Von Männern wird z.B. auch erwartet, dass sie (schweigend)
... körperliche und/oder geistige Schwerstarbeit leisten, die man Frauen nicht zutraut (Doppeldiskriminierung)
Dabei gibt es einige körperlich schwächere Männer und körperlich stärkere Frauen. Ein Mensch mit weniger Muskelkraft wird wohl keinen Job suchen, der genau dies fordert (unabhängig von Mann/Frau).
Dass Frauen von geistiger Schwerstarbeit ausgeschlossen sind, habe ich noch nicht erfahren. Wie definierst Du geistige Schwerstarbeit? (ich kenne diesen Begriff gar nicht)
... mit Gift-, Explosivstoffen und Radioaktivität umgehen (Schwangerschaft!)
Das wird doch aber nicht von jedem Mann erwartet. Dafür braucht man doch eine spezielle Ausbildung. Sind Frauen wirklich von solchen Berufen ausgeschlossen? Das würde ich dann eher als Benachteiligung der Frauen ansehen, da sie diese Berufe nicht wählen dürfen (wenn es denn so sein sollte).
... stark bleiben, sonst wird ihnen die Männlichkeit abgesprochen
Das stimmt. Dieses Vorurteil sitzt sehr tief in den Köpfen.
... Kopfschmerzen oder schlechte Laune ertragen und immer bereit sind
Weshalb einige von ihnen bei ihrer Partnerin dann besonders laut jammern, weil sie es ja woanders nicht dürfen.
... in den Krieg ziehen und sich heldenhaft erschießen lassen, wenn nötig
Glücklicherweise ist der Zwangswehrdienst (in D) inzwischen abgeschafft. Das heisst, sie werden auch nicht mehr dazu gezwungen.
... Frauen grundsätzlich in allem bevorzugen (Tür aufhalten, Sitzplatz überlassen...)
Umso witziger ist es, wenn ich (als Frau) einem Mann die Tür aufhalte. ich finde, es hängt davon ab, wer näher an der Tür steht, ob man die Tür aufhalten sollte oder nicht. Aber neulich fand ich es sehr praktisch, als mir ein (fremder) Mann aus dem Mantel half, da mein Arm zu dem Zeitpunkt gerade Schiene und Verband trug. Alleine wäre mir das in dem Moment wirklich sehr viel schwerer gefallen.
Aber wenn ein Mann dasselbe Dilemma hat, breche ich mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich ihm aus dem Mantel helfe.
... zugunsten gleichqualifizierter Frauen auf Jobchancen / höhere Positionen verzichten
Das wird zwar gefordert, ist aber nicht die Realität.
... zugunsten gleichqualifizierter Frauen auf Studiumschancen verzichten (z.B. Meduni Wien)
Das ist eher die Ausnahme, würde ich sagen. Die meisten Unis unterscheiden bei den Studenten nicht zwischen den Geschlechtern.
... länger arbeiten (höheres Pensionsantrittsalter)
Ist das in Österreich noch so? In Deutschland wurde das Alter (beider Geschlechter) nach oben angepasst, so dass beide inzwischen bis 67 arbeiten müssen.
... im Scheidungsfall Kind und Wohnung der Frau überlassen
Das hängt vom Einzelfall ab - und zu welchem Elternteil das Kind mehr Bindung hat. Wenn sich der Vater vorher aus der Erziehung rausgehalten ist, ist es kein Wunder, wenn das Kind bei der Mutter bleibt.
Deswegen liebe Väter: achtet darauf, dass ihr schon früh eine Bindung zum Kind entwickelt, damit ihr in der Familie nicht überflüssig werdet.
... mit Bohrmaschine und Hammer Dinge zusammenbauen oder reparieren
Wer erwartet denn so etwas? ich empfinde es eher als Diskriminierung, dass es immer noch Menschen gibt, die solche Sachen den Frauen nicht zutrauen.
Jetzt tauscht mal "Von Männern wird erwartet" mit "Von Frauen wird erwartet" aus. Passt irgendwie nicht, oder?
Frauen haben eher andere Probleme und Nachteile als Männer - und ich behaupte mal ganz frech, dass diese sich gegenseitig bedingen und es gut wäre, wenn die ungleichen Vorraussetzungen und Vorurteile endlich mal abgeschafft werden würden.
Natürlich kann eine Frau mit Hammer, Bohrer und sonstigem technischem Gerät umgehen - und natürlich kann auch ein Mann die Wohnung putzen.
Ausser in unseren Köpfen sehe ich da überhaupt kein Problem. Und wenn man sich darüber klar wird, sollte es auch kein Problem sein, dass die Männer genauso im Haushalt mitmachen können wie die Frauen auch Dinge reparieren.
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz bei Männern? Wen interessierts? Sie hat ihm das Auto zerkratzt? Halb so schlimm. Sie hat ihn vergewaltigt? Wer's glaubt...
Ich kann mir vorstellen, dass Männern bei solchen Dingen nicht zugehört wird, bzw. sie damit nicht ernstgenommen werden. Umso mehr Grund, darauf aufmerksam zu machen, dass es das auch gibt.
Es würde mich nicht wundern, wenn eine schwache Persönlichkeit, die nirgends Hilfe oder Akzeptanz zu finden glaubt, früher oder später auch das Verständnis für die Gefühle anderer verliert.
Dieser Druck des "Alleinseins" ist aufgrund des Rollenbildes bei Männern im Schnitt größer, ebenso das Gefahrenpotenzial, sollten diese mal durchdrehen. Männer reagieren anders auf Unzufriedenheit. Dazu kommt noch körperliche Stärke und Testosteron. Ich glaube, das passiert oft unbewusst.
Solange wir nicht über die Schuldfrage hinauswachsen und uns mit den Problemen beider Geschlechter beschäftigen, werden wir weiterhin das eigentliche Ziel verfehlen.
ja, ist gut möglich. Ich würde ja eh sagen, dass die Schuld bei Kain und Abel liegt (oder so), also in grauer Vorzeit. Das können wir heute sowieso nicht mehr ändern.
Was wir jedoch ändern können, ist unser jetzigen Verhalten, Sein und vor allem Bewusstsein.