Hallo Indianerin!
Zitat von Rehkitz
Hallo Indianerin!
Zwei Stellen aus deinen Beiträgen hallen in mir nach, so das ich diese hier einmal zitiert habe !
Was für ein Verhältnis hatte deine Oma zu ihrer Mama?
Ich frage weil du geschrieben hast, sie sei hinterlistig und auf ihren Glanz bedacht den sie haben möchte und der über sie gelegt werden soll!
Das Verhältniss ist schwer zu beschreiben. Auf der einen Seite liebt sie ihre Mutter natürlich. Ganz klar! Es ist ja auch ihre Mutter! Andererseits, hatte sie immer einen großen Zorn auf meinen Opa, weil er meine Oma schlug (er war ein sehr jähzorniger Mensch manchmal) und auch weil er so sehr dem Alkohol verviel, dass man ihn manchmal vom Fußboden auflesen musste weil er so betrunken war. Auch hat er Nachts seinen ganzen Urin im Haus verteilt auf dem Weg zur Toilette. Meine Mama durfte das am nächsten Tag wegmachen. Es hat lange gedauert bis er sich mit der Harnfalsche angefreundet hat.
Meine Oma war immer sehr herschsüchtig. Wenn ich nicht zusammenaß als Kind ernetete ich einen bösen blick (Ruht aber glaub ich noch vom Krieg her. Da waren sie natürlich froh, dass sie überhaupt was hatten) Weiters mischte sie sich immer in unsere Angelegenheiten ein. Gegen Meinen Vater hatte sie immer was, bis meine Mutter auszog. Dann hat sie erst begriffen, das er zur Familie gehört. Trotzdem hatte sie nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu ihm. Meine Oma erzählte mir auch, dass sie früher so oft mit mir spazieren war. Dabei stimmte das gar nicht. Wenn sie spazieren ging mit mir, dann original 1x die Gasse rauf und wieder runter und dass zur Mittagszeit wo jeder von der ARbeit nach Hause kam. Als müsse jeder sehen, dass meine Mutter mit mir nicht spazieren fährt und das sie das übernehmen muss. In der Norm war sie da 15min mit mir unterwegs. Weiters hat meine Oma auch in meiner Kindheit Hand an mich gelegt. Sprich: Sie hat mich geschlagen. Sie hat sich auch so immer und überall eingemischt.
Eine Situation ist mir heute noch sehr gut in in Erinnerung. Ich war damals ca. 14 Jahre alt und ging auf ein Fest. meine Eltern wollten dort auf mich warten (waren zuerst noch wo anders) und mich dann nach Hause bringen. Ich ging also so gegen 8-9 Uhr abends von zu Hause weg. Da wollte sie mir den Weg versperren und mich nicht raus bei der Tür lassen. Ich sagte ihr, sie solle meine Eltern anrufen und nachfragen, dass ist alles ok. Das wollte sie aber auch nicht. Ich hab mich dann kurzerhand bei der Hintertür rausgeschlichen und das Trara war am nächten Tag groß.
Soviel mal dazu!
Hat sie einen Bruder? weiß ich nicht
Wenn ja welches Verhältnis hatten Mutter und Sohn?
Meine Omat hat eine zweite Tochter, auch ein Sohn war da, der verstarb aber noch als Säugling. Das Verhältnis zu der zweiten Tochter und meiner Oma war nie besonders gut. Diese ist früh ausgezogen und hat sich von einem Tag auf den anderen dann nicht mehr gemeldet
Was für ein Verhältnis bestand zu ihrem Vater?
Keine Ahnung
Ich denke das dein Vater nicht nur dem Alkohol verfallen war weil er den dementiellen Prozess seiner Frau nicht mehr ertragen konnte, sondern weil da auch noch unbewusste Dinge wirkten die deine Oma mit sich trug und trägt!
was meinst du genau damit?
Nun, ich arbeite seit 11 Jahren mit Dementen Menschen.
Ich habe in meiner Arbeit keinen Dementen erlebt und ich möchte leider sagen, der nichts zu erledigen hatte oder aufzuarbeiten!
Ganz dicke kam es meist im Sterben ...
Da sind Menschen die sich Zeit des Lebens für die Geschwister einst und dann später auch für die eigene Familie aufopferten und nicht an sich dachten.
Heute dann in einer Welt der Eifersucht leben, dem stillen Hilferuf, das sie den Wink verstehen das sie nun Hilfe bekommen und annehmen möchten ... zum Beispiel jetzt einfach einmal!
Fragwürdig finde ich auch immer die Diagnose HOPS was soviel heißt wie Hirn Organisches Psychosyndrom ... aber das ist ein ganz anderes Thema und dir nicht hilfreich!
Rehkitz
Danke für deine Antwort Rehkitz!
Ich denke diese gewisse Art der Herrschsucht die sie an den Tag legte war eine gewisse Art der Kontrolle die sie haben wollte.
Zumindest kommt es bei mir so an wenn ich es auf mich wirken lasse einen Moment lang.
Vielleicht war es so, das sie den Auszug des Schwiegersohnes damals und das ins Bewusstsein kommen das er ja zur Familie gehörte das wieder wach rufen, das sie auch einst einen kleinen Sohn verlor?
Vielleicht nie gesprochen wurde über den Verlust des kleinen Säuglings, es nicht erlaubt war?
Vielleicht wollte sie einfach zeigen in dem sie euch hinterging und sich einmischte einfach etwas gut machen und nicht noch einen Verlust erleben müssen?
Schlug dich, weil auch das Kontrolle war, wollte das du bleibst weil da wieder der Verlust aufkam wie ihre Tochter früh auszog?
Aber das alles ist ein vielleicht und fragen kann man sie nicht mehr!
Fakt aber ist das sie eine Menge in ihrem Rucksack hat, was sie nicht loslassen lässt, während ihr es allerdings gut könnt!
Ich könnte mir vorstellen das sie oft nach innen schaut in ihrer Demenz und dort sieht.
Personen aus der Vergangenheit die wieder real werden vielleicht, Erinnerungen hoch kommen.
An diesem das Leben gemessen wird weil man es anhand der Zeit nicht mehr kann.
Ich denke da ist eine Menge ungelöstes in ihr und auch eine Menge Verlust steht daneben als Thema.
Sie führte ja nun ein Leben in dem es galt das man Kontrolle nicht verlieren durfte.
Dein Opa urinierte die Wohnung voll, trank bis zum Verlust der Standfähigkeit und spürte vielleicht unbewusst den innerlichen Zwang deiner Oma.
Gefühle die nicht mitgeteilt wurden.
Ein Opa der trank und sich voll auch gefühlslos machte.
Alles in allem befand sie sich in einer unpassenden Rolle und war nicht vorbereitet für alles weiter im Leben.
Ich habe es erleben dürfen wie Menschen quasi im Heim angekommen eine Art Rechenschaft ablegen mussten für das Leben.
Schauen was sie waren, sich zeitgleich aber auch darauf besinnen das sie sterben werden.
Sie hat sicher eine ganze Menge Liebe in ihrem Leben zurück gehalten was über Jahre fast wie ein Gift wirkte.
Es gibt eine beliebte Methode mit denen einige Altenpfleger arbeiten.
Sie nennt sich Validation.
Geht man nach dieser, ist die Haltung die das es wichtig ist das man anerkennt das diese Menschen unbedingt einen Weg bekommen das ich Gefühle herauslassen können die ein Leben lang eingesperrt waren.
Ein inneres Gleichgewicht wieder herstellen müssen damit eine Einsamkeit gemindert werden kann lassen andere Sinne nach.
Einige brauchen es das sie die früheren sozialen Rollen wieder herstellen können.
Oft sehen sie in Menschen denen sie jetzt begegnen Personen die für sie wichtig sind, die sie liebten.
Unbefriedigende Beziehungen aus der Vergangenheit müssen gelöst werden bevor sie sterben können.
Unerledigte Aufgaben aus dem Leben in Ordnung gebracht werden damit der Frieden da ist und sie sterben können.
Vielleicht braucht sie Liebe, das vergeben können für das was einmal war, für das sie nichts konnte kam es aus dem Unbewussten aus etwas übernommenen von jemanden anders ???
Das Rehkitz