Meditation und Shizophreni

Exakt. Wie anfangs mal erwähnt ist das ein besonders heikles Thema und heißes Eisen. Eine echte Psychose ist kein Kontaktieren von Wesenheiten oder dergleichen sondern eine massive Weltbildveränderung von meistens erschreckender Art und Dimension. Um mal jemanden zu zitieren, es ist als würde dir ein stinkender, schwarzer Sack über den Kopf gestülpt, auf dessen Innenseite grauenhafte Bilder sind, die auch noch sprechen können. Und das ist nur eine Form des psychotischen Erlebens.
Magisches Denken und geistige Übungen können solche Schübe eindeutig intensivieren und sogar Bestandteil des psychotischen Erlebens werden. Wobei ich persönlich denke, daß "eingestellte" Patienten mit einem gewissen Quant Abstand auch von derartigen geistigen Übungen profitieren könnten; trotzdem bleibts heikel.
Als Alternative bietet sich, wie von Trixi Maus erwähnt, Autogenes Training an, aber das würd ich auch erst mit dem Facharzt checken.

ciao, :blume: Delphinium

Tach Leute und danke für die kurze bildliche Beschreibung einer Psychose.

Ich habe einige Erfahrungen zu dem Thema zu bieten, gerade was Psychose, Wahn, Schizophrenie usw angeht.
Gut gesagt war das magisches denken solche Schübe eindeutig intensivieren.
Bei mir war genau dass der Fall. Ich war mit 22 in Indien und aufgrund von einer Kette von intensiven Eindrücken war mein Hirn irgendwan mit Dopamin durchtränkt, was dann die Psychose war.
Neben Verfolgungswahn dämonischer Kräft, Erlöserphantasien, rasende Horrorszenarien in meiner Einbildung, die ich angefangen hab immer mehr au fdie Menschen zu übertragen (Der Teufel sieht mich durch die Augen aller Menschen, ich bin schon in der Hölle und ewigen Verdammnis...)Alle Filme die so ein bischen Psycho sind die ich je gesehen hab, (Matrix, ich bin Neo, aber auch Jesus, ich erlöse die Welt durch mein Opfer, sixth sense, ich bin schon tot und checks nicht, butterflyeffect, die psychose als multidimensionaler psychoknast als strafe für das was ich alles an Mist in meinem Leben gemacht hab) Des Wahnsinns fette Beute
Und zwei Jahre danach nochmal das selbe in Deutschland, Größenwahnphantasien, Schuldgefühle und Verdamnisphantasien, Angst vor überirdischer Bestrafung...diesmal dachte ich die Illuminaten würden mich verfolgen, Verdammnisängste...3 Wochen nicht geschlafen, seltsameDInge um mich herum sind passiert wo ich irgendwann nicht mehr wusste was real ist und was nicht.
Lieferte mich dann selber ein, nur wurde in der Klapse der horrortrip noch schlimmer, da ich aus Angst nicht mitteilen konnte was mit mir ist
Medikamente hab ich heimlich ausgespuckt, weil ich auf die genau so paranoid war wie auf alles andere.

Runtergebracht hab ich mich jedesmal durch ATMEN. Bauchatmung. Erdung finden, was ich aber nur konnte weil ich das theoretische Wissen hatte und diese Lage mich in die Enge trieb es durchzuziehen.
Nach 7 Horrortagen in der Klapse hatte ich es immerhin geschafft mich halbwegs zu beruhigen und durch die Vernunft mich nicht weiter in Wahngedanken reinzusteigern.
Stattdessen hab ich mich versucht (trotz der rasenden Kreissäge der Psychose in meinem VErstand, die aus meinem Ich Kleinholz machte) mich auf die Anforderungen meines lebens zu konzentrieren und hab ich Nachhinein entdeckt, dass die Psychose eine Fluchtburg vor der Verantortung meines Lebens war.
Das die Psychose nichts als ein Überaktiver Verstand ist der hohl dreht, wie ein Auto bei dem man im Leerlauf Vollgas gibt, dass es nur noch dröhnt, aber nicht wirklich etwas mit der Energie passiert die da im wahrsten Sinne des Wortes durchgeht.

Ich hab ein paar Jahre gebraucht um mich auf die Reihe zu bekommen, aber der Fokus auf die Realität und die Verantwortung mir gegenüber, waren die Schlüssel aus dem Wahnsinn heraus zu kommen.
Im Endeffekt wollte ich nie wirklich die Verantwortung für mein Leben übernehmen, was dazu führte das ich permanent in einer Gedankenblase, abgetrennt vom Leben durchs Leben ging.
Isoliert, einsam, fremdartig.
Hard long way out of hell...

In psychotischen Zeiten hat alles was mit Visualisierung und magischem denken zu tun gehabt hat mich noch paranoider gemacht.
Yoga war unmöglich.
Das einzige war ATMEN, in den BAuch atmen und versuchen sich zu konzentrieren und nicht zu denken
Ich habe damals auch autogenes Training versucht, las dann aber in der CD Psychotiker sollten davon ablassen, was mich damals noch paranoider machte, da ich dachte die gesamte Schöpfung arbeitet an meinem Untergang.

Psychotiker müssen sich beruhigen lernen. Manchen kann nur damit geholfen werden, durch Medikamentengabe ihren Dopaminspiegel zu senken.
Menschen die aber ein Maß an Bewusstheit entwickelt haben können dies alsChance nutzen, ernst zu machen und ihr Nervensystem über die Atmung zu beruhigen, was sich dann auch auf die Hirnchemie auswirken wird.

Als ich mich irgendwann getraut hab zum Psychologen zu gehen, hat dieser nach ein paar monaten die Diagnose schizo-affektive-Störung erwägt, eine Mischung aus Depression, Manie und Schizophrenie, von allem etwas aber nichts so richtig.
Die Kombi ist hart, aber die Symptome blockieren sich gegenseitig extrem zu werden.

Ich hab dann viel über psychische Störungen gelesen, auch hier im Forum gibts klasse threads dazu und einfach weiter an mir gearbeitet.
atmen,atmen,atmen.
Und mich dazu erzogen paranoiden Tendenzen in meinem Denken keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken, was mich auch in meiner Selbstbeobachtung gut geschult hat.
Es hat funktioniert.

Keine Psychose, keine Paranoias, keine Depris, keine Manie, keine Schizos mehr

nur der ganz normale Wahnsinn:D

Meiner Meinung nach beginnen viele psychische Krankheiten, wenn man sich im wahrsten Sinne des Wortes "dumme Gedanken" macht, diese zur Überzeugung werden und dann beginnt sich mit ihnen zu identifizieren.

Auch Osho sagte dass eine Psychose die extremform des Egos ist, dass seine wahnhaften Gedanken zum Exzess treibt.

Würde ich jemandem in einer Psychose begegnen würde ich aber davon nichts sagen, sondern einem Psychotiker ist erstmal geholfen, wenn er sich beruhigen kann und wieder einen Draht zu Realität bekommt.

Psychische Krankheiten sind im tieferen SInne oft auf mangelnde Erdung zurückzuführen, bzw hat die Intensität der gedanken die Verbindung zu Erde gekappt.
Erde aber im Sinne von Verantwortung der eigenen Realität gegenüber und einen Bezug dazu haben.

Greets,
Mr.B.Rasta

Atemmeditation hilft garantiert, aber genau so wichtig sind Menschen deren Gegenwart zum Wohlfühlen beiträgt, diese Menschen, den Psychotiker aber auch langsam und entschlossen mit der Realität konfrontieren.
Ihn nicht wie einen Verrückten Behandeln, denn es ist nur die Hirnchemie die wie ein Hexenkessel brodelt. Man könnte auch sagen:Selbstinduzierter Wahnsinn wegen mangelnder Disziplin im Denken
 
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ich bin schon in der Hölle und ewigen Verdammnis...

die psychose als multidimensionaler psychoknast als strafe für das was ich alles an Mist in meinem Leben gemacht hab

Größenwahnphantasien, Schuldgefühle und Verdamnisphantasien,

Angst vor überirdischer Bestrafung...

Diese kenne ich auch besser als mir lieb ist

Ich glaube daß wir beide das grosse Glück hatten daß irgendwo im Hinterstübchen des Geistes noch ein Restchen gesunder Menschenverstand übrig war der in der Lage war die ganzen Vorgänge zu hinterfragen.

ich glaube viele Psychotiker sind nicht in der Lage dem noch irgendwas entgegenzustellen und tauchen komplet in ihre Wahnwelt ein.
 
Diese kenne ich auch besser als mir lieb ist

Ich glaube daß wir beide das grosse Glück hatten daß irgendwo im Hinterstübchen des Geistes noch ein Restchen gesunder Menschenverstand übrig war der in der Lage war die ganzen Vorgänge zu hinterfragen.

ich glaube viele Psychotiker sind nicht in der Lage dem noch irgendwas entgegenzustellen und tauchen komplet in ihre Wahnwelt ein.

YEP!WORD!

Sich sich selbst zu stellen und gegen den Drachen zu kämpfen war noch nie leicht.
Wieviele Leute haben denn gar kein Problem sich mit der Wahrheit über sich selbst zu konfrontieren? Äußerst wenige denke ich.
Hast du deinen Beitrag zur Heilung geleistet indem du dich selbst mit der
bitteren Wahrheit über dich konfrontiert hast und den Tatsachen überdich ins
Auge geblickt hast?
Aus der puren Logik heraus nehme ich es mal an dass es so war.
Ich sage das war kein Glück, sondern die harte Form der Selbsterkenntnis.

Was meinst?

Mr.B.RAsta
 
Danke für deine beeindruckende Psychoseschilderung, ich hoffe, du hast das gröbste inzwischen hinter dir, jedenfalls lese ich es so.

Atemmeditation hilft garantiert, aber genau so wichtig sind Menschen deren Gegenwart zum Wohlfühlen beiträgt, diese Menschen, den Psychotiker aber auch langsam und entschlossen mit der Realität konfrontieren.
Ihn nicht wie einen Verrückten Behandeln, denn es ist nur die Hirnchemie die wie ein Hexenkessel brodelt. Man könnte auch sagen:Selbstinduzierter Wahnsinn wegen mangelnder Disziplin im Denken

Meiner persönlichen Meinung nach ist die EINZIGE sichere und effektive Methode, einen schweren Psychotiker runterzukriegen, medikamentöse Behandlung. Etwas anderes würde ich mich, der ich beruflich eh kein Fachmann bin :D , nicht empfehlen trauen. Es gibt verschiedene Arten von Psychosen in verschiedenen Ausprägungen und oft in verschiedenen Formen des Zusammenspiels mit anderen psychischen Leiden.
So kann ich mir vorstellen, daß auch Atemmedition triggern kann und jemanden tiefer in magisches Denken oder Paranoia hineinzieht. An so etwas würde ich mich echt erst rantrauen, wenn die psychotischen Schübe soweit eingedämmt und runtergeregelt sind, daß man wieder verlässlich klar denken und kritisch analysieren kann. Und die Stimmen weg sind.

ciao, :blume: Delphinium
 
Man muß sich vielleicht auch überlegen, was man unter Meditation versteht. Ist es ein Geisteszustand, den man mehr oder weniger willentlich herbeiführt? Ist es der gleiche Zustand, den man z.B. kurz vor dem Einschlafen hat oder den man hat, wenn man bei der Fahrt im Bus kurz "weggetreten" ist und sein Umfeld nicht mehr wahrnimmt? Gibt es da eine Parallele zum Zustand, den wir in der Schule hatten, als wir kurz "eingeschlafen" sind, nur auf der Bankgesessen haben, die Worte des Lehrers nicht mehr gehört und einfach an nichts mehr gedacht haben?
Wenn dem so ist, so wird man kaum etwas dafür tun können, jemanden vom meditieren abzuhalten.


Lelek
 
Man könnte auch sagen:Selbstinduzierter Wahnsinn wegen mangelnder Disziplin im Denken
Und kaum einer lernt von Kindesbeinen an Disziplin im Denken.
Die hier genannten Beispiele sind gute Lehrmeister, um zu zeigen, was übermäßige Haufen Gedankenzeug im Extrem bewirken können. Wahnsinn, wenn man das ganze gedachte, verselbständigte Zeug mal in Originalgröße stapeln würde ...

Die Menschen haben nicht nur ein materielles Müllproblem. Mir wird gerade mal wieder bewusst, wie wichtig es ist, nicht soviel unnötiges Zeug zu denken. :)


@Mr.B.Rasta

Danke für deine Schilderung.
Das hat mir gerade geholfen, ein Stückchen Vergangenheit im Bekanntenkreis anzunehmen. Da ist die schizophrene Psychose durch eine Meditation hochgekommen. Bis heute helfen diesem Bekannten nur Medikamente.

@Telar
Wie schon hier erwähnt: Risikoreich. Ich würde lieber ganz auf Körpergefühl und Entspannung durch Körperarbeit gehen. Vielleicht hilft es auch, Musik zu machen.
 
Es gibt verschiedene Schizophrenieformen, auch eine Residualkategorie (wo es mal eine sog. psychotische Phase gab - mit vielen Fragezeichen, was das genau war...).
Meiner Erfahrung nach sind unbehandelte Schizophreniekranke noch nicht einmal in der Lage, ein Gespräch zu führen (kein Mensch würde sie unbeaufsichigt in ihrer Wohnung belassen, bzw. keiner würde sich zutrauen, sie in ihrer Wohnung zu beaufsichtigen).
Selbst bei recht effizienter Behandlung ist eine an Schizophrenie erkrankte Person in der Regel nicht in der Lage, ein unbetreutes, sog. normales, Leben zu führen.
Sprechen wir von der gleichen Krankheit???
 
Ich hab mal gelesen, dass "Schizophrenie" ein Überbegriff für psychische Krankheiten sei, die nicht eingeordnet werden können. Und im Volksmund (wenigstens im fränkischen) steht "Schizophrenie" für multiple Persönlichkeiten. Deswegen verwende ich den Begriff gar nicht erst. Wofür steht er wirklich?
 
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Schizophrenie heißt platt übersetzt "Spaltungsirresein", es ist eine (veralteter Begriff) Psychose, was wiederum heißt: die Krankheit ist begleitet von Halluzinationen und Wahnvorstellungen, der Kranke weiß also definitiv nicht mehr, was real ist und was nicht, ist von Stimmen, Gerüchen, Geschmäckern, Berührungen und Verkennungen quasi gejagt, hat (natürlich) panische Angst, kann KEINEN Menschen mehr einordnen, es kommt oft zu gewalttätigen Übergriffen (verständlicherweise).
Das "typisch menschliche" bleibt (unbehandelt) nur beim paranoiden Typus noch etwas erhalten. Die schlimmste Form (damals Hebephrenie genannt) verfällt komplett, wird zum absoluten Schwerst-Pflegefall.
Ganz früher wurde Schzophrenie auch "Dementia präcox" genannt: also als eine Form der Demenzen eingestuft, weil sie genau so rüberkam.
 
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