Zu der seit einiger Zeit laufenden Bewegung „Das Ego bezwingen“ (oder so ähnlich) hätte ich doch mal eine Anmerkung:
Naja, ich würde mehrere tausend jahre nicht als 'seit einiger' zeit betiteln.
Für unser irdisches Dasein als Mensch haben wir ein intaktes und selbstbewusstes Ego/Ich so nötig wie ein Rechtshänder auf seine rechte Hand angewiesen ist.
Da muss man (wenn man möchte) zwischen der im Westen üblichen, von der Psychologie geprägten, und der östlichen (speziell der indische subkontinent) definition von ego (dort ahankaar) unterscheiden. Indigofire hat das schon erwähnt. Das kann man sehr ausführlich.
Auch wichtig ist die Unterscheidung in diesem Kontext zwischen 'Ich' und dem 'Selbst', mit dem in diesem fall 'the self', die Seele, das Sein gemeint ist. Daher auch der Begriff 'self realisation', die Realisation des Selbst (in einer Haltung der Hingabe zu diesem)
Sie gibt zb. den Rat, ein sehr hilfreicher um das Ego im Zaum zu halten, seine Identität als Übung sehr schlank zu halten. Sprich seine Identität im Geiste auf den Namen, den Namen der Mutter und den Ort der Geburt zu beschränken.
Weil das Tatsachen sind, die niemand bestreiten kann.
Wenn man (ich beschränke mich in diesem Fall auf den generischen maskulin) es ganz genau betrachtet ist alles was in der Identifikation des 'Ich' darüber hinausgeht 'Ego'
Ich bin, Beruf, Eigenschaften, spirituell, links, rechts, oben, unten. Das sind alles Sachen die irgendwann wegfallen, sei es wenn einen das Leben dazu zwingt, im Pflegeheim mit Demenz, usw und sofort. Das Ich ist dann immer noch das gleiche ich, auch ohne Zutaten die einen vom anderen unterscheiden und durch Gedankenzüge eine Spielwiese für das Ego darstellen: Besser, schlechter, Stolz, Scham, Wut, Angst, Eifersucht etc.
So erstmal Pause hier

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