Aber sehen wir das an, was Carl Sagan noch argumentiert:
"Astrologie kann durch das Leben von Zwillingen geprüft werden.
Es gibt viele Fälle in, welchen ein Zwilling durch Blitz getötet wird in der Kindheit, oder sagen wir bei einem Reitunfall, während der andere Zwilling lebt bis zu einem wohlhabenden hohen Alter.
Jedes war genau im derselben Ort und innerhalb Minuten von dem Anderen geboren.
Genau stiegen die gleichen Planeten auf bei ihrer Geburt.
Wenn Astrologie gültig wäre, wie konnten zwei solche Zwillinge solche profund verschiedenen Schicksale haben?"
Nun, den Irrtum, den Carl Sagan hier begeht, liegt zum einen in seiner falschen Annnahme, dass gültige Astrologie den freien Willen ausschließt. Und auch, weil der Wiener Astronom Florian Freistetter danach fragt, wie Astrologen zum freien Willen stehen, will ich das, was ich darüber weiß hier sagen.
Zu der Astrologie gehört die Philosophie und zu ihrem Basiswissen gehört, das Wissen, dass einige Dinge vom Menschen bestimmbar sind und einige andere Dinge nicht.
So bestimmt immer das freie Wollen der Seele das Tun - und eben nicht die Astrologie oder etwas anderes. Aber
wie das freie Wollen etwas tut, das ist bedingt durch die Möglichkeiten die die Person hat oder als Talent mitbringt.
Und exakt diese bei der Geburt veranlagten Möglichkeiten - ich nenne sie Werkzeuge - kann ein Astrologe 10 Minuten nach der Geburt im Horoskop sehen über die Symbole die der 4Pi Himmel spiegelt in Bezug auf den Ort der Geburt und den exakten Zeitpunkt.
Wenn man nun von der Astrologie erwartet, dass sie so etwas aussagen soll, ob und wann z.B. der eine Zwilling durch Blitz getötet wird, bereits in der Kindheit, oder bei einem Reitunfall, während der andere bis zu einem wohlhabenden hohen Alter lebt, nur weil jeder Zwilling am selben Ort und innerhalb von Minuten vom Anderen geboren wurde und die gleichen Planeten bei der Geburt aufstiegen, dann muss man nicht nur den freien Willen und das, was er verursacht sehen, sondern auch noch einen anderen Punkt, der hier von Bedeutung ist.
Astrologiekritiker, die annehmen dass 'die Astrologie' den Menschen bestimmen will, und damit unfrei machen will, irren in der Voraussetzung, dass, die Werkzeuge, die sich am Himmel spiegeln während der Geburt 'selbst tun'. Das ist falsch; nicht die Werkzeuge sind es die Tun, sondern das Wollen des lebendigen Bewusstseins, der freie (!) Wille.
In jedem Moment kann der freie Wille ein Tun bewirken, und wenn das den einen z.B. an einen Ort mit einem Gewitter führt, der
Andere aber selbst in ein Haus will und es auch tut, dann kann man erkennen, worin hier Carl Sagan irrt.
Natürlich gibt es Präferenzen für das Tun, die sich dem Wollen anbieten aus den Werkzeugen die man hat. Und umgekehrt natürlich begrenzt das vorhandene Werkzeug auch das Leistungsvermögen; so hat nicht jeder Mensch die gleiche Begabung und nicht die gleichen Präferenzen. 'Wer nichts wird wird Wirt wer das verpasst bleibt Gast'.
"Die ganze Welt ist eine Bühne,
Und alle Frauen und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen ab,
Und einer spielt im Leben viele Rollen,
Durch sieben Akte hin."
(Shakespeare in 'Wie es euch gefällt').
Wenn Carl Sagan argumentiert, dass der eine Zwilling innerhalb Minuten vom anderen geboren wird, ist es ein Irrtum anzunehmen, dass sie damit die gleichen 'Werkzeuge' haben, denn sie sind erkennbar
nicht zum selben Zeitpunkt geboren, und damit kann man das, was Carl Sagen schloss, nicht schliessen ohne einen logischen Irrtum zu begehen.
Der andere Punkt ist der, dass die individuelle lebendige Seele, die das Wollen erzeugt, erkennbar verschieden ist, von jeder anderen Seele, und dass das natürlich auch für Seelen gilt, wenn sie am gleichen Ort aber zu verschiedenen Zeiten geboren werden, die erkennen lassen, dass sich z.B. die Erde in Bezug zur 4Pi Himmelkugel mit 15° pro Stunde gedreht hat.
In der Einführung zum Werk des Varaha Mihira (~ 500 n.Chr) steht:
"Die 360 Grade der Ekliptik sind in zwölf gleiche Felder zu je 30 Grad eingeteilt, jedes Feld stellt ein zodiakalisches Zeichen dar, und jedes Zeichen ist wieder für das Nadigrandham in 150 Teile eingeteilt, die Amgas genannt werden. Die Amgas haben besondere Namen, wie Vasudha, Vyshnavi, Brahmi, Kala Kuta, Ahi, Sankari usw. Ein Grad der Ekliptik enthält fünf solcher Teile und jeder Teil ist in zwei Hälften getrennt, die Poorvabhaga und Uttarabhaga genannt werden, d. h. die erste und die zweite Hälfte. Für jede Hälfte enthält das Nadigrandham ein Leben, und diese Hälfte stellt einen Abstand von 6 Bogenminuten Minuten und in Zeit ein Vighatika oder 24 Sekunden dar, so das die Anzahl der Horoskope, welche im Nadigrandham in bezug auf die Amgas behandelt werden, 3600 beträgt."
Carl Sagan irrt also - wie jeder andere, der Zwillingsgeburten mit verschiedenen Schicksalen als Begründing für die Invalidität der Astrologie verwendet - wenn er voraussetzt, dass die Bewegung der Erde in Bezug zum Grad der Ekliptik der den Horizont schneidet (ASC), für zeitlich nacheinander folgende Geburten am selben Ort von derselben Mutter in der Astrologie keine Relevanz hat.
Logik ist einfach
Wahrheit ist einfach.
Aber es braucht die Liebe zur Wahrheit, und viele lassen sie nicht zu.
love
T.