Aber was wäre, wenn der Beobachter direkten Einfluss nimmt? Also angenommen: Ich bin davon überzeugt das die Dinger echt häßlich werden, wenn ich sie beschimpfe und schön wenn ich ein paar Komplimente mache. Du bist davon überzeugt, es gäbe keine Wirkung. Ich "informiere" das Wasser und friere es ein, aber Du bist es der sie dann überprüft... Du wärest dann nicht unabhängig davon, würdest sie so informieren, das Deine Überzeugung erfüllt würde.
Stimmt. Darum wäre in meinem Versuch ja auch Du, der Du das Wasser "informiert" hast derjenige, der die Eiskristalle der richtigen Musik bzw. der richtigen Wörter zuordnen soll. Du überprüfst sozusagen nur Deine eigenen Informationen. Ich oder eine andere Person wäre nur dazu da, das Ergebnis statistisch zu überprüfen.
Noch krasser: Es gibt ja auch unter hohen Physikern Theorien über Paralleluniversen und ähnliche Theorien, die in etwa besagen, das jede Möglichkeit irgendwo stattfindet. Was der Einzelne wahrnimmt ist jeweils nur ein Ausschnitt. Ich las mal von einem (weiß den Namen nicht mehr) der die Vermutung anstellte, das wenn ich Dir eine Coke und ein Bier anbiete, Du Dich für die Coke entscheidest, ein Paralleluniversum "auf gemacht wird", wo Du Dich für das Bier entscheidest. Soweit zur oberflächlichen Theorie. Und angenommen, Du erfährst nun immer was Du wählst, bzw. Deine Überzeugungen wählen... Dann gäbe es absolut gar nichts das objektiv wäre, keine klaren Beweise oder Gegenbeweise, weil der jeweilige Beobachter immer nur eine Möglichkeit erfährt.
Ich mag kein Bier... darum würde sich dieses Paralleluniversum niemals auftun. Und Coke ist auch nicht so mein Fall... wenn Du eine Limonade, Apfelschorle oder einen schönen Tee anzubieten hättest...
Ernsthaft: Es gibt diesen Viel-Welten-Ansatz u.a. in der Quantenmechanik. Die Sache ist dabei aber auch die, dass alle Beobachter ebenfalls doppelt, dreifach etc. vorhanden sind. D.h. es gibt nicht nur einen Joey, der wiederwillig die Coke wählt, sondern auch den Joey, der (noch widerwilliger) das Bier wählt. Und es gibt zwei Condemns, von denen jeweils einer das eine oder andere Ergebnis beobachtet. Für jeden dieser beiden Condemns wäre das die Realität.
Du kennst Dich ja mit dem ganzen Thema aus, besser als ich... Auch wenn ich es nicht wirklich wissenschaftlich darstellen kann, ist die grundlegende Idee einfach nicht zu entkräften. Sie ist eine Möglichkeit und daher kann man sich bei nichts sicher sein, nichts wirklich unabhängig und objektiv überprüfen, oder?
Doch, ließe sich immernoch. Jeder Condemn in jedem Zweig des Multiversums kann seine "Geschichte" objektiv überprüfen.
Nehmen wir jetzt wieder das angesprochene Experiment an. D.h. Du informierst Wasser und frierst es ein. Ich nehme die Eisproben raus, fotografiere sie, Nummeriere sie und notiere mir, zu welchem Foto welches Wort/welche Musik gehört. Die Fotos bekommst Du nun und musst entscheiden, welches Foto zu welchem Wort bzw. Musik gehört.
Du erstellst also eine Liste Fotonummer-Wort/Musik.
Nach dieser Viele-Welten-Theorie wird sich für jede mögliche Liste ein Universum öffnen, in dem diese Liste für den darin lebenden Condemn Realität würde. Je nach den Wahrscheinlichkeiten, und je nachdem, ob da ein echtes Phänomen ist oder nicht, werden aber mehr oder weniger Condemns eine Liste mit einer statistische signifikanten Anzahl an Treffern erstellen. D.h., wenn kein wahrer Effekt da iat, würde beispielsweise nur 1 Condemn aus 1000 eine richtige Liste erstellen und damit für sich ein Phänomen fälschlicherweise beweisen. Das ist den anderen 999 Condemns aber egal; davon kriegen sie nichts mit.
Ganz abgesehen von den Universen, in denen der darin ansessige Condemn den Versuch entnervt abbricht, in denen der darin ansässige Joey schummelt und Bier trinkt, in denen Emoto niemals soetwas veröffentlich hat etc...
Viele Grüße
Joey