Terrageist
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Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Dieser Satz ist ja wirklich, würde ich sagen, einer der bekanntesten von Jesus.
Was bedeutet er? Ich denke, Jesus hatte da eine tiefe Erkenntnis und Einsicht in Bezug auf das wahre Selbst,
und auf die wirkliche Natur des Selbst, also imgrunde in spiritueller Hinsicht, auf "Gott", unser Bewusstsein und Wahrnehmung von der Welt,
von uns selbst, und daher die Eigenwahrnehmung.
Imgrunde nehmen wir uns selbst ja nur wahr durch die Wahrnehmung dessen was uns umgibt und was wir in jedem Augenblick gerade erfahren.
Wir reagieren auf etwas. Erst durch dieses bewusste wahrnehmen der scheinbaren Außenwelt (näher oder weiter entfernt), nehmen wir uns selbst und unsere dafür geschaffenen oder zuständigen Sinne wahr.
Der tiefste Sinn ist wohl eine Art Eigenwahrnehmung ohne äußere Reize, ein Empfinden der inneren Stille, manche "erschreckt" es, andere fühlen sich geborgen ..
Aber (kommt es mir so vor) nur durch zumindest hin und wieder Wahrnehmung einer äußeren Welt, von "Begegnungen", Berührungen usw.,
verlieren wir uns nicht in dieser innersten Stille, es wird wahrscheinlich sogar von dort aus schließlich ebenfalls eine Form von Kommunikation und "Erleben" eintreten, denn das ist letztendlich immer der Ausdruck des Seins und Lebens.
Du erlebst dich also nur durch deine Umwelt (mehr oder weniger, auch wenn es die "Innere" ist).
Somit bist du niemals getrennt vom Äußeren, denn das eine bedingt das andere.
Das "Selbst" ist überall das gleiche Empfinden. Ich habe schon Träume gehabt, in denen ich mich fühlte wie immer, und doch erfuhr ich zufällig später auf verschiedenen Wegen, dass ich jemand anderes gewesen war, ohne dass ich es gemerkt hatte, denn das "Ich selbst - Gefühl" ist und bleibt immer das gleiche.
Das "Selbst" ist unteilbar (Individuum = das Unteilbare)
Äußere Kräfte wirken manchmal, scheinbar auf uns mit dem "Vorsatz": Teile und herrsche.
Es ist nur so, dass von Außen auch keine Erlösung kommen kann von dieser falschen Teilung.
Weil es das Grundwesen des Selbst ist, direkt immer in der Mitte im "Ich" zu sein.
Wer verstanden hat, dass sein Selbst in allem ist, und dennoch immer im eigenen Ich der Mitte,
geht zugleich in die "Selbstlosigkeit", denn er braucht nicht um das Selbst zu kämpfen (das denkt nur das Ego, und darum flutscht es ihm immer wieder "durch die Finger", und es muss sich immer mehr aufbauschen, um das auszugleichen.
Wie lieben wir uns selbst? Meist doch ohne viel Brimborium, wir sind uns selbst nahe, verstehen uns meist, können zulassen, was wir sind.
Im Wissen um die "Gegen"wart von außen, ist unser Selbst immer im Gegenspiel des "Nächsten",
das Spiel von Spannung und Verbindung.
