Die Sonne liebt alle Menschen gleich, sie scheint auf Gerechte und Ungerechte.
Weder leuchtet sie dem Gerechten mehr, noch verbirgt sie ihr Licht und ihre Wärme vor dem Ungerechten.
Es ist der Ungerechte selbst, der sich vor der Sonne verbirgt, der lieber "dunkle Geschäfte" macht. Er liebt sich selbst weniger, sein eignes Sonnenwesen, und deshalb fühlt er sich von der Sonne auch weniger geliebt, sondern eher bloßgestellt...
Indem es in mir ist wie eine Sonne, erkenne ich in mir diese Liebe, wie sie für alle Menschen gleich ist.
Indem mir die Sonne im Herzen scheint, scheint sie auch im Herzen eines jeden anderen Menschen... kein Mensch, der mir ferne wäre, nichts menschliches, das mir fremd wäre.
Die Erde liebt alle Menschen gleich, kein Mensch, den sie nicht ertragen könnte.
Weder zieht sie einen ungerechten Menschen mehr zu Boden, noch lässt sie einen anderen in die Höhe schweben, weil er gerecht wäre.
Es ist die Wichtigkeit des Menschen selbst, wie er sich sein eignes Gewicht zumisst.
Alle Dinge fallen durch ihr eignes Gewicht und werden durch ihr eignes Gewicht nach unten gezogen.
Und so ist der Gerechte leicht wie eine Feder, weil er sich selbst kein großes Gewicht beimisst, dafür aber Gott die Ehre, also die Schwere gibt.
Und so ist der Ungerechte beschwert von Sorgen und Nöten und Ängsten und Schmerzen, weil er seinem Selbst ein großes Gewicht gibt, weil er sich für wichtig erachtet und das Gewicht und die Schwere als Ehre für sich nimmt und an sich heranzieht.
Das Wasser liebt alle Menschen gleich, es teilt ihnen gerne seine Natur mit und tränkt sie mit Leben und lässt sie in Fluß geraten.
Weder stillt es dem Ungerechten schwerer seinen Durst, noch erquickt es den Gerechten schneller.
Es ist die Ungerechtigkeit im Menschen selbst, die ihn nach anderem Ausschau halten lässt, die ihn lieber Kaffee oder Tee trinken lässt, Wein oder Bier, Schnaps oder Likör und ihm so trotz Trinkens noch Durst vermehrt.
Es ist die Gerechtigkeit im Menschen selbst, die ihn nach dem frischen Quell verlangen lässt, die seine Zellen alle erfrischt und sie labt und liebt und singen lässt.
Und es ist die Gnade Gottes, die ihn ganz ohne Wasser von dem Wasser trinken lässt, das ihn nie mehr dürsten lässt, sondern eine Quelle lebendigen Wassers in ihm werden lässt.