Jesus und Reinkarnation

Weils grad dazu passt ... Meister Eckhart ist der Ansicht (vgl. Predigt 49; S385ff; Deutsche Predigten und Traktate), dass es jedem Menschen möglich ist, denselben Bewusstseinszustand wie Jesus zu erreichen. Er sieht auch keinen anderen Weg wenn er sagt: "Fürwahr, sollen wir den Vater erkennen, so müssen wir Sohn sein." Danach nennt er drei Faktoren die dem Menschen dieses Sohnsein ermöglichten:

1. Versteh ich nicht 100%ig, dürfte aber darauf abzielen, dass wir Gott als unseren Vater und Erschaffer annehmen ... mit einer Bindung an eine bestimmte Religion und ihren Traditionen hat das aber nichts zu tun ... meine ich

2. Gleichmut. Eckhart: "Ist er (Anm. der Sohnanwärter *g*) krank, dass er ebenso gern krank wie gesund, gesund wie krank sei. Stirbt ihm sein Freund ... wird ihm ein Auge ausgeschlagen ..." Tolle Beispiele *ggg* Aber was Eckhart hier anspricht ist die Ergebenheit in den göttlichen Willen. Alles anzunehmen so wie es kommt und nicht zu raunen, nicht zu wimmer und zu klagen. Was hat Jesus gesagt, als man ihn geschändet und gekreuzigt hat? Da war doch was mit "dein Wille geschehe" oder? Ob Freude oder Leid, man nimmt es einfach an und stellt sich selber dabei nicht in den Vordergrund. Wenn ich erfolgreich bin, dann erkenn ich an, dass das Göttliche mir dies ermöglicht und geschenkt hat und wenn ich Missgunst ernte, dann gebe ich dennoch mein Bestes und verhafte mich nicht an das Ergebnis, weil ich in Wahrheit gar nicht der Handelnde bin.

3. "Sein Haupt nie auf etwas anderes neigen ... als einzig auf den Vater. Oder wie Jesus gesagt hat: Man kann nur einem Herren dienen. Die Bedeutung liegt darin, dass wir oft jener Sache oder Person dienen, von der wir uns etwas versprechen. Wir sollen uns aber nur vom Vater etwas versprechen ... und dass er uns annimmt.

Wegen der Heimkehr der Seele schreibt Eckhart ganz bezaubernde Worte:

"Sehet! so liebkost Gott uns, so fleht er zu uns, und Gott kann es nicht erwarten, bis die Seele sich von der Kreatur (äußere Schöpfung) abwendet und abschält. Und es ist eine sichere Wahrheit und ist eine notwendige Wahrheit, dass es Gott so not tut, uns zu suchen, recht als ob seine ganze Gottheit daran hinge, wie sie's denn auch tut. Und Gott kann uns ebenso wenig entbehren wie wir ihn; denn, selbst wenn es so wäre, dass wir uns von Gott abkehren könnten, so könnte sich doch Gott niemals von uns abwenden ... "

Um wieder einen Bezug zur Thematik herzustellen ... Soweit ich das nachverfolgen kann war Eckhart sehr darauf bedacht, sich in seinen Schriften nicht mit der Schuld- und Leidfrage auseinanderzusetzen und wo den dieses Leiden seinen Ursprung nimmt. Er wird ja gewusst haben welchen Unmut er auf sich zieht und hat bestimmt auch von Origenes gewusst. Durch diese Aussparung war er auch nicht genötigt sich öffentlich mit der Wiedergeburt auseinanderzusetzen. Wirft man aber einen tieferen Blick in seine Schriften so entdeckt man da eine Aussage von ihm über die Entstehung von Leid (Das Buch der Göttlichen Tröstung, S 104): "Sicherlich, alles Leid kommt nur daher, dass du dich nicht allein in Gott und zu Gott kehrst. Stündest du ausschließlich in die Gerechtigkeit gebildet und geboren da, fürwahr, so könnte dich ebensowenig irgend etwas in Leid bringen wie die Gerechtigkeit Gott selbst."

Hier entdeckt man, dass Eckhart ebenso wie Origenes die Kurve gekratzt hat :) Er weiß, dass es ohne Abkehr von Gott kein Leiden möglich ist. Na, was bedeutet das nun, wenn jemand behindert geboren wird ... RICHTIG ... es muss eine Ursache davor, in einem früheren Leben gesetzt worden sein. Während Origenes ein intellektuelles Genie wird aber bei Eckhart eine weitere Seite erspürbar, die er in nicht geringem Grade besaß. Und das war Hingabe an das Göttliche. Ja er vergügte offensichtlich selber über die Qualitäten des "Sohnseins" ... in welchem Maße auch immer. Anstatt sich in Schuld und Unschuld, Bestrafung und Belohnung zu verlieren und die negative Seite des Daseins herauszustreichen setzte er auf eine Stärkung der "guten Seite" und deswegen sind seine Schriften eine Paradebeispiel von positiver Herangehensweisen. Er sah es als seine Aufgabe das Gute im Menschen herauszustreichen und es zu fördern, denn damit würden gleichzeitig seine niederen Neigungen ausgemerzt. Und so zitiert er Salomon: "In den Tagen des Leids vergiß nicht der Tage des Gutseins." (Eccles. II, 27).

Sodala, I brauch a Pause :)
 
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Es gibt Leute die behaupten das Jesus nicht am Kreuz gesorben ist. Weiß man zu 100% das er am Kreuz gestorben ist?


Meiner Meinung nach schon ... die anderen Geschichten führen meines Erachtens in die Irre - weg von der Wahrheit. Allerdings ist er ja auch auferstanden in einem Körper mit höherer energetischer Schwingung ... Wie lange er danach noch auf der Erde war, ist fraglich ...


Liebe Grüße
 
Es geht ja auch um Glaube (Verbindung zum Göttlichen) UND Willen, wobei hier auch der Wille des Höheren Selbst gemeint sein kann, das ebenso mit dem Göttlichen in Verbindung steht. Das was Jesus erreicht hat, können alle Menschen erreichen, nämlich Christus-Bewusstsein. Dann ist es auch nicht mehr notwendig, dass sich jemand für die gesamte Menschheit opfert ...
Genau. Es gibt dabei 2 Faktoren die darüber entscheiden WANN wir dieses Bewusstsein erreichen.

Faktor1: Unser freier Wille. Wir können einen Schritt auf Gott zugehen, dann kommt er uns tausende entgegen, sagt ein indischer Spruch. Dieser Punkt ist soooo umfangreich und es gibt extrem viele Sachen, die einen einen Schritt näher zu Gott bringen ... man kann sich in sooo vielem verbessern.

Faktor2: SEIN Wille. Es gibt Stellen in der Bibel die verdeutlichen: Wenn er will dann geht alles sooo einfach ... und man kann sich kaum vorstellen, wie sehr die Leute von der spirituellen Ausstrahlung Jesus profitiert haben. Ein Heiliger ist nichts anderes als ein Diener des Göttlichen, Unmanifestierten, Ewigen, Absoluten und ganz in seinem Willen. Das Absolute kann in der Welt der Formen nicht formlos wirken und so bedarf es eines Helfers, um die Seelen auf den Weg zu stellen.

lg
Topper
 
Laut einem Bericht in der "ZeitenSchrift" wurde die Reinkarnation 553 n. Chr. aus der Kirchenlehre verbannt. Der Artikel ist recht interessant und vor allem online zu lesen:

http://www.zeitenschrift.com/magazin/09101-reinkarnation.ihtml


Einige Artikel in der "ZeitenSchrift" sind interessant, wenn ich sie auch nicht generell empfehlen kann ...


Liebe Grüße

Konzil von Konstantinopel

Meine Quelle sagt dasselbe, dass gewisse Strömungen der Kirche des 6. Jhdts, die Wiedergeburt als geächtet hingestellt haben. Und so verurteilte das zweite Konzil (obiger Bericht sagt 5tes Konzil?) von Konstantinopel 553 diese Lehre als Häresie, die mit Schwert und Gefängnis bekämpft wurde. In dieser Zeit soll es aber eine Sekte gegeben haben die weiter an dieser zentralen Säule ihres Glaubens festgehalten haben, nämlich die Katharer. Sie sollen der Tyrranei der Kirche hunderte von Märtyrern geliefert haben. Die hielten trotzdem am Kern der inneren Lehren fest, töteten keine Tiere noch aßen sie Fleisch. Andere Einstellungen (Umgang mit Sexualität) scheinen aber ein wenig an Fanatismus zu grenzen.

lg
Topper
 
Ein Heiliger ist nichts anderes als ein Diener des Göttlichen, Unmanifestierten, Ewigen, Absoluten und ganz in seinem Willen. Das Absolute kann in der Welt der Formen nicht formlos wirken und so bedarf es eines Helfers, um die Seelen auf den Weg zu stellen.



Wunderbar, wie du das ausgedrückt hast! Danke!


Liebe Grüße
 
Konzil von Konstantinopel

Meine Quelle sagt dasselbe, dass gewisse Strömungen der Kirche des 6. Jhdts, die Wiedergeburt als geächtet hingestellt haben. Und so verurteilte das zweite Konzil (obiger Bericht sagt 5tes Konzil?) von Konstantinopel 553 diese Lehre als Häresie, die mit Schwert und Gefängnis bekämpft wurde. In dieser Zeit soll es aber eine Sekte gegeben haben die weiter an dieser zentralen Säule ihres Glaubens festgehalten haben, nämlich die Katharer. Sie sollen der Tyrranei der Kirche hunderte von Märtyrern geliefert haben. Die hielten trotzdem am Kern der inneren Lehren fest, töteten keine Tiere noch aßen sie Fleisch. Andere Einstellungen (Umgang mit Sexualität) scheinen aber ein wenig an Fanatismus zu grenzen.

lg
Topper



Ja, ich glaube auch, dass die Katharer ein wenig fanatisch waren ... allerdings gab es die ja erst im Mittelalter? Einer der Kreuzzüge war gegen die Katharer im eigenen Land (Frankreich) gerichtet ...


Liebe Grüße
 
TopperHarley hat folgendes geschrieben:

also wegen dem Johannes dem Täufer, da steh ich an. Mit Moses oder deinem Mo-ses hab ich mich auch kaum beschäftigt, weil ich mir aus der Aufarbeitung des alten Testaments kaum etwas verspreche. Die bewegen sich dermaßen abseits von der Wahrheit ... oder ich checks nicht


Zitat:

demnach wäre es doch ein wirklicher rückschritt in der entwicklung der reinkarnationslehre, wenn der grosse prophet johannes zum geringsten im himmelreich geworden ist, wie es heisst.


Das kann ich dir widerum erklären, denn im Himmelreich ist jener der Größte der der Geringste unter allen ist. Im selbstlosen Dienst liegt der größte Reichtum und deswegen sagte auch Jesus dass jene die Größten sind, die anderen dienen. Anders ausgedrückt ... gering sein hat damit zu tun, dass kein Ego mehr da ist.

Hast du da eine Nummer des Verses (Philippus Evangelium)?

Was du über Petrus schreibst und dass er seine Schäfchen zur Meditation getrieben hat, finde ich interessant ...

vorsicht.

wenn du über johannes so argumentierst, dann gibst du nur die lehre der christlichen kirche wieder, und negierst damit jeden reinkarnationsgedanken.

meiner meinung nach heisst das in diesem text: nein - johannes ist in keinster weise mit elia in verbindung zu bringen. weder ist er so etwas wie eine reinkarnation von diesem, und nein - er hat in keinster weise einen kommunikativen erfahrungswert von elia in seinem leben gehabt.

das deckt sich auch mit der schilderung der erscheinung von elia und mo-ses auf dem berg.

die wahrscheinlichste aussage über diesen zitierten text dürfte aber in der praxis zu suchen sein, wenn der direkte kontakt zu "frisch verstorbenen" noch nicht hergestellt werden konnte, und der kontakt zu schon sehr lange verstorbenen nicht mehr vorhanden war.

der von dir geforderte vers aus dem philippus-evangelium ist scheinbar allgemein gehalten und wollte wohl nicht zu persönlich werden auf die person des petrus bezogen, und dennoch denke ich, dass sich der verfasser mit der vision des petrus auseinandersetzt, vom allgemeinen gesichtspunkt aus. also eigentlich mit der "auferstehungslehre" so wie sie in der christlichen religion gelehrt wird. einer vision allein bei petrus, wo meiner meinung nach die persönliche beziehung zwischen petrus und dem rettenden paulus in einer lichtvision zur geltung gekommen ist.
obwohl natürlich die eigentliche nahtoderfahrung, die kenntnis des jenseits beim nazaräner sehr wohl schon jahre zurück lag, und die grundlage seiner botschaft bildete, was dann im wirlichen tod so etwas wie die vollendung erfahren hatte.
aber diese ausnahmestellung mach philippus dem petrus hier streitig:

Spruch 11: Die Namen, die man den (weltlichen) Dingen gibt, verursachen eine große Irreführung. (25) Denn sie wenden ihren Sinn ab von den Feststehenden zu den Nicht--Feststehenden. Und wer ,Gott` hört, erkennt nicht das Feststehende, sondern er hat das Nicht--Feststehende erkannt. So verhält es sich auch mit (den Namen) der ,Vater` (30) und der ,Sohn` und der ,Heilige Geist` und das ,Leben` und das ,Licht` und die ,Auferstehung` und die ,Kirche` [und] allen anderen (Namen): Man erkennt nicht die Feststehenden, sondern man erkennt die [Nicht--]Feststehenden, [außer] man (35) hat das Feststehende kennengelernt. Die Namen, [die gehört werden], sind in der Welt [... ( 54.1) täuschen. Wenn] sie im Äon wären, so würden sie in dieser Welt niemals als Namen benutzt werden, noch würden sie unter die weltlichen Dinge eingereiht. Sie haben ihr Ende im (5) Äon.

eine wirklich umständlich mystisch dargestellte zurechweisung.
wurde zuerst die forderung gestellt den qualitäten des meisters nachzueifern, dann war auch schon flugs wieder die mahnende haltung festzustellen: "was willst du vorgeben zu sein und zu können, etwa so wie der meister selbst?" das konnte sich nur jemand erlauben, der sich im unmittelbarem gefolge des petrusbefreiers paulus befand.

hatte petrus, wie ich sage, die rituale des vorbildgebenden mo-ses in der apostelbruderschaft durchgedrückt, dann musste man diese gekannt haben, und woher nehmen, wenn nicht vom meister dem nazaräner selbst?
aber war die suche nach dem messias noch offen, dann kann die benennung als solche für den nazaräner nicht aus diesem kreis selbst stammen, sondern war auch eine forderung von paulus, der mit der modifizierten form "christus" im weltlichen bereich etwas anzufangen wusste.

fixierte man aber den nazaräner als den im volk verheissenen messias, dann war auch die messias-suche selbst einer lösung zugeführt worden und das warten hatte ein ende.
die quantitaiven bedingungen waren dafür gegeben, da war so viel geistiges material vorhanden, davon musste man sogar abstriche machen. ob die erhoffte tatsächliche lösung oder erlösung auch enthalten war, oder nur ein weiteres hilfsprogramm erstellt wurde und von der ursächlichen problemfindung entfernt lag, nur ein muster und eine schablone vorgegeben wurde, das war plötzlich die unwichtigste nebensache der welt.

und ein :weihna2
 
wenn du über johannes so argumentierst, dann gibst du nur die lehre der christlichen kirche wieder, und negierst damit jeden reinkarnationsgedanken.
Erklärst du mir, nach welcher Argumentation es ein Rückschritt in der Entwicklung der Reinkarnationslehre sein soll, wenn der grosse Prophet Johannes zum 'Geringsten' im Himmelreich wird?

Dein Zitat scheint aber fehlerhaft zu sein ... siehe Mt 11, 11 (weiter unten).

Die anderen Sachen verhalten sich oft wie ein Vierzeiler von Nostradamus. Mir fehlen da einige Infos zwischen den Zeilen, aber das ist ok :D

Was sagst du zu ...

Mt 11 ff ?

"Inspirierte Möchtegernpropheten" scheint es damals genug gegeben zu haben. Die Leute konnten sich damals offensichtlich nie und nimmer vorstellen, dass Johannes einer dieser großen Wunderpropheten sein soll, von denen es in den Schriften hiess, dass sie gewaltige Mächte besaßen, Feuer vom Himmel fallen lassen konnten, welches eine ganze Heerschar auffraß, dass sie Tote zum Leben erwecken konnte, prophetische Weissagungen machten usw. Man kann sich vorstellen, wie diese Geschichten die damaligen Gemüter erhitzt haben.

Ich denke, dass sie das Wesen von Johannes mit ihrer materialistischen Schauungsweise völlig verkannt haben und einen Propheten erwarteten der Königen mehr als ebenbürtig war, ja der mit seinen gottgegebenen Mächten weit über ihnen stand und den Königen deswegen Befehle erteilte (vgl 2.Kön 1,9).

Wegen dieser Verherrlichung und Übertreibungen hatten die Juden ein ziemlich "künstliches" Bild von Propheten und sosahen sie diese sogar in königlichem Gewand! Es muss für sie undenkbar gewesen sein, dass ein Prophet sich einfach gefangen nehmen ließ (wo er doch ganze Herre verschlingen konnte). Doch in Mt 11, 1 - 6 erfahren wir, dass Johannes im Gefängnis war ... von wo aus er seine Schüler zu Jesus schickte, weil er von seinen Taten gehört hatte. Johannes wusste offensichtlich den Zeitpunkt, wo der Herr kommen würde ... aber wer er war, war ihm zu diesem Zeitpunkt verborgen.

Matthäus 11 schrieb:
Als sie gegangen waren, begann Jesus der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Amen das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.

Woher hast du dein Zitat? Der fettgedruckte Teil besagt etwas völlig anderes als dein Zitat.

in der Lutherbibel steht (Mt 11, 11):

"Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Groesserer aufgestanden als Johannes der Taeufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist groesser als er."

Ist das nicht logisch wenn man das Gesetz der Evolution betrachtet?


Mk 17,10 ff (ebenso Mk 9,11)

Und die Juenger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen muesse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt zwar und wird alle Dinge wiederherstellen. Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was sie wollten. Ebenso wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden. Da verstanden die Juenger, dass er von Johannes dem Taeufer zu ihnen sprach.

Naja ... sieht für mich glaubhaft aus.

lg
Topper
 
Was das Philippus-Evangelium betrifft so hat es für mich diesen bitteren Beigeschmack des alten Testaments und es verwendet ebenso diesen Symbolismus in den sich alles oder nichts hineininterpretieren lässt ... und ich werde dir meine Auslegung des Spruches geben.

Spruch 11: Die Namen, die man den (weltlichen) Dingen gibt, verursachen eine große Irreführung. (25) Denn sie wenden ihren Sinn ab von den Feststehenden zu den Nicht--Feststehenden. Und wer ,Gott` hört, erkennt nicht das Feststehende, sondern er hat das Nicht--Feststehende erkannt. So verhält es sich auch mit (den Namen) der ,Vater` (30) und der ,Sohn` und der ,Heilige Geist` und das ,Leben` und das ,Licht` und die ,Auferstehung` und die ,Kirche` [und] allen anderen (Namen): Man erkennt nicht die Feststehenden, sondern man erkennt die [Nicht--]Feststehenden, [außer] man (35) hat das Feststehende kennengelernt. Die Namen, [die gehört werden], sind in der Welt [... ( 54.1) täuschen. Wenn] sie im Äon wären, so würden sie in dieser Welt niemals als Namen benutzt werden, noch würden sie unter die weltlichen Dinge eingereiht. Sie haben ihr Ende im (5) Äon.

Hier geht es um eine Auseinandersetzung mit dem Namen Gottes. Ist es möglich Gott mit einem Namen zu erfassen? Viele Schriftgelehrte haben sich damit auseinandergesetzt ob man Gott benennen kann und Thao-Te-King hat deswegen gesagt: Das Tao das man bennen kann ist kein Thao! Man kann Gott nicht benennen, noch mit einem Bildnis erfassen!

Oben gibt es zwei Faktoren:

1. Der eine ist das Feststehende, Absolute. Es verändert sich nicht und ist ewig. Alles was sich aber verändert ist dem Prozess des Werdens und Vergehens unterworfen ... damit ist Faktor 2 gemeint:

2. Das Nicht-Feststehende ... weltlich Vergängliche.

Es heisst nun, dass wir die äußeren vergänglichen Dinge benennen und diese Sachen, Dinge und Begriffe führen uns deswegen in die Irre, weil sie die volle Aufmerksamkeit auf sich lenken. Die ewige Seele im Inneren & das Absolute aber das vernachlässigen wir dadurch, weil wir unsere komplette Seelenenergie über die 5 Sinne in die Außenwelt zerstreuen und wir sind damit beschäftigt den äußeren körperlichen, vergänglichen Freuden nachzulaufen. Wir ziehen das Vergängliche (Nicht-Feststehende) dem Ewigen (Feststehenden) vor ... ja das geht wohl nur mit Irreführung ... mit Maya und Illusion.

Der Begriff "Gott" ist ebenso ein Begriff der äußeren Welt ... der begrenzten Materie und des begrenzten Verstandes und wie wir wissen kann der echte Gott nicht benannt werden. Und dann wird darauf hingewiesen, dass auch der Begriff "Vater", "Sohn", "Heiliger Geist", "Leben" und "Licht" alles weltliche Konstruktionen des endlichen Verstandes sind. Ebenso "Auferstehung" und "Kirche" und "alle anderen Namen". Namen sind ja immer endlich!!!!

Dann steht oben was ganz Wichtiges: Man erkennt nicht die Feststehenden, sondern man erkennt die [Nicht--]Feststehenden, [außer] man (35) hat das Feststehende kennengelernt.

Wenn man die obigen Namen kennt und ausspricht, dann hat man nicht das Feststehende, Ewige, Absolute erkannt sondern das Endliche, Begrenzte. Aber offensichtlich gibt es eine Möglichkeit das Ewige dennoch zu erkennen! Ja man kann es "kennenlernen" ... das ist eine Sache der praktischen Erfahrung. Man kann Gott erfahren, und das ist auch der Sinn und Zweck der menschlichen Geburt.

lg
Topper
 
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Philippusevangelium schrieb:
... Wenn du Pferd wirst oder Esel oder Kalb oder Hund oder Schaf oder ein anderes von den Tieren, die außen sind und unten, werden dich weder der Mensch noch der Geist (10) noch der Logos noch das Licht noch die von oben noch die von innen lieben können. Sie werden sich nicht in dir niederlassen können, und du hast keinen Anteil an ihnen.

Im wirklich spannenden Philippusevangelium (muss ich schon sagen :)) ist auch ein Hinweis auf Reinkarnation enthalten, die mit der Schule Platons im Einklang steht, wonach es möglich ist, dass die Seele in einen Tierkörper wiedergeboren werden kann. Obiger Auszug besagt, dass es nicht möglich ist Gotterkenntnis im Tierkörper zu erlangen. Die menschliche Geburt ist deswegen DIE Chance die jemand bekommt ... nutzt oder nicht nutzt ... und eher den weltlichen Dingen hinterherläuft.

Die frühen Kirchenväter sollen sich darüber (Tierinkarnation) heftige Auseinandersetzungen geliefert haben, nachdem römische und griechische Philosophen dieses Thema aufgegriffen haben. Die jüdische Tradition lehnte diesen Glauben ab, während griechische und indische Einflüsse ihn vertraten.

lg
Topper
 
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