da ich mit meiner bilderposterei hier inzwischen etwas mehr als einen monat hinterherhinke und ich die bilder lieber in der chronologisch richtigen reihenfolge herzeige anstatt alles durcheinanderzuposten, erzähle ich euch erst jetzt von meinem kleinen - aber nicht ungefährlichen - abenteuer vom 31. märz....
der 31. märz war ein sonntag, das vergeß ich wohl so schnell nicht, denn der schreck saß im nachhinein doch recht tief

es war der zweite tag nach moni`s tod und da mein fotokumpel immer drängte, ich solle mich jetzt nicht einigeln sondern im gegenteil ... rausgehen wann immer es mir möglich ist, dachte ich mir - eigentlich ohne große lust -, ich könnte ja mal zu den moorfröschen gucken weil die doch grad paarungszeit haben.
die moorfrösche hatte ich letztes jahr durch zufall in einer gegend entdeckt, die mir bis dahin noch eher fremd war.
dort angekommen hielt ich gleich in den gräben ausschau nach den fröschen, fand aber erstmal keine und war schon bissel enttäuscht.
nagut... immerhin häschen und rehlein liefen mir vor die kamera

als ich schon ziemlich weit gelaufen war sah ich endlich den ersten moorfrosch und ich dachte, wo einer ist, können die anderen doch nicht weit sein, und so ging ich immer weiter in völlig unbekanntes terrain.
ich fand aber keine weiteren moorfrösche und meine gedanken schweiften ab zu moni.
trübsalblasend, immer trauriger werdend und meine umgebung überhaupt nicht mehr beachtend ging ich immer weiter.
und soetwas sollte man niemals tun!
als der totholzhaufen direkt vor mir plötzlich zum leben erwachte, wußte ich gar nicht, wie mir geschah.
plötzlich lag ich auf dem rücken, etwas wildes großes war über mir und mein bein tat plötzlich so weh.
als ich erkannte, dass da ein wütendes wildschein über mir stand wußte ich, dass ich jetzt sterben würde.
ende märz haben die bachen üblicherweise bereits nachwuchs und sind bei solchen direktkonfrontrationen hochgradig aggressiv und gefährlich.
anstatt mich zu ermorden machte die bache dann aber zu meinem großen erstaunen ein paar schritte rückwärts, wobei dann auch der schmerz in meinem bein plötzlich nachließ ... sie hatte nämlich mit einem fuß daraufgestanden.
ich weiß nicht, warum sie das tat aber sie ging tatsächlich langsam weiter rückwärts bis sie mit den hinterbeinen im graben stand.
dort drehte sie sich um, machte zwei sätze durch das aufspritzende wasser, sprang an der anderen grabenseite hinauf und lief über die wiese in richtung waldrand davon.
nicht etwa fluchtartig sondern eher zögerlich ... sie blieb zwischendurch immer wieder mal kurz stehen und schaute sich zu mir um.
das verschaffte mir zeit, um den gurt meiner kamera, der sich beim sturz im geäst verfangen hatte, zu befreien, mich aufzurappeln und noch auf die schnelle ein paar fotos von ihr zu schießen bevor sie endgültig im wald verschwand.
da sie schon ein ganzes stück weit entfernt war als ich endlich zum *schuß* kam, sind die fotos natürlich nicht so toll geworden.
frischlinge hatte sie nicht dabei.
im nachhinein dachte ich mir, dass die bache wohl ein spätzünder war und noch gar keinen nachwuchs hatte.
andernfalls hätte sie mich wohl eher nicht am leben gelassen.
eine erkenntnis nahm ich aus diesem erlebnis mit:
es macht nämlich überhaupt keinen sinn, ein schlechtes gewissen zu haben weil ich noch lebe und die sonne auf der haut genießen kann während moni monatelang gelitten hat und nun tot ist.
der tod kann einen jederzeit treffen aber JETZT ist es noch nicht so weit und es wäre doch jammerschade, die zeit bis dahin nur mit trübsalblasen zu verschwenden.
jedenfalls konnte ich - nachdem der schreck nachließ - über die geschichte schon wieder herzlich lachen.
ich hab wahrscheinlich ziemlich komisch aus der wäsche geschaut als da plötzlich dieses große wilde ding über mir stand
