Für eine bessere Verständnis soll ich dir erinnern, das ich schon dies Mal ausführlich erklärt habe:
@anadi, wenn Du schon Bezug auf die Nächstenliebe nimmst, dann wäre es vorteilhafter gewesen den Zusatz „egoistische“ zu verwenden.
Eine egoistische Nächstenliebe aus psychologischer Perspektive heraus betrachtet würde lauten: „Wie du mir, so ich dir". Aber dabei geht es um die Hoffnung und mitunter sogar um eine Erwartungshaltung, dass sich der Einsatz für den Nächsten letztendlich lohnt bzw. sich irgendwann einmal auszahlen wird.
Dass eine Selbstlosigkeit eine wenig, lohnende Strategie für die Marktwirtschaft, Konsum- Denken und Verhalten usw. ist, das versteht sich ja von selbst und von daher finde ich es auch schon alleine ein Absurdum, dass Du überhaupt diese Aspekte in eine Verbindung mit der Nächstenliebe gestellt hattest.
Die Nächstenliebe, ich glaube unser beider Verständnis anadi, geht da komplett auseinander. „Dem Nächsten“ bedeutet, nicht für sich selbst handeln. Damit ist nichts anderes als ein helfendes Handeln für andere Menschen gemeint. Die „Liebe“ die steht für eine innere Haltung, zugewandt, zum Wohlergehen eines Menschen, mit dem uneigennützigen Gefühl jemand etwas Gutes tun zu wollen.
Auch eine emotionale Sympathie kann, aber muss zwangsläufig nicht für die Nächstenliebe vorhanden sein. Einer sehr nahestehenden Person (Freundin) kann man folglich auch einfach nur etwas Gutes tun wollen und das genauso, wie einer fremden, unbekannten Person (Kriegsflüchtling).
Was Deine Aussage anbelangt: „Die Empathie ist nicht vorhanden, wenn man nicht ähnliche Erfahrungen mitgemacht hat“, das ist eine Falschaussage. Die Empathie ist ein einfühlsames Verstehen, ein Reinversetzten - wie es jemand gehen oder dieser sich fühlen könnte, dessen denken und ggf. auch genau daraus resultierend sein Handeln. Es geht dabei darum die Bereitschaft mit zu bringen und die Fähigkeit zu besitzen sich in andere Menschen einzufühlen, aber keineswegs darum, ähnliche Erfahrungen gemacht haben zu müssen.