Mantra und Malas

Also ich habe im Internet geforscht, wir meinen das selbe 100-silbige Mantra.
Es ist mein Lieblingsmantra überhaupt... Dahin werde ich mich jetzt zurückziehen...
Kali
 
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Kalihan

Wir benutzen dieses Mantra im tib. Buddhismus erst nach der Zuflucht, und in Erwartung eines Lungs (kleine Einweihung durch Vorlesen).
Wie schon mal erwähnt, würde ich nicht einfach mit Buddhas Mitteln herumspielen, auch wenn sie irgendwo mal im Netz abgedruckt sind. Die Diamantwgsmethoden sind tief wirksame Mittel, kein Spielzeug, und du solltest dir vorher vielleicht alles erklären lassen.

FM
 
FrischMilch schrieb:
Kalihan

Wir benutzen dieses Mantra im tib. Buddhismus erst nach der Zuflucht, und in Erwartung eines Lungs (kleine Einweihung durch Vorlesen).
Wie schon mal erwähnt, würde ich nicht einfach mit Buddhas Mitteln herumspielen, auch wenn sie irgendwo mal im Netz abgedruckt sind. Die Diamantwgsmethoden sind tief wirksame Mittel, kein Spielzeug, und du solltest dir vorher vielleicht alles erklären lassen.

FM
Das Mantra hab ich nicht aus dem Internet :) .
Im Internet hab ich nur herausgefunden, dass wir das selbe Mantra meinen...
Ich kenne es seit Jahren und habe es in meiner Meditationsgruppe gelernt.
Vor diesem Mantra habe ich große Achtung und erlebe es als machtvoll...
Tatsächlich nehme ich es aus dem ursprünglichen Zusammenhang heraus,
weil ich keiner bestimmten Tradition angehöre.
Aber meine Erfahrung bestätigt, dass es für mich so richtig ist.
Unser Gespräch hat mich inspiriert, mich damit zurückzuziehen...
Und es wurde heute ein Wendepunkt im Tagesablauf...
War träge und unfähig...
Nun bin ich wieder im Lot, verbunden und aufgeladen,
und um mich ist eine starke Schutzhülle entstanden...
Über den sinngemäßen Inhalt des Mantras bin ich mir auch im Klaren...

lg Kalihan
 
ich finde es schwierig, sich über die Bedeutung von Mantras zu streiten, weil Mantras eh in jedem Augenblick eine andere Bedeutung haben. Die Bedeutung der Worte verändert sich im Laufe der Jahrtausende, das was die Menschen früher mit "Kuh" verbunden haben ist sicher etwas ganz anderes als heutige Menschen mit "Kuh" verbinden. Und die Wirkung eines Mantras entsteht ja nun durch das Rezitieren und die weltweite Wiederholung. Nur: das Wort "Kuh" hat vor 3000 Jahren eine ganz andere Energie gehabt, als es heute hat. Es ist ganz einfach durch die in der Zwischenzeit stattgefundenen Wiederholungen überhaupt nicht möglich, auch nur ein einziges Mal die gleiche Energie mit dem gleichen Wort zu erzeugen, weil tatsächlich in jedem Augenblick die Menschheit jedem Wort eine neue Bedeutung gibt.
die Idee nun, daß man in ein Mantra eingeweiht werden muß, das ist in meinen Augen Quatsch, wenn ich das mal so sagen darf. Welche Meistertat soll der Meister verbringen, damit die Worte für Dich eine andere Bedeutung kriegen, als wenn Du sie ohne sein Hilfe sprechen würdest? Es geht wohl eher darum, einen Zeitpunkt im Leben zu bekommen, in dem man mit dem Rezitieren beginnt und damit die Menge der durch den eigenen plappernden Geist produzierten Worte reduziert. Hierin liegt die eigentliche Befähigung einer Einweihung: in dem "na, nun mach's schon". Aber eine Wundertat im Umgang mit dem Wort von einem Meister zu erwarten- das muß schon ein unvollkommener Meister sein, der die Wunder selber macht.

Ich weiß, jeder weiß bereits, daß das Sprechen von Mantren eine Krücke ist, die nur ein Geist benötigt, die einen Meister braucht. Diese mangelnde Fähigkeit, sich befähigt zu fühlen, ein Wort unabhängig auszusprechen, finde ich sehr ängstlich und das hat in meinem Gehirn keinen Bestand. Aber jeder hat ja eine andere Denkschicht.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
RegNiDoen schrieb:
ich finde es schwierig, sich über die Bedeutung von Mantras zu streiten, weil Mantras eh in jedem Augenblick eine andere Bedeutung haben. Die Bedeutung der Worte verändert sich im Laufe der Jahrtausende, das was die Menschen früher mit "Kuh" verbunden haben ist sicher etwas ganz anderes als heutige Menschen mit "Kuh" verbinden. Und die Wirkung eines Mantras entsteht ja nun durch das Rezitieren und die weltweite Wiederholung. Nur: das Wort "Kuh" hat vor 3000 Jahren eine ganz andere Energie gehabt, als es heute hat. Es ist ganz einfach durch die in der Zwischenzeit stattgefundenen Wiederholungen überhaupt nicht möglich, auch nur ein einziges Mal die gleiche Energie mit dem gleichen Wort zu erzeugen, weil tatsächlich in jedem Augenblick die Menschheit jedem Wort eine neue Bedeutung gibt.
die Idee nun, daß man in ein Mantra eingeweiht werden muß, das ist in meinen Augen Quatsch, wenn ich das mal so sagen darf. Welche Meistertat soll der Meister verbringen, damit die Worte für Dich eine andere Bedeutung kriegen, als wenn Du sie ohne sein Hilfe sprechen würdest? Es geht wohl eher darum, einen Zeitpunkt im Leben zu bekommen, in dem man mit dem Rezitieren beginnt und damit die Menge der durch den eigenen plappernden Geist produzierten Worte reduziert. Hierin liegt die eigentliche Befähigung einer Einweihung: in dem "na, nun mach's schon". Aber eine Wundertat im Umgang mit dem Wort von einem Meister zu erwarten- das muß schon ein unvollkommener Meister sein, der die Wunder selber macht.

Das denke ich auch so! Ich glaube die Worte sind deshalb "heilsam" und spirituell gebrauchbar, weil ich mich durch das wiederholen konzentriere und gute Absichten durch bestimmte Mantras habe z.B. Mitgefühl für alle Lebewesen. Wenn mir bewusst ist für was das Mantra steht, ich es spreche dann prägt sich der gute Grundgedanke in mein Hirn ein! Ich glaube die Worte bekommen erst so ihre eigentliche Magie, weil ich sie ihnen gebe und nicht weil die Worte schon immer heilsam waren!

Mfg
Waldmeister
 
Hallo Wald

"Wenn mir bewusst ist für was das Mantra steht, ich es spreche dann prägt sich der gute Grundgedanke in mein Hirn ein! Ich glaube die Worte bekommen erst so ihre eigentliche Magie, weil ich sie ihnen gebe und nicht weil die Worte schon immer heilsam waren!"

Nein. Der Clou ist, daß sie auch und vor allem ohne Inhaltswissen funktionieren. Zumindest die Buddhistischen. Bei anderen weiss ich es nicht.
Darum werden Mantras auch in ihrer ursprünglichen Form genutzt, und werden anders als Dharma-Texte nicht übersetzt.
Auch die Tibeter haben alle Mantras gelassen, wie sie waren. Obgleich sie sowohl den Kanjur und Tenjur komplett übersetzt haben, wurden die Mantras nicht übersetzt.
Es gibt nur kulturbedingte Phonetische Verschiebungen, so verwenden die Ost-Tibeter das Mantra "Om mani peme hungh" und sprechen es "Om mani padme hum".
Wenn man die Wort-Bedeutung der Mantras weiss, kann der Effekt ein rationaler sein. Es hat nichts mehr mit den für das Tantra so wichtigen spontanen, unmittelbaren Einsichten zu tun, sondern man geht verkopft an die Sache heran.

FM
 
FrischMilch schrieb:
Nein. Der Clou ist, daß sie auch und vor allem ohne Inhaltswissen funktionieren. Zumindest die Buddhistischen. Bei anderen weiss ich es nicht.
Erlebe ich auch so. Ich glaube, dass es auf den Inhalt zwar ankommt, aber die Wirkung nicht von der Kenntnis des Inhalts abhängt. (vielleicht vergleichbar Bachblüten...) Das oben genannte Mantra ist enorm geladen... Ich stimme mit Frischmilch überein, dass es sehr respektvoll gehandhabt werden sollte... und auch RegNiDoen, der sagt, dass sich das Mantra mit jedem, der es rezitiert auch etwas verändert.
Für mich ist das Diamantgeist-Mantra das mächtigste, welches ich kenne...
Es ist keineswegs austauschbar gegen irgendein andres. Es geht nicht lediglich um das monotone Wiederholen von Silben...
lg Kali
 
Aha! Das ist ja interessant! Hätte ich jetzt nicht gedacht!

Ich habe nochmal ne Frage zu dem "Om mani peme hungh" Mantra! Was genau bedeutet es? Ich hab schon nen paar Definitionen dazu gehört, aber irgendwie hab ichs nicht so ganz verstanden! Könnte mir das bitte jemand in dämlich erklären? Und wie spricht mans nun aus? Wie mans liest oder wie es die Osttibeter aussprechen?

Danke
Mfg
Waldmeister
 
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Hab ich mal für dich aus dem Internet gezogen...


Om Mani Padme Hum
ist das bedeutendste und heiligste Mantra des tibetischen Buddhismus. Es heißt wörtlich Juwel im Lotus und ist eine ähnlich stark konzentrierte Anleitung für den Weg zur vollkommenen Erleuchtung wie etwa eine kurze mathematischen Formel die Relativitätstheorie beschreibt. So ist es nicht erstaunlich, daß jeder Silbe Bedeutung beigemessen wird und es auch immer subtilere Verständnisebenen gibt. In der Sichtweise des Mahayana steht OM, genauer gesagt A, U und M, für Körper, Rede und Geist der Buddhas, deren Anrufung unsere Körper, Rede und Geist reinigen sollen, die kontaminiert sind durch ein von Furcht und Hoffnung getriebenes Denken, sowie durch den Dualismus von Anhaftung und Abneigung. Dafür braucht es aber eine Methode:
die Entwicklung von Bodhicitta, dem allerbarmenden Erleuchtungsgeist.
Bodhicitta heißt die Erleuchtung nicht nur zur eigenen Erlösung zu suchen, sondern um mit dieser Kraft und Weisheit alle Wesen vom Leiden zu befreien und zur Erleuchtung führen zu können. Dieser Geist, der voller Mitgefühl auf die Erleuchtung aller Wesen gerichtet ist, wird als wunscherfüllendes Juwel oder MANI bezeichnet, denn indem er das Beste für alle will, erfüllt er restlos alle mit Glück - einschließlich den, der dieses Mitgefühl praktiziert.
Doch zum Mitgefühl muß Weisheit kommen, wenn es nicht ohnmächtig oder sentimental sein soll, die durch PADME, den Lotus, der zwar im Schlamm wurzelt aber unbefleckt zum Licht empor wächst, symbolisiert wird.
Weisheit heißt hier vor allem erkennen zu können, wie sich die Wesen durch die Unwissenheit ihrer wahren Natur ihre Leiden selbst schaffen. Vor allem erkennt die Weisheit, daß kein Wesen aus sich selbst heraus existiert und niemand eine abgeschlossene Identität hat, sondern alle mit einander verbunden sind und sich ständig gegenseitig bedingen. Wer in Unwissenheit dieser Verbundenheit andere um des eigenen Vorteiles willen, auch in Not, verletzt, verletzt sich somit letztendlich selbst. Wer dies tief genug kontempliert klärt seinen Geist so dass die eigene Buddhanatur erkannt wird. Damit hört man spontan auf, sich oder anderen Leid zuzufügen, und so erfüllt sich das Mitgefühl in der tiefsten Weisheit. Die Silbe HUM steht für diese Vereinigung von Weisheit und Mitgefühl. Das Mahayana oder "das große Fahrzeug" heißt so, weil es alle Wesen ohne Unterschied zur Erleuchtung führt, und jeder der das Mantra singt oder rezitiert sollte es mit diesem Verständnis tun.
(Karl Scherer) Ausführlicher Text
 
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