Körperlich-geistige Erscheinungen eines Neulings

B

blueglasses

Guest
Erstmal Hallo an alle, bin neu hier :).

Ich beschäftige mich seit kurzem mit Meditation, genauer der Shamata-Meditation des Geshe Rabten Rinpoche (welche sich allerdings nicht weiter von den anderen Methoden der konzentrativen Meditation unterscheidet; wer interessiert ist: Rabten, Geshe, "Konzentrative und analytische Meditation").

Nun habe ich da zwei Fragen, die sich auf Pänomene, welche ich gestern und heute erlebte, beziehen. Aber vorerst: Ich bin ein blutiger Anfänger und ich kann meine Konzentration noch nicht auf ein Objekt fokussieren, da immerwährend störende Gedanken auftreten. Aller Anfang ist schwer ;). Mein Asana beschreibt sich etwa wie das Sitzen mit überkreuzten Beinen; die Beine aber nur angewinkelt (angenehmer), Hände im Schoss, Rücken gerade und Kopf etwas gesenkt, womit mein Blick etwa einen halben Meter vor meinen Beinen ruht. Bei der Meditation halte ich die Augen geschlossen.

Auch wenn ich geistig noch nicht in der Lage bin, Resultate zu erzielen, so stellten sich gestern und heute bereits nach kurzer Zeit Gefühle ein, die ich hier beschreiben möchte, und ich bin mir nicht sicher, in welche Sparte ich sie einordnen soll, körperliche oder geistige Erscheinungen.
Bei der gestrigen Meditation wurde mein Kopf sehr schwer und es schien mir, als würde er etwas kreisen, eine Art Schwindelgefühl, und jeden Moment herunterfallen. Ich habe dann aufgehört, vor allem weil ich müde war und mir das Kreisen meines Kopfes unheimlich erschien (er kreiste ja nicht, mein Geist machte mir da was vor).
Heute morgen nun meditierte ich wieder für kurze Zeit, und die Gefühle, die sich um meinen Kopf herum anbahnten, waren stärker. Zunächst konnte ich mich nicht recht auf mein Objekt konzentrieren und benutzte dann ein Mantra (Om), um die störenden Gedanken zu beseitigen. Scheinbar war das die Ursache dafür, dass sich mein (mittlerweile schwerer) Kopf nun wieder aufzurichten schien, obwohl ich ihn in der besagten gesenkten Stellung hielt. Teilweise war mir so, als würde der Kopf weiter nach hinten knicken, so dass ich im Geist nicht vor meine Beine, sondern nach oben schaute. Zeitgleich spürte ich ein (euphorisches? bin mir nicht sicher) Gefühl aus dem oberen Teil meiner Wirbelsäule über die Schultern und Nacken aufsteigen, welches das scheinbare Aufrichten meines Kopfes forcierte: So als ob man warme Luft in einen Heißluftballon pumpt, um ihn aufsteigen zu lassen. Zum Ende hin war mein gesamter Kopf von dieser Energie umgeben, die aus dem Körper aufstieg und ihn umhüllte.
Ich weiß zwar, dass ich mich mit fortschreitender Übung mehr auf mein Objekt konzentrieren und diese Dinge ausblenden kann, frage mich aber, was diese Gefühle bedeuten und ob sie vielleicht sogar eine völlig normale Begleiterscheinung der konzentrativen Meditation sind.

Kann mir da jemand etwas dazu sagen?

Achja, und könnt Ihr mir vielleicht ein Buch über die Lehren des Buddhismus empfehlen?


Danke - blue
 
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Hallo blueglasses,

einfach dran bleiben....

Körperempfindungen, Emotionen, mentale Eindrücke (Bilder, etc..) können bei der Meditation auftauchen.
In der Meditation erzeugt man Raum so dass sowas erscheinen kann.
Gehe natürlich damit um. Wenn´s zuviel wird mach Pause oder wechsel die Art der Meditation.
Aufkommende Gedanke...., versuche sie nicht wegzudrücken, dies gelingt nicht. Es ist besser sie nicht besonders zu beachten oder vorbeifliesen zu lassen.

Meditation folgt keiner Richtung. Es gibt sicherlich unzählige verschiedene Meditationsformen, welche für einen selbst geeigenet ist erfährt man am besten übers ausprobieren.

Meditation ist ein Weg vom TUN ins SEIN.



Alles Gute

Alex
 
Hallo Bluegrass

Auf der Bücherseite findest Du einige kostenlose Bücher. Viel Glück weiterhin mit der Meditation.

Alles Liebe. Gerrit
 
Danke für die Antworten.
Eine Frage hab ich da noch: Gibt's hier jemanden, der auch analytische Meditation ausübt? Wie genau macht man das? Wenn ich mir beispielsweise ein heilsames Objekt in Form eines Begriffes vorstelle, zum Beispiel "Erbarmen", dann ist das ein sehr abstrahiertes Objekt ohne jeglicher Form und Bezug, über welches man deshalb schlecht nachdenken kann, wenn man nicht ein passendes Beispiel dazu hat. Oder ist analytische Meditation lediglich das tiefere "Alltagsnachdenken über Probleme"? Ahh.. ich komme auf eine Idee.. bei größeren Problemen, zum Beispiel mit einer bestimmten Person, wird es wohl hilfreich sein.. was sagt Ihr dazu?

Grüße - blue
 
@all
Kurze Frage: Bei mir ist schon mehrmals während der Meditation vorgekommen, dass im Innern der Ohren es begonnen hat zu Kitzeln und zwar ziemlich fest. Ich kann das zwar ignorieren, es ist aber ziemlich störend und penetrant. Bisher kam ich nicht auf die Idee, dass es mit Meditation etwas zu tun haben könnte, erst gestern kam mir sowas in den Sinn. Kennt jemand dieses Phänomen, hat eine Erklärung dafür oder weiss Abhilfe?
 
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blueglasses schrieb:
Danke für die Antworten.
Eine Frage hab ich da noch: Gibt's hier jemanden, der auch analytische Meditation ausübt? Wie genau macht man das? Wenn ich mir beispielsweise ein heilsames Objekt in Form eines Begriffes vorstelle, zum Beispiel "Erbarmen", dann ist das ein sehr abstrahiertes Objekt ohne jeglicher Form und Bezug, über welches man deshalb schlecht nachdenken kann, wenn man nicht ein passendes Beispiel dazu hat. Oder ist analytische Meditation lediglich das tiefere "Alltagsnachdenken über Probleme"? Ahh.. ich komme auf eine Idee.. bei größeren Problemen, zum Beispiel mit einer bestimmten Person, wird es wohl hilfreich sein.. was sagt Ihr dazu?

Grüße - blue


Was genau meinst du damit :)

Es gibt sehr starke Wörter (Wöter der Macht) die, wenn als eine Art Mantra behandelt in Zusammenarbeit mit deinem Willen und der daraus resultierenden Reaktion auf deinen Körper, die dann wieder eine Rückkopplung an deinem Willen zur Folge hat, schon meditativ wirken können.

Wenn du z.B. an Liebe denkst, bewirkt das von mir aus, das du dir gleichzeitig eine sehr nahestehende Person vorstellst. Dies kann dann zur Folge haben, daß du anfängst zu lächeln, was wiederum zur Folge hat, daß du Endorphine ausschüttest und dich glücklich fühlst, entspannt... etc. Allein wenn du nur an das Wort denkst hat das einen Effekt auf deinen Körper.

Wie gesagt, ich weiß aber nicht, ob man das unter analytischer Meditation versteht :)
 
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