Kann man Liebe lernen?
Oder: Wie kommt die Liebe in den Menschen?
Hallo, Mondblumen!
Zwei kleine Fragen, die ganz groß sind! Das muss man erst einmal können! Häufig ist es so, dass das Durchhaltevermögen bei großen Themen schnell versiegt und man über etwas ganz anderes zu sprechen kommt. Das Thema ist aber weniger in Quantitäten groß, sondern vielmehr in Qualitäten.
Ich habe nicht gelesen, was andere zum Thema gesagt haben, darum nehme ich keinen Bezug darauf.
Ich erwähnte ja schon an anderer Stelle, dass es zunächst zwei Arten der Liebe geben würde. Die eine stellt sich wie von selbst ein, für die andere müssen wir arbeiten. Schon diesen letzten Satz versteht man meist nicht, weil es im Verständnis der Liebe immer einen unerkannten Haken gibt.
Man sieht die Liebe immer gleich objektbezogen, das heißt, sie wird gleich auf ein Gegenüber geworfen. Das kann der Partner sein, Gott, der Verein oder ein Gegenstand.
Nicht beachtet wird der Reifegrad des Menschen. Seine Liebe als Kleinkind verändert sich mit dem zunehmenden Alter. Spätestens mit dem Durchbruch der Pubertät ist die kindliche Liebe vorbei. Als Säugling oder als Kleinkind braucht für die Liebe nichts getan zu werden. Das Kind wird von seiner Mutter geliebt, ohne dass es dafür etwas zu tun bräuchte. Es wird geliebt, weil es einfach nur da ist.
Gerade eben komme ich von einer Veranstaltung. Es wurde Salonmusik aufgeführt. Als "Dirigent" war ein vierjähriger Knirps unter den Musikern, dessen Vater der Konzertpianist war, glaube ich. Der Kleine lief auch immer wieder herum und lief zu seiner Mutter im Publikum in der vordersten Reihe. Das Publikum hatte seine Freude an ihm, wie er das Orchester "dirigierte". Nun, auch er tat nichts bewusst, um sich die Liebe des Publikums zu erarbeiten. Er war einfach so, wie er eben war.
Ganz anders ist es ab der Pubertät. Da fängt etwas an, was wir als "Werbung" bezeichnen. Man wirbt um den anderen, es reicht nicht mehr, einfach nur da zu sein und wie von selbst geliebt zu werden.
Wir sehen, es handelt sich um zwei verschiedene Liebesqualitäten. Die eine ist von selbst da, weil man eben da ist, für die andere muss etwas getan werden.
Rob