Liebe Sandra,
ich verstehe nicht ganz, was du meinst, aber ich glaube, du meinst, dass Tierkommunikatoren Tiere vermenschlichen und eben durch das Gespräch den Anschein erwecken Tiere denken und handeln und sind wie Menschen, habe ich das richtig verstanden?
Das Thema Trefferquote (ich hasse dieses Wort). Ich kenne viele Tierkommunikatoren, aber das was du ansprichst habe ich noch nie feststellen können. Ich durfte erleben, wie diese nur anhand eines Bildes, Name und Alter des Tieres Dinge erzählten, die sie nicht wissen konnten und die den Besitzer halfen sein Tier besser zu verstehen und Probleme zu lösen.
Ich verstehe nicht genau, was deine Zweifel erzeugt hat, oder was genau du bezweifelst, das ist mir noch nicht ganz klar geworden.
Frage, die vielleicht ein bisschen zum nachdenken anregt: Glaubst du daran, dass Tiere eine Seele haben?
Telepathie ist eine Kommunikation zwischen Seelen - egal jetzt ob die Seele in einem Tier, Mensch oder Baum steckt.
Also zunächst mal geht es mir nicht darum, die sog. TK schlecht zu reden. Und ich glaube nicht, dass Tiere eine Seele haben, sondern ich weiß, dass alles beseelt ist, - selbstverständlich auch Tiere. Allerdings was ist eine Seele?
Ich habe mich als kleines Mädchen im Religionsunterricht fürchterlich darüber aufgeregt, als es hieß, Tiere hätten keine Seele. Ich habe genau erspürt, dass diese Argumentation eine wunderbare Rechtfertigung dafür ist, Tiere als instinktreduzierte, dumme, gefühllose Wesen hinzustellen, die sich auf diese Weise wunderbar ausbeuten lassen. Für mich war Engagement gegen Tiermissbrauch lange Zeit mein Wegbegleiter. Und als dann die TK-Welle aufkam, hatte ich endlich auch meinen "Beweis", dass Tiere tatsächlich mehr sind als das, was die Menschen gemeinhin in ihnen sehen. Und das wollte ich natürlich auch können, mir und den Menschen zeigen, was wirklich in den Tieren steckt. Und ich denke, dass es auch das ist, was so viele Menschen zur TK hinzieht. Es ist eine allgemeine Sensibiliserung zu spüren. Genauso wie man sich in der Kindererziehung Gedanken macht, so ist gibt es auch in der Tiererziehung eine Wende. Positive Bestärkung/Verstärkung heißt es da.
Nun halte ich aber nach meinem heutigen Wissensstand (der morgen schon wieder ganz anders aussehen kann), die sog. TK für ein "über das Ziel hinausschießen". Das muss oft so sein, dass wir von einem Extrem in das andere gehen, um uns dann schließlich in der Mitte einzupendeln.
Um zu erfühlen, dass Tiere unseren gesamte Respekt verdienen und die allerbeste Behandlung, dass sie fühlende und sensible Persönlichkeiten sind mit im übrigen auch ganz unterschiedlichen Charakteren (also Tier ist nicht gleich Tier, genauso wie Mensch nicht gleich Mensch ist), muss man sich nicht telepathisch einschwingen und mit dem Tier Unterhaltungen führen à la " Wo kommst du her?" "Wie alt bist du?" "Mit welchen anderen Tieren lebst Du zusammen?". Es ist für Tiere völlig schnurz, wo sie herkommen und es ist für sie auch völlig schnurz wie alt sie sind. Tiere sind wie Kinder, sie sind einfach und sie werten nicht und deswegen gibt es diese Art der telepathischen Gespräche auch nicht wirklich, sondern nur in der Vorstellung der Kontaktsuchenden. Das heißt nicht, dass derartige Gespräche wertlos sind. Wenn ein Tierbesitzer sich von einem Tierkommunikator gut beraten fühlt und damit zufrieden ist und er so sein Interesse für sein Tier ausdrückt, warum nicht? Immerhin zeigt er, dass ihm sein Tier wichtig ist. Mit dieser inneren Haltung wäre aber der Tierkommunikator nicht zwingend nötig gewesen, genauso wenig, wie es falsch ist, ihn gerufen zu haben.
Also, an der TK ist nichts falsch und ich begrüße die zunehmende Sensibilisierung der Menschen für ihre Tiere, zeigt es doch gleichzeitig ihre zunehmende Sensibilsierung für ihre inneren Kinder. Das ist eine schöne Entwicklung.
Dennoch: ich wette, dass niemand aus dem Foto meines Hundes oder meiner Katze genauere Informationen über ihre Lebensumstände, Herkunft, eventuelle Traumata etc. herausfinden kann. Und dies nicht, weil Tiere irgendwie blöde sind, sondern weil für sie viele Dinge, die für unseren ständig Gedanken produzierenden und projizierenden Geist immens wichtig sind, gar keine Bedeutung haben. Und vor allem: weil sie nicht werten!
Ich muss sagen, seit ich meinen Hund nicht mehr anschaue und denke, wie schön es wäre, ihn verstehen zu können, verstehe ich ihn viel besser.
Katarina
