Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
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ja, so ist das Ich, wenn man es nicht kennt.![]()
Leider ist die Dummheit aber eine furchtbare Stärke, sie ist ein Fels, der unerschüttert dasteht, wenn auch ein Meer von Vernunft ihm seine Wogen an die Stirne schleudert. Nestroy
L.G.
Ramar
Liebe Grüsse vom Totkäppchen
(da hättest Du jetzt auch Angst, das zu schreiben, oder?
Guck doch mal,wie will ich denn herausfinden, was ein Kinderschänder empfindet? Ich muß es mir vorstellen.
Also mache ich ein Gedankenexperiment, ich muß dabei eben achtsam bleiben, bitte, das kann ich: ich fahre hier so in meinem Auto. Da steht ein kleines Mädchen am Straßenrand, ich bin auf der Suche. Ich fahre, sagen wir, einen blauen VW Golf. Ich fahre weiter.
Ich fahre einmal um den Block, die Schule ist aus, es ist 15:45 Uhr. btw kennst Du den Beruf des Profilers? Hochinteressant, sehr eng verwandt mit der Personalwirtschaft, daher meine diesbezügliche Flexibilität. Ich muß mich in Lebensläufe hineindenken anhand weniger Informationen und die Zusammenhänge erkennen und sehen, wer da vor mir sitzt. Aber zurück ins Auto: es ist 15:45 Uhr, die Schule ist aus. Das Kind da, das spreche ich an.
Filmausschnitt: Der Wagen hält am Straßenrand, man kennt das aus dem Tatort in hundertfacher Manier, muß es sich nur beim Schreiben hernehmen um zu erleben, wie man sich als Fahrer fühlt, der vor hat, das Kind zu kidnappen.
Und jetzt kurbele ich das Fenster herunter und ja, siehst Du, je nachdem wie der Auftraggeber es nun will, geht die Geschichte dann weiter. Und ich fürchte, das ist auch im realen Leben so, nicht nur beim Schreiben, daß sich das ganze nach Auftragslage richtet. Das Ganze ist ja eine richtig gut organisierte Mafia, wie man hört.
Neulich hier im Ikea bei Heerlen kommt doch die Tochter einer Freundin meiner Freundin Jutta weg, die ich von den Geburtstagsfeiern kenne, wie sie sagte. Die Mutter geht suchen, dann zum Eingang und bittet, die Tochter auszurufen. Das Kind ist so etwa 6. Was passiert? Das gesamte Ikea-Gelände wird umgehend abgeriegelt, alle Türen gehen zu, die Polizei steht binnen Sekunden in großer Anzahl da und die gesamte Ikea-Mannschaft geht auf Suche. Das passiert offensichtlich laufend, dieser reibungslose Ablauf kommt ja nur nach intensiven Gedanken zur Gefahrenabwehr für die Kunden zustande.
Das Kind lag mit rasiertem Kopf und betäubt in einer Kiste mitten in den Ausstellungsräumen. Ein paar Minuten später und es wäre weg gewesen- davon kann man ausgehen. Und das kann auf jedem Rummel, in jedem Kaufhaus, überall dort passieren, wo eine grössere Menschenmenge versammelt ist und ein Täter schnell fliehen kann und Kinder verschwinden. Und ansonsten hat der Kriminelle, in den sich der Nichtkriminelle notwendigerweise hineinversetzen muß um ihn zu verstehen und ihn zum Beispiel aufzuspüren, ja immer noch meinen blauen Golf und den Straßenrand an der Schule um 15:45 Uhr.
mein "Ich" ändert an diesen Zusammenhängen eben auch nichts.
hey, jetzt geh ich ins Bett, das kann ich schon, ohne daß ich es mir vorstelle.
Ich hab übrigens auch mal Folgendes überlegt: man kann ja Kinderporno-Seiten beim BKA anzeigen. Also hab ich mir gedacht:geh doch mal auf die Suche, Du hast Freizeit, tuste was Gutes und säuberst das Internet. Weil ich habe den Slang aus dem Sex-Business einigermaßen drauf und habe gedacht, daß ich schon was finde.
Aber: denkste. Ich hab nix gefunden, so als unorganisierter Internet-User, ohne Teilnehmer an Video-Tauschbörsen zu sein. Diese Videos werden ja wohl in diesen Börsen getauscht, habe ich dann erfahren. Und wenn ich mir so ein Video nicht nur im Geist, sondern hier am Bildschirm angucken müßte, dann könnte ich das jetzt heute so glaube ich eher nicht. Das könnte ich mir bei aller Liebe und bei allem Willen es zu sehen um es zu verstehen nicht angucken. Und was in diesen ganzen Blogs so los ist, will ich auch nicht wissen.
