Wo siehst Du denn wirklichen Männerhaß? Wieviele Frauen sind denn wirklich pauschale Männerhasserinnen? Die krassesten Sprüche habe ich in diesem Thread von Dir gelesen... und die waren dann eben auch wirklich pauschalisierend, im Sinne von "Die Frauen" etc. Von Frauen gegenüber Männern habe ich das hier nicht gelesen, aber ich kenne den Thread nur zum Teil.
Langsam! Sprüche interessieren mich nicht so groß - das sind einzelne Menschen, die irgendwelceh Sprüche anbringen. Mich interessiert die systemische Struktur dahinter - dass etwa ein
kollektives Bewusstsein quer durch die Gesellschaft entsteht, dass Männer eben (von natur aus?) Gewalttäter und Unterdrücker sind. Geglaubte Selbstverständlichkeiten, die dann auch vor Arbeitgebern und Gerichtssälen nicht halt machen.
Darauf antworte ich mit gleichartig glaubhaften Beschreibungen, die Frauen betreffen, und die als Verhaltensweisen genauso verletzend und genauso wenig schön sind, und die durchweg nicht frei erfunden sind sondern deren Vorkommen ich anhand eigener Beobachungen belegen kann.
Dann wird aber plötzlich gefordert, ich müsse nicht nur belegen, dass diese Verhaltensweisen schon mal vorgekommen sind, sondern dass sie für ALLE Menschen (oder ALLE Frauen) auf der Welt zutreffen, und wenn ich das nicht könnte, dann wäre es ganz furchtbar böse soetwas zu behaupten, weil dann ja die, für die es nicht zutrifft, beleidigt sein könnten.
Aber wie sieht das nun umgekehrt aus? Warum darf man über Frauen nichts verallgemeinern, während der Genderismus doch gerade zum einzigen Inhalt hat, dass er über Männer verallgemeinert, dass sie unterdrückerisch und gewalttätig seien? Warum braucht der Genderismus nicht zu beweisen, dass das wirklich für ALLE existierenden Männer auf der Welt zutrifft? Warum darf er stattdessen sogar noch weiter gehen und eine Institution erfinden names Patriarchat (die es tatsächlich nie gegeben hat), deren Aufgabe es gewesen sei, dafür zu sorgen, dass Männer
grundsätzlich immer unterdrückerisch seien?
Ist das kein Männerhaß?
Die Beziehungen der anderen haben nichts mit Dir zu tun, ja. Aber Du bist ja offenbar davon überzeugt, glückliche Beziehungen seien entweder gar nicht existent oder zumindest eine große Seltenheit, da "die Frauen" ja ihre Männer manipulieren und zu eigenen Zwecken benutzen etc.
Genauso wie der Genderismus davon überzeugt ist, glückliche Beziehungen seien nicht möglich, bevor nicht eine Umerziehung der Männer stattgefunden habe.
Ich muss gestehen: Ich wüsste gerne, wie Du Dich Frauen gegenüber verhältst. Ich könnte mir nämlich vorstellen, und das soll keine Beleidigung sein, dass Du in vielerlei Hinsicht ziemlich starrsinnig bist, sie mit Deinen persönlichen Überzeugungen konfrontierst die zum großen Teil ja mindestens urteilend wirken, und andere Ansichten dann ähnlich wenig gelten lässt wie hier im Forum. Dann wäre nicht ganz unverständlich, dass sie recht schnell die Flucht ergreifen.
Ich versuche, mich gar nicht zu verhalten, und der Frau soviel Freiraum zu lassen wie irgend möglich - denn das ist wie sich auf dünnem Eis bewegen: jeder kleinste Impuls muss geprüft werden, weil er ein Fehler sein kann.
Wenn ich zB mit einem Mann etwas besprechen will, dann sage ich einfach (zB auch in einem Internet-Forum): "komm doch bitte mal auf ein Bier bei mir vorbei und erklär mir das." Und das wird in 95% der Fälle richtig verstanden: als wunsch sich näher zu begegnen, und je nach Laune (kann, aber nicht muss) als Bereitschaft zu einem tatsächlichen Treffen.
Gegenüber einer Frau würde das niemals gehen, da wäre entweder der Aufforderungssatz an sich schon ein Dominierungsversuch, oder die Bitte um Erklärung ein Übergriff ("ich muss nichts erklären"), oder die Erwähnung von Alkohol eine Aufforderung zum Drogengenuss, oder mindestens noch fünf andere Dinge, die man in dem Satz finden und als böswillig oder frauenfeindlich auslegen kann. Es ist wie auf rohen Eiern gehen.
Ich konfrontiere Dich doch v.a. mit Deinen eigenen Sprüchen. Meine Überzeugungen lassen jede Menge Raum. Ich behaupte ja nicht, alle Frauen sind supertoll und das es nicht auch jene gibt, die Männerfeindlich sind, die intrigant sind, die es auf die Kohle eines Mannes abgesehen haben etc.
Mir ist doch egal, wa irgendwelche oder alle Frauen tun. Aber was hier anzumerken ist: jede Frau
hat die Möglichkeit, es auf die Kohle eines Mannes abgesehen zu haben. Ob sie es tut oder nicht tut, ist ihre persönliche Entscheidung.
Genauso mag vielleicht jeder Mann die Möglichkeit haben, Frauen zu unterdrücken (wobei ich jetzt nicht sehe wie ich das anstellen könnte), und es ist seine persönliche Entscheidung, ob er das tut oder nicht.
Zu behaupten, "das Patriarchat" würde Frauen unterdrücken, spricht Männern jede Individualität ab, und da wir Individualität als ein Grundmerkmal des Menschen ansehen können, spricht es ihnen genaugenommen das Menschsein ab.
Und dann ist meine Frage: warum darf man über Frauen gar nichts sagen, während bei Männern das Absprechen der Menschlichkeit schon zum guten Ton gehört?
Das einzige was ich kritisiere sind diese Pauschalisierungen
Ich auch.
jede Frau sei so. Denn die sind nun mal absolut nicht wahr. Damit tust Du jeder Frau unrecht die ich kenne.
Ja, und Unrecht darf man nur Männern tun? Oder wie?
Die behauptungen des Feminismus tun auch den meisten Männern unrecht die ich kenne.
Und was das Persönliche betrifft: Du argumentierst selbst mittels eigener Erfahrungen. Damit versuchst Du ja die Pauschalisierungen zu untermauern. Dann musst Du auch damit klarkommen, dass man Deinen Teil an diesen Erfahrungen hinterfragt.
Keine sorge, damit komme ich schon klar. Im Idealfall könnte dabei sogar etwas rauskommen, was mir Einsichten vermittelt die mich interessieren. Da ich aber selber schon sehr viel betrachtet und erwägt und erkundet hab, ist das nicht so ganz einfach, da liegt die Latte schon recht hoch.
Nein... ich will keinen kraftlos oder schwach sehen oder dahinmanipulieren.
Gut.
Und selbst bei diesem Punkt... Schau Dir vielleicht mal an, was Du hier anderen unterstellst. Nicht nur Frauen sondern auch Männern. Unter anderem z.B. das die allermeisten nicht selbst denken, sich irgendeiner Ideologie unterworfen haben, das Männer sich irgendwelchen intriganten Frauen unterworfen haben und Frauen die die armen Männer ausnutzen, die das nicht schnallen etc. Letztlich könnte sich nahezu jeder von Dir beleidigt fühlen der Dich ernst nimmt. Und dann musst Du nun mal auch mit dem Gegenwind klarkommen und damit, dass man Deine Argumentationen hinterfragt.
Ja, der Feminismus hat gefordert dass Männer kastriert gehören. Und das
bereut noch nichtmal jemand, sondern da heisst es bloss "ja da wurde halt anfangs etwas übers Ziel hinausgeschossen".
Und dann möchtest du Beleidigung als Kritik anbringen? Findest Du das verhältnismäßig?
Wenn Du der Ansicht bist, die Frauen seien verantwortlich dafür, dass Du so einige miese Erfahrungen gemacht hast, und Du selbst habest daran keinen Anteil... verstehe ich nicht, inwiefern Du gleichzeitig behaupten kannst, Du würdest Verantwortung übernehmen.
Das behaupte ich ja nicht - ich forsche ja nach meinem Anteil - das ist aber im Grunde mein Bier, und das was da hier als Feedbach (oder doch oft auch persönlcihen Abwertungen) daherkommt ist für mich da nicht so übermäßig nützlich.
Aber Frauen sind gewiss dafür verantwortlich, dass man sich ihnen gegenpber wie auf dünnem Eis fühlt und bei jedem Wort und jeder Bewegung Angst haben muss, dass sie nach irgendeiner abstrusen Logik als frauenfeindlich aufgefasst wird.
Abgesehen davon, dass ich solche Sprüche auch als Beleidigung ansehen könnte...
Sorry. Ist für mich ein Ärgernis, hängt aber mit anderen Dingen zusammen, die Dich (meinem eindruck nach) wohl nicht betreffen.
gehts dabei aber um etwas anderes: Die Dinge großzudenken führt sie immer weg von eigenen Erfahrungen und hin zu Konzepten. Das sind immer auch Illusionen.
Ja und? Alles was wir denken sind im Grunde Konzepte, weil es die objektive Realität (die unabhängig vom subjektiven Betrachter ist) so nicht gibt. Nichts von dem was man denkt ist im grunde wahr. Oder alles.
Wenn ich in meiner kleinen Realität nur ein bestimmtes Extrem eines Lebensthemas kenne, werde ich voll daneben liegen, wenn ich das auf das Kollektiv umlege... denn dieses Kollektiv besteht aus Individuen die zum Teil ganz andere Erfahrungen gemacht haben.
Und die damit genauso danebenliegen.
Und das muss man nun mal mit einrechnen... oder man trifft Pauschalaussagen, die an den vielen Realitäten des großen Ganzen eben vorbeigehen.
Das rechnet man mit ein. Und/oder trifft Pauschalaussagen. Es spielt keine Rolle, solange man nicht soviel Gewicht auf die Waage bringt, dass neue Denkmuster ins Kollektivbewusstsein einschleust. Bis dahin passiert schlimmstenfalls eine verletzte Eitelkeit. Aber ab da wird es richtig bedeutsam, denn da wird Kultur verändert - und das haben wir in dieser Zeit bei den Medienmachern, die seit Jahrzehnten konsequent Männer abwerten und Klischees prägen.
Damals dachten wir, es ginge prinzipiell nicht - dadurch dass wir eben dreidimensional sind, in einem Körper gefangen, in den Raum gebunden. Heute weiss ich dass das falsch war. Es geht durchaus.
Aber wie ich schon sagte: Du argumentierst ausgehend von persönlichen Erfahrungen und pauschalisierst sie dann.
Genau. Und der Genderismus argumentiert mit Quasi-Wissenschaftlichkeit ("trau keiner Statistik die du nicht gefälscht hast") und pauschaliert sie dann.
Und das auf Kosten der Steuerzahler.
Gleichzeitig behauptest Du, gewisse Schwächen, die Du an anderen kritisierst, selbst nicht zu haben.
Das möchte ich nicht so verstanden wissen. Ich unterstreiche nur, dass ich mir meinen Kram alles selber zusammengesucht und beobachtet und zusammengesetzt hab, und keiner vorgegebenen (marxistischen, antikapitalistischen, feministischen oder sonst irgendeinem) Theorie oder Lehrgebäude oder irgendsoetwas folge.
Unterm Strich forderst Du weit mehr das man Deinen Überzeugungen folgt als ich, das irgendwer meinen folgt.
Nein! Ich fordere genau nicht, dass man meinen Überzeugungen folgt. Ich fordere, dass man sich seine Einsichten selber findet.
Denn ins große gedacht habe ich da keine feststehenden. Ich weiß z.B. nicht so wirklich was ich von Frauenquote halten soll. Ich habe auch nur sehr wenige Ansichten über "Frauen allgemein" die nicht jederzeit durch eine individuelle Begegnung aufgelöst werden könnten. Was ich vor allem tue ist hinterfragen.
Das klingt schon sehr gut und sinnvoll. Dann verstehe ich allerdings nicht wie Du zu der Auffassung kommst dass es Fakt sei dass Frauen benachteiligt werden. Denn diese Thesen kenne ich so aus der dogmatischen Linken, die genuin davon ausgeht, dass "die da oben" ungerecht seien, aber im Kern vor allem neidisch ist und deshalb enteignen will.
Und dafür hab ich nix übrig - statt fremdbestimmter Umverteilung sollten die Menschen lernen, wie sie selber ihre Chips erfolgreich ausspielen können. Und das gilt sinngemäß auch für den Feminismus-Krampf.
Prüfen wir es doch an Deiner Rechnung: Du sagtest, heute werde 90% des Einkommens für Konsum und 10% für Lebenshaltungskosten ausgegeben. Wenn wir jetzt mal sehr niedrig ansetzen und sagen: Lebenshaltungskosten sind 500 Euro (und das zahlen viele ja schon alleine an Miete), hieße das:
500 - 10%
4500 - 90%
Gesamteinkommen: 5000 Euro netto.
Hmja.
Wobei ich die Miete ausgeklammert hab, weil ich nicht weiss wohin damit - Wohnen ist einerseits notwendig, andererseits oft auch ein Statussymbol - man braucht ja was wo man den Porsche davorstellen kann.
Konsum ist ein Fakt.. ja. Aber die Motive dahinter sind keine Fakten. Ich bin z.B. jemand der in manchen Bereichen recht viel Geld ausgibt und in anderen spart. Du könntest mir jetzt erzählen das meine Musikanlage, meine E-Gitarre, mein Synthie, mein Computer
Kunst ist ein ganz spezielles Thema. Der Künstler fällt aus dem System raus, auf eine ganz faszinierende, weil unmittelbare weise. Der Bedarf,
also Künstlerbedarf, ist auch kaum durch Marketingmaßnahmen steuerbar.
Die Mehrheit raucht gar nicht. Was Klamotten betrifft... weiß ich nicht. Dispo ist sicher bei vielen überzogen, aber ebenfalls nicht bei der Mehrheit.
Nicht bei der Mehrheit? Naja...
Du kannst Dich durchaus auch fragen, was andere an Dir vielleicht ablehnen. Und auf manches davon kann man möglicherweise verzichten. Aber muss jeder selbst wissen.
Verzichten ist schwierig, weil ich eh auf das meiste verzichte. Auf Kleidung verzichten ist öffentliches Ärgernis. Auf Friseure verzichte ich schon lange (was gelegentlich kritisiert wird). Auf ein Auto sowieso.
Jemand der selbst denkt z.B... jemand der nicht manipuliert, jemand der nicht dem Konsum fröhnt um andere beeindrucken zu wollen usw.?
Ich weiss nicht... ich seh das inzwischen sehr zwiespältig.
Selberdenken: es gibt einen grundsätzlichen Zwiespalt zwischen Selbstbehauptung und Anpassung. Der ist nicht pauschal lösbar, und doch ist für jede Gemeinschaft eine Lösung dafür nötig.
Manipulieren: "Some of them want to use you, some of them want to be used by you, some of them want to abuse you, some of them want to be abused."
Die dinge sind nicht so einfach, wenn man genau hinschaut - die einfachen Wahrheiten funktionieren nicth wirklich. Und da könnte es dann lohnend werden wenn man das anschaut und drüber meditiert - da ist es dann Menschenwerk...
Und das ist etwas völlig anderes als platte Thesem vom bösen Patriarchat und dergleichen.