Nicht mehr als Dornröschen, denn sie mag für Menschen wohl 100 Jahre geschlafen haben, aber vielleicht (ganz vielleicht) verweilte sie auch "nur" für kurze Zeit hinter der Rosenhecke im Feenreich. Und vielleicht war weniger der Prinz der große Erlöser, sondern vielmehr der Wunsch einer heranwachsenden Frau nach (ähm) "weltlichen Erfahrungen". Ich glaube die 13. Fee hatte ein Geschenk, wovor sich die Eltern Schneewittchens ängstigten und sie deshalb nicht einluden und ihrer Tochter diese Gabe verwehren wollten. Aus Wut wollte die 13. Fee ihre Gabe in diesem Mädchen sterben lassen (Feen können sehr empfindlich sein bei solchen Dingen). Die anderen Feen wussten aber um den Wert dieser Gabe, denn wie erginge es einer erwachsenen Frau ohne die wunderbare Fähigkeit Lust und Genuss empfinden zu können?
Die Spindel, einerseits phallisches Symbol andererseits aber eben auch Symbol für die Schicksalsfäden (und somit auch der Muttergöttinnen) kommt in vielen Märchen vor und wird nicht selten von den Hauptfiguren gewollt oder ungewollt mit Blut bedeckt (Blut = Symbol für die Mens?) . Und genauso oft bringt die Spindel eine Wende in die Geschichte, weil sie die Hauptfigur in eine magische Welt entführt. Die liebe Goldmarie wollte die Spindel am Brunnen reinigen weil sie Angst hatte und fand sich danach bei Frau Holle wieder, Dornröschen war da etwas mutiger denn sie zeigte sich fasziniert von dieser Spindel und "schlief" danach eine Weile hinter der Rosenhecke (bzw. war im Feenreich).
Rückt das kleine, unschuldige Dornröschen in ein anderes Licht und ist auch nur eine Interpretation von vielen.