R
Reinfried
Guest
Schönen Guten Morgen!
Liebe Bijoux, diese Frage hab ich mir auch oft gestellt...
Ich glaube, wir sind Herdentiere. Ich erinnere mich daran, wie das Modediktat (dem wir uns damals alle brav unterworfen haben, damit meine ich jetzt meine Familie und mein Umfeld), uns ständig vor die Nähmaschinen gezwungen hat.
Wurden die Röcke zuerst von "Maxi" auf "Midi" verkürzt, saßen wir schon wieder und nähten um, weil jetzt "Mini" angesagt war, setzten in mühevoller Kleinarbeit Keile in die Hosen, weil nun Glockenhosen modern waren.
Und wehe, wir machten die Mode nicht mit - Spott und Schande in der Schule war die Folge.
Ich glaube, heute ist es nicht viel anders, nur die Dinge, die als Mode empfunden werden, haben sich gewandelt.
Ein Vortragender erzählte mal nebenbei, dass seine Tochter unbedingt Plateau-Turnschuhe haben wollte, die so ein Gewicht hatten, dass Gehen damit fast unmöglich wurde. Er diskutierte mit ihr über die Ästhetik (man sah damit aus wie ein Storch) und die Funktion (das Gehen wurde schwer). Doch sie sagte, den für mich bedeutenden Satz: "Ich kann es mir nicht LEISTEN, sie nicht zu tragen...."
In ihrem Umfeld war das ein Zeichen der Gruppenzugehörigkeit. Man zeigt mit jedem Modetrend seine "Zugehörigkeit", seine Einstellung. Das kann Protest sein, "Stärke" zeigen (Zungenspaltung oder Piercing an möglichst sensiblen Stellen, denn das tut weh...*aua*), etc, etc....
Da ich auch früher ein "Schäfchen" aus dieser Mode-Herde war, glaube ich, dass es einfach seine Zeit braucht, bis man diese Symbolik nicht mehr öffentlich präsentieren will. Mir ist es lieber, Individualität durch Sprache oder Handlungen zu zeigen/leben....
Möglicherweise geht der Trend, wenn einmal so ziemlich alles ausgeschöpft wird, wieder zurück zur "Prüderie"? Dann nämlich, wenn alle tätowiert, gepierct und gespalten sind, sind die wenigen, die überbleiben, die Individualisten...
Liebe Grüße
Reinfriede
Liebe Bijoux, diese Frage hab ich mir auch oft gestellt...
Ich glaube, wir sind Herdentiere. Ich erinnere mich daran, wie das Modediktat (dem wir uns damals alle brav unterworfen haben, damit meine ich jetzt meine Familie und mein Umfeld), uns ständig vor die Nähmaschinen gezwungen hat.
Wurden die Röcke zuerst von "Maxi" auf "Midi" verkürzt, saßen wir schon wieder und nähten um, weil jetzt "Mini" angesagt war, setzten in mühevoller Kleinarbeit Keile in die Hosen, weil nun Glockenhosen modern waren.
Und wehe, wir machten die Mode nicht mit - Spott und Schande in der Schule war die Folge.
Ich glaube, heute ist es nicht viel anders, nur die Dinge, die als Mode empfunden werden, haben sich gewandelt.
Ein Vortragender erzählte mal nebenbei, dass seine Tochter unbedingt Plateau-Turnschuhe haben wollte, die so ein Gewicht hatten, dass Gehen damit fast unmöglich wurde. Er diskutierte mit ihr über die Ästhetik (man sah damit aus wie ein Storch) und die Funktion (das Gehen wurde schwer). Doch sie sagte, den für mich bedeutenden Satz: "Ich kann es mir nicht LEISTEN, sie nicht zu tragen...."
In ihrem Umfeld war das ein Zeichen der Gruppenzugehörigkeit. Man zeigt mit jedem Modetrend seine "Zugehörigkeit", seine Einstellung. Das kann Protest sein, "Stärke" zeigen (Zungenspaltung oder Piercing an möglichst sensiblen Stellen, denn das tut weh...*aua*), etc, etc....
Da ich auch früher ein "Schäfchen" aus dieser Mode-Herde war, glaube ich, dass es einfach seine Zeit braucht, bis man diese Symbolik nicht mehr öffentlich präsentieren will. Mir ist es lieber, Individualität durch Sprache oder Handlungen zu zeigen/leben....
Möglicherweise geht der Trend, wenn einmal so ziemlich alles ausgeschöpft wird, wieder zurück zur "Prüderie"? Dann nämlich, wenn alle tätowiert, gepierct und gespalten sind, sind die wenigen, die überbleiben, die Individualisten...
Liebe Grüße
Reinfriede