Impfen oder besser doch nicht?

Beim Impfen wird das größte Problem der Alternativmedizin sichtbar: Der Einfluss, den Eltern auf die Kinder haben.

Ich kenne einige Leute, die wegen der Empfehlung von homöopathischen "Ärzten" eine schulmedizinische Untersuchung unterlassen haben und schwere Konsequenzen erlitten haben (zwei davon sind wegen dieser Unterlassung gestorben).

Meine Freundin war wegen ihrer Mandeln beim Homöopathen und hat irgendwelche Mittelchen bekommen. Als die Beschwerden immer schlimmer wurden drängte ich sie dazu, zum Arzt zu gehen - der sagte sie schwebe in größter Gefahr: bei dem Zustand ihrer Mandeln sei sie hochgefährdet, eine Blutvergiftung zu bekommen. Also direkt vom Arzt sofort ins Krankenhaus und Tonsillektomie gemacht. Die im Krankenhaus haben gesagt, dass es ein Wunder sei, dass sie beim Zustand ihrer Mandeln überhaupt noch Sprechen bzw. Essen gekonnt hatte.

Wenn ein Mensch selbst sich von den Lügen der Alternativmediziner (was hab ich hier schon alles für Blödsinn gelesen? Impfungen verursachen HIV, Krebs ist eine psychosomatische Krankheit, Zahnbürsten sind schlecht für die Zähne, ...) blenden lässt und deshalb die Medizin außen vor lässt, ist das seine Sache.

Aber wenn man diese Lebenseinstellung, die meisten aus absoluter Fachunkenntnis und Unwissenheit hervorgeht dann auf seine Kinder überträgt und ihnen den Zugang zu schützenden und anerkannten Verfahren untersagt, dann ist das nicht nur dumm, sondern kriminell - in meinen Augen eine Form von Kindesmissbrauch und definitiv ein Fall fürs Jugendamt.

Das mag hart klingen, aber wer seine Kinder aus Unwissenheit und unnötigerweise Gefahren aussetzt, weil es eben gerade dem eigenen Weltbild entspricht und irgendwelche unqualifizierten Personen das so gesagt haben, dann ist das einfach nicht mehr okay.

.... ich denke viele haben verlernt auf ihr Bauchgefühl zu hören. Ob Alternativmediziner oder Schulmediziner... wenn eine Meinung meinem Gefühl nicht entspricht, such ich weiter. Bei Akutsituationen ist die Schulmedizin tatsächlich die erste Wahl. Alles was chronisch ist... kann meines Erachtens eher schlecht behandelt werden.
 
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Es gibt Krankheiten, die sich extrem lange Zeit nur durch absolut unauffällige Vorzeichen auszeichnen (Kopfschmerz z.B.), und die man nur mit der nötigen Fachkenntnis erkennen kann. Unbehandelt kann so etwas akut zum Tode führen.

Alleine deshalb halte ich nichts von Alternativmedizinern, die ihre "Approbation" (ha ha) durch einen ein paar Woche langen Kurs bekommen, und denen trotzdem blindlings vertraut wird. Dann verschreibt einem der Schüsslersalze xyz, während die Krankheit absolut unbehelligt bleibt.
Das war so bei einem Bekannten, der sich beim Homöopathen einfand wegen "stechender Schmerzen im Hals und Kopfbereich" und Schwindel etc. Er bekam eine Salbe gegen seine Leiden. Hat sich herausgestellt, dass er einen Thrombus in der Halsschlagader hatte - und zwar bei der Obduktion, denn er ist wenige Tage nach seinem Besuch beim Homöopathen verstorben.

Gott sei dank hat er sich auf sein Bauchgefühl verlassen (?)
 
als eltern ist man nun mal für sein kind verantwortlich. egal, ob man mehr zu schul- oder alternativmedizin tendiert. wie mans macht, so macht mans falsch aus sicht der jeweils anderen sichtweise.
mir hat mal ein geobiologe gesagt, schul- und alternativmedizin sind wie 2 schuhe, mit einem alleine kann ich auch nicht gut gehen.
und so halte ich es auch. mein kind ist geimpft, und es ist zum glück gut gegangen. mich stört einfach, dass komplikationen negiert werden. auch zb die nebenwirkungen der "pille", wenn ein 16 jähriges mädl innerhalb 4 monaten um 6 kilo zunimmt, wird trotzdem abgestritten, dass das an der pille liegt. weil es kann nicht sein, was nicht sein darf.
zum glück brauchen ich und meine familie sehr selten den arzt, wir laufen auch nicht wegen jedem gack zu einem.

das hab ich übrigens heute in der mittagspause gelesen und es hat mir gut gefallen:
http://www.naturundheilen.info/cgi-tdb/basics/archiv/basics.prg?a_no=1761
 
Hallo Tarbagan!

Schlucke - danke vielmals für das Video. Einfach genial, ich hab so lachen müssen. Großartig!

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Aber jetzt mal ehrlich, diese ganze Impfparanoia ist doch verrückt. Genau wie dieser amerkanische Scharlatan mit seinen Autismuslügen.

In Amerika gibt's auch einen? Ich kannte bisher nur Wakefield:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,425524,00.html

in Amerika ist ein Junge nach einer MMR Impfung an Epilepsie erkrankt -

Laut Wikipedia sind die Impfungen allenfalls Auslöser einer Veranlagung:
http://de.wikipedia.org/wiki/MMR-Impfstoff#Kontroversen_um_die_Ausl.C3.B6sung_von_Krankheiten

Und die Frage bleibt, ob man seine Kinder aufgrund einer möglicherweise ürsächlichen Impfung einer so großen Gefahr aussetzen sollte.
http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/masern-masern-partys-impfen-ID1208949192091.xml

Gruß, Schlucke.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mir hat mal ein geobiologe gesagt, schul- und alternativmedizin sind wie 2 schuhe, mit einem alleine kann ich auch nicht gut gehen.
Doch. Ich "gehe" ohne die Alternativmedizin, seit ich von meiner Mutter keine Schüsslersalze mehr aufgeschwatzt bekomme, also seit ungefähr 10 Jahren. Soll ich euch sagen, wie oft ich letztes Jahr richtig krank war? Also so, dass ich keine Vorlesungen besuchen konnte? Null mal.
Ich hatte ein paar Mal Schnupfen, was aber meist daran liegt, dass ich in jeder Jahreszeit (auch im Winter) Phasen habe, wo ich barfuß herumlaufe (auch in der Stadt, auf der Straße).
Und im Jahr davor? Null mal.
Und im Jahr davor? Null mal.
Ich kann mich ganz ehrlich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal krank war. Ich hatte sogar Kontakt mit meinem Bruder, während der die Schweinegrippe hatte, und bekam sie selbst nicht.
Als ich vor einigen Jahren Stellung hatte, bekam ich Bescheinigungen über meine Blutwerte etc. - die sind absolut perfekt gewesen, in jeder Hinsicht.

wenn ein 16 jähriges mädl innerhalb 4 monaten um 6 kilo zunimmt, wird trotzdem abgestritten, dass das an der pille liegt. weil es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Geh bitte, red doch nicht so einen Schmarrn. Weißt du, was eine Packungsbeilage ist? Zitat der Packungsbeilage einer Antibabypille:
"Welche Nebenwirkungen kann der Wirkstoff Desogestrel in Cerazette haben? Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Desogestrel in Cerazette. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente.
[...]
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen im Gewebe, Gewichtszunahme, Ausbleiben der Monatsblutung, [...]
"​

Soviel zum Thema "abgestritten"
 
Ich muss sagen, ich finde diese Diskussion sehr traurig, den beide Seiten sind für uns wichtig. Die Alternativmedizin hat tolle Dinge in ihren Bereichen zu bieten und auch die Schulmedizin hat ihre Leistungen und Angebote. Viele Sachen überschneiden sich und keine Seite ist besser als die andere.

Dazu hätte ich auch eine wunderbare Geschichte:
Eine Frau geht zum Homöopathen, sie hat Schmerz und schließt daraus Blasenentzündung (den diese hatte sie schön öfter). Da die Symtome nicht nachließen ging sie zu einem Hausarzt, dieser machte eine Harnuntersuchen was kam raus alles okay und schickt sie wieder nach Hause. Da die Schmerzen nach ein paar Tagen noch immer nicht nachließen und noch schlimmer wurden ging sie in Krankenhaus, diese führte wieder eine Harnuntersuchung durch, da alles okay war, schickte man sie nach Hause und gab ihr mit, sie sei in Hypochonder. Paar Tage Später konnte sie kaum noch gehen vor Schmerzen, daher ging sie erneut ins Krankenhaus und sie da was stellte man diesemal Fest schwere Nierenentzündung.

Was schließen wir aus der Geschichte (die sich wirklich so zugetragen hat) - Es geht umd den Menschen der sich krank fühlt und hilfe erwartet (Heilung) und beide Wege können gut ;-)

Lg
 
...mir hat mal ein geobiologe gesagt, schul- und alternativmedizin sind wie 2 schuhe, mit einem alleine kann ich auch nicht gut gehen... auch zb die nebenwirkungen der "pille", wenn ein 16 jähriges mädl innerhalb 4 monaten um 6 kilo zunimmt, wird trotzdem abgestritten, dass das an der pille liegt. weil es kann nicht sein, was nicht sein darf...
danke für den Beitrag :thumbup:
ich sehe das auch so und erlebe es auch in meinem Umfeld:
die Kinder meiner Freundin sind 2x jeden Winter krank. Ich kenne die kaum ohne Husten und Schnupfen. Und das zieht sich bei denen immer wochenlang hin! Nicht ne Woche Schnupfen und dann wars das, nein, ewig.
Sie greift nach Paracetamol & Co.
Ich verabreiche präventiv Zwiebelsaft und Echinacea.
Und meine Kinder haben keinen Husten und Schnupfen. Wenn sie krank waren, dann weil sie Scharlach, Mumps & Co. hatten.
Nicht weil grad wieder ne "neue" Grippewelle ausgerufen wurde.
Wenn der Blinddarm klopfte bin ich ins Krankenhaus. Aber auch da habe ich vor der OP meine Homöopathin angerufen, um zu wissen, welches MIttel ich voreher und nachher geben kann. Und der Arzt, der operiert hat, mußte zugeben, das die Genesung des Patienten ungewöhnlich gut und zügig war. Klar kann ich mit Globuli keine Wurmfortsatzentzündung heilen. Aber den Körper auf Anästhesie und den Eingriff vorbereiten. Und die gegenseitige Anerkennung sollte da sein, ganz nach dem Motto: gut ist, was heilt.
Dabei schließt das eine ja das andere nicht aus.
 
Viele Sachen überschneiden sich und keine Seite ist besser als die andere.
Ach, wirklich?
Stell dir Erfolgsrate der Krebsheilung bei Alternativmedizin fest.
Und dann die Erfolgsrate der Krebsheilung bei Schulmedizin.

Jetzt ersetze "Krebs" durch jede beliebige Krankheit, die im Ernstfall zum Tode führen kann - und dann sag nochmal, dass die Alternativmedizin der Schulmedizin in nichts nachsteht.

Mich würde übrigens brennend interessieren, wieviele der überzeugten "Allopathiegegner" in diesem Forum die Pille als Verhütungsmittel verwenden, und wieviele homöopathisch verhüten ;)

Und, zu deiner Geschichte: Lies dir den Beitrag #12 in diesem Thread durch (der stamm von mir). Da hab ich eine alternative Darstellung.
 
Ach, wirklich?
Stell dir Erfolgsrate der Krebsheilung bei Alternativmedizin fest.
Und dann die Erfolgsrate der Krebsheilung bei Schulmedizin.

Jetzt ersetze "Krebs" durch jede beliebige Krankheit, die im Ernstfall zum Tode führen kann - und dann sag nochmal, dass die Alternativmedizin der Schulmedizin in nichts nachsteht.

Mich würde übrigens brennend interessieren, wieviele der überzeugten "Allopathiegegner" in diesem Forum die Pille als Verhütungsmittel verwenden, und wieviele homöopathisch verhüten ;)

Und, zu deiner Geschichte: Lies dir den Beitrag #12 in diesem Thread durch (der stamm von mir). Da hab ich eine alternative Darstellung.

Ich kann jetzt aus Deinem Beitrag nicht rauslesen, ob du für oder gegen die Impfungen bist.

Hab das aber jetzt so verstanden, das du eher für die Schulmedizin bist.
wenn dies richtig ist, u. das Beispiel Krebs allein mal hergenommen wird, dann möchte ich nur sagen, das es viele todesfälle gibt, wo die Schulmedizin sagt "wir haben alles getan, aber der Krebs war stärker"
Und wieviele Todesfälle die Behandlung selbst ausgelöst hat, kann man nur vermuten, u. wieviele Krebspatienten von Alternativheilmethoden geheilt werden, erfährt man nie, man erfährt nur immer dann etwas von den Alternativen Heilmethoden, wenn einer mal stirbt.
Hier klafft die Gerechtigkeit auseinander: Behandelt die Schulmedizin einen Krebskranken u. er stirbt, dann ist dies wenig angreifbar, wenn sich Ärzte an die Behandlungsmethoden gehalten haben
Stirbt aber nur einer bei den Alternativen, wird es an die grosse Glocke gehängt, u. es liegt eher an dem Unverständnis der Schulmedizin, die beinahe schon den Status der Priester in früheren Jahrhunderten hat.

Das Problem ist, das uns von Kindesbeinen u. durch viele Sendungen im Fernsehen eingetrichtert wird, das nur die Schulmedizin das Wahre ist, u. die anderen sind Scharlatane.
 
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Richtig, ich bin für die Schulmedizin.

Und richtig: Es gibt genügend Todesfälle, die durch die Krebstherapie selbst hervorgerufen worden sind.
Es gibt bis heute kein Medikament, das frei von Nebenwirkungen ist - das ist eine Grundregel der Pharmakologie; jedes Medikament, das eine pharmakologische Wirkung hat, hat zwangsläufig auch Nebenwirkungen, weil die Medikamente in den gesamten Körper diffundieren und es die gleichen bzw. ähnliche Rezeptoren an verschiedenen Stellen mit verschiedenen Funktionen gibt. In der Medizin (bzw. der Pharmazie) gibt es daher eine Regel: Wenn ein Medikament (bzw. eine Therapie) zugelassen werden soll, dann müssen die Hersteller beweisen, dass das Medikament (bzw. die Therapie) mehr (oder gleich viel) therapeutischen Nutzen wie Schaden (in Form von Nebenwirkungen) gibt.

Nehmen wir zum Beispiel die Chemotherapie her: Sie verursacht bei den betroffenen starke Schmerzen, schwächt das Immunsystem gegen äußere Einflüsse, lässt die Haare ausfallen, hemmt den Appetit - und so weiter und so fort.
Aber dafür zeigt sie eine ganz erstaunliche Erfolgsrate bei verschiedenen Formen von Krebs (im Wandel der Zeit sichtbar in Form der jährlichen Fälle, bei denen die Krebstherapie erfolgreich war - Hier eine Statistik)

Die Frage, die sich der Patient jetzt selbst stellen muss ist diese:
Willst du deinen Körper vergiften, dein Immunsystem schwächen, deine Haare verlieren und abmagern bis auf die Knochen - und dafür mit allen verfügbaren Mitteln den Krebs, der ein einziges deiner Organe zerstört, bekämpfen?
Oder willst du deinen Körper gesund halten, deine Haare wie dein Gewicht behalten und dafür mit großer Wahrscheinlichkeit am Organversagen, ausgelöst durch den Krebs, sterben?

In Form einer Milchmädchenrechnung: Mit einem starken Medikament "tauscht" du quasi Teile deiner Gesundheit ein, um im Gegenzug andere Teile deiner Gesundheit zurückzubekommen, die dich ansonsten eventuell töten könnten.


Und noch etwas:
Es kommt hier nicht auf Einzelfälle an.
Ich glaube sogar, dass es geht, mit Alternativmedizin schwere Krankheiten zu heilen (gab schon Fälle, wo Ärzte Krebs mit Placebos geheilt haben).
Und ich bestreite natürlich nicht, dass die Nebenwirkungen einer schulmedizinischen Behandlung einen Menschen töten können und das schon oft genug passiert ist.

Aber hier geht es um statistische Werte - weil die Alternativmedizin einen Menschen heilt und die Schulmedizin einen Menschen tötet, hat das nichts zu sagen. Und wenn die Alternativmedizin hundert Menschen heilt und die Schulmedizin hundert Menschen tötet, auch noch nicht.

Erst, wenn die Heilungschancen einen statistisch (d.h. prozentuell) nicht mehr vernachlässigbaren Wert erreicht haben, dann wird es interessant. Und falls die Alternativmedizin auch nur annähernd Chancen hätte, prozentuell gegen die Schulmedizin anzukommen (z.B. bei Krebs), dann hätten wir das schon mitbekommen.
Ist aber nicht der Fall.
 
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