Liebe Ilios,
Mein Papa ist erst vor kurzer Zeit gestorben...
Meine Mama möchte so gerne von ihm träumen! Weiß jemand von Euch einen Rat den ich ihr geben kann?
Eine etwas trickreiche Sache an Träumen ist, dass sie oft "verdreht" funktionieren (das gibt es nicht nur in Träumen, aber da ist es besonders auffällig): Wenn man etwas in einem Traum will, bekommt man es genau nicht - und wenn man etwas in einem Traum nicht will, hat man es direkt vor der Nase.
Der "Trick", der sich daraus ableiten lässt: Die Möglichkeit öffnen, dass etwas passiert - aber gleichzeitig loslassen, also (so gut man kann) das Ergebnis offen lassen.
Das ist dann so ähnlich wie der Vorschlag von VanTast: Wenn deine Mutter schlafen geht, kann sie, bevor sie einschläft, eine Einladung an deinen Vater aussprechen, quasi "wenn du möchtest, darfst du mich im Traum besuchen". Und dann - so gut es geht - in eine offene Haltung ohne Erwartung gehen, und darauf vertrauen, dass das Richtige passieren wird und dass man sich auch daran erinnern wird, wenn im Traum etwas Wichtiges passiert.
Leider neigen wir Menschen sehr oft dazu, uns an dem festzuhalten, was uns Schmerzen bereitet. Daraus entsteht für uns sehr viel Leid. Wir haben aber immer auch die Möglichkeit, die schmerzvollen Dinge anzuerkennen, jedoch dann in diesem "Anerkennen, was ist" unsere Aufmerksamkeit auf das Licht auszurichten.
Das ist gerade in so einer Situation nicht gerade einfach - aber ich denke das Wichtigste gerade in so einer schwierigen Situation ist, in sich die Dankbarkeit ("das Licht") für all das zu finden, was uns dieser geliebte Mensch in der Zeit gegeben hat, die wir mit ihm verbringen durften - und ihn dann mit unserem von Herzen kommendem Segen in dieser Dankbarkeit loszulassen.
Mitfühlende Grüße,
Jashan