Macht ein erweitertes Bewusstsein einsam?

Freiheit gibt es ja erst durch Grenzen. Das Ganze ist bloß ein Balanceakt.
Wenn man einige Grenzen erweitert, rücken andere Grenzen näher. Wer spirituell über das Ziel hinausschießt, bekommt Probleme im Weltlichen. Wer sich zu sehr ins Weltliche hineinsteigert, begreift die Zusammenhänge nicht mehr und ist dem Zufall ausgeliefert.

Also alles eine Sache des Maßhaltens.
Es braucht keine Weiterentwicklung, Entwicklung reicht völlig aus. ;) Natürlicherweise geschieht sie von selbst, solange man nicht gierig wird. Gier ist meistens ein Indikator für ein Ungleichgewicht.
 
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Erweitertes Bewusstsein muss nicht einsam machen aber es macht aus einem einen Solisten vor leerem Saal. Die Melodie des Alleingangs unter Millionen Menschen. Die Hand in Form einer Pfote reicht noch vielleicht ein Kater oder Katze, die dieser Melodie lauscht mit der Aussicht auf einen regelmäßig gefüllten Futternapf.
 
Gleich zu beginn möchte ich erwähnen das ich erst seit kurzem wieder Meditiere und vorher einige Jahre nicht.
Aber ich hab damals natürlich auch die Positiven Erlebnisse gehabt. Eine innere Ruhe, eine erhöte Aufmerksamkeit "mystische" Erfahrungen. Kundalini Phänomene, das Ich das Bewusstsein wie soll man sagen bläht sich auf.

Nur mein Auftreten im Alltag hat sich dadurch auch verändert. Meine Ruhe wurde öfters als Teilnahmslosigkeit und Verschosenheit fehl interpretiert.

Ich hab gemerkt das mir beim Umgang mit einigen anderen Leuten die gemeinsame Basis etwas fehlte.
Als wären sie sozusagen Jugendliche oder Kinder und ich ein Erwachsener.

Klar einige denken Erleuchtung innere Weiterentwicklung das wär echt cool. Das Problem der Großteil der anderen bleibt stehen und ihr entfernt euch von ihnen.

Ich weis hier im Forum trift man gleichgesinnte aber im Alltag selten.

Hoffe der ein oder andere Thelemit (nein ihr müsst euch nicht outen) bei denen gehts ja um persönliche Weiterentwicklung lest mit und teilt seine Meinung dazu.

Kennt ihr das? Wie geht ihr mit dieser Einsamkeit um ?

Du meinst Einsamkeit vielleicht im Sinne von Sich-Verlassen- oder Unverstanden-Fühlen, das ist doch ein ganz normales Gefühl! Da ist nichts verkehrt daran, jeder kennt es, es gehört zum Repertoir der Gefühlsmöglichkeiten und hat seinen Platz. Das Gefühl der Einsamkeit kann Dir z.B. zeigen, dass Du wo anders hin musst, wo Du Dich weniger einsam fühlst. Folge ihm, geh dahin, wo Du Dich wohler fühlst. Wenn das eine spirituelle Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ist, dann gehe da hin. Manchmal ist es nicth ganz klar, dann fühlt es sich schwammig an, dann warte, bis es klarer ist. Das kann dauern. Dann habe Geduld. Sicher fühlst Du Dich nicht durchgängig immer einsam, schau doch mal! Wann fühlst Du Dich einsam? Hängt das nicht mit bestimmten Gedanken zusammen? Wenn die kommen, dann ist auch das Einsamkeitsgefühl da, oder? Wenn Du denkst: wow, ich habe so ein erweitertees Bewusstsein und die anderen sind alle so unbewusst, die Armen, die haben ja gar keine Ahnung. Fühlst Du Dich bei diesem Gedanken einsam? Kein Wunder! Vielleicht geht es auch ein bißchen mit Überlegenheit einher? Weil Du meinst, Du hättest anderen gegenüber ein irgendwie erweitertes Bewusstsein, ein irgendwie besseres Bewusstsein? Schau Dir Deine Gedanken an, was flüstern sie Dir ein?
 
Folge ihm, geh dahin, wo Du Dich wohler fühlst. Wenn das eine spirituelle Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ist, dann gehe da hin
Ich denke mal, dass man am Ende immer draufkommen muss, wie einsam man in Wirklichkeit ist.
Keine Liebesbeziehung oder Gemeinschaft kann das wohl überdecken, wenn man wirklich in sich schaut.
Das Gemeinschafts-ding ist doch eigentlich nur Überdeckung, dass man sich gut fühlt. Aber nichts hält für ewig und das Allein Sein ist wieder da....so sehe ich es zumindest bei mir.....
Gleichzeitig fühle ich mich aber auch allen lebenden Menschen im Augenblick verbunden. Weil wir gerade jetzt alle leben, scheinbar alle mit den selben Gedanken und Nöten....bin da etwas verwirrt zur Zeit....
 
Da hier nach langer Diskussion offenbar sehr viel und sehr viel verschiedenes unter "erweitertem Bewusstsein" verstanden wird, ist die Diskussion ein wenig abstrus.

Wer redet von was genau und wie könnte man dieses Bewußtsein vorab überhaupt definieren? Die eigentliche Frage liesse sich dann - wie bereits geschehen - mit ein paar Worten kurz und prägnant beantworten.

Worum geht's also hier?
 
ein erweitertes Bewusstsein zieht einfach andere Menschen an und beendet manchmal alte Freundschaften, jedenfalls jene die einem nicht gut getan haben.

Einsamkeitsgefühle kann ein weites Bewusstsein nicht haben, dafür ist das Ego zuständig, nur Egos fühlen sich einsam und allein.
 
Einsamkeitsgefühle kann ein weites Bewusstsein nicht haben, dafür ist das Ego zuständig, nur Egos fühlen sich einsam und allein.

Ok. Dann muss das Ego sich zuerst einsam fühlen, und merken dass nichts Oberflächliches dagegen hilft - um im erweiterten Bewusstsein dann mit allem verbunden zu sein und sich nicht mehr einsam fühlen...:) so vielleicht?
 
zusammen mit meinem Mann hab ich in Berlin mal einen Mann kennengelernt,
der sicherlich ein sogenanntes erweitertes Bewußtsein hatte. (das mag ich aber
nicht definieren. "man" weiß üblicherweise, was damit gemeint ist.) wir haben
später dann einen Abend bei ihm verbracht, haben zusammen gekocht, gegessen,
Bilder angeguckt, bischen erzählt, alles ganz gemütlich und nix Außergewöhn-
liches. aber die Atmosphäre war einfach gut. zum Ende hin sagte er "mir reicht
es schon zu wissen, daß ihr irgendwo seid, Menschen wie ihr." er ist bald darauf
aus Berlin weg, keine Ahnung wohin. wir werden ihn vermutlich nicht wieder-
sehen, aber das ist okay. in diesem Sinne kann man über längere Phasen ohne
eigentlich adäquate Gesellschaft sein, aber man weiß ja, es gibt solche, und das
ist ein gutes Gefühl. und alle machen ihr eigenes Ding, wo immer sie grad sind.
es ergibt sich ab und zu, daß man auf so jemanden trifft. die sind üblicherweise
nix zum festhalten und für ewige Wiederholungen. es gibt eh immer nur Jetzt.
 
Ok. Dann muss das Ego sich zuerst einsam fühlen, und merken dass nichts Oberflächliches dagegen hilft - um im erweiterten Bewusstsein dann mit allem verbunden zu sein und sich nicht mehr einsam fühlen...:) so vielleicht?

Nein, das Ego wird erkannt als das, was es ist: Nix.
 
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Nein, das Ego wird erkannt als das, was es ist: Nix.
Ich bin da nicht so extrem. ^^

Mit gewissen Bedingungen ist es eine starke Identifikation mit den Gegebenheiten, mit eben diesen gewissen Bedingungen. Ohne diese Bedingungen auch keine Identifikation.

Da ist mir vorhin auch etwas begegnet was ich im Nachhinein so einordnen könnte. :D Kann ich aber nicht erzählen. ^^

Du beschreibst ein Bewusstsein ohne Wesen. Wenn Du Dich mal umschaut in der Gesellschaft, und diese "Wesenslosigkeit" voll und ganz bei den anderen und bei Dir verinnerlichst, wem begegnest Du dann? Und was sagt das über Einsamkeit aus? Klar kann man schnell sagen, ego ist nichts. Das "Ich" ist Illusion, aber die Bedingungen und deren Verständnis können das entstehen erst begreifbar machen.

Wie gesagt, wem begegnest du, wenn du Menschen triffst, die anscheinend kein "Ego", kein "Ich" besitzen. Und nochmal, was sagt das über Einsamkeit?
 
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