Judenfeindlichkeit

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hugh Opti

danke für das Lob - und auch dein Beitrag ist recht gut - du stellst gute Fragen, dass zeugt von einem hellen geist - und das ist sehr viel wert...

Nein, ich habe nicht Theologie studiert - denn für mich machen die Theologen den gleichen fehler, wie es die Schriftgelehrten zur Zeit Jesu getan haben - sie versperren den Weg zum reich Gottes für die Einfachen gläubigen die weder Zeit noch musse haben sich durch das Gesetz zu schlängeln... ich lese einfach gern und viel in der Bibel und habe einiges Hintergrundwissen durch das wirklich Lesenwerte Buch "maria, die Mutter des Erlösers" von Schalom Asch, welcher die Politischen und Religiösen umstände zur Zeit jesu ziemlich gut recherchiert Darstellt (also Historisch Korrekt)...

was für mich Jesu ist - nun, als Christ zweifle ich nicht an seiner Göttlichen Geburt - aber das ändert nichts daran, dass er ein Mensch war, der eine fast ganz gewöhnliche Kindheit verlebte und wie jeder Andere Mensch erfahrungen und gedanken hegt und Pflegt - ich denke, Jesus stellte in seiner Kindheit einfach die Richigen Fragen - er liess sich nicht einfach so mit erklährungen Abspeisen, er liess sich nicht sagen, was er denken soll - er dachte selber, stellte Fragen und hinterfragte. Dann war er sicherlich ein Sozial Denkender Mensch, der sich den Bedürfnissen der Ärmsten und geknechtesten annahm - er sagte ihnen : Ihr seit nicht unrein, sondern ihr seit Kinder gottes - man könnte somit sagen, dass er in gewissem masse ein Komunist war und sich des Proletariats annahm (aber im gegensatz zu Marx rief er sie nicht zum Kampf auf)...
Ich denke, das Jesus, egal wie er nun gebohren worden ist einfach erkannt hat, was die Menschen zu seiner Zeit bedürten und hat einen weg gefunden, wie die Stimmlosen zu einer Stimme kommen konnten und ging diesen Weg absulut Konsequent und nahm alles aufsich...

Ich kann mir die Gedanken von Jesu recht gut vorstellen - er fragte sich sicher, ob er der Messias währe, den Gesalbte - ich denke, daran hat er sicher immer wieder gezweifelt und hat sich dann gesagt : "Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden - ich muss so tun als ob, entweder bin ich es, dann wird Gott mich rechtfertigen, oder ich bin es nicht, und dann werde ich zugrunde gehen." welches von beidem nun die Antwort auf diese Frage war überlasse ich den Menschen selber - für mich war und ist er der Messias

mfg by FIST
 
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Hallo Fist

FIST schrieb:
hugh Opti

danke für das Lob - und auch dein Beitrag ist recht gut - du stellst gute Fragen, dass zeugt von einem hellen geist - und das ist sehr viel wert...

Nein, ich habe nicht Theologie studiert - denn für mich machen die Theologen den gleichen fehler, wie es die Schriftgelehrten zur Zeit Jesu getan haben - sie versperren den Weg zum reich Gottes für die Einfachen gläubigen die weder Zeit noch musse haben sich durch das Gesetz zu schlängeln... ich lese einfach gern und viel in der Bibel und habe einiges Hintergrundwissen durch das wirklich Lesenwerte Buch "maria, die Mutter des Erlösers" von Schalom Asch, welcher die Politischen und Religiösen umstände zur Zeit jesu ziemlich gut recherchiert Darstellt (also Historisch Korrekt)...

was für mich Jesu ist - nun, als Christ zweifle ich nicht an seiner Göttlichen Geburt - aber das ändert nichts daran, dass er ein Mensch war, der eine fast ganz gewöhnliche Kindheit verlebte und wie jeder Andere Mensch erfahrungen und gedanken hegt und Pflegt - ich denke, Jesus stellte in seiner Kindheit einfach die Richigen Fragen - er liess sich nicht einfach so mit erklährungen Abspeisen, er liess sich nicht sagen, was er denken soll - er dachte selber, stellte Fragen und hinterfragte. Dann war er sicherlich ein Sozial Denkender Mensch, der sich den Bedürfnissen der Ärmsten und geknechtesten annahm - er sagte ihnen : Ihr seit nicht unrein, sondern ihr seit Kinder gottes - man könnte somit sagen, dass er in gewissem masse ein Komunist war und sich des Proletariats annahm (aber im gegensatz zu Marx rief er sie nicht zum Kampf auf)...
Ich denke, das Jesus, egal wie er nun gebohren worden ist einfach erkannt hat, was die Menschen zu seiner Zeit bedürten und hat einen weg gefunden, wie die Stimmlosen zu einer Stimme kommen konnten und ging diesen Weg absulut Konsequent und nahm alles aufsich...

Ich kann mir die Gedanken von Jesu recht gut vorstellen - er fragte sich sicher, ob er der Messias währe, den Gesalbte - ich denke, daran hat er sicher immer wieder gezweifelt und hat sich dann gesagt : "Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden - ich muss so tun als ob, entweder bin ich es, dann wird Gott mich rechtfertigen, oder ich bin es nicht, und dann werde ich zugrunde gehen." welches von beidem nun die Antwort auf diese Frage war überlasse ich den Menschen selber - für mich war und ist er der Messias

mfg by FIST

Da haben wir in Sachen Religion ganz schöne Meinungsunterschiede. Ich kenne auch die Phasen, in denen man sich zu Gott oder Jesus hingezogen fühlt. Aber wenn ich so recht darüber nachdenke, so hat das glaube ich eine ganze Menge mit Gefühlsduselei zu tun. So sehe ich das jedenfalls heute. Aber ich möchte mich jetzt auch gar nicht weiter über die Religion unterhalten.

Ich stelle mir allerdings gerade die Frage, warum Jesus eigentlich nicht zum bewaffneten Kampf aufgerufen hat. Alle Fortschritte der letzten zwei bis drei Jahrhunderte sind nur durch den bewaffneten Kampf errungen worden. Auch der Nationalsozialismus konnte nur so besiegt werden. Als die Sozialdemokraten in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg mit ihrer Revisionismustheorie versuchten, die Politik allein mit friedlichen Mitteln zu verändern, sind sie sehr schnell daran gescheitert.

Ich denke, dass die bewaffneten Kämpfe durchaus berechtigt waren. Wahrscheinlich ist erst heute die Zeit wirklich reif, dass wir mit friedlichen Mitteln versuchen können, die Welt zu verändern. Anderseits stelle ich mir gerade die Frage, ob ich das ganze nicht etwas zu sehr aus meiner eigenen Perspektive betrachte. Andere Menschen auf der Welt, haben da bestimmt ganz andere Empfindungen.
 
Ich habe jetzt einfach mal das Wort "Judenfeindlichkeit" bei google.de eingegeben. Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen? Und da habe ich bei wikipedia.org zwei interessante Seiten gefungen:

1. Judenfeindlichkeit
2. Antike Judenfeindlichkeit

Ich werde mir jetzt erst einmal die zweite Seite, also die antike Judenfeindlichkeit, durchlesen. Wer Interesse hat, kann sich diese Seite ja auch durchlesen. Dann haben wir schon einmal eine gute Diskussionsgrundlage.
 
Ihr lieben Leute,
ich glaubs mal wieder nicht und bin, wie July, ebenfalls "platt" - und das bei meinem Vorbau ;)!
Fuer mich tun sich in diesem thread leider mal wieder Abgruende auf!
Denn ein rudimentaeres Wissen (man kann wirklich nicht in allem bewandert sein) setze ich als kulturell selbstverstaendlich voraus, wenn jemand ueber eine bestimmte Thematik schreibt und urteilt. Wie kann man denn mit jemandem ueber das Christentum und seine Auswirkungen, auch auf die traurige Geschichte der Judenverfolgungen, diskutieren, wenn derjenige noch nicht mal das Neue Testament kennt, im gleichen Atemzug sich aber das Recht herausnimmt, das Christentum und seine Glaubensinhalte abzukanzeln?

Jesus haette zum bewaffneten Kampf aufrufen sollen???
btw. hat er das sogar teilweise...

Warum haben die damaligen Juden ihn nicht gelyncht???

Opti, du musst Bilder im Kopf haben wie vom wilden Westen oder von Jesus als Guerillakaempfer ...
Weisst du ueberhaupt, dass Galilaea damals von den Roemern besetzt war?
Lies die Bibel, lies Kirchengeschichte, lies Historisches.
Wenn du dazu keine Lust hast (und das glaube ich leider, denn du moechtest ja in drei, vier Saetzen hier im Forum Weltgeschichte erklaert kriegen ;)), dann bitte, bitte, lass die unbedarften Fingerchen von solchen Themen, okay?
Dazu, dass jemand glaubt, die Nazis haetten den Antisemitismus "erfunden" und jetzt ganz naiv erstaunt ist, dass dem wohl doch nicht so ist, faellt mir echt nix mehr ein!

Bijoux
die sich fragt, wo sie sich hier eigentlich herumtreibt...
 
Romaschka schrieb:
Hey July,
bist du noch in sämtlichen Unterrichtsinhalten komplett fit?
Schade, dass du platt bist. Aber ich werde dich jetzt nicht herausfordern, um zu gucken, wo du Lücken hast... :stickout2

Könnte auch sein, dass wir in unterschiedlichen Ländern (Österreich, Schweiz, DDR, BRD...) Unterschiedliches gelehrt bekamen und daher unser Bild als Erwachsene abrunden, indem wir hier Fragen stellen... Nicht jeder hat dieselben Voraussetzungen!

dir einen lieben Gruß zum Abkühlen rüberschicke,
Romaschka


Hallo Romaschka,

warum gleich so agressiv? "Meine Generation" - die Leute um die 40, sollten schon wissen, warum, wieso, weshalb. Oder? Hast Du keinen Geschichtsunterricht gehabt?

Mein Geschichtslehrer war Jude. Deshalb habe ich viel über Antisemitismus und die Geschichte des Judentums gelernt.

Hinzukommt: Ich hatte mindestens 4 Neonazis in meiner Klasse. Da vielen schonmal Begriffe wie "Judensau" usw. - mich und alle anderen Mitschüler hat das sehr betroffen gemacht und wir weigerten uns, mit diesen Nazijungs weiter im Geschichtsunterricht zu sitzen. Es gabe viel Stress - aber, der Stess hat sich gelohnt. Weiter brauche ich das hier nicht auszuführen.

Heutzutage, in einer Zeit, wo Anisemiten wie ein Kardinal C.A. von Galen, heilig gesprochen werden, ist es denke ich immer noch sehr wichtig, aufgeklärt durchs Leben zu laufen. Und wenn Du das belächelst, liebe Romaschka, dann scheinst Du ein bißchen, ein kleines bißchen, ignorant zu sein.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag im Schnee!

July
 
Galahad schrieb:
Hallo July

Hattest Du das Thema etwa ausführlich im Geschichtsunterricht?
Wenn ja, glückwunsch.

In meiner Schule ging das Thema glatt unter. Frei nach dem Motto: da war mal was, ist aber nicht wichtig.

Liebe Grüße
Galahad


Lieber Galahad,

ich hatte dieses Thema ausführlich im Geschichtsunterricht - mit allem drum und dran. Du bist 40 ich bin 41, wie gesagt war mein Geschichtslehrer Jude von daher habe ich viel über das Judentum gelernt. Auch über jüdische Bräuche, nicht nur über Auschwitz, Treplinka usw. Auch innerhalb der Familie sind wir nicht mit einem Brett vor dem Kopf rumgelaufen. Meine Großeltern haben mir viel über den Krieg, über die Not, über den Holocaust erzählt und sie standen uns Kindern immer Rede und Antwort - vielleicht war das ihre Form der Bewältigung.

Die Judenverfolgung muß ein Thema bleiben. Denn wir sind wieder an dem Punkt, an dem wir "Ausländer" und "Andersgläubige" hassen. Mit wir, meine ich die Jungs, die Menschen krankenhausreif prügeln, weil ihnen die Hautfarbe nicht gefällt. Mit wir, meine ich uns Deutsche. Ich ziehe mir den Schuh an, denn wir werden diese Geschichte niemals los werden.

Ein kleines Beispiel: Vor einiger Zeit, in der Bahn, kam ein Trupp Jugendlicher reingeschneit, ein Trupp ohne Haare und mit Springerstiefeln, kreisten einen Türkenjungen ein und begannen ihn zu beschimpfen. Glaubt ihr, einer der umsitzenden Leute wäre ihm zu Hilfe gekommen? Da ich ein angstfreier Mensch bin, habe ich mich unter zuhilfenahme meiner Ellenbogen durch die Meute von Glatzköpfen geschlagen und habe mich vor den Jungen gestellt.
Und habe laut und deutlich gesagt, dass ich die Polizei bereits über Handy informiert habe. Bei der nächsten Haltestelle könnten sie sich drauf einstellen, dass sie in Empfang genommen werden. Och, was waren die auf einmal klein. Diese Wi...... Na ja, sie ließen von dem Jungen ab, zertrümmerten dafür ein bißchen die Einrichtung des Wagons und verpißten sich.

Mich kotzt diese Interesselosigkeit der Menschen an. Genau diese Interesselosigkeit und dieses "kleine" was uns Deutschen so zu eigen ist, hat es Hitler ermöglicht ein Volk nahezu auszurotten. Das müssen wir uns klar machen. Und wir müssen uns gegen Anitsemiten wehren.

Ich kenne alle Filme, die in den KZs gedreht wurden, uns wurde kein Leichenberg erspart. Ich habe Auschwitz besucht und war erschüttert. Wir können das Leid der Juden nicht nachvollziehen - eventuell ansatzweise. Wir können verhindern, dass wir wieder Leid verursachen.

Gruß
July
 
opti schrieb:
Hallo July



Ich muss gestehen, dass mir die Ursachen für die Judenfeindlichkeit, die sich über die Jahrhunderte durch die Geschichte zogen, nicht so besonders klar waren. Darum ja auch dieser Threat. Fist's Beitrag fand ich da sehr hilfreich. Es wäre ganz nett, wenn du etwas zu dem Thema beitragen könntest. Das würde das Thema bestimmt noch vertiefen und man könnte noch besser verstehen, wie es überhaupt zu dieser Judenfeindlichkeit gekommen ist.



Ich denke genau wie Bijoux (platt wie ich bin): Geh lesen, das Thema "Judenfeindlichkeit" wie Du es nennst, kann man nicht mit drei vier Sätzen umreißen. Auch Herr Wagner oder seine Biografie, halte ich in diesem Zusammenhang für uninteressant. Den mußt Du wieder in den Zusammenhang mit seiner Zeit bringen und was weiß ich. Beginne damit, das N.T. zu lesen und dann schau mal weiter.


@ Bijoux,

ich dachte immer, Jesus lag kiffend auf der Schese und hat sich mit frivolen Weibern umgeben..... à la Maria Magdalena, so war das Bild, dass wir, die wir um 1960 geboren wurden, gemacht haben.... fand ich ganz nett...... guten Rutsch!
Gruß
July
 
Der wichtigste Aspekt für die Juden und für das Entstehen der Judenfeindlichkeit, so scheint mir, liegt im Auszug der Juden aus Ägypten. Dieser Auszug wird im allgemeinen als Exodus bezeichnet. Da ich nicht besonders bibelfest bin, sollten mir vielleicht diejenigen, die sich mit der Bibel etwas besser auskennen, ein wenig über die Schulter schauen und mich korrigieren oder Hilfestellung leisten.

Ich möchte einmal versuchen, den Artikel über den Auszug der Juden aus Ägypten von wikipedia.org zusammen zu fassen und aus meiner Sicht zu kommentieren. Über das Datum des Auszuges der Juden aus Ägypten scheint in der Wissenschaft keine Einigkeit zu bestehen. Die einen meinen, dieser Auszug hätte etwa im 15. Jahrhundert vor Christus, die anderen sagen, er hätte vielleicht bereits 1469 oder 1458 v. Chr. vor Christus stattgefunden.

Genau so wenig Einigkeit besteht über die Frage, ob es wirklich Juden waren, die aus Ägypten auszogen. Weiter besteht Uneinigkeit über den Grund dieses Auszuges aus Ägypten, über den Zeitraum, in dem dieser Auszug stattfand, und über den Weg, den dieser Auszug nahm. Es ist nicht einmal sicher, ob dieser Auszug aus Ägypten überhaupt stattfand. Beim Zeitraum des Auszuges stellt sich die Frage, war es ein einmaliger Auszug, eventuell mit einem längeren Aufenthalt in der Wüste Sinai, oder zog er sich über eine längere Periode hin, also über viele Jahre? Und beim Weg dieses Auszuges stellt sich die Frage, wanderten die Menschen wirklich nur in das heutige Israel aus oder zogen sie auch nach Südwestarabien (zwischen Mekka und Saba), wie einige Forscher meinen.

Selbst über den Grund des Auszuges der Juden aus Ägypten besteht Uneinigkeit. Die einen vermuten, das der Grund des Auszuges in der Sklaverei zu suchen ist. Die Ägypter sind ja für ihren Pyramidenbau bekannt. Wahrscheinlich haben sie ihre Sklaven nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Außerdem hatten die Ägypter etliche Völker und Stämme unterworfen und unterjochten sie wahrscheinlich dementsprechend. Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich einmal einfließen lassen, dass mir die ganze Ägyptenhysterie, bzw. die Glorifizierung der altägyptischen Mythologie, ohnehin schon lange auf den Keks geht. Wenn die Ägypter also in Wirklichkeit solche Tyrannen waren, dann hätte ich dort wahrscheinlich auch fluchtartig das Land verlassen.

Die einzige Quelle die diesen Auszug dokumentiert, scheint übrigens die hebräische Bibel zu sein. Das Problem der Überlieferung des Auszuges der Juden aus Ägypten ist, dass es außer der Bibel keinerlei Quellen gibt, die die Existenz eines jüdischen Bevölkerungsteils (angeblich waren 25 Prozent der Ägypter Juden) oder aber deren Auszug bestätigt. Wenn in der Bibel von Hebräern die Rede ist, sind damit die Angehörigen des Volkes Israel gemeint. In der Bibel steht, dass die Hebräer, die als rechtlose Arbeiter der untersten sozialen Schicht bezeichnet werden, im 13. oder 15. Jahrhundert vor Christus vor dem Fron der ägyptischen Pharaonen aus Ägypten auswanderten.

Für möglich gehalten wird vielfach auch, dass es zwar einen Auszug gegeben hat, nicht jedoch den eines ausschließlich jüdischen oder hebräischen Volkes und nicht unbedingt zeitlich deckungsgleich mit den Angaben im Alten Testament. Ebenso könnte es sich um in Opposition zum ägyptischen Regime stehende ägyptische Monotheisten oder einfach um eine größere Gruppe aufständischer bzw. geflohener Sklaven unterworfener Länder gehandelt haben. Als Monotheismus bezeichnet man übrigens Religionen, die nur einen allumfassenden Gott anerkennen. Das Judentum, das Christentum und der Islam sind monotheistische Religionen. In der ägyptischen Mythologie dagegen bestand eine Göttervielfalt.

Wieder andere Theorien gehen davon aus, das der Auszug von Anhängern des gestürzten (nicht verstorbenen!) Königs Echnaton (oder zumindest eines seiner zwischenzeitlich zu Ministern aufgestiegenen ausländischen Berater) sein könnte. Da eine gewisse Anzahl dieser oppositionellen Monotheisten auch aus Kanaan (aus Palästina) stammte, entschloss man sich (eher zufällig) zur Flucht in eben dieses Nachbarland. Nach diesem Auszug sei dann aus Echnatons Thronnamen "Tutmosis" schließlich "Moses" geworden. Aber für diese beiden letzten Thesen gibt es nicht den geringsten Beweis, ebenso wenig wie für den Auszug aus Ägypten selbst.

Und nun kommt etwas, was mir offensichtlich für die Judenfeindlichkeit ein wichtiges Motiv zu sein scheint, oder vielleicht sogar deren Ursache ist. Die Juden scheinen ein Volk gewesen zu sein, dass sich gegen die Obrigkeit erhoben hat, bzw. sich vor ihren Unterdrückern aus dem Staub gemacht hat. Soll es bei den mexikanischen Mayas nicht etwas ähnliches gegeben haben? Fortan scheint also das Judentum ein Symbol für Revolution und Aufstand gegen die Herrschenden geworden zu sein. Darum haben sich offenbar sehr viele Monarchen aller Jahrhunderte die Juden zum Feind auserkoren. Der Adel liebte seine Untertanen halt nur, solange sie ruhig und fügsam waren und sich leicht unterjochen und ausbeuten ließen.

Bei Pharao Echnaton oder den Persern diente der Gott der Stabilisierung der Macht. Dagegen wurde mit dem Auszug der Juden aus Ägypten ein Gott anerkannt, der sich "der Elenden erbarmt“! Daraus resultierte für Israel Herrschaftskritik und Sozialgesetze zum Schutz von Fremden und Schwachen. So einen Gott für Unterdrückte gab es im ganzen Orient nicht. Und das musste natürlich zwangsläufig die ägyptische Obrigkeit, und mit ihr wohl alle Obrigkeiten aller Zeiten, auf den Plan rufen. Darum ist die Judenfeindlichkeit in meinen Augen eigentlich eher auf machtpolitische, gesellschaftspolitische, soziale und juristische Aspekte, als auf religiöse Differenzen zurückzuführen.

Im Orient war der Herrscher als Gottessohn durch die Religion gestützt, aber das Volk Israel glaubte sich selbst als Sohn Gottes, darum musste ihr König die Gebote über sich anerkennen und konnte von daher kritisiert werden. Das war natürlich in Ägypten unvorstellbar. Sogar ein Aufstand gegen Salomons Sohn (926 v. Chr.), dem vierten König von Israel, wurde möglich, weil dieser den Frondienst verschärften wollte. Die Befreiung aus Ägypten ist aber nicht so sehr wegen der abgeschüttelten körperlichen Sklaverei, als vielmehr auch vom Geistigen her zu beachten. Das Volk Israel sollte von allen fremden Einflüssen befreit und dem Dienst an Gott geweiht werden.
 
Hallo Bijouix

Bijoux schrieb:
Ihr lieben Leute,
ich glaubs mal wieder nicht und bin, wie July, ebenfalls "platt" - und das bei meinem Vorbau ;)!
Fuer mich tun sich in diesem thread leider mal wieder Abgruende auf!
Denn ein rudimentaeres Wissen (man kann wirklich nicht in allem bewandert sein) setze ich als kulturell selbstverstaendlich voraus, wenn jemand ueber eine bestimmte Thematik schreibt und urteilt. Wie kann man denn mit jemandem ueber das Christentum und seine Auswirkungen, auch auf die traurige Geschichte der Judenverfolgungen, diskutieren, wenn derjenige noch nicht mal das Neue Testament kennt, im gleichen Atemzug sich aber das Recht herausnimmt, das Christentum und seine Glaubensinhalte abzukanzeln?

Jesus haette zum bewaffneten Kampf aufrufen sollen???
btw. hat er das sogar teilweise...

Warum haben die damaligen Juden ihn nicht gelyncht???

Opti, du musst Bilder im Kopf haben wie vom wilden Westen oder von Jesus als Guerillakaempfer ...
Weisst du ueberhaupt, dass Galilaea damals von den Roemern besetzt war?
Lies die Bibel, lies Kirchengeschichte, lies Historisches.
Wenn du dazu keine Lust hast (und das glaube ich leider, denn du moechtest ja in drei, vier Saetzen hier im Forum Weltgeschichte erklaert kriegen ;)), dann bitte, bitte, lass die unbedarften Fingerchen von solchen Themen, okay?
Dazu, dass jemand glaubt, die Nazis haetten den Antisemitismus "erfunden" und jetzt ganz naiv erstaunt ist, dass dem wohl doch nicht so ist, faellt mir echt nix mehr ein!

Bijoux
die sich fragt, wo sie sich hier eigentlich herumtreibt...

So sehr du dich auch um Bildung bemühst, wird es dir nicht gelingen, mehr als 1 Prozent des heutigen Wissens zu erlangen. Mit anderen Worten, 99 Prozent dieses Wissen werden für dich immer im Dunklen verbleiben. Also hau hier nicht so auf den Putz. Zu diesen 99 Prozent gehört scheinbar übrigens auch der Knigge, den ich deswegen liebe, weil er ein Revoluzzer, Freigeist, Aufklärer und Mitbegründer des deutschen Illuminaten-Geheimordens war.

Was ist übrigens daran so verwegen zu fragen, warum Jesus nicht zum bewaffneten Kampf aufgerufen hat? Ich glaube, dass die Menschen zur Zeit Jesus so sehr unterdrückt und ausgebeutet wurden, dass wir das heute nicht einmal nachemfinden können. Was liegt da näher, als sich gegen diese Fron zur Wehr zu setzen? Viele Revolutionäre aller Zeiten haben das getan. Und nur dadurch, das andere bereit waren, für ihre Ideale zu sterben, leben wir heute in einigermaßen erträglichen Zuständen. Jedenfalls in Europa.

Ich muss gestehen, dass ich nie die Bibel gelesen habe, so gerne ich sie auch gelesen hätte. Irgendwann war das einmal eingeplant. Aber es fehlt mir schlicht und einfach die Zeit. Das Palästina zur Zeit Jesus von den Römern besetzt war, habe ich in dem Artikel erwähnt, in dem ich die Frage stellte, warum die Juden Jesus nicht selber gelyncht haben. Kann es sein, dass du beim Lesen mittlerweile so in Rage warst, das dir das entgangen ist?

So und da du ja so klug bist und dich so gut in der Geschichte auskennst, erzähl mir doch bitte einmal, warum die Juden Jesus nicht selber gelyncht (hingerichtet) haben? Sie waren ja wohl wütend genug über Jesus, jedenfalls die Hohenpriester. Warum also haben die Juden es nicht selber gemacht, sondern den Römern überlassen? Die Frage, die ich oben bereits andeutete, ging in die Richtung, ob die Römer allein die juristische Oberhoheit innehatten oder was war sonst der Grund, warum die Juden Jesus nicht selber vor Gericht stellten?
 
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Hallo Opti@all,
ja auch ich habe mir oft im Stillen darüber Gedanken gemacht und dabei kamen mir folgende Ideen in den Sinn. Bin aber überhaupt nicht sicher, ob ich dabei auch nur im Ansatz richtig liege.
Gewiss bin ich auch, dass das Problem eine religiöse Ursache hat. Vielleicht könnte sie darin liegen, dass im Alten Testament das jüdische Volk als auserwähltes Volk hervorgehoben wurde und sich dies unbewusst tief in das Bewusstsein des jüdischen Bolkes eingeprägt hat. Da könnte schon die Ursache dafür liegen, dass die Juden, wo immer sie lebten und leben eine Minderheit waren, die sich möglichst nie vermischte. Sie galten immer als etwas Besonderes. Irgendwie haben sie für mich eine Sonderstellung. Sie sind irgendwie elitär und grenzen sich zu anderen Religionen ab. Heiraten immer nur unter ihresgleichen usw. usw. Ich glaube, dass sich aufgrund dieser alttestamentarischen Auserwähltheits-Position das Judentum als eine Art Elite gebildet hat. Wie denkt ihr darüber?
Was Jesus betrifft Opti möchte ich Dir jedoch widersprechen. In den Mahatma-Briefen wird von einem der Meister über Jesus ausgesagt, dass er einer der Größten unter ihnen ist. Aufgrund meiner esoterisch-philosophischen Studien und eigenen Empfindung bin ich sogar der Meinung, dass Jesus überhaupt niemals an irgend ein Kreuz genagelt wurde, sondern, dass es sich bei dieser Aussage um ein Gleichnis dafür handelt, dass der Mensch derjenige ist, der an das Kreuz (die Erde, die Welt) genagelt ist. Also ein rein allegorisches Bild, das eine tiefe esoterische Bedeutung hat.
Würde mich freuen, wenn ihr dazu etwas sagen würdet.
Danke und LG Madelaine
 
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