
Polyamory (griech. πολύς polýs viel, mehrere und lat. amor Liebe, oft auch eingedeutscht Polyamorie geschrieben) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben, und zwar mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.[1]
Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht notwendigerweise) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein. Menschen, die nichtmonogame Beziehungen bevorzugen oder führen, werden als polyamor, polyamorös oder polyamant bezeichnet. Seit den 1960er Jahren sind Erfahrungs- und Kommunikationsnetzwerke von Menschen entstanden, die bevorzugen, in solchen Beziehungen zu leben, und sich teilweise über das Internet darüber austauschen und sich hierin gegenseitig unterstützen. Es gibt jedoch sehr viele Menschen, auf welche eine solche Definition von Polyamory zwar zutrifft, die jedoch den Begriff nicht kennen, die Beziehungspraxis niemals als gedankliches Konzept aufgefasst haben, und nichts von derartigen Vernetzungen wissen.[2]
Weltanschaulich stellt das polyamore Konzept die Vorstellung in Frage, dass Zweierbeziehungen die einzig erstrebenswerte oder mögliche Form des Zusammenlebens darstellen, und bejaht, dass ein Mensch mit mehreren Personen zur gleichen Zeit Liebesbeziehungen haben kann.[3]