K
Katarina
Guest
Liebe Laura,
Das ist ein sehr interessantes Thema, zu dem ich mich gerne - mal wieder - zu Wort melde.
Wenn Du danach fragst, was richtig und was falsch ist, dann müßtest Du eine objektive Meßlatte haben, anhand derer Du beurteilen kannst, was richtig oder falsch ist. Was aber könnte in diesem Kontext so eine Meßlatte sein? Das "Nicht Leiden lassen/ertragen wollen", das "natürliche Sterben (weil z.B. wichtig für die Jenseitsdimension)"? Abhängig von Deiner persönlichen Meßlatte ist dann die richtige oder falsche Antwort, - wenn Du sie so allgemein beantwortet haben möchtest.
Ich habe mir diese Frage früher auch so gestellt wie Du und ich habe auch schon Tiere zum Einschläfern beim Tierarzt begleitet. Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr, weil es darauf einfach keine allgemeingültige richtige oder falsche Antwort gibt. Es gibt immer nur ein Hier und Jetzt, auf das man sich voll und ganz einlassen kann. Wenn man das tut, auch mit einem sterbenden Tier, dann kommt, ohne dass man sich den Kopf zermartet, was nun richtig oder falsch ist, die stimmige Antwort für die jweilige Situation von alleine.
Ich habe im letzten halben Jahr meine Freundin beim zeitversetzten Sterben ihrer beiden Katzen begleitet. Beide Katzen haben sich viel Zeit gelassen und meine Freundin hat mindestens ebenso gelitten wie die beiden. Und immer wieder fragte sie mich, ob das nun nur noch ihre Unfähigkeit zum Loslassen und ein Quälen ist, das sie mithilfe des Tierarztes beenden müßte oder ob es nicht noch vertretbar sei, den Katzen die Chance auf einen "eigenständigen Tod" zu ermöglichen. Sie wollte so gerne die "richtige" oder "falsche" Antwort, die ich ihr aber nicht gegeben habe. Und da ich darauf verzichtet habe, ihr meine Vor-Stellungen von "richtig" oder "falsch" nahezulegen, hat sie ihre "richtige" Antwort selbst gefunden und konnte damit trotz all der Traurigkeit sehr gut leben. Die erste Katze konnte von selber sterben, die zweite wurde schließlich zuhause von der Tierärztin eingeschläfert. Meine Freundin war unendlich traurig, aber sie hat sich nie mehr gefragt, ob sie diesbezüglich richtig oder falsch gehandelt hat. Es war einfach stimmig.
Bei Dir ist das einerseits leichter und andererseits schwerer, da Du im Tierschutz arbeitest und mit fremden Tieren konfrontiert bist. Im Prinzip würde ich sagen, lasse`dich jeweils auf das Hier und Jetzt ein, spüre aufmerksam hin, verbinde Dich mit dem Tier in seinem Leid, dann findest Du die richtige Antwort für Dich. Aber hast du überhaupt solche Entscheidungsbefugnisse? Kannst Du überhaupt sagen, "Nein, diese Katze/dieser Hund, soll eigenständig sterben oder wieder gesund werden dürfen."
Katarina
Ich bin da in eine unheimlichen Glaubenskrise geraten und weiß nicht, was ist Richtig und was ist Falsch.
WIe gesagt, es gibt keine Chance auf Heilung bei diesen Tiere, sie leiden nur noch und es ist eine Frage der Zeit, bis sie von alleine qualvoll sterben würden.
Habt ihr Antworten darauf?
Das ist ein sehr interessantes Thema, zu dem ich mich gerne - mal wieder - zu Wort melde.
Wenn Du danach fragst, was richtig und was falsch ist, dann müßtest Du eine objektive Meßlatte haben, anhand derer Du beurteilen kannst, was richtig oder falsch ist. Was aber könnte in diesem Kontext so eine Meßlatte sein? Das "Nicht Leiden lassen/ertragen wollen", das "natürliche Sterben (weil z.B. wichtig für die Jenseitsdimension)"? Abhängig von Deiner persönlichen Meßlatte ist dann die richtige oder falsche Antwort, - wenn Du sie so allgemein beantwortet haben möchtest.
Ich habe mir diese Frage früher auch so gestellt wie Du und ich habe auch schon Tiere zum Einschläfern beim Tierarzt begleitet. Heute stelle ich mir diese Frage nicht mehr, weil es darauf einfach keine allgemeingültige richtige oder falsche Antwort gibt. Es gibt immer nur ein Hier und Jetzt, auf das man sich voll und ganz einlassen kann. Wenn man das tut, auch mit einem sterbenden Tier, dann kommt, ohne dass man sich den Kopf zermartet, was nun richtig oder falsch ist, die stimmige Antwort für die jweilige Situation von alleine.
Ich habe im letzten halben Jahr meine Freundin beim zeitversetzten Sterben ihrer beiden Katzen begleitet. Beide Katzen haben sich viel Zeit gelassen und meine Freundin hat mindestens ebenso gelitten wie die beiden. Und immer wieder fragte sie mich, ob das nun nur noch ihre Unfähigkeit zum Loslassen und ein Quälen ist, das sie mithilfe des Tierarztes beenden müßte oder ob es nicht noch vertretbar sei, den Katzen die Chance auf einen "eigenständigen Tod" zu ermöglichen. Sie wollte so gerne die "richtige" oder "falsche" Antwort, die ich ihr aber nicht gegeben habe. Und da ich darauf verzichtet habe, ihr meine Vor-Stellungen von "richtig" oder "falsch" nahezulegen, hat sie ihre "richtige" Antwort selbst gefunden und konnte damit trotz all der Traurigkeit sehr gut leben. Die erste Katze konnte von selber sterben, die zweite wurde schließlich zuhause von der Tierärztin eingeschläfert. Meine Freundin war unendlich traurig, aber sie hat sich nie mehr gefragt, ob sie diesbezüglich richtig oder falsch gehandelt hat. Es war einfach stimmig.
Bei Dir ist das einerseits leichter und andererseits schwerer, da Du im Tierschutz arbeitest und mit fremden Tieren konfrontiert bist. Im Prinzip würde ich sagen, lasse`dich jeweils auf das Hier und Jetzt ein, spüre aufmerksam hin, verbinde Dich mit dem Tier in seinem Leid, dann findest Du die richtige Antwort für Dich. Aber hast du überhaupt solche Entscheidungsbefugnisse? Kannst Du überhaupt sagen, "Nein, diese Katze/dieser Hund, soll eigenständig sterben oder wieder gesund werden dürfen."
Katarina