbar.
LG
Ernchen

ich habe gerade meinem papa tschüß gesagt. er ist im januar 2005 mit 49 jahren an einem herzinfarkt gestorben.
er war für uns unser fels in der brandung, der immer alles geregelt und im griff hatte. wenn wir mal n problem oder fragen hatten, er wußte immer eine lösung.
als mein bruder 2001 mit 21 jahren tödlich verunglückte, war er es, der uns zeigte, wie wir weiterleben konnten mit dem schmerz.
bis er dann 2005 selber ging. wir mußten unser haus verkaufen, meene mutter mußte ihr geschäft aufgeben. uns ist unser ganzes leben um die ohren geflogen und dazu kam dann noch der unerträgliche schmerz.
ich habe dat alles verdrängt und praktisch seinen "job" übernommen. ich habe den hausverkauf abgewickelt und die geschäftsaufgabe, ich habe den papierkram gemacht und mich mit ämtern auseinander gesetzt, damit meene mutz und meene schwester abgesichert waren. ich hab mich um meene schwester wegen schule gekümmert, hab mit lehrern gesprochen u.s.w.
ich hab mich um meene mutz gekümmert, weil sie sich eene zeitlang das leben nehmen wollte. und dann bin ich noch, wohne ca. 60 km von meener mutz entfernt, in mein leben gezwitscht und bin arbeiten gegangen.
dat alles habe ich ca. 2 jahre lang so gemacht. ich hab mir eingeredet, dat ich ja trauer, bin ja auch schließlich auf den friedhof gegangen.
doch dann wollte mein körper nicht mehr, obwohl laut untersuchngsergebnissen alles in ordnung war und es kamen die panikattacken.
ich mußte mir eingestehen, dat ich nicht mehr so stark bin.hab dat alles als schwäche und versagen empfunden. also begab ich mich in therapie und hab angefangen zu trauern.
heilig abend vor einem jahr bin ich zum ersten mal wirklich auf dem friedhof bei papa gewesen, die male davor, hab ich mich am tor abgestellt und es ist nur die hülle von mir am grab gewesen. an diesem abend hab ich zum ersten mal realisiert, das er tot ist, und er nicht mehr zurückkommt, ich hab zum ersten mal den unendlichen schmerz gefühlt. seitdem hab ich mich auch damit beschäftigt, was nach dem tod ist, vorher war ich ratlos. jetzt weiß ich, dass er auf der anderen seite ist bei meinem bruder und den anderen aus unserer familie, die schon gegangen sind. dieses wissen hat mich schon beruhigt und das wissen, dass es ihm gut geht.
aber mir ist heute abend bewußt geworden, beim lesen hier im forum, dass ich ihn noch nicht losgelassen habe. ich hab mir so sehnlichst gewünscht, das er nochmal zu mir kommt im traum und mir sagt, dass es ihm gut geht. aber bis jetzt ist das noch nicht geschehen. er ist so plötzlich gegangen, dass ich mich nicht verabschieden konnte auch konnte ich ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe.
doch vorhin plötzlich hatte ich ein gefühl, welches von tief innen kam und ich schaute sein bild an und hab tschüß gesagt, ich habe ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe und das ich stolz auf ihn bin, dass ich stolz bin seine tochter zu sein und ich habe mich für alles bedankt, was er mir für mein leben mitgegeben hat.
ich hab mich von ihm verabschiedet und jetzt spüre ich eine innere ruhe obwohl mir vorher nicht bewußt war, dass ich unruhig war.
auch wenn ich mich verabschiedet habe, weiß ich, dass er weiterlebt in meinem herzen und das er über uns wacht.
ich küsse dich mein lieber papa.
das mußte ich mir jetzt von der seele schreiben. ich bin wirklich froh, dass es dieses forum gibt, auch wenn ich nicht oft etwas schreibe, aber dieses forum, hat mir schon sehr geholfen und dafür bin ich allen sehr dankbar.
LG
Ernchen
