Musik hat eine starke Wirkung auf mich. Ich habe erkannt, es gibt unpassende, runterziehende Töne und es gibt passende, erhebende, erhabene Töne.
In allen Liedern sind beide Arten von Tönen enthalten.
So werde ich erhoben und gleich darauf wieder herabgezogen oder -geworfen, wenn ich Musik höre.
Das Gegenteil ist nie weit vom Teil entfernt.
Einmal war ich in der Kirche, als Musiker dort probten. Ich war fasziniert von dem schönen Klang der Lieder. Eine der Arien war besonders erhaben und ich war wie berauscht. Gleich danach sprach die Sängerin genervt die Umstände an, sie wollte nicht immer erst auf die Bühne gehen, wenn sie dran war, sondern gleich dort sitzen bleiben, denn sie mußte immer über die Kabel steigen und mit ihren hochhackigen Schuhen aufpassen, dass sie nicht stolpert.
Und sie sagte noch etwas, was alle anderen lustig fanden und alle lachten wie über einen ordinären Witz.
Dieser Gegensatz hat mich etwas erschreckt. Erst diese wunderschöne Musik und danach der ganz normale Alltag.
Gerade eben wird mir auch klar, warum ich niemals das Bonusmaterial eines Films ansehen will. Ein einziges mal nur hab ich das gemacht. Das zerstört den ganzen Film. Vielleicht wäre es sogar besser, gleich die Wirkung eines gesehenen Films zu zerstören als diesen auf mich wirken zu lassen?