Lebensmitte

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Ich kenne meine Gedankenwelt wie meine Wohnung,
ich kenne jedes Ding und seinen Platz,
ich kenne meine Routinen, was ich brauche,
was ich nutze, was ich staple, was ich in mir bewahre.
Ich kenne sie aus vielen Tagen und Jahren:
Ich kenne die Gedanken von früher und die jetzigen,
die gleichen, die alten, die neuen, die veränderten.
Sie kommen und gehen in einem neuen oder gar im gleichen Kleid,
aber doch irgendwie verändert und neuartig für mich,
als wären sie das erste Mal gedacht, das erste Mal gefühlt,
das erste Mal vollends verstanden. Endlich!
Es ergibt auf einmal alles Sinn:
Gedanke - Gefühl - Verstehen. Ein Geschenk,
die Empfindung von tiefem Glück. Danke, Gott!
 
Es ist nur ein Wort, doch beinhaltet es Welten.
Es ist nur ein Wort, doch hängt daran eine Vielzahl von Werten.
Es ist nur ein Wort, doch vermag es Gedanken zu verändern.
Es ist nur ein Wort, doch lebt es in Zeichen und Lettern.
Es ist nur ein Wort, geschrieben, gesagt oder im Herzen verborgen.
Es ist nur ein Wort, dessen Bedeutung im Einzelnen neu ersteht.
Ein Wort wie jedes andere, austauschbar und doch unverwechselbar.
Ein Wort, das nichts und alles sagt, des einen Glück, des anderen Gewirr.
Ein Wort, nichtssagend, vielsagend, voller ungeahnter Rätsel.
Ein Wort, das nur mir gehört und nur für mich Bedeutung gewinnt.
Einfach ein Wort, jedes Wort, Dein Wort, mein Wort, euer Wort, unser Wort.
Reden, Schweigen, das Wort vor dem Wort, das Vor-Wort.

Eigentlich kein Wort, sondern das Wesen des Worts,
das gestern war, sich heute erinnert und morgen erblüht.
Am Anfang war das Wort, das alles in Bewegung setzte.
Danke für dieses Wort! Amen.
 
In meiner Jugend war ich in einem Skilager mit wirklich anstrengenden Touren im Tiefschnee relativ hoher Berge. Meine jüngere Schwester wollte einfach nicht weiter, also blieben wir kurz vor der Spitze zurück, bis die anderen zurückkamen. Wir saßen beisammen und sahen immer wieder zu den Bergen hoch. Es war so unglaublich schön und unvergesslich. Sich einfach ausruhen dürfen, die Berge genießen, nichts tun müssen, den Beinen Erholung geben. Ich war so dankbar. Die Bergspitze bedeutete mir nichts. Ich hatte Null Verständnis für diesen Stress auf den Gipfel. Ich wollte JETZT einfach das Bergpanorama in mich einatmen und es Teil von mir selbst werden lassen - JETZT und im HIER, voll präsent ohne Zielpunkt.

So geht´s mir gerade. Es ist so vieles gut und läuft prima, allerdings lässt mich der terminliche Stress nicht ausruhen, zu wenig, ich brauche mehr, ich will mehr, mein Körper verlangt mehr davon. Ich würde es so gerne ruhig angehen und es auch gerne tun, nur nicht so im Druck. Das ist meine Achilles-Ferse. Auch weil ich weiß, wie schön es ist, sich im JETZT auszuruhen und wahr-zunehmen, ganz voll präsent und bewusst.
 
Sehende Träume sind keine Schäume,
sondern heilsame, lehrreiche Bäume,
woran sich der Träumer hochziehen darf,
sobald er ihrer verstehend bedarf.
Mit einem gütigen Lächeln sich selbst verzeihend.
Jeden Schritt Gottes Führung weihend.
Im Vertrauen, dass Gott den nächsten Traum reicht
und nie und nimmer von seiner Seite weicht.
Amen.

 
Das gehört wohl auch zur Lebensmitte, dieses totale Ausgepowertsein nach einer mentalen Sisyphos-Arbeit, sich freuen, aber gleichzeitig total müde und erschöpft sein, vor allem auch kopfmäßig sich unbedingt Erholung wünschen. Gleichzeitig dieses Glücksgefühl, es geschafft zu haben mit mentalen Kräften, die aber nach dem Kraftakt wie weggeweht sind. Nichts mehr aufnehmen können, nur noch alles aus sich ent-lassen. Leere - Erfüllung - was denn nun? Es aus sich herausschreien - es nicht sagen können, Ein merkwürdiger Zustand ...
 
Ein langer seliger Schlaf und ein besonderer Traum der Bestätigung, als hätte ich eine Ziellinie durchschritten und bekäme jetzt von überall her ein Schulterklopfen, was mir wiederum neue Kraft beschert für den nächsten Lauf, der vor mir liegt. Danke nach oben. Was Schlaf alles ausmachen kann, einfach schlafen, auch wenn ich glaube, genug geschlafen zu haben, manchmal ist es einfach gut, mehr als genug zu schlafen!^^
 
:D:D:D
Ich liebe grüne Oliven.
Das fing schon als Kind an, als ich bei der Geburtstagsparty einer spanischen Freundin das erste Mal grüne Oliven aß. Es war eine Erleuchtung, dieser einzigartige Geschmack, der nur mir zugänglich schien. Niemand sonst scheint die Dinger zu mögen!^^

Warum erzähle ich das? Weil ich ein Beispiel geben will: Oliven wären ein Beispiel, wie Vitamin B für Beziehung. Jeder brauche Vitamin B. Für mich ist es nicht Vitamin B, sondern etwas Anderes, sagen wir Vitamin V wie das V in Oliven.

Für mich ist Vitamin V das Richtige, für andere nicht, aber für mich schon, bis ich zu viel Vitamin V nahm. Da wurde mir gesagt: Dein Vitamin V ist falsch, nimm lieber Vitamin G, aber kein Vitamin V. Aber mit Vitamin G ging es mir nicht gut, auf einmal hatte ich zu wenig Vitamin V in mir, das ja so unbekömmlich sei. Ich kämpfte gegen mein Bedürfnis nach Vitamin V, weil es ja falsch sei. Doch dadurch ging es mir immer schlechter, weil ich auf einmal zu viel Vitamin G in mir hatte, wogegen nur Vitamin V half, wie ich auf einmal merkte.

Da begriff ich: Gar kein Vitamin V ist für mich - zumindest für mich - nicht gut, egal ob das bei anderen anders läuft, aber ich - ja ich - ich brauche Vitamin V, nur einfach weniger als früher. Stattdessen ist Vitamin G nicht gut für mich, vielleicht hin und wieder, aber nicht in großen Mengen.

So bin ich also wieder mich selbst.
V wird zu G und dann wieder zu V.
V. :D
 
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Ich spüre das Altern, meine Augen werden schwächer, ich muss überall die Schriftgrößen höher einstellen. Die größere Schrift erfreut mich auf entlastende Weise. Ich bin dankbar, dass ich überhaupt noch genug sehe und nicht blind bin. Man macht es sich viel zu wenig klar, wie wenig selbstverständlich das ist. Klar gäbe es bei Blindheit technische Mittel, aber schön, dass ich zumindest jetzt noch nicht diese Einschränkung und Umstellung erleben muss. Ich denke oft darüber nach, gerade wenn mir unterwegs Blinde begegnen, mit Blindenstock zielsicher den Weg abtastend, bewundernswert. Wahrscheinlich wäre ich viel unsicherer und würde evtl. sogar die Außenwelt meiden, um mich keiner Gefahr auszusetzen. Vielleicht sollte ich mich mehr damit auseinandersetzen. Man weiß ja nie, ob ich es gebrauchen kann. Ich beobachte mich öfter dabei, wie ich hin und wieder meine überforderten Augen schließe, um sie zu schonen. Wär schön, wenn ich hier schreiben könnte ohne Augen. Gerade jetzt tue ich es, denn ich beherrsche das 10-Fingersystem, danach will ich aber doch schauen, ob ich mich vertippt habe. Nein, ging perfekt.

Schon als Kind kannte ich einen Blinden und führte manchmal seinen Hund spazieren. Der Hund war riesig und überhaupt nicht gut erzogen. Er zog mich mit sich fort und ich konnte von Glück sagen, wenn ich unfallfrei zurückkam. Sein blinder Besitzer blieb letztlich an sein Haus gefesselt. Diesem Hund konnte man sich nicht einmal als Sehender anvertrauen. Früher gab es wohl noch keine richtige Ausbildung für solche Hunde.
 
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So bin ich also wieder mich selbst.
V wird zu G und dann wieder zu V.
V. :D

finde ich schön gesagt, ich hab das auch so erfahren, nicht mit Oliven, aber mit Erfahrungen, Meinungen, Wegen usw.
man begegnet demselben Umstand und obwohl er derselbe ist, ist er ganz anders, man geht einen sehr weiten Weg und kommt am Start wieder an, nur anders, es ist alles genau gleich, nur die Sicht hat sich verändert.
So gibt es auch den Spruch:"wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht unbedingt dasselbe."
Ich finde es spannend hier dein Thema zu lesen.:blume:
 
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