@ Mauerfall zu Berlin

Waldbaum

Neues Mitglied
Registriert
15. April 2007
Beiträge
1.189
Ort
Schwarzwald
Könnt ihr euch noch daran erinnern?


Erinnert ihr euch noch an jene Nacht?


Auf Nachfrage des italienischen Journalisten Riccardo Ehrmann holt Günter Schabowski um 18.53 Uhr einen Zettel aus seiner Tasche heraus, den er vor der Pressekonferenz von Egon Krenz, dem Nachfolger Erich Honeckers, bekommen hat (2) und liest stockend vor:
"Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen - Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse - beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt.
Die zuständigen Abteilungen Paß- und Meldewesen der VPKÄ (der Volkspolizeikreisämter) in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne daß dabei noch geltende Voraussetzungen für eine ständige Ausreise vorliegen müssen." (3)

Schabowski ist sich nicht sicher, was er da verlesen hat und wird schon mit einer weiteren Frage konfrontiert: "Gilt das auch für Westberlin?".
Er zuckt mit den Schultern und antwortet:
"Also, doch, doch" und liest dann weiter vor:
"Die ständige Ausreise kann über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD bzw. zu Westberlin erfolgen."
Schabowski wird gefragt: "Wann tritt das in Kraft?" und er antwortet:
"Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich." (4)


Quelle: http://www.berlinermaueronline.de/geschichte/mauerfall.htm

Seid ihr damals auch vor dem Fernseher gesessen?
 
Werbung:
Hallo

Ich kenn den Berliner Mauerfall nur von den Medien her bzw die Berichterstattung die damals im Fernsehen darüber lief.

Es war ein Schritt in die richtige Richtung auch wenn er lange gedauert hat ihn zu machen.

lg
phoenix
 
Seid ihr damals auch vor dem Fernseher gesessen?

Nee, wir (hatten damals einen Ausreiseantrag laufen) haben Karten gespielt und die Kids unsrer Bekannten haben Fußball geschaut (da lief glaub ich ein wichtiges Spiel). Erfahren haben wir das telefonisch durch einen Bekannten ausm Westen :clown:
Am nächsten morgen gegen 7 Uhr haben wir uns in unsren Trabi gesetzt und sind mal fix über die Grenze (die nur ca. 20 min. Autofahrt von uns weg war), wobei wir noch Glück hatten, denn am nachmittag, als wir zurückgefahren sind, war ein noch nie gesehener Stau auf der A9. Unglaublich.
Das schönste damals war für mich eigentlich die Tatsache, dass wir da auf die A9 aufgefahren sind, wo wir Ossis damals spätestens die A9 hätten verlassen müssen. Seit ich denken kann, hatte ich mir damals gewünscht, mal weiterfahren zu dürfen...
Vom Gefühl her hab ich gelacht und geheult zugleich. Das war schon sehr emotional. Vielleicht vergleichbar mit dem Gefühl, wenn man eine Mio im Lotto gewinnt :clown:

:)
 
Tja, mein späterer Mann und ich, wir waren zu der Zeit gerade im Montafongebirge (Österreich) und hätten nischt mitgekriegt, wenn unsere österreichischen Ferienwohnungs-Vermieter uns nicht an diesem Abend, als wir nach Hause kamen, mit begeisterten, glänzenden Augen mitgeteilt hätten: "die Mauer sei offen." Wir glaubten ihnen übrigens kein Wort. :clown:Aber dann schleppten sie uns in ihre Fernsehstube und wir konnten dort die Wahnsinnsberichte selbst anschauen. Wie Millionen anderer Menschen auch, saßen wir gebannt vor dem TV und konnten es nicht fassen, was dort abging. Das war Geschichte pur.



LG
Urajup
 
Ich bekomme heute noch ne Gänsehaut... Zur Schule kam ich allerdings in der Zeit nicht oder mit sehr viel Verspätung... Besonders am nächsten Morgen war die UBahn so extrem voll, da hatte niemand mehr Platz
 
stellt Euch vor, ich habe erst 1 Jahr später vom Mauerfall erfahren. Es war 1. Jahrestag "Mauerfall". Ich dachte, oh boy, die berichten ja, als ob es keine Mauer mehr gäbe.

Wir waren einige Jahre in Africa und hatten nur unregelmäßig Zeitung, Radio or TV. Und wenn, dann war Europa nicht gerade das wichtigste Thema dort. Ja, ich habe den Mauerfall verpasst.
 
Ob ich mich erinnern kann?
Aber ja doch, ich werde das nie vergessen!
Der Mauerfall kam mitten rein in meine Scheidung.
Ich wähnte mich zu DDR-Zeiten sehr abgesichert; als Mutter mit zwei kleinen Kindern alleinerziehend, das war nichts, aber auch gar nichts Ungewöhnliches.

Als dann die Wende kam, wurde von heute auf morgen alles, aber auch alles anders.
Mieten erhöht, Brotpreise, Kinderbetreuung, Schulspeisung, Kinderbekleidung u. alles andere, was vom Staat subventioniert war, wurde urplötzlich teurer, wobei die Einkommen nicht parallel sofort anstiegen...
Das Paradoxe: Ich arbeitete selbst wohlgemerkt in Vollzeit in einer Stadtverwaltung und bearbeitete Wohngeld, was mir dann selbst auch zustand! Also um das nochmal deutlicher zu sagen:
Ein Angestellter einer Stadtverwaltung verdiente 1989/90 so wenig in Vollzeit, dass ihm noch Wohngeld gezahlt werden musste!

Es war die harte Schule des Lebens, aber wir haben es geschafft.
Und es war gut so.
Wobei ich mit Existenzangst noch immer zu kämpfen habe.
Das Leben damit haben wir einfach nicht mit der Muttermilch verabreicht bekommen. Und es fällt unsagbar schwer, sich Überlebenstraining im Erwachsenenalter anzutrainieren.

LG; Romaschka
 
Werbung:
stellt Euch vor, ich habe erst 1 Jahr später vom Mauerfall erfahren. Es war 1. Jahrestag "Mauerfall". Ich dachte, oh boy, die berichten ja, als ob es keine Mauer mehr gäbe.

Wir waren einige Jahre in Africa und hatten nur unregelmäßig Zeitung, Radio or TV. Und wenn, dann war Europa nicht gerade das wichtigste Thema dort. Ja, ich habe den Mauerfall verpasst.

hallo tashina,
sehr bemerkenswert!
auf welcher mauerseite warst du denn zu hause damals?
ich nehme an, im westen?
dann haben dich die veränderungen nach rückkehr aus afrika nicht so sehr betroffen, oder doch?

lg, romaschka
 
Zurück
Oben