Herb oder Bissig?

....ich denke und da es anders ist als alle anderen, ecke ich an. Das ist gut so. Jeder Mensch hat eine Meinung. Ich auch. Und dann geht es weiter, denn die wichtigste Zutat in jedem Leben ist eine seinem eigenen Stand entsprechende Liebe. Diese drückt sich auch in Respekt aus. Und in allem....

Hey, Hirn."

"Ja?"

"Ich sollte schlafen."

"Und?"

"Na mach mal."

"Weisst du noch, wie du deiner Lehrerin in der 2. Klasse mal Mama gesagt hast?"

"FICK DICH! Das ist über 25 Jahre her?!"

"Trotzdem. Peinlich, nicht?"

"Ja, extrem! Bist ne grosse Hilfe, danke!"

"Keine Ursache! - Steuererklärung!"

"Was?"

"Steuererklärung."

"Was ist damit?"

"Noch nicht eingereicht."

"Ja, vielen Dank! Ich weiss!"

"Könnte Probleme geben."

"Gehts noch? Ich frag dich, ob ich schlafen kann und du bringst so ne Scheisse??"

"Sorry! Hey, dich stichts in der Herzregion."

"Ja, ein wenig. Irgendwas halt. Gibts manchmal. Warum?"

"Aidskrebs!"

"GEHTS NOCH?!"

"Google mal."

"Stirb!!!!!"

"Haha okay. Du hast morgen übrigens wichtige Termine. Und es ist schon drei Uhr früh!"

"JA, *********! ICH WEISS!"

"Sorry, ich tu hier nur meine Arbeit! Was machst du eigentlich mit deinem Leben?"

"Weiss nicht. Leben?"

"Ja, eben. Bist du zufrieden, so im Grossen und Ganzen?"

"Alter, was ist dein Problem?"

"Nix...... Man darf ja mal fragen. Hey, die Heizung ist mega laut, nicht? Sie macht so: WUUUUUUUUUUUUUUUU"

"Ich höre es selber, danke!"

"Und die Küchenuhr..... Tick.... Tack..... Motherfucking tick..... Motherfucking tack....."

"FRESSE, du elendes Ober*********!"

"Haha! Hirn sein ist sooooo geil! Nein, Spass bei Seite! Jetzt hast du es dir langsam verdient! Echt, hast du! Jetzt fühlst du dich schön warm und wohlig."

"Danke, wurde auch langsam Zeit."

"Wär doof, wenn du jetzt auf Toilette müsstest, was?"
 
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Ja

:lachen::lachen::lachen:

Danke circut!

Gibt es einen Unterschied zwischen Shitstorm und Brainstorm?

copyn'paste wat von ahne,dem berliner surfpoeten​

Zwiegespräche mit Gott - heute: Der Rückfall
A: Na Gott.
G: Na.
A: Na, du Gott.
G: Ja?
A: Mir ist langweilig, Gott.
G: Soso.
A: Kennste dit?
G: Langeweile meinste?
A: Ja Langeweile, wo so richtich allet total öde is. Du kannst anfangen, watte willst, dit ist völlich wurscht eigentlich, am liebsten würdeste damit sofort wieda uffhörn.
G: Aha.
A: Ja, und wenn de dann damit uffhörst, dann isset aba fast noch langweiliga, als vorher.
G: Dann würdeste am liebsten glei mit irgendwat anfangen, wa?
A: Jenau.
G: Aba du weeßt nich mit wat, wa?
A: Stimmt.
G: Du übalegst und übalegst ...
A: Eben.
G: Zermarterst dir den Kopp. Dit qualmt schon richtich ...
A: Wem sachste dit.
G: Funken stieben ...
A: Naja.
G: Allet jeht in Flammen uff, dit janze Haus, dit fängt sofort an zu brennen, lodert lichterloh, infernomäßig.
A: Also ...
G: Schreie, entsetzliche Schreie, aus den oberen Stockwerken, da springen sie bereits ...
A: Moment ma, dit ...
G: in den Tod, den sicheren Tod, Kinder, oh Mann es ist furchtbar, und alles alles nur wegen dieser entsetzlichen Langeweile, dieser entsetzlichen.
A: Gott.
G: Ja, ich weiß, du wolltest es natürlich nicht!
A: Nee. Außadem. Aba ausßadem nimmst du mich ooch ja nich ernst.
G: Doch, doch.
A: Nee, du spinnst dir hier nur wat aus.
G: Nich wirklich, ick hab die Jeschichte lediglich 'n bisschen weita azählt.
A: Wat für ne Jeschichte?
G: Na deine. Mit die Lageweile.
A: Dit is aba keene Jeschichte, Gott. Dit is die Wahrheit.
G: Eine wahre Jeschichte eben, wie sie das Leben schrieb.
A: Schreibt.
G: Denkste, aba nee, nee, falsch jedacht, bald wirds nich mehr langweilig sein, ick hab da nämlich wat vorbereitet.
A: Nee, wa! Wat denn?
G: Wird nich verraten.
A: Wat gutet oda wat schlechtet?
G: Is ne Überraschung.
A: Hat ab nüscht mit na Welle zu tun, oda?
G: Nee, Wellen habick erstma aus'n Programm jenommen.
A: Würde dit, watte dir hast einfallen lassen, eventuell mir weh tun?
G: Denn isset ja keene Überraschung mehr, wennick dir dit jetze sage.
A: Gott.
G: Ja.
A: Du, Gott.
G: Nochmal ja.
A: Du, ick gloob, ick hab'n bisschen übatrieben, vorhin.
G: Nich möglich.
A: Doch. Ick gloob sojar, ick war vorhin ma kurz wieda inne Pubatät. Dit war so'n pubatärer Rückfall vorhin. Ick bin jetz übrigens wieda erwachsen, und dabei fällt mir ein, dass ick Langeweile ja nich mal so übel finde.
G: Soso.
A: Jenau jenommen find ick Langeweile sojar richjehend interessant.
G: Hört, hört-
A: Ja, spannend, aufregend. Dit is schon jut, so wie't is, wollt ick damit nur sagen.
G: Findste?
A: Mmh.
G: Spießa!
A: Ja, haste recht wahrscheinlich, Gott. Tschuldigung! Ick jeh übrigens nachher noch schnell bei de Vasicherung vorbei. Falls de ooch wat willst?
G: Nee. Keen Bedarf.
A: Habick ma schon jedacht. Is nich so dein Ding, na denn. Tschüss Gott!
G: Tschüss Spießa.
A: Bis morgen.
G: Bis morgen!


mehr jibtet auf youtube oder wewewepunkt ahne-international.de oder wewewepunkt surfpoeten.de/ahne/texte/ahneundgott_der_rueckfall
 
Hey, Hirn."

"Ja?"

"Ich sollte schlafen."

"Und?"

"Na mach mal."

"Weisst du noch, wie du deiner Lehrerin in der 2. Klasse mal Mama gesagt hast?"

"FICK DICH! Das ist über 25 Jahre her?!"

"Trotzdem. Peinlich, nicht?"

"Ja, extrem! Bist ne grosse Hilfe, danke!"

"Keine Ursache! - Steuererklärung!"

"Was?"

"Steuererklärung."

"Was ist damit?"

"Noch nicht eingereicht."

"Ja, vielen Dank! Ich weiss!"

"Könnte Probleme geben."

"Gehts noch? Ich frag dich, ob ich schlafen kann und du bringst so ne Scheisse??"

"Sorry! Hey, dich stichts in der Herzregion."

"Ja, ein wenig. Irgendwas halt. Gibts manchmal. Warum?"

"Aidskrebs!"

"GEHTS NOCH?!"

"Google mal."

"Stirb!!!!!"

"Haha okay. Du hast morgen übrigens wichtige Termine. Und es ist schon drei Uhr früh!"

"JA, *********! ICH WEISS!"

"Sorry, ich tu hier nur meine Arbeit! Was machst du eigentlich mit deinem Leben?"

"Weiss nicht. Leben?"

"Ja, eben. Bist du zufrieden, so im Grossen und Ganzen?"

"Alter, was ist dein Problem?"

"Nix...... Man darf ja mal fragen. Hey, die Heizung ist mega laut, nicht? Sie macht so: WUUUUUUUUUUUUUUUU"

"Ich höre es selber, danke!"

"Und die Küchenuhr..... Tick.... Tack..... Motherfucking tick..... Motherfucking tack....."

"FRESSE, du elendes Ober*********!"

"Haha! Hirn sein ist sooooo geil! Nein, Spass bei Seite! Jetzt hast du es dir langsam verdient! Echt, hast du! Jetzt fühlst du dich schön warm und wohlig."

"Danke, wurde auch langsam Zeit."

"Wär doof, wenn du jetzt auf Toilette müsstest, was?"

die erste zeile... ich hatte sie nicht verstanden - erst jetzt, gratuliere :lachen:
 
danke. ist nicht von mir. aber ich dachte vielleicht das naglegt das interessant findet. wahrscheinlich hats ein 16 jähriger geschrieben so wie es ausgedrückt ist, aber ich finds gut. will naglegts thread nicht stören. war gut gemeint, zumindest.
 
Sind wir nicht alle ein bisschen ...​

feige? Über die mutigen Seiten in einem reden wir sehr sehr gerne. Stellen uns dar, was wir gegen den Rest der Welt geleistet haben und so. Ein Kind gerettet. Den Euro gerettet. Einen Krieg verhindert. Und so weiter. Selbst im Kleinen wird es nicht viel besser. Oder?
Ich habe über mich selbst herausgefunden, dass wir alle unsere mutigen Seiten haben - und unsere feigen. Über unsere Feigheit sprechen wir nicht. Wir sind also auch noch zur eigenen Feigheit feige. Dabei sind die Deutschen z.B. mit die Feigsten. Jeder. Jede. Und noch etwas ist verkehrt im Lande der Feigheit: über unsere mutigen Aktionen reden wir gerne und von manchen werden wir sogar noch gelobt - prima, wenn es ein einziges Mal ist, dumm, wenn wir immer nur von unseren Heldentaten sprechen, aber nicht davon wo wir uns steigern müssten, nicht davon wo wir feige uns davon trollen und auch nicht davon, wo wir unsere Feigheit verstecken hinter Sprüchen wie „es-geht-nicht-anders“, „es-war-das-Beste-was-ich-erreichen-konnte“ und womöglich noch eine Heldentat aus unserer Feigheit machen „denen-habe-ich-es-aber-gezeigt!“.
Es ist immerhin ein Schritt aus der Feigheit, es anonym ins Netz zu stellen und manche Befindlichkeit fand so schon erste Schritte in den Mut hinein, so auch bei mir. Doch sind die Antworten oft nicht sehr ermutigend, die wir aus dem (anonymen) Netz erhalten. Daran erkennen wir zweierlei: nicht alle Menschen sind einer Meinung, eines Erlebnisses oder einer Sichtweise und zweitens: wenn die Antwort nicht mutig-machend ist, so ist sie - feige; ergo: unser lästerndes Gegenüber ist noch feiger als ich. Danke für das Lob!
Anders sieht es mit mutigen Äußerungen über seine eigene Feigheit aus, so wie der oben zitierte Text von circut. Warum ist das feige? Nun, wir haben hier eine innere Person, den Verstand, das Hirn, den größten Anteil des Ego, das uns frech auf der Nase herumtanzt und dem wir innerlich keine Schranken gezeigt haben, dem wir feige meist unser ganzes Leben geopfert haben. Es ist zuweilen dumm, ohne Vorbereitung mutig seine Meinung zu vertreten, so sogar in inneren Prozessen, denn das Ego stirbt manchmal lieber, als dass es nicht Recht hätte. Doch kommen wir nie zu einem Frieden in uns, wenn wir diesen Frieden nicht mutig erkämpfen, statt feige friedlich zu tun und unseren ganzen Ärger, Wut, Hilflosigkeit und Ohnmacht runterschlucken. Runterschlucken in unser (zukünftiges) Magengeschwür hinein oder in einen zukünftigen Herzinfarkt hinein, Zielsparen auf eine feige Art und Weise.
Doch ist es auch nicht mutig sondern dumm, alles nur rauszuposaunen, jeder Regung Luft zu machen, jedem Schmerz einen Ausdruck zu verleihen, denn mit oberflächlichem Reinemachen kommen wir nur bis zur Oberfläche.
Tiefer sitzt am Ende der Feigheit immer nur die Lebensangst, die Angst davor unfreiwillig aus dem Leben geschmissen zu werden, sprich: Mord, Totschlag, Hinrichtung aber wenigstens: Behinderung. Logisch, dass da keiner hin will.

Aber es geht nur über diesen Punkt.

Wir sind so oft wegen eines einzigen falschen Wortes umgebracht worden. Wir sind verstoßen worden, ausgesetzt in einen sicheren aber langsamen Tod hinein. Wir wurden dafür, dass wir helfen konnten als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wir wurden als Denunziant letztendlich auch hingerichtet, weil Denunzianten immer zu viel wissen. Beim Feind wurden wir nur ausgehorcht, ausgelutscht und dann auch weggeworfen. Wir waren Pappfiguren in den Händen unserer Bemächtiger. Das war für eine Zeit so abgemacht. Eine lange Zeit.

Und ich habe dort noch Aktien. Ich habe dort noch Schmerzen und weder die Schmerzen selbst, noch die freundlicherweise vom Bösen großzügig bereitgestellten unglaublich lukrativen Zins- und Zinseszinssätze habe ich bisher ganz löschen können, das Konto auflösen bei dieser Bank, an dieser Börse. Wir tauschen weiterhin wie wahnsinnig selbstverliebt in einem Affenzahn die Rollen. Im Internet können wir täglich hunderte Leben leben, hunderte Freundschaften schließen und genau so viele killen.

Das ist aber eigentlich nur ein netter Hinweis unserer inneren Weisheit: dies ist das Thema, löse es, löse Dich aus Deiner Feigheit und lebe.

Feigheit ist ja der vorauseilende Gehorsam schon gar kein Leben zu leben, wie ich es will, weil zu viele mich drangsalieren könnten. Feigheit ist immer etwas nicht zu tun, was ich eigentlich für mich tun müsste. Feigheit vor meinem eigenen göttlich Wollen in mir. Es geht nicht wirklich um Außen. Im Außen können wir meistens schon ganz gut für uns sorgen, wir könnten es wenigstens und wir müssen das Außen schon richten, schon so einrichten, dass wir uns an die von uns selbst empfundene Feigheit machen können.

Ich habe ja nicht gesagt, es ist leicht.
Es ist gar nicht leicht, zu gestehen: Ich weiß, dass ich feige bin, in vielen Punkten, an vielen Stellen und vielen Menschen gegenüber.

Feigheit fängt schon damit an, dass wir uns keine Abfuhr einholen wollen, aber ist das dann ehrlich?
Ich will mit Dir schlafen. Ich nicht. Das sind zwei mutige Menschen.
Ich will eine Million Euro haben, wie mache ich das? Ehrlich und mutig.
Ich will glücklich sein, aber alle bisherigen Rezepte haben versagt. Mutig, weil nach zig Rückschlägen stehe ich wieder auf und erforsche einen reichlich unklaren Begriff „Glück“.

Feigheit spricht zu uns in der Art eines Versicherungsmaklers. Feigheit heuchelt Sicherheit.
So machen wir feige so lange rum, bis wir meinen, den Typ oder die Tussi sicher ins Bett zu kriegen, wir manipulieren, statt offen und ehrlich zu sein: Wenn ich Sex will, bin ich meist zu feige dies klar zu sagen.
Wenn ich viel Geld will und genau weiß, wie und was, bin ich meist zu feige, einen fetten Daimler oder einen dicken Porsche auf meine Wunschliste zu schreiben - und wenn es genügt, ihn mit eigenem Geld ein Wochenende auszuleihen.
Eine Million Euro zu erarbeiten ist ein mutiger Wunsch und es zieht nach sich, sich viel Kompetenz, Fähigkeiten zu erwerben, die dieses Unternehmen nicht zu einer Eintagsfliege werden lassen, statt feige Lotto zu spielen, feige auf den Wink des Schicksals zu warten oder sich das Geld feige zu erschleichen und feige zu betrügen und feige zu stehlen.
Noch windiger sind die Feigheiten, die wir begehen für „Glück“. Wir sind zu feige uns einzugestehen was „Glück“ für uns bedeutet und auch wie „Glück“ sich für uns ständig ändert. Stattdessen würden die meisten feige behaupten, sie sind glücklich, ohne zu wissen, um was es geht, ja, genau zu wissen, dass sie nicht glücklich sind - und längst feige aufgegeben haben, weiterhin an ihrem eigenen Glück zu arbeiten.

Die Spirituellen und Mentalen sind so weit von ihrem Mut entfernt, dass sie es sehr schwer haben meistens, sich ganz einfache Wünsche wie „geilen Sex“, „richtig viel Geld“ und „eine glückliche Familie“ einzugestehen, ich weiß, ich war dabei. Warum wir feige ausgewichen sind, hatte übrigens einen guten Grund: Wir ahnten schon, dass diese Handlungen einen Pferdefuß haben und wollten ihn vermeiden, indem wir nicht im Sumpf verwirrender Geilheit landen, indem wir nicht im Sumpf der Manipulationen mit, um und durch Geld landen und lieber haben wir gar keine Familie und keine Freunde, statt solche, die es gerade gibt.

Aber wo bleibt der Mut, andere Familien und Freundschaften aufzubauen, Geld anders einzusetzen, als für Manipulationen, Betrügereien und Bestechung und mit unserer Geilheit wirklich großartigen Sex zu machen, ohne Hoffnung auf den alles erlösenden Quickie, sondern gezielt und geplant auf Jahrzehnte selbst ein Gott, eine Göttin zu werden um einen entsprechenden passenden Partner zu finden - oder genau so gut: unser Partner an unserer Seite wächst mit uns über viele, viele Jahre und wir haben ein Ziel, ein Fernziel, das wir uns mutig erarbeiten und ehrlich sein zu können: vielleicht gibt es einmal, ein einziges Mal, diesen göttlichen Sex, dieses unausprechliche Empfinden. Für einmal 10, 20, 30 Jahre Arbeit? „Ich bin doch nicht blöd.“ sagt die Feigheit und geht zu billige Wege ohne Aussicht auf echte Erfüllung.

Es braucht viel Mut an ein Glück zu glauben, das es noch nicht gibt und doch sind wir mit genau dieser Fähigkeit ausgestattet: etwas zu erfinden, etwas zu schöpfen, was es so noch nicht gibt. Die Idee ist wenig, und doch der Zündfunke, die Umsetzung fordert Zähigkeit und Ausdauer. Oder wie sagte schon Edison: 1% Inspiration, 99% Transpiration.

Nur Mut!​
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind wir nicht alle ein bisschen ...​

feige? Über die mutigen Seiten in einem reden wir sehr sehr gerne. Stellen uns dar, was wir gegen den Rest der Welt geleistet haben und so. Ein Kind gerettet. Den Euro gerettet. Einen Krieg verhindert. Und so weiter. Selbst im Kleinen wird es nicht viel besser. Oder?
Ich habe über mich selbst herausgefunden, dass wir alle unsere mutigen Seiten haben - und unsere feigen. Über unsere Feigheit sprechen wir nicht. Wir sind also auch noch zur eigenen Feigheit feige. Dabei sind die Deutschen z.B. mit die Feigsten. Jeder. Jede. Und noch etwas ist verkehrt im Lande der Feigheit: über unsere mutigen Aktionen reden wir gerne und von manchen werden wir sogar noch gelobt - prima, wenn es ein einziges Mal ist, dumm, wenn wir immer nur von unseren Heldentaten sprechen, aber nicht davon wo wir uns steigern müssten, nicht davon wo wir feige uns davon trollen und auch nicht davon, wo wir unsere Feigheit verstecken hinter Sprüchen wie „es-geht-nicht-anders“, „es-war-das-Beste-was-ich-erreichen-konnte“ und womöglich noch eine Heldentat aus unserer Feigheit machen „denen-habe-ich-es-aber-gezeigt!“.
Es ist immerhin ein Schritt aus der Feigheit, es anonym ins Netz zu stellen und manche Befindlichkeit fand so schon erste Schritte in den Mut hinein, so auch bei mir. Doch sind die Antworten oft nicht sehr ermutigend, die wir aus dem (anonymen) Netz erhalten. Daran erkennen wir zweierlei: nicht alle Menschen sind einer Meinung, eines Erlebnisses oder einer Sichtweise und zweitens: wenn die Antwort nicht mutig-machend ist, so ist sie - feige; ergo: unser lästerndes Gegenüber ist noch feiger als ich. Danke für das Lob!
Anders sieht es mit mutigen Äußerungen über seine eigene Feigheit aus, so wie der oben zitierte Text von circut. Warum ist das feige? Nun, wir haben hier eine innere Person, den Verstand, das Hirn, den größten Anteil des Ego, das uns frech auf der Nase herumtanzt und dem wir innerlich keine Schranken gezeigt haben, dem wir feige meist unser ganzes Leben geopfert haben. Es ist zuweilen dumm, ohne Vorbereitung mutig seine Meinung zu vertreten, so sogar in inneren Prozessen, denn das Ego stirbt manchmal lieber, als dass es nicht Recht hätte. Doch kommen wir nie zu einem Frieden in uns, wenn wir diesen Frieden nicht mutig erkämpfen, statt feige friedlich zu tun und unseren ganzen Ärger, Wut, Hilflosigkeit und Ohnmacht runterschlucken. Runterschlucken in unser (zukünftiges) Magengeschwür hinein oder in einen zukünftigen Herzinfarkt hinein, Zielsparen auf eine feige Art und Weise.
Doch ist es auch nicht mutig sondern dumm, alles nur rauszuposaunen, jeder Regung Luft zu machen, jedem Schmerz einen Ausdruck zu verleihen, denn mit oberflächlichem Reinemachen kommen wir nur bis zur Oberfläche.
Tiefer sitzt am Ende der Feigheit immer nur die Lebensangst, die Angst davor unfreiwillig aus dem Leben geschmissen zu werden, sprich: Mord, Totschlag, Hinrichtung aber wenigstens: Behinderung. Logisch, dass da keiner hin will.

Aber es geht nur über diesen Punkt.

Wir sind so oft wegen eines einzigen falschen Wortes umgebracht worden. Wir sind verstoßen worden, ausgesetzt in einen sicheren aber langsamen Tod hinein. Wir wurden dafür, dass wir helfen konnten als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wir wurden als Denunziant letztendlich auch hingerichtet, weil Denunzianten immer zu viel wissen. Beim Feind wurden wir nur ausgehorcht, ausgelutscht und dann auch weggeworfen. Wir waren Pappfiguren in den Händen unserer Bemächtiger. Das war für eine Zeit so abgemacht. Eine lange Zeit.

Und ich habe dort noch Aktien. Ich habe dort noch Schmerzen und weder die Schmerzen selbst, noch die freundlicherweise vom Bösen großzügig bereitgestellten unglaublich lukrativen Zins- und Zinseszinssätze habe ich bisher ganz löschen können, das Konto auflösen bei dieser Bank, an dieser Börse. Wir tauschen weiterhin wie wahnsinnig selbstverliebt in einem Affenzahn die Rollen. Im Internet können wir täglich hunderte Leben leben, hunderte Freundschaften schließen und genau so viele killen.

Das ist aber eigentlich nur ein netter Hinweis unserer inneren Weisheit: dies ist das Thema, löse es, löse Dich aus Deiner Feigheit und lebe.

Feigheit ist ja der vorauseilende Gehorsam schon gar kein Leben zu leben, wie ich es will, weil zu viele mich drangsalieren könnten. Feigheit ist immer etwas nicht zu tun, was ich eigentlich für mich tun müsste. Feigheit vor meinem eigenen göttlich Wollen in mir. Es geht nicht wirklich um Außen. Im Außen können wir meistens schon ganz gut für uns sorgen, wir könnten es wenigstens und wir müssen das Außen schon richten, schon so einrichten, dass wir uns an die von uns selbst empfundene Feigheit machen können.

Ich habe ja nicht gesagt, es ist leicht.
Es ist gar nicht leicht, zu gestehen: Ich weiß, dass ich feige bin, in vielen Punkten, an vielen Stellen und vielen Menschen gegenüber.

Feigheit fängt schon damit an, dass wir uns keine Abfuhr einholen wollen, aber ist das dann ehrlich?
Ich will mit Dir schlafen. Ich nicht. Das sind zwei mutige Menschen.
Ich will eine Million Euro haben, wie mache ich das? Ehrlich und mutig.
Ich will glücklich sein, aber alle bisherigen Rezepte haben versagt. Mutig, weil nach zig Rückschlägen stehe ich wieder auf und erforsche einen reichlich unklaren Begriff „Glück“.

Feigheit spricht zu uns in der Art eines Versicherungsmaklers. Feigheit heuchelt Sicherheit.
So machen wir feige so lange rum, bis wir meinen, den Typ oder die Tussi sicher ins Bett zu kriegen, wir manipulieren, statt offen und ehrlich zu sein: Wenn ich Sex will, bin ich meist zu feige dies klar zu sagen.
Wenn ich viel Geld will und genau weiß, wie und was, bin ich meist zu feige, einen fetten Daimler oder einen dicken Porsche auf meine Wunschliste zu schreiben - und wenn es genügt, ihn mit eigenem Geld ein Wochenende auszuleihen.
Eine Million Euro zu erarbeiten ist ein mutiger Wunsch und es zieht nach sich, sich viel Kompetenz, Fähigkeiten zu erwerben, die dieses Unternehmen nicht zu einer Eintagsfliege werden lassen, statt feige Lotto zu spielen, feige auf den Wink des Schicksals zu warten oder sich das Geld feige zu erschleichen und feige zu betrügen und feige zu stehlen.
Noch windiger sind die Feigheiten, die wir begehen für „Glück“. Wir sind zu feige uns einzugestehen was „Glück“ für uns bedeutet und auch wie „Glück“ sich für uns ständig ändert. Stattdessen würden die meisten feige behaupten, sie sind glücklich, ohne zu wissen, um was es geht, ja, genau zu wissen, dass sie nicht glücklich sind - und längst feige aufgegeben haben, weiterhin an ihrem eigenen Glück zu arbeiten.

Die Spirituellen und Mentalen sind so weit von ihrem Mut entfernt, dass sie es sehr schwer haben meistens, sich ganz einfache Wünsche wie „geilen Sex“, „richtig viel Geld“ und „eine glückliche Familie“ einzugestehen, ich weiß, ich war dabei. Warum wir feige ausgewichen sind, hatte übrigens einen guten Grund: Wir ahnten schon, dass diese Handlungen einen Pferdefuß haben und wollten ihn vermeiden, indem wir nicht im Sumpf verwirrender Geilheit landen, indem wir nicht im Sumpf der Manipulationen mit, um und durch Geld landen und lieber haben wir gar keine Familie und keine Freunde, statt solche, die es gerade gibt.

Aber wo bleibt der Mut, andere Familien und Freundschaften aufzubauen, Geld anders einzusetzen, als für Manipulationen, Betrügereien und Bestechung und mit unserer Geilheit wirklich großartigen Sex zu machen, ohne Hoffnung auf den alles erlösenden Quickie, sondern gezielt und geplant auf Jahrzehnte selbst ein Gott, eine Göttin zu werden um einen entsprechenden passenden Partner zu finden - oder genau so gut: unser Partner an unserer Seite wächst mit uns über viele, viele Jahre und wir haben ein Ziel, ein Fernziel, das wir uns mutig erarbeiten und ehrlich sein zu können: vielleicht gibt es einmal, ein einziges Mal, diesen göttlichen Sex, dieses unausprechliche Empfinden. Für einmal 10, 20, 30 Jahre Arbeit? „Ich bin doch nicht blöd.“ sagt die Feigheit und geht zu billige Wege ohne Aussicht auf echte Erfüllung.

Es braucht viel Mut an ein Glück zu glauben, das es noch nicht gibt und doch sind wir mit genau dieser Fähigkeit ausgestattet: etwas zu erfinden, etwas zu schöpfen, was es so noch nicht gibt. Die Idee ist wenig, und doch der Zündfunke, die Umsetzung fordert Zähigkeit und Ausdauer. Oder wie sagte schon Edison: 1% Inspiration, 99% Transpiration.

Nur Mut!​

Nur Mut Naglet!

Nur leider Mut ist noch nicht alles. Du weiß hoffentlich worüber ich rede :)


Liebe Grüße :zauberer1


:umarmen:
 
Das mit der Feigheit sollten wir nicht so verallgemeinern.

Es gibt schon Menschen, die von Natur aus sehr authentisch sind und vorhaben es zu bleiben und nein, ich meine nicht die kritiksüchtigen und affektunkontrollierten Mitmenschen dieser Welt.

Authentisch sein heisst innerlich so stark zu sein dass man Masken einfach nicht mehr nötig hat, es heisst Gelassenheit zu haben, inneren Frieden mit sich und der Welt oder zumindest zu wissen wie man dieses recht schnell wieder herstellen kann.
Es heisst unabhängig zu sein, mental und gefühlsmässig.
Auch Objektivität scheint sehr wichtig zu sein.

Wir leben in einer Gesellschaft der zunehmenden Selbstverwirklichung, wo es doch eigentlich normal ist sich mehr und mehr Individualität zugestehen zu können und damit auch allen anderen.

Authentisch zu sein heisst nicht mehr und mehr Angst haben zu müssen, sondern schrittweise immer weniger.
Wenn ich weiss wer ich bin, was ich will, was ich kann, was interessieren mich dann die Lästerzungen ?

Anfangs mag man hier und da anecken, scheint man ständig getestet zu werden, doch dieses vergeht. Die Stänkerer dieser Welt legen sich lieber mit den Schwachen an schliesslich wollen sie ja gewinnen um nicht selber schwach rüberzukommen.

Was hat ein Maskenmensch der Welt denn an Vorbildfunktion zu bieten falls die Maske nicht grad unglaublich künstlerisch gestaltet ist ?

Wer Masken trägt lebt an sich selber vorbei, verrät sich ständig selber.

Also was war gleich noch mal der Sinn der Feigheit ???
 
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Das mit der Feigheit sollten wir nicht so verallgemeinern.

Es gibt schon Menschen, die von Natur aus sehr authentisch sind und vorhaben es zu bleiben und nein, ich meine nicht die kritiksüchtigen und affektunkontrollierten Mitmenschen dieser Welt.

Authentisch sein heisst innerlich so stark zu sein dass man Masken einfach nicht mehr nötig hat, es heisst Gelassenheit zu haben, inneren Frieden mit sich und der Welt oder zumindest zu wissen wie man dieses recht schnell wieder herstellen kann.
Es heisst unabhängig zu sein, mental und gefühlsmässig.
Auch Objektivität scheint sehr wichtig zu sein.

Wir leben in einer Gesellschaft der zunehmenden Selbstverwirklichung, wo es doch eigentlich normal ist sich mehr und mehr Individualität zugestehen zu können und damit auch allen anderen.

Authentisch zu sein heisst nicht mehr und mehr Angst haben zu müssen, sondern schrittweise immer weniger.
Wenn ich weiss wer ich bin, was ich will, was ich kann, was interessieren mich dann die Lästerzungen ?

Anfangs mag man hier und da anecken, scheint man ständig getestet zu werden, doch dieses vergeht. Die Stänkerer dieser Welt legen sich lieber mit den Schwachen an schliesslich wollen sie ja gewinnen um nicht selber schwach rüberzukommen.

Was hat ein Maskenmensch der Welt denn an Vorbildfunktion zu bieten falls die Maske nicht grad unglaublich künstlerisch gestaltet ist ?

Wer Masken trägt lebt an sich selber vorbei, verrät sich ständig selber.

Also was war gleich noch mal der Sinn der Feigheit ???

Welch weise Einsicht, ich kann da nur voll zustimmen :-):danke:
 


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