Jung, weiblich, katholisch - und will Priesterin werden

Jesus hatte ja nach seiner Taufe nicht gleich mit seinem Wirken begonnen, sondern erst nach der Festnahme des Johannes (Markus 1[14]). Er wird also für eine gewisse Zeit, zum Kreis der Jünger Johannes gehört haben, was ja mit dem Kontakt zu ihm nach dessen Verhaftung in den Evangelien bestätigt wird. Er wird also dort auch mit der Botschaft vom Himmelreich, der Nächstenliebe, Taufe und der Umkehr vertraut gemacht worden sein.
Entschuldige, aber dies sind nur Vermutungen. Die Tatsache, dass Johannes 2 seiner Jünger zu Jesus schickt, um ihn zu fragen, ob er der erwartete Messias sei, sagt doch schon alles: ich weiss zu wenig über dich, wir haben uns nie wirklich ausgetauscht, aber es wird viel über dich geredet...
Und das, obwohl Johannes bei der Taufe Jesu anscheinend "den Geist Gottes" über ihm sieht...
Zum Lesen und Schreiben fällt mir im Augenblick nur eine Situation in Kafarnaum ein, in der Jesus die Heiligen Schriften an einer ganz bestimmten Stelle aufschlug: Vom Lesen ist da aber explizit auch nicht die Rede. In der Regel verkündete er zudem überwiegend sein Evangelium und dazu gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Schriften, also musste er hier mit freier Rede agieren.
Es gibt eine immense spirituelle Schrift, die gechannelt ist, und die sehr genau auf Jesu Kindheit und Wirken eingeht - ich kann sie nur empfehlen, wenn man offen ist auch für alternative Medien.
Das Buch heisst Urantia - man kann es sich auch herunterladen - ist aber sehr lang... Die Kapitel 123-124-125 gehen auf Jesu Kindheit und Jugend ein.
http://www.urantia.org/de/das-urantia-buch/schrift-123-jesu-fruhe-kindheit
Da gibt es viele Stellen, die nur zu diesem Zweck von den Evangelisten mit in den Text verwoben wurden und auch in vielen anderen Heilsgeschichten zu finden sind (z. B. die jungfräuliche Geburt oder die Passionsgeschichte). Gerade die Passionsgeschichte ist gespickt mit Bezügen zum Alten Testament
Jeder Mensch wird versuchen, seine Thesen mit "Beweisen" zu untermauern - ist das schlecht? Sind wir nciht etwas zu streng, gemessen an der damaligen Zeit?
Natürlich könnte man an Manipulation denken - wir meinen immer alles beweisen zu müssen - aber was, wenn es stimmt?
Thorwald: Kann mich daran nicht erinnern - wo steht das?
Das schreibt Paulus selbst in seinem Brief an Philemon 3[24] und wird auch in dem 2. Brief an Timotheus im Vers 4[11] erwähnt. Obwohl die Briefe an Timotheus Pastoralbriefe sind und wahrscheinlich nicht von Paulus selbst geschrieben wurden, dürften sie durch die Zeitnähe in diesem Punkt jedoch glaubwürdig sein.
Also da bin ich schon etwas skeptischer, denn Lukas kommt einerseits ja viel später auf den Plan, andererseits ist die Lebenserwartung der Menschen damals viel niedriger. Dazu wurden - wie du auch erkennst - manche Briefe Paulus unterschoben, um mehr Gewicht zu bekommen...
Überhaupt mag ich Paulus nicht so sehr, denn er vermischt zuweilen seine eigenen Ansichten als Pharisäer mit Informationen, die er von Jesus gehört, ihn aber nie selbst erlebt hat...
Und macht aus allem ein theologisches System, das immer lebloser wird.
 
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Nun, Johannes war der Lieblingsjünger Jesu - weisst du, warum?
Das würde ich gerne von dir wissen? und zitier jetzt nicht die Bibel!
in Liebe Gida
Schau, es liegt eigentlich auf der Hand. Denn dass Jesus einen Jünger vorzieht, also bewertet, ist eigentlich eine heikle Sache. Und bei Johannes ist es offensichtlich. Dazu kommt: er ist der Jüngste. Aber die Jungen haben eher weniger zu sagen, oder?
Dass es aber so hervorgehoben wird, obwohl die Evangelisten eher zu glätten versuchen, muss dann eine besondere Bewandnis haben.

Nun, wen lieben wir am meisten, aus unserer Umgebung, von Familie, Freunden, Bekannten? Es sind immer diejenigen, die uns am nächsten stehen, oder? Die ähnlich mit uns denken, mit denen wir uns auf Anhieb verstehen, weil wir auf der gleichenWellenlänge sind.
Folgerichtig war Johannes' Denken am ehesten auf der Ebene von Jesus zu finden. Wenn wir sein Evangelium sehen, wird es auch klar: es ist das spirituellste von allen, abgehoben und schwerer verständlich für den Laien.
Und wenn wir die Offenbarung sehen, dann entpuppt sich Johannes als Seher. Keiner der Jünger hatte solche Eigenschaften, das einzige Mal, wo sie diesem Zustand näher gekommen sind, war, als sie zu "Pfingsten" "in Zungen sprachen" - egal, wie kritisch man zu solcher Art des Ausdrucks stehen mag.
Vielleicht war Johannes auch deshalb so aufgeschlossen, weil er der Jüngste gewesen ist. Junge sind offener, aufgeschlossen, wissbegierig, mit weniger Vorurteilen - gerade auch weil sie sonst nicht so anerkannt werden und weniger zu melden haben...

Es könnte auch sein, dass dieser Teil des Kanons nur mit einigen Bauchschmerzen aufgenommen wurde. Vielleicht war ausschlaggebend gewesen, dass man eine Schrift hatte, die am ehesten auf der Höhe der gnostischen Sicht zu finden war und so ein spirituelles Gegengewicht bieten konnte... o_O
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau, es liegt eigentlich auf der Hand. Denn dass Jesus einen Jünger vorzieht, also bewertet, ist eigentlich eine heikle Sache. Und bei Johannes ist es offensichtlich. Dazu kommt: er ist der Jüngste. Aber die Jungen haben eher weniger zu sagen, oder?
Dass es aber so hervorgehoben wird, obwohl die Evangelisten eher zu glätten versuchen, muss dann eine besondere Bewandnis haben.

Nun, wen lieben wir am meisten, aus unserer Umgebung, von Familie, Freunden, Bekannten? Es sind immer diejenigen, die uns am nächsten stehen, oder? Die ähnlich mit uns denken, mit denen wir uns auf Anhieb verstehen, weil wir auf der gleichenWellenlänge sind.
Folgerichtig war Johannes' Denken am ehesten auf der Ebene von Jesus zu finden. Wenn wir sein Evangelium sehen, wird es auch klar: es ist das spirituellste von allen, abgehoben und schwerer verständlich für den Laien.
Und wenn wir die Offenbarung sehen, dann entpuppt sich Johannes als Seher. Keiner der Jünger hatte solche Eigenschaften, das einzige Mal, wo sie diesem Zustand näher gekommen sind, war, als sie zu "Pfingsten" "in Zungen sprachen" - egal, wie kritisch man zu solcher Art des Ausdrucks stehen mag.
Vielleicht war Johannes auch deshalb so aufgeschlossen, weil er der Jüngste gewesen ist. Junge sind offener, aufgeschlossen, wissbegierig, mit weniger Vorurteilen - gerade auch weil sie sonst nicht so anerkannt werden und weniger zu melden haben...

Es könnte auch sein, dass dieser Teil des Kanons nur mit einigen Bauchschmerzen aufgenommen wurde. Vielleicht war ausschlaggebend gewesen, dass man eine Schrift hatte, die am ehesten auf der Höhe der gnostischen Sicht zu finden war und so ein spirituelles Gegengewicht bieten konnte... o_O
Danke Thorwald
in Liebe Gida
 
Zudem sei vermerkt, dass im 11 Jhdt in der Lateran Basilika ein Hochaltar zu Ehren der hl. Maria Magdalena, der über 6 Stufen erreichbar war, errichtet wurde.
Dieser wurde auf Anordnung von Papst Gregor aus der Kirche entfernt.
 
Dieses ist eine Kirche, die ich selber kenne:

Die Kirche St. Maria Magdalena in Tiefenbronn im Enzkreis (Baden) ist eine gotische Basilika, zu deren bedeutendsten Kunstschätzen fünf spätgotische Altarretabel, darunter der Magdalenenaltar von Lucas Moser, zählen.

Und:

Seit wann Wallfahrten nach Tiefenbronn stattfanden und welche Heilige dabei anfänglich verehrt wurden, ist unklar. Als sicher gilt, dass die Kirche in ihrer heutigen, um 1400 erreichten Gestalt durch räumliche Größe und zahlreiche Altarstellen bereits als Wallfahrtskirche angelegt war, deren Dimensionen weit über die einer ländlichen Dorfkirche hinausgehen.

1621 wird erstmals statt der Jungfrau Maria das Patrozinium der heiligen Maria Magdalena genannt, das 1683 päpstlich bestätigt wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Maria_Magdalena_(Tiefenbronn)
 
Zudem sei vermerkt, dass im 11 Jhdt in der Lateran Basilika ein Hochaltar zu Ehren der hl. Maria Magdalena, der über 6 Stufen erreichbar war, errichtet wurde.
Dieser wurde auf Anordnung von Papst Gregor aus der Kirche entfernt.
Sofern es diesen Altar gab, kann ihn aber nicht „der“ Papst Gregor entfernt haben, der Magdalena als Prostituierte bezeichnet hatte: Papst Gregor I. ist bereits im Jahr 604 verstorben. In der Zeit von 1012 – 1846 gab es 10 Päpste, die diesen Namen trugen. Ich möchte auch noch anmerken, dass mit dem Bau des Petersdoms erst im Jahr 1506 begonnen wurde.


Die baufällige alte Basilika, die zuvor im Vatikan stand, wurde abgerissen. Auch die alte Basilika aus dem Jahr 326 wurde mehrfach umgebaut. Die Entfernung eines möglichen Altars kann also rein pragmatische Gründe gehabt haben. Wie man an den zahlreichen Beispielen sehen kann, wurde Magdalena von der Kirche ja auch nicht generell in die dunkle Ecke gestellt.


Merlin
 
jesus, der rabbi wurde eindeutig von den römern ermordet, weil sie (die römer) von diesen pediger angst hatten. die frühe christen haben schon damit begonnen das "den Juden" in die schuhe zu schieben, und ein paar jahrhundert später die juden insgesamt zu verfolgen. bist heute gibt es christliche strömungen die den mord an jesus den juden anlasten und das ist auch relligiöse antisemitismus oder treffender: relligiöse antijudaismus!
Weshalb hätten denn die Römer wegen Jesus Angst haben sollen?
Wir alle würden verstehen, wenn Du Dich dazu nicht äussern würdest - aber so wie Du es darstellst, ergibt es keinen Sinn.
 
Also da bin ich schon etwas skeptischer, denn Lukas kommt einerseits ja viel später auf den Plan, andererseits ist die Lebenserwartung der Menschen damals viel niedriger. Dazu wurden - wie du auch erkennst - manche Briefe Paulus unterschoben, um mehr Gewicht zu bekommen...
Überhaupt mag ich Paulus nicht so sehr, denn er vermischt zuweilen seine eigenen Ansichten als Pharisäer mit Informationen, die er von Jesus gehört, ihn aber nie selbst erlebt hat...
Und macht aus allem ein theologisches System, das immer lebloser wird.
Lieber Thorwald,

was meinst Du mit viel später? Jesus selbst war ungefähr 30 Jahre alt, als er im Zeitrahmen von den Jahren 35-36 n. Chr. hingerichtet wurde. Paulus hatte sich zwei Jahre nach dem Tod zum Christentum bekannt, also so um 38 n. Chr. Lukas schrieb in seiner Apostelgeschichte über das Wirken Paulus, aber nichts über dessen Tod. In den beiden letzten Vers der Apostelgeschichte vermerkt Lukas über Paulus:

Apg 28[30] Paulus blieb zwei Jahre in seinem eigenen Gedinge und nahm auf alle, die zu ihm kamen, [31] predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus mit aller Freude unverboten.

Die Apostelgeschichte hatte Luks erst nach seinem Evangelium verfasst, wie er auch im Apg 1[1] bemerkt – also um das Jahr 62. Paulus sandte den besagten Brief an Philemon schon um das Jahr 58, also hatte er in diesem Zeitrahmen noch gelebt. Selbst bei Petrus geht man davon aus, dass er erst so um 65 – 67 n. Chr. verstorben sei. Ja, es stammen einige Briefe nicht von Paulus, aber die sind bekannt und dazu gehört nicht der Brief an Philemon.

Von dem Apostel Philippus weiß man, dass er um das Jahr 81 verstorben war und der besagte Apostel Johannes lebte noch bis zur Wende des 1. Jh. Warum auch nicht, denn er soll ja auch der Jüngste der Apostel gewesen sein. Ja, die Menschen lebten damals im Durchschnitt nicht so lange, aber halt nur im Durchschnitt. Kaiser Tiberius wurde zum Beispiel 91 Jahre alt. Nach einer Legende soll Lukas im Jahr 80 verstorben sein, warum sollte er also nicht ein Begleiter von Paulus gewesen sein?

Wie das so meine Art ist, hatte ich mir vor einiger Zeit auch dazu eine Übersicht zusammengestellt :D:


25617800oa.jpg


Merlin
 
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Dieses graphische Darstellung ist iteressant - es gibt folgende Bedenken:

Nach historischen Ermittlungen soll es angeblich an die 50 Evangelien gegeben haben.
Vermutlich hat Kaiser Konstantin bestimmt, welche zu verwenden sind. Die anderen wurden vernichtet.

Die Evang.-Namen sollen sich nicht auf die Person als Autor direkt beziehen, sonder soll von mehreren geschrieben worden sein
unter einem Namen.

Die Evang. von oder nach Maria Magdalena und Judas sind ja erst im vergangenen Jhdt. aufgetaucht.

Man muß sich bewußt sein, dass die Schreiber die Informationen im Wesentlichen vom hören - sagen weiter gegeben haben.
 

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