Ich brauche eure Hilfe...

Es geht aber doch gar nicht um Vorwürfe! Die helfen niemand weiter. Auch mir geht es um absolute Ehrlichkeit - ihm, aber auch mir selbst gegenüber.
Helfen kann ich ihm insofern, als daß ich ihm Lösungsmöglichkeiten aufzeigen kann. Den jeweiligen Weg muß er aber selbst gehen, das kann ich ihm nicht abnehmen - und will es auch nicht. Aber ich bin da, wenn er mich braucht. Er ist es auch für mich.
 
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Kelchkönigin;1530862 schrieb:
Aber ich muß ihm klar machen, daß nach den Worten auch Taten folgen müssen.
Das war's, was mir ein wenig nach Vorwürfen und nach "ich zeig dir wo's lang geht und das mach gefälligst" geklungen hat. Vielleicht ist er gerade dazu im Augenblick nicht so gut imstande, weil's ihm schlecht geht. Vielleicht irre ich mich auch total, du weißt wie's wirklich ist, ich wollte nur, dass du vielleicht drüber nachdenkst.

Kelchkönigin;1530862 schrieb:
Aber ich bin da, wenn er mich braucht. Er ist es auch für mich.
Das klingt gut!
Alles Liebe :)
 
Kelchkönigin;1530691 schrieb:
Hallo!:)

Ich bin ganz neu hier - aber die folgende Geschichte, bzw. der Hauptakteur läßt mich nicht mehr los. Wie würdet Ihr unsere Verbindung bezeichnen? Mit dem Thema Dualseele oder Zwillingsseele hab ich mich noch nicht beschäftigt. Aber etwas mit karmischen Beziehungen. Vielleicht verbindet mich mit ihm eine solche?

Vor 7 1/2 Jahren hat sich mein Exmann und Vater meiner beiden Kinder von mir getrennt. Mir ging es sehr schlecht, aber aufgrund meines Berufes wußte ich, was ich an organisatorischen Dingen zu tun hatte.
Seltsamerweise spielte das Thema Trennung plötzlich überall in meinem Umkreis eine Rolle. Und zwar bei schon bekannten Menschen und Freunden, als auch bei neuen Bekanntschaften. Das beziehe ich mittlerweile auf das Resonanzgesetz. Aber meine Geschichte fängt erst an.
Nach einigen Monaten wollte ich auch alleinerziehende Männer kennenlernen, Frauen kannte ich genug. Am schwarzen Brett des Lebensmittelladens hing ein Zettel eines alleinerz. Mannes, der auf Wohnungssuche war. Ich hatte zwar keine Wohnung zu vermieten, aber ich hab mir die Tel.nr. abgerissen.
Allerdings hatte ich nicht den Mut anzurufen. Ich selbst wollte nach der Trennung Wohngeld beantragen, weil ich die große Wohnung alleine nicht mehr finanzieren konnte. Die Frau auf dem Amt meinte, meine Miete sei zu hoch, Wohngeld gäbe es keins für mich, aber evtl. ne neue Wohnung. Da gäbe es eine, es wäre zwar schon jemand dafür vorgesehen, aber ich wäre ein Härtefall, Frau mit 2 Ki. Tja, ich habe die Wohnung bekommen. Szenenwechsel. Im Kiga meines Sohnes hatte ich nebenbei mitbekommen, wie sich ein Vater mit einer Erzieherin unterhielt und Tränen in den Augen hatte. Beim Wort "Trennung" bin ich hellhörig geworden, zumal er mir vor einiger Zeit schonmal aufgefallen war. Ich spürte augenblicklich eine Energie in mir aufsteigen, eine Kraft, die ich nicht beschreiben kann - mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich sprach ihn an, wir verbrachten den Nachmittag mit einer Tasse Kaffee, unsere Jungs spielten miteinander. Ich erfuhr später, daß er mich einige Zeit zuvor von einem Ladenfenster aus beobachtet hatte, auch ich war ihm aufgefallen. Außerdem: die Tel.nr. auf dem Wohnungsgesuchzettel war seine! Und damit nicht genug, hätte ich die Wohnung wegen Härtefallregelung nicht bekommen, hätte er sie gekriegt. Er war vorgemerkt...

Wir fingen eine Beziehung an. Es bestand eine unbeschreibliche Anziehung zwischen uns - auf allen Ebenen. Leider gab es viele Dinge, die es mir einfach unmöglich gemacht haben, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Nach 1 1/2 Jahren beendete ich sie. Er wollte z.B. nicht, daß wir offiziell ein Paar sind. Darunter litt ich ziemlich. Es gab in den letzten 7 Jahren mehrere Männerbekanntschaften. Nette Begegnungen. Zu ihm hatte ich lockeren Kontakt. Wir versuchten es in dieser Zeit nochmal miteinander, aber die alten Probleme waren von seiner Seite noch nicht aus der Welt geschaffen. Dann gab es eine lange Kontaktpause. Aber nur äußerlich. Ich mußte immer wieder an ihn denken. Er auch an mich, wie er später sagte.
In letzter Zeit hatte ich aus verschiedenen Gründen meine Freundschaften vernachlässigt, was ich jetzt im Urlaub ändern wollte. Unter anderem besuchte ich auch ihn. Ihm geht es sehr, sehr schlecht. Er ist eigentlich noch weiter abgerutscht, arbeitslos, wohnt in einem dunklen Loch, Sohn lebt bei der Mutter, ist aber oft bei ihm. Wir reden sehr viel miteinander, können uns stundenlang unterhalten. Die Anziehung ist noch immer da. Irgendwie glaube ich, nein, eigentlich weiß ich, daß wir zusammen gehören. Er sagt, wenn wir wieder zusammen kämen, dann würde er zu mir stehen, mag kommen, was will. Aber ich habe Angst. Meine Vernunft sagt, aufpassen, mein Herz oder besser, meine Seele zieht mich zu ihm...

Liebe Kelchkönigin,

du suchst Hilfe, Hilfe wofür? Ob du es noch einmal mit "ihm" probierst, weil er dann zu dir stehen würde - egal was kommt, er aber selber nicht "stehen" kann, sogar abgesackt ist? Weil das auch impliziert, dass wenn er noch tiefer absackt du weiter und immer weiter zu ihm stehst, weil er ja auch zu dir stehen würde. Der Unterschied ist aber, dass du selbstständiger bist als er, er wahrscheinlich nicht in die helfende Situation kommen wird, vermutlich weiß er das natürlich.

Du hast ihn schon einmal losgelassen, wie es scheint nicht endgültig. Du hast in diesem Leben einen Sozialberuf gewählt, du hilfst anderen. Du hast das Muster zwischen Euch und bei ihm erkannt, jetzt ist es nicht mehr weit für eine Lösung. Du kommst von jemandem nicht los, obwohl du mit so jemand erst zusammen sein kannst, wenn er auf eigenen Füssen stehen kann.

Das ist es was er vielleicht lernen muss. Aber es geht immer nur um mich selber, egal auf wen ich treffe. Was darf ich für mich tun, was ist jetzt meine Aufgabe in dieser Situation? Ein Muster wiederholen, dass nicht funktioniert hat, wo ich unglücklich war? Oder endlich einen Schritt tun, den ich schon immer tun wollte, aber "etwas" hält mich davon ab.

Ich habe erfahren, dass es meist schwierig ist Kopf und Herz auseinander zu halten, meine Gefühle sind aber immer richtig. Angst taucht auf? Liebe und Angst passen nicht zusammen, da stimmt etwas nicht. Anziehung durch die Seele kann auch heißen, dass jetzt für mich eine Lernaufgabe ansteht, dass muss nicht in einer Beziehung enden, dass darf auch eine Begegnung sein, aus der ich für meinen Weg etwas wichtiges lerne.

Der andere hilft mir dabei, er hilft mir jedesmal wenn ich Angst habe, wenn ich unglücklich bin, wenn ich eifersüchtig bin, wenn ich zu ihm will und meine Vernunft nicht...dafür ist er da. Und dann darf ich ihn gehen, meinen Weg, der angstfrei ist, der glücklich ist, ohne Eifersucht, vielleicht zu einem Partner der auch so weit ist.

Wenn in einer Beziehung einer den anderen braucht um existieren zu können, ist das brauchen, oder auch klammern. Nur zwei selbstständige Seelen können offen und erwartungslos aufeinander zugehen und in die Nähe einer bedingungslosen Liebe kommen, wenn die Anziehung groß genug ist.

Alles Liebe
omnitak
 
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Oh, danke dir omnitak, für diese Worte! Sie treffen tatsächlich den Nagel auf den Kopf! :danke: Es gibt einen Bereich wo ich seine Hilfe in Anspruch nehmen kann und werde, denn da kennt er sich besser aus als ich: EDV. Wenn mein PC spinnt, brauche ich ihn als "Fachmann".
Aber das ändert nichts daran, daß ich/wir nicht mehr das gleiche Muster leben dürfen wie damals.
Ich sehe ihn heute und werde mit ihm reden, was übrigens sehr schön ist. Ich liebe unsere gemeinsamen Gespräche... :reden:
 
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